Samstag, 28. Januar 2017

Reiher am Abend

Den Flug des Reihers
beobachte ich schon lange
wie er jeden Abend
ins Tal schwebt
hinter ihm
versenkt sich glutrot die Sonne
vor ihm
die Abenddämmerung.
hukwa

Mittwoch, 25. Januar 2017

Callar, callar

Sie schlafen ohne es zu wissen
weil sie durch einen willenlosen Traum wandern
angekommen an einer stählernen Wand
empfängt sie ein schwarzes Graffiti
Callar, callar. No callo porque quiero.
hukwa

Montag, 23. Januar 2017

Vom Alll-Tag

Man muss die Natur von Jahr zu Jahr mit neuen Augen betrachten, vor allem jetzt im Winter. Heute Nacht hatten wir 18.Grad minus. So muss der Winter sein. Ich hörte den Steinmarder als er auf der Veranda Rumorte. Zweimal am Tag füttere ich das Amselvolk, das dieses Jahr besonders zahlreich den Garten bevölkert. Es scheint dass sich alle Amseln der Umgebung in meinem Garten verabredet haben. Mehrmals am Tag bekommen die Krähen ihr Stück Speck. Jetzt sitze ich am Schreibtisch und schreibe. Ich muss meine Themen nicht von weit herholen. Brauche keine Sensationen über die ich berichte. Das Alltägliche des Daseins ist es mir wert das ich darüber erzähle.
So wird der Alltag zum All-Tag.
hukwa

Samstag, 21. Januar 2017

Das Schweigen der alten Buche

Die silberne Sichel des Mondes
reißt den frühen Morgen
in zwei Teile
geschnitten wie mit einem Messer
zwei schwarze Wolken die sich belauern
gegen sechs Uhr
beginnt der
gewöhnliche Lärm der Straße 
nur die mächtige alte Buche
im Kirchhof
verharrt im Jahrhunderte altem Schweigen.
hukwa

Freitag, 20. Januar 2017

Ich habe nie...

Ich habe nie versucht eine philosophische Lehre aufzustellen, ich versuche nur die Ganzheit der Philosophie zu erfassen und für mein persönliches Leben eine philosophische Grundlage aufzubauen.
hukwa

Dienstag, 17. Januar 2017

Nimm dich in acht vor der Versteinerung

Wenn ich durch die Wälder laufe oder wenn ich im Garten bin erkenne und spüre ich etwas: Wachstum und Veränderung. Auch der Mensch sollte im Wachstum und der Veränderung leben. Ansonsten wird das Leben schnell zur Stagnation. Wachstum und Veränderung dass sind die wirklichen Mysterien des Lebens. Also lebe dein Leben doch "versteinere" nicht. Sonst wirst du zum Zombie.
hukwa

Freitag, 13. Januar 2017

Ein Gott ist der Mensch wenn er träumt

"Ein Gott ist der Mensch wenn er träumt,
ein Bettler wenn er nachdenkt," 
schrieb Friedrich Hölderlin. Er sprach wohl den "vollendenden Menschen" den Dante meinte an. Ich selbst glaube ähnlich, für mich ist der Mensch im tiefsten seines Inneren ein Seelenwanderer, wenn er die mythische Ebene in seinen Träumen erreichen kann ohne sich dabei in ein esoterisches Gefängnis einzuschließen. Der Mythos ist die ewig wiederkehrende Anamnesis von der Platon sprach.
hukwa

Montag, 9. Januar 2017

Schreiben ist ein Moment im Leben

In letzter Zeit lese ich öfters in den älteren Tagebüchern. Man kann dabei die Expeditionen in die eigenen inneren Räume nachvollziehen. Es ist eine archäologische Arbeit an der eigenen Seele. Das Tagebuch wurde mir im Laufe vieler Jahre zum ständigen Begleiter. Zusammen mit den Gedichten die ich verfasst habe und verfasse sind es Chroniken des eigenen Selbst. Tagebuch schreiben ist manchmal etwas verrückt - Ver-rückt. Es gibt die Tage da schreibe ich wie ein Besessener an anderen Tagen wieder weniger. Wichtig ist das ständige schreiben. Schreibe ich einmal nicht habe ich ein schlechtes Gewissen. Schreiben das ist ein besonders bewusster Moment im Leben zu leben.
hukwa

Sonntag, 8. Januar 2017

Vom inneren Forschen

Wir sollten nicht mit dem Forschen aufhören,
und am Ende unseres Forschens,
werden wir dort ankommen
wo wir angefangen haben
und diesen Ort zum ersten mal sehen.
T.S. Eliot

Natur und All-Eins

Jedes Einzelding in der Natur ist vollkommen, weil es das Wesen der Ganzheit der Natur in sich trägt und Natur ist dem All-Einen entsprungen.
hukwa

Donnerstag, 5. Januar 2017

Werden

Mit deinen Gedichten hast du
die Quelle eingefangen
der Verse Laut
lagert im Wald
tief unter Schnee
du schaust dein Spiegelbild
im eisigen See
der Wind wird deine Gedichte tragen
es spricht zu dir
das Echo des Werdens
was du noch nicht bist
wirst du noch werden.
hukwa

Dienstag, 3. Januar 2017

Leise und sacht

Leise und sacht
fiel in der Nacht der Schnee
am frühen Morgen lag die Landschaft
wie verzaubert da
herabgeschneite Pracht
in kalter Winterstille
im Frostgebannten Wald
der einsame Laut einer Meise
von ferner Himmels Schwelle 
naht neuer Schnee
die Seele
fühlt sich
verjüngt und unbeschwert.
hukwa