Donnerstag, 31. Dezember 2020

Wachstum

Der Schnee verwandelt die Landschaft 
während sich das Jahr langsam 
seinem Ende zuneigt 
ein Jahresring ist dabei sich zu schließen 
ein Neues beginnt zu Wachsen 
wachse mit ihm 
denn Leben ist Wachstum 
wie der Dompfaff 
dort in der Birke 
solltest du dem Tag begegnen 
nimm ihn und 
forme ihn. 
hukwa 

Dienstag, 29. Dezember 2020

Philosophie und Dasein

 Das Dasein eines Philosophen sollte in stetiger, gesteigerter und kontemplativer Suche verlaufen. 
hukwa

Montag, 28. Dezember 2020

Symbiose

Von Blaise Pascal stammt die weise Empfehlung: "Halte in schwierigen Zeiten immer etwas Schönes in deinem Herzen".  
In solch schwierigen Zeiten formt unsere Erwartung auch die nahende Zukunft.
 

 ©hukwa

Dienstag, 22. Dezember 2020

Eisvogel

 In Heuschobern der Vergangenheit 
habe ich geschlafen 
bis das magische Einhorn 
mich zärtlich erweckte 
ich flog mit dem Eisvogel nach Nirgendwo 
unter mir Felder 
mit blühendem Mohn 
reiste ich 
in das Land 
des Sonnenuntergangs. 
hukwa

Sonntag, 20. Dezember 2020

Das Böse an sich

Das Böse hat einen kosmischen Ursinn sonst würde es nicht immer wieder in die Welt geschleudert werden. Es ist sublim denn es offenbart die Wirklichkeit der uns umgebenden Welt. hierzu fällt mir ein Gedicht von Dante ein: 
"Dann sah ich viele Dinge fremd sich regen, 
im wirren Traum, in den ich eingegangen... 
Mir war, als sehe ich nach und nach 
die Sonne bleichen und die Sterne stehen 
und weinen aus den Höhen 
und Vögel fallen mitten aus dem Schweben 
und rings die Erde beben.  
Dante Vita nuova 
hukwa

Samstag, 19. Dezember 2020

Verzauberter Wald

Winterwald 
Schneereif 
bannt Baum und Strauch 
manchmal 
ein einsamer Vogellaut 
zwischen 
gefrosteter Stille und Ahnung  
das Eingehen in die Welten. 
hukwa

Freitag, 18. Dezember 2020

Von der Kunst des magischen Lesens

 Ralph Waldo Emerson hat einmal geschrieben, eine Bibliothekt sei so etwas wie eine Zauberhöhle voller Toten. Und diese Toten können wir zum Leben erwecken wenn wir ihre Bücher lesen. Ihr Geist ist ja immer noch vorhanden. Der Geist Shakespearce ist noch genau so lebendig wie zu seinen Lebzeiten. Wenn wir uns in eine stille Ecke zurückziehen und goethe Lesen, dann passiert es das sein Geist uns über die Schulter schaut. In dem ich solche Gedanken in mir fühle begebe ich mich auf die Fährte lebendiger Literatur. Dies ist das Zeitlose an der Literatur, dass ich durch den Akt des Lesens einen Geist beschwöre. Gongora kehrt bei mir ein, wenn ich ihn lese. 
hukwa

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Imaginäre Lebensläufe: Marcel Schwob`s Traumgebilde

 Marcel Schwob 1867 - 1905 war der Meister der Imaginären Lebensläufe und einer der tiefsten Taucher im Reich der Phantasie. Seine 22 Lebensläufe die er über historische Personen schrieb, die alle eine Außenseiter Existenz führten sind das beste dass ich bisher in dieser Sparte gelesen habe. Für mich zählt er zu den ganz großen Meistern der phantastischen Literatur. Die wenigen Geschichten die er schrieb sind poetisch-literarische Invasionen. Sie verändern die eigenen Vorstellungen wenn man sich intensiv mit Schwobs Poesie beschäftigt. Diese kurzen Erzählungen sind fleischgewordene Traumgebilde. Es sind Tagträume die zusaamen gewebt sind aus Nachtträumen und phantastischen Vorstellungen. 

hukwa

Samstag, 5. Dezember 2020

Winterwachstum

Der Schnee verwandelt die Landschaft 
während sich das Jahr 
seinem Ende nähert 
ein Jahresring ist dabei sich zu schließen 
ein neuer beginnt zu wachsen 
wachse mit ihm 
wie der Dompfaff dort in der Birke 
nimm den Tag 
und forme ihn. 
hukwa
 

Samstag, 28. November 2020

Verbindlichkeit

Der Waldboden ist weich 
das Moos fleischig und feucht 
im Dickicht der Wälder erwartet mich Schweigendes 
Naturerkenntnis ist Selbsterkenntnis. Erkennen ist nicht nur Wissen um den rationalen und mechanischen Ablauf der Naturerscheinungen, sondern ist im letzten eigentlichen Sinn verstanden, innerste Verbindlichkeit des ganzen Menschen dem Dasein gegenüber. 
hukwa

Dienstag, 24. November 2020

November Einsamkeit

Ich laufe mit dem Atem des Windes 
Der Flug der Krähe 
nimmt meinen Geist mit  
Die kahlen Felder 
voller Harmonie 
Wie Sternenbilder  
die Tautropfen an den Gräsern 
Ich bewege mich 
durch November Einsamkeit. 
hukwa 

Donnerstag, 19. November 2020

Herbstnacht

Schlafender Wald 
in kalter Nacht 
Stunde die mich umfängt 
einsam beleuchtet 
von einem Stern 
Herbstnacht 
mir vertraut. 
hukwa
 

Freitag, 13. November 2020

Kerker der Gewöhnlichkeiten

 Plündere die Wirklichkeit in dem du sie zum Traum verurteilst. 
hukwa  

Ein frostiger Morgen 
in Eis Gewordener Zeit 
lässt mich entfliehen 
dem Kerker der Gewöhnlichkeiten. 
hukwa

Freitag, 6. November 2020

Dämonie des frühen Morgen

 In  den frühen Morgenstunden beginnt der Akt des "sich-Einschreibens". Es ist der Moment wo die Realität zwischen Traum und Wirklichkeit sichtbar wird. Jetzt herrscht jene Dämonie vor die es ermöglicht in die Dämmergründe der Seele zu schauen. 
hukwa

Dienstag, 3. November 2020

Herbstwanderer

Ich bin ein Herbstwanderer 
was schert mich die Stadt 
ICH 
ein Bewunderer der Wälder und Fluren 
und während ich einsam durch die Wälder laufe 
spreche ich manchmal laut ein Gedicht 
nicht den Menschen will ich gefallen 
dem Wald und seinen Geschöpfen 
ihnen bin ich verfallen 
ein Herbstwanderer  
der über die Wunder der Wälder Gedichte reimt 
in mir brennt eine Sehnsucht 
nach einsamen tiefen grünen Waldseen 
nach klaren eiskalten Quellen 
der Herbst 
ist eine Verbrüderung mit dem Leben. 
hukwa 

Montag, 2. November 2020

Zwischenzustände

 Der Fön im November, die Bäume knistern, früher Morgen, draussen ist es noch dunkel. Dies ist die Stimmung da Kindheitserinnerungen in der Seele erwachen. Es ist der Moment wo die Seele angesiedelt ist im Zwischenreich der Welten, zwischen Imagination und Realität. Jetzt spricht das Unbewusste. 
hukwa

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Illusion

 Der Morgen 
ist mir eine Übung 
das ich mit dem neuen Tag 
in Einklang stehe 
dazu benötige ich neben der Wirklichkeit 
die Illusion der Gegenwart. 
hukwa

Samstag, 24. Oktober 2020

Wie Gedichte entstehen

 Der frühe Morgen, die erste Stunde des anbrechenden Tages, sind ganz dem Schreiben gewidmet. Ich schaue vom Arbeitstisch aus dem Fenster, sehe wie die Vögel vorbeifliegen, ein Herbstblatt löst sich von den Zweigen der alten Buche, all das kann Inspiration sein. Während ein Blatt zu Boden fällt, eine Meise im Holunder vorm Fenster piepst, löst sich etwas in mir. Das Ergebnis dieses Erweckens ist dann oft ein Gedicht. Während ich es niederschreibe in tiefer meditativer Versunkenheit, löst sich etwas aus meinem Unbewussten. Es fließt ein in den Text. So entstehen Gedichte. 

Die dunklen Symbole 
dringen wie tiefe Schatten zu mir 
es scheint als höre man Stimmen 
aus dusterem Geflimmer 
wie ein Ruf aus der Unendlichkeit 
dringt das Gedicht in den Tag hinein. 
hukwa

Dienstag, 20. Oktober 2020

Auf dem Weg sein

 Ausgangspunkt des schreibens von Tagebüchern sind mir in erster Linie die Empfindungen, also all das was mir meine Sinne und Übersinne zutragen. Im Schreiben liegt auch immer der Versuch etwas zu Konkretisieren, die Wirklichkeit zu erfahren die hinter den erscheinungen steckt. Hierzu eignet sich besonders gut die Technil der Lyrik.  
Ich schreibe schreibe 
mit den Jahren füllen sich die Tagebücher 
die Formen meines schreibens ändern sich 
wie die Formen meines Geistes 
nichts bleibt gleich 
alles ist in  
Veränderung 
Bewegung 
das Ziel ist es 
auf dem Weg zu sein. 
hukwa

Samstag, 17. Oktober 2020

Waldkind

Ich bin das Tier 
das lebt im Wald 
der Schmetterling an der Glockenblume  
ich bin die Eiche am Waldessaum 
klettere als Kleiber an ihrem Stamm 
bin der Dachs der hier umher streift 
der Rehbock der hier schreit 
ich bin des Dompfaffs jüngstes Kind 
ich bin in ihm 
wie er in mir. 
hukwa 

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Verflechtung

 Heute Morgen stand ich am Wegrand vor einer Glockenblume die wohl bald verblüht sein wird. Mir gingen die Worte des Dichters Francis Thompson durch den Sinn der vor langer Zeit schrieb:man könne keine Blumen pflücken ohne einen Stern in seiner Bahn zu stören. Intuitiv hatte er in seinen Dichtungen die große verflechtung der Natur erkannt. 

hukwa

Montag, 12. Oktober 2020

Libellentanz im Herbst

Noch einmal tanzen die Libellen 
über dem dunklen Waldteich 
wie eine Feuerrose 
flog der Dompfaff vorbei 
das letzte Zirpen der Grillen 
ein Lied über 
Herbst und Einsamkeit. 
hukwa 

Mittwoch, 7. Oktober 2020

In dieser Welt

 Gestern schöner, grauer Regentag. Ganz der Verinnerlichung mich hingegeben. Anschließend gezeichnet. Proust gelesen. Am abend in der Monographie von Virginia Woolf gelesen. Heute morgen um 5 Uhr aufgewacht. Kreative Tage. Warum schreibe ich? Gute Frage, einfache Antwort: Weil Kreativität für mich die größte Energiequelle ist. Warum denke ich philosophisch? Weil ich über das einfache Sein hinaus denken will. Weil es im Leben einen Mehrwert geben muss und es eine Aufgabe des Menschseins ist dies in dieser Welt ausfindig zu machen.  
hukwa

Montag, 5. Oktober 2020

Suche die Rinde der Linde

Die Schatten in den Wäldern werden größer 
durchbrechen die eingeschränkte Zeit 
ein dusteres regnerisches Wetter 
bald steht der Mond am Himmel 
jetzt gehe zur Rinde der Linde 
in sie eingeritzt 
wirst du das Geheimnis finden. 
hukwa 

Samstag, 3. Oktober 2020

Traumgarten der Nacht

Versteckt 
in vergilbten Seiten 
von Vergehen und neuem Leben  umschwebt 
Symbole von zerronener Tinte 
Geheimnis 
wie Netze gesponnen 
uraltes denkerisches Geflecht 
lebst ewig in Geist und Seele  
im Traumgarten der Nacht. 
hukwa 

Dienstag, 29. September 2020

Arglos

 Arglos und oberflächlich 
durchlebten sie die Hitze des Sommers 
jetzt 
im kühlen grauen Herbst 
begreifen sie immer noch nicht 
im Schweigen 
der Wälder 
löst sich auf ihre Aura 
den alten Weg 
besäumt von Eichen und Weiden 
laufe ich 
im Dunst des Herbstnebels 
erkenne ich. 
hukwa


Sonntag, 27. September 2020

Freitag, 25. September 2020

Gewebe der Lüge

Es lastet eine Stumpfheit über der Gesellschaft, so als hätte es für diese Menschen, die sich in Orks verwandelt haben, nie eine Kindheit gegeben. Phantasie u8nd Träume sind verloren gegangen. 
Ein Gewebe von Lügen  
verdunkelt das Sein der Masse  
ihre verschmutzte Aura 
umhüllt die Schönheit der Erde 
das geheimnis der Urzeit 
haben sie nie gekannt 
es bleibt den Reinen nur der Wille  
im Dunkel weiter zu gehen. 
hukwa
 

Donnerstag, 24. September 2020

Zeitlanze

Wenn die Kraniche ziehen 
kehrt Orpheus zurück 
wie eine Lanze die sich 
in die Zeit bohrt  
das Gedicht 
immer wird es neue Gedichte geben 
immer wird es neue Sonnenaufgänge geben. 
hukwa 

Mittwoch, 23. September 2020

Herbstwind

 Zitternd wie Flammen 
die Wolken 
am Horizont 
getrieben 
vom Herbstwind 
dazwischen 
versteckt 
die Kindheit. 
hukwa


Sonntag, 20. September 2020

Ich denke also wähle ich

Ich wähle die Pflanzen und Tiere  
einen metaphysischen Hintergrund für mein Dasein der Möglichkeiten 
ich wähle nicht den Menschen sondern die Erde 
in dem ich mich entscheide gebe ich meinem Leben einen Sinn. 
hukwa
 

Donnerstag, 17. September 2020

Apfelzeit




 

Einheit

 Ein wunderschöner Frühherbsttag. Es ist angenehm kühl. Die Ebereschen hängen voller Früchte. Auch Nüsse und Bucheckern gibt es in diesem Jahr zahlreich. An solchen Tagen spüre ich ein ganzheitliches Weltbild in dem Natur, Geist, Materie und das Ich eine einzige Einheit bilden. 
hukwa


Mittwoch, 16. September 2020

Herbstlied

 Noch einmal singt der Spätsommer 
dem Herbst 
sein letztes Lied. 
hukwa

Dienstag, 15. September 2020

Donnerstag, 10. September 2020

Herbstruf

Vollmond und Nebel 
aus der Ferne ruft 
der Waldkauz. 
hukwa

Dienstag, 8. September 2020

Waldfleisch

 Jeden Morgen bin ich jetzt in der Feldflur unterwegs um die Stimmungen des Frühherbst einzufangen. Immer bringe ich auch ein Gedicht mit nach Hause. 

Letzter Libellentanz 
der Häher schreit 
im Kastanienbaum 
schwer hängen die Ebeschenfrüchte 
Waldfleisch 
wie eine Rose aus Feuer 
im Dickicht 
der Dompfaff. 
hukwa

Sonntag, 6. September 2020

Fliehender Sommer

 Der Sommer flieht 
im Blätterfall 
schwindet die Schwerkraft 
am Abend zogen Gänse 
allein die wilde Aster 
kennt das Geheimnis 
des Herbstes. 
hukwa

Samstag, 5. September 2020

Erfahrung und Erinnerung

 Die meisten geistigen Entdeckungen mache ich während des schreibens. Ich denke über eine Sache nach dann schreibe ich sie auf. Während dieser Niederschrift überdenke ich die Sache ein zweites Mal so gelange ich zu Wiederentdeckungen, dies ist eine einfache Anamnesis. 
hukwa

Freitag, 4. September 2020

Septembermorgen

 In der Stille eines sonnigen Septembermorgen können wir uns selbst Begegnen und Zwiesprache mit unserer Seele halten. An solch einem Morgen darf man sich nicht in die Betriebsamkeit der Menschen einschalten. Die Zeit die ein Mensch für sich selbst hat ist sein größtes Kapital. 

hukwa

Donnerstag, 3. September 2020

Herbsthaiku

 Bald treibt der Herbstwind 
die Blätter vor sich her 
wie eine Saat des Winters. 
hukwa

Mittwoch, 2. September 2020

Morgengedanken

Wenn es, wie Descartes behauptet, zwei Arten von Substanzen im Universum gibt, nämlich geistige Substanz, deren Essenz Denken oder Bewusstsein ist und physische Substanzen, deren Essenz Ausdehnung ist, dann suche ich in der Regel bei Spinoza eine Antwort.  
hukwa

Dienstag, 1. September 2020

Wachstum

 In der Nacht hat es endlich richtig geregnet. Am frühen Morgen durch den feuchten Wals gewandert. Es ist die mystische Stimmung des nahenden Altweibersommers die mich hier empfängt.  
Der Wald 
Vernetzung des Lebens 
das innere Bild 
erkenne ich im Baum 
Gelübde 
das ich ihm gab 
erinnert mich 
an wahres Wachstum. 
hukwa 
 


Montag, 31. August 2020

Schweigende Erde

 Früh am Morgen in den Wald gelaufen. Meditativ meine Umgebung wahrgenommen. Leichter Regen. Um in die Natur einzudringen muss man sich dem Schweigen hingeben können. In der Stille offenbart sie sich unserem Geist. Fern dem Geschwätze der Menschen erfahre ich ihre Geheimnisse. 

Der Morgen eröffnet die Geheimniße eines neuen Tages. In den Wolken ein Gesicht wie ein Gemälde, es schweigt die Erde dem neuen Tag entgegen. 

hukwa

Sonntag, 23. August 2020

Nahender Altweibersommer

Ich habe in diesem Sommer sehr viele Wildkräutersamen gesammelt. Jetzt ende August tauchen am Morgen und Abend erste Momente auf die den Altweibersommer ankünden. Die Schwalben sammeln sich auf den Überlandleitungen, bereit ihren Flug nach Süden anzutreten. Die Holunderbeeren und Ebereschenfrüchten hängen schwer in den Büschen. Regen ruft die Natur. Alles ist ausgetrocknet. Am meisten leiden die Bäume. Hinter der Trockenheit verbergt sich die Dummheit und Unvernunft der Menschen. 

hukwa

Dienstag, 4. August 2020

Natur in der Stadt

Foto©Hans Wagner


Die Natur ist in der Stadt schon längst angekommen. Es liegt an den Bürgern ob diese die Natur im urbanem Raum dulden. Für Pflanzen und Tieren greifen Siedlungsraum und Umland ineinander, sie lassen sich nicht einfach als Natur und Stadt trennen. Viele Tiere und Pflanzen können in den Städten überleben, sie sind Kulturfolger und darin liegen Chancen die Artenvielfalt zu erhalten. Stadtökologisch gesehen ist es tatsächlich so, dass in den Städten zum Teil eine größere Artenvielfalt vorherrscht als in dem von Pflanzenschutzmitteln verseuchten Hochleistungsgrünland der traditionellen Landwirtschaft, wo keine Wildblume mehr wurzeln kann. Der moderne Artenschutz muss daher eine viel weitere Sicht pflegen als der traditionelle Naturschutz, der einem Idealbild der Natur nachhing das in der Wirklichkeit nie existierte. Also: Überwinden wir die allzu starren Sauberkeitsideale der Betonkultur, es muss ja nicht jeder Winkel geteert und gepflastert sein, und lassen der Natur ein wenig Spielraum.

hukwa

Montag, 3. August 2020

Hohe Zeit des Sommers

Es ist die hohe Zeit des Sommers die jetzt vorherrscht. Die Singvögel sind verstummt, die Mauersegler fliegen in den nächsten Tagen nach Süden. In diesem Jahr gibt es viele Hornissen, jedenfalls hier bei uns. Der Sommer ist zu trocken wir bräuchten dringend Regen, die Bäume leiden sehr. Ich bin zur Zeit intensiv am Wildkräutersamen sammeln. Schaffe mir einen großen Vorrat an um im nächsten Jahr einige Schmetterlings und Bienenwiesen anzulegen.
hukwa

Sonntag, 26. Juli 2020

Tagesspruch

Foto©Hans Wagner
"Sehr viele Lichter machen hell. Und sehr viele Wärmequellen warm. Ihr friert und ängstigt euch im heutigen Dasein? Es liegt an euch, an jedem einzelnen von euch, das zu verändern".
Alfred Weber

Freitag, 24. Juli 2020

Alter Zaunpfosten - Wildbienenbiotop

Foto©Hans Wagner
Wer genauer hinschaut wird an solchen alten Weidepfosten noch viel Leben entdecken. Wildbienen benutzen das alte noch nicht von giftigen chemischen Schutzstoffen gebeizte Holz, um ihre Niströhrchen hinein zu bauen, andere schaben Holzteilchen herunter um damit ihre Waben zu bauen, wie Feldwespen und Hornissen. Singvögel benutzen sie als Sitzwarte und Insekten wärmen sich am Holz und ziehen somit wieder Vögel an.
hukwa

Samstag, 27. Juni 2020

Tagesspruch

"Wir bilden uns vielleicht ein,
wir stünden ein Gewitter durch.
In Wirklichkeit sind wir dabei
das Klima zu wechseln."
Teilhard de Chardin

Dienstag, 16. Juni 2020

Weltverdüsterung



Unser Leben sollte eigentlich denkendes Dasein sein. Wir sollten also unser Sein denkend erfassen und in ihm einen Sinn finden der unser Dasein trägt.
In unserer derzeitigen Geschichtszeit leben wir in einer Grenzsituation. Es ist etwas eingetreten was unsere Gesellschaft bisher nur aus utopischen Romanen kennt. Ein unsichtbarer Feind bedroht unser Dasein, ja, bedroht unser In – der – Welt – sein. Etwas um – sich – greifendes bedroht jeden Einzelnen. Dies erfordert ein allgemeines Sichverstehen im Miteinanderhandeln, im Miteinanderverstehen. Was wir jetzt benötigen ist die Besinnung zur Vernunft. Praktische Vernunft ist eine unseren Willen bestimmende Ursache, denn die Notwendigkeit fordert von jedem mit gutem Willen in der Zeit zu wirken. In solchen Zeiten werden viele Menschen ihrer Existenz erst inne, schließlich geht es um unser ganzes Sein. Vielleicht musste diese Weltverdüsterung kommen damit der einzelne Mensch sich wieder seines Seins und einer Existenz erinnert. Wenn wir diese Krise überwunden haben werden wir es wissen. Vielleicht werden wir dann weniger egoistisch sein und erkennen, dass wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher.

hukwa

Donnerstag, 11. Juni 2020

Blumen veränderten die Welt

 
Fotos©UteKW




Nur im Bestehenden läßt sich die Welt deuten. 
Es gibt kein anderes Mittel der Erkenntnis. 
William Temple 
 
Heute Morgen besuchte ich eine schöne Waldwiese voller Wildblumen. Während ich die Blütenpracht betrachtete kam mir ein Satz des englischen Dichters Francis Thompson in den Sinn, der einmal schrieb, man könne keine Blume pflücken, ohne einen Stern in seiner Bahn zu stören. Intuitiv hatte er die Verflechtungen, aller Lebensvorgänge erkannt. "Heute wissen wir, dass Blumen kommen mussten, damit eines Tages nicht minder rätselhaft der Mensch entstehen konnte" (Loren Eiseley).
Mit den Blumen begann auch die Geschichte des Menschen. Aus Affen wurden Menschen nach dem undurchschaubaren Plan der Natur, die Samen und Früchte in solchen Mengen hervorbrachte das nun ein neuer Energievorrat in konzentrierter Form verfügbar war. Daran sollte man manchmal denken wenn man vor einer unscheinbaren Pflanze steht.
hukwa

Ich war und ich bin

So wie die Vergangenheit in uns existiert, unsere Kindheit und Jugend, so sind wir auch im Besitz von Erfahrungen und Bildern aus früheren Leben:
Ich war und ich bin 
in 
Vergangenheit Gegenwart  und Zukunft 
in den Verliesen meines Geistes 
existiere ich als Geschichte 
ich war und ich bin 
Naturgeschichte und persönliche Geschichte 
Vorzeit in Vollkommenheit 
entlang des Zeitstroms 
hinein ins Weltgeschehen. 
hukwa

 

Montag, 8. Juni 2020

In solchen Momenten

Bald wird er kommen. Die ganze Natur sehnt sich nach ihm, wartet auf das kühlende Naß. Wind kommt auf, die mächtige Buche vor meinem Arbeitszimmer ist jetzt in ständiger Bewegung. Ihr Stammumfang ist so stark dass es die Arme von drei Erwachsenen bedarf um ihn zu umgreifen. Ein wahrer Götterbaum als ob die alten Heidengötter ihn einst gepflanzt hätten. Er steht direkt vor der Kirche, überragt diese um vile Meter. Der Wind wird stärker unter der Buche haben sich eine Amsel und ein Eichhörnchen eingefunden. In solchen Momenten ist man den alten Wettergöttern sehr nahe. Jetzt kommt der Regen, ein feiner Landregen. Ich denke wenn es darum geht die ganze Wirklichkeit zu erfassen ist unser denken recht beschränkt. 
hukwa

Montag, 1. Juni 2020

Der alte Holunder

Wie durch Zeichen und Wunder
blüht auch in diesem Jahr wieder
der alte Holunder
wie sinne ich dir so gerne nach
unter deiner weißblühenden Sternenwelt
verträumte ich so manche Sommernacht
Sagenbaum aus Kindheitstagen
noch schöner bist du am Tage
voller Frieden stehst du da
Holunder du
der Ewigkeit so nah
wie du stehst hier bei der Wiese
ganz in Traum und Raum vergessen
tue ich bei dir Ermessen
die Stimme die ich einstmals war.
hukwa

Sonntag, 31. Mai 2020

Eisenhut

Blume mit dem kühnen Haupte 
Violett dringt aus dem Grün 
Dolde drängend 
Sich erhebend 
Wer erkennt hier zwischen Steinen 
dein ernsthaftes Blühen. 
hukwa

Samstag, 23. Mai 2020

Vom Menschenbild eines Raben oder seltsam ist es durch den Nebel zu fliegen

Foto©UteKW


Diese schöne Geschichte von Loren Eiseley, erzählt recht realistisch vom „Menschenbild der Tiere“.

Die Begegnung mit einer anderen Welt ist nicht allein, ein Produkt der Phantasie. Sie kann einem Menschen zustoßen. Oder auch einem Tier. Zuweilen verschieben sich die Grenzen oder durchdringen einander, und es genügt, wenn man in diesem augenblick gegenwärtig ist. Ich habe gesehen, wie ein Rabe es erlebt hat. Dieser Rabe ist mein Nachbar. Ich habe ihm nie auch nur das geringste angetan, aber er legt trotzdem wert darauf, sich nur auf die obersten Zweige der Bäume zu setzen, sehr hoch zu fliegen und jeden Kontakt mit der Menschenwelt zu vermeiden. Seine Welt beginnt dort, wo für meine schwachen Augen die Grenze ist. Eines Morgens nun war unsere ganze Gegend in einen außergewöhnlich dichten Nebel gehüllt, und ich tastete mich in Richtung auf den Bahnhof durch die Straßen. Plötzlich tauchten in Höhe meiner Augen zwei riesige schwarze Flügel auf und davor ein ungeheurer Schnabel. Die erscheinung sauste wie ein Blitz vorüber und stieß dabei einen Schreckensschrei aus, der so furchtbar war, dass ich nur hoffe, nie wieder etwas Derartiges hören zu müssen. Dieser Schrei verfolgte mich den ganzen Nachmittag. Ich ertappte mich dabei, dass ich in den Spiegel sah und mich fragte, was ich den so entsetzliches an mir habe...
endlich verstand ich. Die Grenzen zwischen unseren beiden Welten hatte sich in Folge des Nebels verschoben. Dieser Rabe, der glaubte in der üblichen Höhe zu fliegen, hatte plötzlich ein erschütterndes Bild wahrgenommen, das für ihn den Grenzen der Natur zuwiderlief. Er hatte einen Menschen gesehen, der in der Luft ging,mitten in der Welt der Raben. Ihm war eine Manifestation des absoluten Widerspruchs begegnet, die für einen Raben denkbar ist: ein fliegender Mensch...“
Loren Eiseley


hukwa

Freitag, 22. Mai 2020

Gartengedanken

Die Menschen sind unempfindlich geworden für die tiefere Harmonie der Dinge. Immer wenn ich am frühen Morgen im Garten bin und mit den Gartenwesen in Kontakt trete überkommt mich ein starkes Gefühl für das Seiende. Die Pflanzen,. Insekten und Vögel die hier zuhause sind oder auf Besuch kommen sind mir gute Freunde. Nachbarkatzen streichen umher und in den Nächten schaut auch mal der Fuchs oder Waschbär vorbei. Diese Weggenossen sind mir lieber als Menschen.
hukwa

Mittwoch, 20. Mai 2020

Gartenwesen

Die Sperlinge hüpfen im Garten umher. Ein Garten ist ein Grundstück voller Lebewesen. gestern begann die Blüte der Blauen Himmelsleiter. Ich besitze diese Staude seit über zwanzig Jahren. Die älteste Staude im Garten ist eine Osterglocke seit über 40 Jahren wächst sie am gleichen Platz. Auch die Akeleien sind sehr alt. Alle diese Pflanzen sind sehr liebe Lebewesen und bedürfen einer gewißen Kommunikation. Ich habe mich mein Leben lang mit Pflanzen und Tieren beschäftigt, weniger mit Menschen, über die habe ich nur manchmal nachgedacht und es waren nicht die besten Gedanken die ich dabei hatte.
hukwa

Dienstag, 19. Mai 2020

Pflanzen und Tiergeist

Im  menschlichen Geist wird die Natur sich ihrer selbst bewusst. Wenn ich mich einem Tier, einer Pflanze nähere und mit ihr Kontakt aufnehme werden sich diese ihrer selbst bewusst. In jedem Tier und jeder Pflanze wohnt ein Geist der in Verbindung mit dem menschlichen Geist erweckt wird. Das sind metaphysische Gedanken die naturwissenschaftlich nicht bewiesen werden können, doch es gibt eben diese metaphysische Einsicht die letztendlich über jeden Positivismus erhaben ist.
hukwa

Sonntag, 17. Mai 2020

Geflecht der Natur

Ein wasserreicher Bach
durchfließt das enge Tal
versunken die Ufer im Schilf
der Reiher fliegt  hier immer noch
in seinem Hintergrund schwarzgrün die Fichten
hier steht die Zeit noch still
die Bäume lehrten mich das Schweigen
hinter mir
eure großsprecherische Phrasen
auch euch frißt der
Moloch Geschichte
hier
eingegangen
in den Schlaf der Steine 
wird das Sein
zum geflecht der Natur.
hukwa

Freitag, 15. Mai 2020

Ein guter Morgen

Einen Morgen in der frühlingshaften Natur zu verbringen, zu beobachten was wächst und gedeiht, was am Himmel fliegt und auf der Erde kriecht - was will man mehr?
Ich beobachte die Wildbienen und die Blindschleiche am Wegrand, eine Eidechse kommt aus den Mauerritzen geschlichen und die Amsel singt mir ein Morgenlied. Ein gelungener Morgen.
hukwa

Mittwoch, 13. Mai 2020

Pan- und Dryadenstimmung

"Auf dem Lande ist es, als würde jeder Baum 
heilig, heilig zu mir sagen 
der Wälder ausdrücken"? 
            Ludwig van Beethoven 

Jetzt im Frühling und nahendem Sommer, heißt es, Eindrücke aus der natur zu Sammeln, damit man im Herbst und Winter eine reiche Ernte einfahren kann. Es ist der Farbenrausch der Wildblumen, der Gesang der Vögel, das Rauschen der Waldbäume, das man jetzt ganz in sich aufnehmen muss. Es ist der meditative Rausch der frühlingshaften Natur dem ich mich ganz hingebe. Eine Pan- und Dryadenstimmung, die nun überall vorherrscht.
hukwa

Montag, 11. Mai 2020

Flötentöne im Moor

Stille
nur das Singen im Rohr
im Wald am dunklen Teich
wo einst Pan seine Seele verlor
vor Zeiten die Nymphe jagte
sitzt er jetzt traurig da
mit Tränen im weißen Barte
unter des Schierlings weißer Krone
eine einsame Luftblase
steigt aus Sumpf und Schlamm empor
schaut ein grünes Auge den Naturgott an
deren Spur sich einst im Moor verlor
dort im Schatten von Weide und Pappel
klingen Flötentöne durchs Moor.
hukwa

Freitag, 8. Mai 2020

Giftschleim und Nachtigall

"Ich frage nicht welcher Rasse ein Mensch angehört; es genügt mir, das er ein menschliches Wesen ist; etwas schlimmeres kann keiner sein."  Mark Twain
Dieses Zitat ging mir heute Morgen durch den Kopf,als ich auf einer abgelegenen Waldwiese saß und die Natur um mich herum auf mich einwirken ließ. An solchen Tagen wo ich ganz den Geist  der natürlichen Umgebung auf mich wirken lasse, versuche ich den Giftschleim mit dem die Naturausbeuter die Landschaft verunreinigen zu verdrängen. Meist gelingt mir dies nach einiger Zeit. Ich denke dann an ein schönes Gedicht, vielleicht "an die Nachtigall" von John Keats, dann fällt mir aber ein dass diese auch schon fast ausgerotttet ist.
hukwa

Dienstag, 5. Mai 2020

Was Dorfbäume für ihre Bürger tun

Foto©Hans Wagner
Wenn Bäume im Licht photosynthetisch aktiv sind, geben sie etwa genau soviel Sauerstoff an die Atmosphäre ab, wie sie Kohlendioxid aus dem Luftraum zur Bindung in organischen Molekülen aufnehmen. Schon eine einzige ausgewachsene Buche von etwa 25m Höhe setzt an einem Tag ungefähr 7000 Liter Sauerstoff frei. das ist der Tagesbedarf an Sauerstoff für ungefähr 50 Menschen. Wenn man nun solche Zahlen auf den Gehölzbestand einer Ortschaft hochrechnet, dann zeigt sich, wie unentbehrlich Dorf- und Stadtbäume für Siedlungen sind. Daher ist jeder einzelne Baum in einer Ortschaft wichtig. Ohne ihre ausgleichende, regenerierende Leistungen wäre auf Dauer kein höheres Leben auf unserem Planeten möglich.
hukwa

Sonntag, 3. Mai 2020

Wildapfelbaum

Die Regenperiode scheint vorüber zu sein. Es hat zu wenig geregnet, ich hoffe auf einen nassen Mai. Während meiner gestrigen Wanderung erfreute ich mich an der Blüte des Wildapfelbaums. Er blüht immer etwas später als sein kultivierter Verwandter. Im Herbst bevorzuge esse ich gerne die kleinen Holzäpfel, allerdings erst nach dem frühen Frost. Sie sind herb und säuerlich. In früheren Zeiten hatten die Spinnerinnen den Wildapfel und die Frucht der Schlehe als "Kaugummi" genutzt. Dieser "Naturkaugummi" regte den Speichelfluß an. Damit konnten die Frauen ihre fäden anfeuchten und sie so besser führen. Im letzten Jahr gab es überhaupt keine Wildäpfel, ich hoffe das ich in diesem Jahr wieder einige nach hause tragen kann.
hukwa

Samstag, 2. Mai 2020

Seelenloser Materialismus

Es ist unserer konsumistischen Massengesellschaft inhärent dass sie versucht den Einzelnen zu verschlingen, zu überwältigen. Man kann sich ihr nicht entziehen doch man kann an ihr mitwirken oder gegen sie ankämpfen. Dazu allerdings muss ich wissen wie es um diese Gesellschaft bestellt ist. Meines Erachtens braucht diese Gesellschaft mehr humane Wirklichkeit, ihre Realität ist schließlich ganz auf konsumieren aufgebaut. Das Miteinandersein in ihr beruht auf dem Austausch von Konsum.  Es ist ein seelenloser Materialismus der vorherrscht der auf der Seinsvergessenheit der Menschen aufbaut.
hukwa

Mittwoch, 29. April 2020

Zuhause

Wenn man den Wald betritt soll man ein gefühl in sich spüren als kommt man gerade nach Hause. Allles Banale und Kleinkarierte dass die menschen mit sich tragen kann man hier vergessen, man ist einfach Zuhause.
hukwa

Montag, 27. April 2020

Erinnerung an die Kindheit der Erde

Am Morgen halte ich mich viel im Garten auf. Hier herrscht immer leichter Schatten vor. Nur am frühen Morgen fällt Sonnenlicht durch die Blätter der Bäume. Wenn man einen Garten besitzt sollte man ihn wild lassen, er muss seine eigene Persönlichkeit bilden. Ein solcher Garten hat seine Aura fern allem profanen. Er ist eine Erinnerung an die Kindheit der Erde.
hukwa

Freitag, 24. April 2020

Das Einfache

Als ich heute Morgen in der Frühe erwachte tönte von der mächtigen Buche die nur wenige Schritte neben meinem Fenster thront, das sanfte Morgenlied der Amsel zu mir. "Simplex sigillum veri" - Das Einfache ist das Siegel des Wahren - sagten die alten Philosophen.
hukwa

Donnerstag, 23. April 2020

An der Quelle

Am frühen Morgen zum Haselechterbrunnen gewandert. Bei Sonnenaufgang dem Vogelkonzert gelauscht, die Landschaft tief in mich aufgenommen.

Zwischen Morgen und Gedankenflut 
spür ich tief in mir 
des Sommers nahende Glut 
lausche den Winden 
die sich fangen 
in Baum und Strauch 
lebe an der Quelle 
beim alten Eichbaum. 
hukwa

Sonntag, 19. April 2020

Tagebuch schreiben ...

"Mein Tagebuch ist das von mir, was sonst überfließen und zerfließen würde, Nachlese auf einem Feld, das ich tüchtig ausbeute. Ich brauche nicht dafür zu leben, sondern lebe in ihm für die Götter.
Mit ihnen korrespondiere ich; ihnen schicke ich täglich dieses frankierte Blatt."
H.D.Thoreau

Freitag, 17. April 2020

Emporstrebender Geist

Nun wird es draussen stiller
nachtdunkel liegt noch das Land
ich sehe aus dem Fenster
im Osten der Morgen auftaut
vom Märchenspiel umfangen
von sagenhafter Pracht
in roter Glut versonnen
wie Flammen in den Bäumen
strebt mein Geist empor
in sich ganz tief versunken
im Weltinnenraum verweilend.
hukwa

Donnerstag, 16. April 2020

Buchengeflüster

Fotos©UteKW
hukwa

Demeter

Wieder ergrünt das weite Land
Demeter ist erwacht
hat das Blütenwerk des Frühlings entfacht
die Weiden am Bachrand laden ein
Aurora zu ehren
und sich in die Wälder zu begeben
die Zugvögel sind zurückgekehrt
unterm Weißdorn ist Merlin erwacht
Demeter hat dies alles vollbracht.
hukwa

Montag, 13. April 2020

Waldgöttin

Heute Morgen zur alten Wildkirsche und anschließend denn Waldweiher aufgesucht. Es ist noch duster und ein kühler Wind herrscht vor. Ich bin allein auf weiter Flur, der Wald ist heute besonders einsam.
Graue Wolken spiegeln sich 
im Waldweiher 
kurzer Habichtschrei  
beeindruckt die Meisen nicht 
frühlingshaftes Zwitschern 
als singen sie für mich 
der grünen Göttin Angesicht 
erkenne ich im Waldesdickicht. 
hukwa

Sonntag, 12. April 2020

Über die Wiese

Früh am Morgen in den Wald gegangen. Auf einer Waldwiese beobachtete ich einen Bussard der sanft tief am Boden über die Wiese gleitete. Ich kann ihn fast jeden Morgen an diesem Ort beobachten. Jetzt blüht die wilde Felsenbirne mit den Wildkirchen regelrecht um die Wette. Am Feldrand steht ganz in weiß gekleidet der alte Birnbaum. Das Gras ist saftig grün dazwischen das gelb von Fünfingerkraut und Löwenzahn, täglich entdecke ich nun einen neuen Frühlingsblüher.
hukwa

Freitag, 10. April 2020

Frühlingshaftes Geschehen

Das Lied der Amsel lockte mich in der Frühe schon in den Wald. Die Wildkirche und der Weißdorn stehen in voller Blüte. Auf dem Feld beobachtete ich einige Zeit die Wildtauben. Der Gesang der Vögel ist noch nicht ganz da, mehr ein lustiges Gezwitscher. Doch das Vogelkonzert wird in den nächsten Tagen in seiner ganzen Fülle einsetzen. Unter dem alten Birnbaum am Feldweg herrscht reges Insektenleben. Überall spürt man das frühlingshafte Geschehen. 
hukwa

Donnerstag, 9. April 2020

Große Gelassenheit

Ich sitze im Garten und bewundere
die Vielfalt des Wachstums
mein Denken gleicht dem Universum
ohne Begrenzung
soll man Denken
in der Nacht
drehte der Vollmond seine Runden
ich bin ein Teil von ihm
Überwirklich
beheimatet.
hukwa

Dienstag, 7. April 2020

Frei wie ein Vogel

Gestern beim Haselechter Brunnen gewesen, hier kommt nie jemand hin. Ein wunderschöner Platz für Meditation. Es führt kein Weg hierher also kommt auch keiner hierher. An solchen Orten soll man sich bewegen als vollziehe man ein feierliches Sakrament. Hier fühle ich mich frei wie ein Waldvogel.
hukwa

Sonntag, 5. April 2020

Kurze Momente

Es sind immer nur kurze Momente
in denen man die große Einheit spürt
in der die Verschmelzung stattfindet
doch diese kleine Momente
sind Abspaltungen eines großen Ganzen
es ist das Gefühl
Teil eines großen göttlichen Bewusstseinsstrahls zu sein
der jenen Punkt der erde berührt
der noch nicht vom Giftschleim
überzogen ist.
hukwa

Samstag, 4. April 2020

Konsumgesellschaft

Wenn ich versuche die Krise dieser Zeit philosophisch zu erfassen, dann lande ich immer wieder bei dieser Konsumgesellschaft die in ihrer Sucht nach Konsum und Wohlstend alles Natürliche zerstört.
hukwa

Freitag, 3. April 2020

Wirkliche Wirklichkeit

Ich verbringe jetzt noch mehr Zeit in den Wäldern und versuche das Sein denkerisch zu erfassen. Es ist ein Fehler zu glauben das Sein sei gleichbedeutend mit der Existenz. Sein breitet sich auf verschiedenen Bewusstseinsebenen aus. Hier in den Wäldern spüre ich sogar das Sein der Bäume und Pflanzen die um mich herum Wachsen und Gedeihen. Dies sind meditative Stunden in denen ich über mein Normalbewusstsein hinaus strebe und versuche etwas von der wirklichen Wirklichkeit aufzunehmen.
hukwa

Freitag, 27. März 2020

Der Wald in diesen Zeiten

Der Wald ist in diesen Zeiten des inneren Exils eine erholsame Nische. Im grünen Dickicht ahnt man den Riß der durch die Gegewart geht. Hier, unter der alten Eiche übe ich mich im Selbstseinkönnen.
Ich laufe einige Schritte zum Schlehendickicht, wo ich einige Zeit verweile:
Den Traum vom Frühling 
träumte ich heute 
unterm weißblühenden Schlehenbaum. 
hukwa

Donnerstag, 26. März 2020

Jenseits dieser Relativität

Es sind die singende Waldvögel, die summenden Insekten und die rauschenden Baumblätter die mir jetzt besonders nahe sind. Die Verwobenheit mit der Natur fühle ich heute Morgen so stark, das, ich mich mit dem Spinnenetz am Ast der alten Eiche identifiziere. In solchen Momenten fühle ich die Welt jenseits dieser Relativität besonders stark. Es sind die Momente wo ich meiner Seele besonders nahe bin.
hukwa
Die grüne Weide im Abendrot 
umfliegt zur Dämmerstunde 
die Fledermaus. 
hukwa

Mittwoch, 25. März 2020

Schlehenhaiku

In der weißblühenden Schlehe
das rote Kleid
des Dompfaffs.
hukwa

Gedanken unter Morgensternen

Wenn ich Morgens in der Frühe erwache öffne ich als erstes das Fenster und betrachte den Morgenhimmel. Meine Gedanken schreib ich dann sofort ins Tagebuch: Die unendliche Räume des Kosmos erschienen dem antiken Menschen als Himmel und Sternenzelt, Sonne und Mond als Licht und Lampe eines harmonisch in sich ruhenden All-tages und die Erde war ihm mütterlicher Boden, der Demeter geweiht, ein fruchtbarer Boden der sich im Tode immer wieder erneuert. Bei solchen Gedanken weiß ich dann wieder das man die Wahl zwischen Sein und Nichtsein hat, ich wähle das Sein.
hukwa

Dienstag, 24. März 2020

Beim Lesen des Heraklit

Der Wald ist in diesen Zeiten der Krise eine erholsame Nische. Im grünen Dickicht ahnt man den Riß der durch die Zeit geht. Ich lese Heraklit, es liegt eine tiefe Weisheit in seinen Schriften, der auch eine Prise Mystik nicht fehlt. Heraklit sucht die Weisheit in der Tiefe des Selbst. Für ihn reicht die sinnliche Wahrnehmung, auch wenn der Mensch sie braucht, nicht aus, um sich zu ergründen. Drei Hauptideen sind es die sein Werk durchziehen: die Einheit der Welt, das ewige Werden und die sich immer wiederholende Gesetzmäßigkeit des Seins. In seinem Denken liegt eine große philosophische Geschlossenheit.
hukwa

Montag, 23. März 2020

Irgendwo

Das Gedicht will verkünden, will Einblicke geben in die Tiefen des Seins. In solchen Einblicken offenbart sich das Ursprüngliche, das Ur-sachenhafte - die Ursache. Dieses Erleben des Urbildes ist ein Eindringen in eine unbekannte, manchmal auch verloren gegangene Realität.
Irgendwo 
unter Manuskripten verborgen 
ein altes Blatt 
mit dem ersten Strich 
einer Zeichnung 
den frühen Zeilen 
eines Gedichts 
irgendwann 
holt man es hervor 
und reist 
in die Vergangenheit. 
hukwa

Sonntag, 22. März 2020

Frühlingswald

Heute Morgen gegen sechs Uhr fiel noch etwas Regen, doch dann hat sich die Sonne durchgesetzt. Im wald erwartet mich Taubengurren, beim Feld beobachte ich einige Zeit die Feldsperlinge, schön das sie noch da sind auch sie werden immer weniger.
Frühling 
eine neues sanftes Erwachen 
geballte Kraft ausschlagender Bäume 
Demeter breitet ihr grünes Tuch aus 
Tauben Gurren 
Blütenduft 
von Schlehe und Wildkirsche 
Stille Wanderung 
durch Frühlingswald. 
hukwa
 

Samstag, 21. März 2020

Erdauge

Gestern Abend habe ich noch einen kleinen Dämmerungsspaziergang unternommen. Die Blüten von Schlehe und Wildkirsche bewundert und ihren süßen Duft eingeatmet.
Gestern Abend 
kurz vor der Dämmerung 
zog es mich noch einmal hinaus 
in den Wald 
beim Waldweiher 
herrschte schon starkes Dämmerlicht vor 
frühlingsmild 
der kleine Teich lag da 
wie ein Auge der Erdmutter  
das letzte Himmelslicht und die 
Schatten der Wolken 
spiegelten sich im Wasser 
ein Reiher suchte seinen Schlafplatz auf 
das Gezwitscher der Kleinvögel verstummte 
Stille 
der Mond erschien hinter einer Wolke 
leuchtete so friedlich 
wie das Herz des Himmels. 
hukwa

Donnerstag, 19. März 2020

Elementares Morgenkonzert

Wunderschön stand heute Morgen die Mondsichel in der alten Buche die ich vom Arbeitszimmer her sehen kann. Nach dem Füttern meiner Wildtiere einen Waldgang unternommen. Der Ruf des Spechts und das Gurren der Ringeltauben waren meine Morgenmusik, dazwischen das sanfte Flöten der Amsel.
Die Amsel 
in der Schlehe 
singt ihr Frühlingslied. 
Hukwa

Mittwoch, 18. März 2020

In der Krise

Ich lebe immer schon sehr zurückgezogen, doch jetzt während der Weltweiten Krise lebe ich fast ganz abgeschottet und habe noch mehr zeit zum Denken, Schreiben und Philosophieren.
Ich sitze auf der Veranda und lausche dem Frühlingslied der Amsel das vom Garten herauf zu mir dringt. Es ist warm doch wird es bald Regen geben. Die Wildbienen summen schon um mich herum. Die C-Krise ist ein Stich ins Herz des Kapitalismus und mir scheint als hätte die alte Gaia die Büchse der Pandora geöffnet, weil sie das Leid das die Menschen den Tieren und Pflanzen antun, nicht mehr ertragen kann.
hukwa

Donnerstag, 12. März 2020

Urgrund

Wir können die natur nur deuten, wenn unser eigenes innerstes Wesen in lebendigen Bezug zu seinem schöpferischen Urgrund steht, der letztendlich auch der Urgrund der Natur ist. Aus diesem Urgrund erhält unser Bewusstsein seinen Inhalt, Inhalte die wir schließlich in rationale Formen kleiden. Es ist einfach so ohne das wir es bemerken sind in uns immer Urkräfte am Werk. 
hukwa

Mittwoch, 11. März 2020

Mein metaphysisches Denken

Selten das ich in eine Stadt komme und wenn dann fühle ich mich in ihr wie in einem Gefängnis. Also, schnell wieder raus aus der Betonwüste. Die Gegenwart eines Baumes ist mir immer etwas metaphysisches, ein Gefühl das es in den Städten nicht gibt. Metaphysik ist die erkenntnistheorethische Betrachtung der Innenseite der Natur, der Gegenpol zur sinnfälligen Außenseite. Ich selbst kann nur metaphysisch Denken, wenn ich Natur um mich herum spüre und fühle.
hukwa

Märznacht

Märznacht
mit viel Regen
draussen fliegt der Waldkauz
um den Kirchturm
die Nacht
ein fremdes Gesicht
das mich anstarrt
wie dürre Blätter am Himmel
die Sterne.
hukwa

Dienstag, 10. März 2020

Aus dem metaphysischen Tagebuch

 Aus tausend Spiegeln 
ungelenkter Träume 
aus tiefster Wildnis Bann 
geht der Geist auf die Suche 
sich selbst zu finden 
im unbewussten Labyrinth 
wie in des Waldes dunklem Tann  
bist du entrückt 
aus jagender Zeit 
und weißt dich doch verbunden 
mit einem Teil der Ewigkeit. 
hukwa

Träume, Traumbilder sind von unserem Unbewussten her mit Wahrheiten beladene Symbole, die man lesen lernen kann. Die meisten Träume werden uns aus einer überpersönlichen Sphäre zuteil. Da in der Sphäre des Metaphysischen also des Unbewussten ganz andere zeit und Raumverhältnisse existieren, so können Träume auch über räumlich Entferntes und Zukünftiges aussagen, bis zurück in die tiefste Vergangenheit.
hukwa

Chiffre

Es ist das lange Verbundensein mit der Vergangenheit, die Eindrücke, Gedanken und Erlebnisse die im Lauf der Jahre zu Chiffren werden. Ich enträtsele sie und verstecke sie in einem Gedicht, in der Hoffnung das sie weiter existieren.
Du siehst sie nicht 
und hörst sie nicht 
die alte Wanduhr mißt die Stunden 
ihr Mund ist stumm 
doch sind sie um dich herum. 
hukwa

Samstag, 7. März 2020

Erbeben

In weißen Nebelschweben
erscheint geisterhaft die Welt
Gedanken die Erbeben
Welt ohne Halt
frostgesäumt die Wiese
unter kaltem Himmelsfirmament
elfenbeinfaren die Gräser
kein Gott will Mensch und Welt.
hukwa 
Heute Morgen sehr früh spazierte ich über eine gefrorene Wiese, die Gedanken die mir dabei durch den Kopf zogen habe ich in obigem Gedicht festgehalten. 
hukwa

Donnerstag, 5. März 2020

Jeden Tag...

Kunstschaffen heißt in der Geschichte der Kunst zu existieren. 
Jeden Tag
ein Gedicht
eine Malerei
dazwischen
die Geburt einer Skulptur
die Embryologie einer Zeichnung
jeden Tag.
hukwa

Samstag, 29. Februar 2020

Mysterium Leben

Der Unterschied zwischen mir und meinen Mitbürgern ist wohl der das denen ihr tägliches Denken ein reines Werkzeug für ihr Konsumbewältigungen ist, während ich mit meinen Gedanken in Welten unterwegs bin. 

Fließender Geist 
Wortwirbel 
Mysterium des Lebens 
im ewigen Rhytmus 
wir sollten unser Gehör so einstellen 
das wir das Lied des Nachtfalters Wahrnehmen 
sein Gesang ist reine Mystik 
wenn auch der Körper altert 
sorge dafür 
das der Geist  
reine Elastizität ist. 
hukwa

Donnerstag, 27. Februar 2020

Morgen der Vergangenheit

Gestern Abend habe ich noch einen kleinen Waldspaziergang unternommen und dabei intensiv die Abendwolken beobachtet.
Wanderer bin ich 
unter uralten sinnenden Abendwolken 
hier in den stummmen Wäldern 
sucht mein unruhiger Geist 
mit den flüchtenden Winden 
den Morgen der Vergangenheit. 
hukwa

Dienstag, 25. Februar 2020

Vorwurf

Es gibt die Dinge und Sachen, die man sich manchmal vorwirft, weil man sie im Leben nicht gemacht hat. das dürfte kein Problem sein: Tue sie einfach jetzt!
hukwa

Freitag, 21. Februar 2020

Jeden Tag...

Jeden Tag
ein Gedicht
eine Malerei
die Embryologie einer Zeichnung
die Geburt einer Skulptur
jeden Tag.
hukwa

Donnerstag, 20. Februar 2020

Morgen im Wald

Ein milder dusterer Februarmorgen. Draussen ist es mild und es regnet. Es ist die Alchemie der Nacht die am frühen Morgen ihre Wirkungen entfaltet. Schon am Kaffeetisch fange ich sie ein, in einem Gedich,t in einer Zeichnung.

Früher Morgen
blattlos noch die Bäume
die Eichen wirken wie Kentauren
Wurzelstöcke wie Gorgonenhaupt
Medusa schaut aus Felsgestein
erzählen von der Signatur der Natur
der Häher rief zweimal
nichts vergeht wirklich
nichts ist wirklich Gegenwart.
hukwa

Mittwoch, 19. Februar 2020

Leben

Es ist ein Suchen
selten ein Finden
es ist ein Niemals
sich Ergründen.
hukwa

Dienstag, 18. Februar 2020

Amsellied

Das Lied der Amsel
dringt durch den Wald
das Frühjahr kündend.
hukwa

Montag, 17. Februar 2020

Wildgänse rufen

Den Ruf der Wildgans
heute Nacht
die Einsamkeit flog mit.
hukwa

Sonntag, 16. Februar 2020

Kleine Birke

Im kahlen Garten biegt sich
die Birke sanft im Wind
und unter ihr glänzt lieblich
der Krokus zart und lind.
hukwa

Samstag, 15. Februar 2020

Vorfrühling - Haiku

Weidenschatten am Waldweiher
darinnen
das Spiegelbild des Frühlings.
hukwa   

Am eiskalten Waldbach
früh am Morgen
die Blüte der Weidenkätzchen.
hukwa

Donnerstag, 13. Februar 2020

Geburt der Zeichen

Das Traumrätsel
ins Bild gefasst
Höllenwinde und Geisterfahnen
zeigen sich auf weißem Papier
Kunst oder Schein
geritzt in Holz und Stein
es waltet die Kreativität 
drint aus der Nacht ans Tageslicht
die Schleier fallen
Geburt der Zeichen.
hukwa

Samstag, 8. Februar 2020

Reise

Die Schatten der Nacht
am frühen Morgen
gegen vier Uhr
erzählen mir
von der Reise durchs Unbewusste
der Abglanz aus uralten Zeiten
durchzieht wie ein Gemälde
meine Erinnerung
jene Formen und Farben
die man nicht abruft
die aber immmer vorhanden sind.
hukwa

Mittwoch, 5. Februar 2020

Untergehender Planet

Es ist ein Wandern durch die Zeit
der Welt fehlt die Geborgenheit
ein Plastik Gehäuse ist der Planet
der Wohlstand macht euch blöd
was interessiert es euch
wie s den Pflanzen und Tieren geht
gesättigt von der Zeiten Dinge
merkt ihr nicht das der Planet untergeht.
hukwa

Montag, 3. Februar 2020

Beim grünen Einhorn

In den uralten Wäldern
bei den sinnenden Bäumen
in der Heimat von Nymphen
wo der Faun haust
dort wo das grüne Einhorn
im dichten Gestrüpp sich versteckt
in dieser Einsamkeit
wartet auf mich
mein wahres Ich.
hukwa

Unter leuchtenden Sternen

Es ist die Urharmonie und der Urzwiespalt der allen tieferen Künsten gemein ist, der zum künstlerischen Schaffen anregt. Eines der letzten Geheimnisse in einer entzauberten Welt. Das Gedicht ist eine Phänomenelogische Verbindung von Meditation und eigenem Erlebnis, es fordert jeden Tag heraus geschrieben zu werden.
In den dunklen Winternächten 
erzählt mir die Einsamkeit Geschichten 
Melancholie leuchtet aus den Sternen 
zwischen Mond und Venus 
irren meine Gedanken umher. 
hukwa

Samstag, 25. Januar 2020

Im Halbdunkel

Das ich mit der Gesellschaft immer in Gegensatz lebe hängt vor allem damit zusammen, das ich tiefer Denke als meine Mitmenschen. Die meisten von ihnen hören mit dem Denken auf wenn es an die Tiefe geht, für mich fängt das Denken hier erst an. 
Im Halbdunkel 
dieses Wintermorgens 
die Kerze erhellt den Raum 
draußen das kalte Neonlicht der Straßenlaterne 
dringt leicht ins Arbeitszimmer ein 
aber schon suchen die Vögel nach Futter 
der Tag bleibt wohl düster  
also schüre ich das Feuer dass meine Seele zum Leuchten bringt. 
hukwa

Donnerstag, 23. Januar 2020

Bewegung

Ich bewege mich durch das Labyrinth meiner Bibliothek. Hier ist die Heimat meines spähenden und suchenden Geistes. Hier wo, Schriften aus Jahrhunderten gestapelt sind  wird Vergangenheit und Zukunft zur Gegenwart.
Früher Morgen 
draußen herrscht noch Dunkelheit 
Eis und Reif bedecken die Landschaft 
das Gestern und das Heute 
ein Zusammenfluss 
Vergangen wie Stunden 
die Jahrzehnte 
dazwischen Seiltänzerisch 
Erfahrungen und Erinnerungen. 
hukwa
 

Mittwoch, 22. Januar 2020

Innere Ruhe

In der Zeit liegt ein vergänglicher Schimmer, sich täuschend in zerbrochenen Spiegeln, doch in der Achtsamkeit dieses Januarmorgen der überfüllt ist mit Reif und Eis, da die Vögel hungrig das Futterhaus aufsuchen, liegt auch eine bestimmte Klarheit, man muss sie nur finden.
Oft sitze ich an entlegenen Orten
in dicht gewachsenen Wäldern
wo Farn und Brombeersträucher
mich liebevoll umranken
die Meisen auf den Zweigen
mich neugierig beobachten
und aus der Ferne
des Schwarzspechts Ruf zu mir tönt
hier verweile ich oft
am stillen Ort
in innerer Ruhe.
hukwa

Dienstag, 21. Januar 2020

Bleibt fern

Die Wälder bleiben still
in fester Meditation
noch sind sie da
bleibt in euren stickigen Städten
die Bäume mögen euch nicht
euer Betonbewusstsein
und eure verfinsterte Herzen
haben hier nichts verloren.
hukwa

Montag, 20. Januar 2020

Zeitlosigkeit

Zeit
geborgen in den Schichten des Steins
umklammert von Wurzeln der alten Fichte
frostiger Morgen
Wälderstille
angekommen
in der Zeitlosigkeit der Zeit.
hukwa

Samstag, 18. Januar 2020

Beleuchtung

Meine Dichtung dringt ein in vergangene Welten, streift aber auch die Gegenwart.

Das Dunkel der Kerzenflamme
an einem Wintertag
wie Heute
beleuchtet sanft
die Phänomenologie des Geistes
jenseits des nihilistischen Existenzialismus
zünde ich eine weitere Kerze
für Platon.
hukwa

Freitag, 17. Januar 2020

Aufgabe der Poesie

In Rettungloser Einsamkeit
wandelt das Ich durch die Welt
Worte mit Wille gesprochen
gesammelt in Zeitgedichten
flüstern sie im Exil der Jahre
zwischen Ich und Existenz
das Sein suchend
ist eine Aufgabe der Poesie.
hukwa

Donnerstag, 16. Januar 2020

Philosophieren

Ein stiller Nachmittag im Januar. Manchmal ist es sogar für Minuten absolut still. In solchen Stunden denkt es in mir. Es ist die Zeit des Philosophierens. Die Philosophie will eine andere Stimmung als die Dichtung. Tiefe Philosophie verwirklicht sich in der Stille der Zeit. Denn philosophieren ist mir kein Nur-Denken sondern tranzendentes Denken. Der Geist muss im Denken mitschwingen. Im Geiste zu hause zu sein und gleichzeitig Denken das ist Philosophieren.
hukwa

Dienstag, 14. Januar 2020

Vergessener Traum

Ein dunkler Januarmorgen, trüb und regnerisch, 
an dem sich die Stille schließt und einkehrt. Es sind 
die magischen Seelenkräfte die sich nun entbinden im 
Dichterwort. 
            hukwa    

In der Mondfülle der Nacht
am Ufer des Waldteichs
in der weichen Milde
des leichten Regens
flackert einsam im halben Dunkel
unter den alten Fichten
die Flamme aus Eis
genährt von einem vergessenen Traum
fern der künstlichen Welten
ein letztes antikes Paradies
gerahmt von tiefen Ahnungen.
hukwa

Montag, 13. Januar 2020

Jenseits der Gegenwart

"Poesie ist angewiesen auf jene höhere Form der Deutung, 
die im Missverstehen liegt. Wenn ein Gedicht niedergeschrieben ist, 
endet es wohl, hört aber nicht auf, es sucht sich ein anderes Gedicht 
in sich selber, einen Leser, eine Antwort. 
                                                                          P. Salinas  

Ein früher Morgen im Januar
Jenseits der Zeit
im Augenblick vor dem Wort
mit dem ein Gedicht beginnt
die Kälte des Tages streift das blühende Chaos
des bewegungslosen Augenblicks
der sich im Echo des Traumes
der vergangenen Nacht spiegelt.
hukwa  

Hermetische Dichtung ist eine Art Schutzschirm gegen die äußere Welt. 
Eine Verinnerlichung, ein Fluchtpunkt. 
hukwa

Sonntag, 12. Januar 2020

Winterliche Einsamkeit

Müde zog der Januar ins Land
Regen und Nebel
Kaltes Land
Götternebel
Januarmond
Die Elfen tanzen am Weiher
Winterliche Einsamkeit.
hukwa

Donnerstag, 9. Januar 2020

Mythos und Gedicht

"Die Welt hat ein Ausmaß an Vulgarität angenommen, dass die Verachtung des geistigen Menschen die Gewalt einer Leidenschaft erreicht". 
Baudelaire   

Das hermetische Gedicht ist dem ursprünglichen Mythos gleich. In ihm liegt etwas feierliches verborgen das den Leser und Dichter in eine höhere Sphäre eindringen lässt.
hukwa

Mittwoch, 8. Januar 2020

Mallarme

Gestern Abend noch einige zeit in den Gedichten von Mallarme gelesen.  In seinen frühen Gedichten spürt man die lyrische und romantische  Verwandtschaft mit Edgar Allan Poe. Die morbide, tiefgründige und psychologische Schreibweise von Poe widerspiegelt sich in diesen frühen Werken des Franzosen. Als hermetischer Dichter gefällt mir Mallarme besonders gut.
hukwa

Beim studieren alter Bücher

Lauschend lesen
hinein sich denken
das vergilbte Blatt
mit altem Wort
im geheimen Zirkel zu lesen
wälzend durch die Jahresringe der Jahrhunderte
fast verdorrte Wurzel
füllt sich mit neuem Leben.
hukwa