Dienstag, 27. Februar 2018

Daheim-Sein

Den intensivsten Umgang pflege ich mit meinen Büchern und der Natur. Mit meinen Büchern pflege ich täglich einen intensiven Kontakt. Sie sind mein "geistiges-gegenüber" im Alltag. Ich setze mich ungern mit Menschen auseinander. In der Regel unterhalte ich mich in "Floskeln" mit ihnen, mit den meisten, natürlich gibt es auch Ausnahmen.
Ein Raum mit vielen Büchern erscheint mir wie ein Wald mit schönen alten Bäumen.
hukwa

Montag, 26. Februar 2018

Das fundamentale in der Zeichnung

Die Zeichnung hat für mich etwas existenzielles, sie bewegt sich weg von Romantik und Sentimentalität. Zeichnung bedeutet mir mich auch mit meiner Existenz zu beschäftigen. Wenn ich male ist es manchmal als würde ich komponieren. Bei der Zeichnung ist das ganz anders. Die Zeichnung das ist wie Beuys einmal sagte, "ein Zielen auf etwas". bei mir liegt die Zeichnung zwischen meinen Texten, meiner Malerei und der Skulptur oder der Assemblage. Die Zeichnung ist mir etwas fundamentales.
hukwa

Sonntag, 25. Februar 2018

ALL-TAG

Der Morgen dämmerte als ich den Wald erreichte. Heute Morgen sind es 8.Grad Minus. Eine leichte Schneedecke liegt über der Landschaft. Alles ist Knochenhart gefroren. Kristallene Klarheit liegt über den Wäldern. ich bekomme heute keinen Vogel zu sehen außer einigen hungrigen Krähen. Tiefe Abgeschiedenheit umgibt mich. Altvater Winter hat alles fest in seinen Händen. Etwa eine Stunde laufe ich durch den Wald.  Dann kehre ich Heim zum warmen Holzofen ins Atelier zu meinen Bildern und Skulpturen. Es lässt sich gut arbeiten wenn draußen die Kälte klirrt.
Als Mitbringsel habe ich mir ein Gedicht aus dem Wald mitgebracht:
Espera luz 
Rein wie das fließende Wasser 
des Wildbachs ist meine Seele nun 
Kristallen klar und hart wie ein Kristall 
so eile ich dem Licht entgegen 
Espera luz. 
hukwa

 

Freitag, 23. Februar 2018

Der Zustand der Erwartung in der Kunst

Es gibt einen "Unruhezustand" in der Kunst. Ich kenne diesen Zustand des Wartens, eigentlich des Erwartens, sehr gut. Picasso beschrieb ihn so:
"Man wirft mir vor, das ich nicht arbeite... aber das sieht nur so aus. Es sieht wirklich nur so aus. Ich lese die Zeitung; ich sitze herum; ich plaudere; ich spaziere; Aber das alles ist nur äußeres Geschehen. In Wirklichkeit arbeite ich. Oder besser: irgendetwas geht in mir um, und ich warte nur darauf, es zu packen und zu gestalten zu können." 
Ich kenne diesen Unruhezustand sehr gut. Nach einer Zeit der Er-Wartung bricht es schließlich aus einem heraus und man kann ans Werk gehen.
hukwa

Mittwoch, 21. Februar 2018

Atelier, Schmiede und Holzwerkstatt

Wenn ich am frühen Morgen das Atelier oder die Werkstatt aufsuche, schläft das Dorf noch. Dies ist meine Zeit um ans Werk zu gehen.
In der Stille der Werkstatt, mit den Gedanken bei meinem Werk das sind die Stunden die ich bevorzuge. Die Arbeit am Holz bedarf der Stille und Zurückgezogenheit. Anders ist es wenn ich in der Schmiede arbeite. Das Hämmern lockt die Leute an vor allem das Schmiedefeuer zieht magisch an. Doch im Atelier und der Holzwerkstatt achte ich darauf das Stille vorherrscht. Hier hat außer mir niemand etwas verloren.
In Atelier, Holzwerkstatt und Schmiede spielt sich mein Tun ab.
hukwa

Montag, 19. Februar 2018

Früh am Morgen

Heute Morgen war ich um 4.30 bereits in der Holzwerkstatt und habe mit der Schnitzerei begonnen. es war eiskalt und der Geruch von Holz der die Werkstatt durchzog war besonders angenehm. Danach, als es hell wurde ging ich in den Wald um mir ein besonderes Stück Eichenholz zu holen. ich brachte gleich ein Gedicht mit nach Hause:

Dompfaff im Schnee
Wie in den Neuschnee hinein tätowiert
die Spur des Fuchses
der vor Stunden hier vorüber ging
in Schneewehen sich die Eiche biegt
Krähen überm Feld
ich befrage ihren Flug
im Wald empfängt mich Stille
nur manchmal unterbrochen
von einem leisen Vogellaut
das rote Kleid des Dompfaff in der Birke
soll mich daran Erinnern
das der Märzgeist nicht mehr fern ist.
hukwa

Sonntag, 18. Februar 2018

Zurück zu den Anfängen

Vor einigen Tagen habe ich wieder mit der Arbeit am Holz begonnen. Ich habe nun zwei Jahre lang keine Skulptur geschaffen, nur geschrieben und gemalt und jede Menge Vorträge gehalten. Jetzt möchte ich mal wieder eine Serie von Skulpturen schaffen. Es ist mir eine Freude mal wieder mit Schlegel und Meißel zu arbeiten. Ein "Zurück zu den Anfängen", so soll auch die Skulpturenreihe heißen. Während des Arbeitaktes fühle ich, das jene freudige und heitere Gelassenheit wieder über mich kommt die ich vor Jahren während des bildnerischen Prozesses bei der Skulptur spüre. Während der Arbeit geht mir oft ein Vers Goethes durch den Sinn.

Halte dich nur im stillen rein
Und lass es um dich wettern,
Je mehr du fühlst ein Mensch zu sein
Desto ähnlicher bist du den Göttern.

Und wenn ich an einen Gott denke in dieser Zeit so ist es der Gott von Delphi, der alte Gott der Künste und der Schönheit: Apollo!
Ihm opfere ich während des Schaffensprozess auf dem Altar der Kunst.
hukwa

Dienstag, 13. Februar 2018

Utopische Minderheit

Ich bin davon überzeugt das man den größten Reichtum erreicht, wenn man seine Bedürfnisse einschränkt. Überlegen wir mal: Wenn der Großteil der Menschen damit beginnen würde ihre Gier nach Konsum einzuschränken und wir unser Geld nicht mehr den Bankexperten anvertrauen würden, die mit diesem Geld, die Zerstörung und Ausbeutung unserer Erde vorantreiben, wäre die Wirtschaft ganz schnell am ende und müsste sich auf Alternativen besinnen. In diesem Sinne lebe ich mein Leben radikal und kompromisslos. Wenn die Masse ihre eigene Existenzgrundlage zerstört, will ich nicht zur Masse gehören sondern zur utopischen Minderheit.
hukwa

Sonntag, 11. Februar 2018

Im Garten der Poesie

Wir sollten nicht mit dem Forschen aufhören 
und am Ende allunseres Forschens 
werden wir dort ankommen 
wo wir angefangen haben 
und diesen Ort zum ersten mal kennen. 
                             T.S.Eliot 

Kehr ein in die Alphabete der Phantasie
sie Gedeihen im Garten der Poesie
hier werfe deine Wortsamen
in die fruchtbare Erde
das sie Gedeihen wie Mutterkörner
im wogenden Feld der weltlichen Poesie.
hukwa

Dienstag, 6. Februar 2018

Sich im Schreiben selbst Erinnern

Sich schreibend Erinnern ist der Versuch sich selbst anzunehmen wie man nun einmal ist. Die persönliche Natur ist untrennbar mit unserer Erfahrung verbunden. Diese Erfahrungen haben uns "komponiert". Meine Erachtens ist der Mensch eine Komposition aus seinen bewussten und unbewussten Erfahrungen.
hukwa

Montag, 5. Februar 2018

Wandeln im Garten Ur

Der Mond ist hinabgesunken 
Hinab in die Pleyaden, Mittte 
Der Nacht und vorbei die Stunde 
Ich liege allein im Dunkel. 
             Sappho 

Vor dem Einschlafen ging mir ein Gedicht von Sappho durch den Sinn. Als ich dann Einschlafen konnte wandelte ich durch die Frühzeit des archaischen Griechenlands. Ich roch den Duft von Salbei und Thymian. Es sind Berge von Zeiten die man durchqueren muss um in jenes Traumland zu gelangen das am Anfang der Zeiten existiert. Wenn wir uns dem Geist der alten Zeit öffnen gelangen wir zu jenen Gefilden wo die Seele des Menschen noch jung und rein ist.
Die Geschichte wandelte sich mit dem Menschen zum Alptraum doch am Anfang stand der große unbefleckte Urgarten, jenes Reich in uns danach wir uns sehnen.

In einem alten römischen Gedicht heißt es:
Es fliegt der Vogel ohne Ziel, 
Wohin der Seher und Prophet 
Nicht folgen kann. 

Hukwa

Sonntag, 4. Februar 2018

Schneeidylle

Früh am Morgen begann es zu schneien. Langsam färbt sich die Landschaft weiß. Der Schnee wird stärker, ist nicht mehr mit Regen untermischt. Die Dämmerung kehrt ein. die letzten Vögel holen sich noch ein paar Körner am Futterhaus dann suchen sie ihre Schlafplätze auf. Die mächtige Buche die ich von meinem Schreibtisch aus betrachte zeigt sich in ihrer ganzen Majestät.
Die Gedanken fallen tief. Mit der Dunkelheit kehrt ein Satz Senecas in mein Bewusstsein ein:
Animus est, qui divites facit-
"der Geist ist es der reich macht!"

Immer wieder betörend das alte Lied das die Wälder singen
kannst du es hören?
hukwa

Samstag, 3. Februar 2018

Mein tägliches Schreiben

Gestern, am Nachmittag einen Text über E.A.Poe geschrieben. Heute Morgen um 5.Uhr mit dem Schreiben begonnen. Ich beginne immer mit dem Kalendertagebuch, dann gehe ich ans alltägliche Tagebuch. Sind diese Notizen niedergeschrieben, werden die Zeitschriftenartikel geschrieben falls welche vorliegen. Danach lasse ich mich einfach inspirieren, nutze den Brainstorming, lass den Fluss einfach fließen.
hukwa 

Ein kleines Gedicht gehört zum Tag dazu:

verschließe nicht dein Herz
denn der Pfeil ist unterwegs
er wird dich erreichen
egal wohin du entfliehst.
hukwa

Freitag, 2. Februar 2018

Innere Landschaft

Sed Omnia Praeclara Tam Diffeilia Quam Rara Sunt.
                                                                           Spinoza 

Gestern den ganzen Tag Heimatkunde betrieben. Heimatgeschichtliche Bilder/Fotos betrachtet. Drei schöne Fotos der alten Synagoge von Kaiserslautern gefunden. Meine Großmutter erzählte mir viel darüber. Es ist wichtig über das Nachzudenken was man in sich trägt. Über das Vorhandensein eines Fundus innerer Landschaft und Begebenheit. Es ist wichtig diese innere Landschaft zu erweitern, einen Weg, eine Verbindung zu suchen zu unseren Vorfahren, zu ihren Landschaften.
hukwa

Donnerstag, 1. Februar 2018

Februar

Jetzt
im aufsteigenden Jahre
sollten wir die kalten Flammen des Tages sammeln
denn Schrei des Habichts
können wir auch im Winter hören
doch der Ruf ist dunkler
während der Himmel Kristallen
über den Wäldern steht
und der Mond in den Nächten
die Träume bewegt
beginnt ein Neues Warten.
hukwa