Sonntag, 29. August 2010

Erfahrung schöpferischer Kraft

Ein Gemälde, ein Kunstwerk, ein Gedicht erschaffen im Moment schöpferischer Kraft ist die Übereinstimmung von Erscheinung und Wirklichkeit. Voraussetzung für das verstehen solcher Werke ist dass Erschaffer und Betrachter die gleiche Art von Erfahrung teilen.
hukwa

Die Geburt von schöpferischer Kraft

Der Künstler sollte immer in der Bereitschaft stehen und sich mit dem Universum selbst zu erfahren. Hier erfährt er etwas das nicht intellektuell, nicht unbedingt sinnlich und nicht emotional genannt werden kann. Er erfährt die Ganzheit seines Geistes die bereit ist sich mit dem Universum zu verbinden, dies ist die Geburt von schöpferischer Kraft.
hukwa

Der Moment schöpferischer Kraft

Ein Kunstwerk ist immer eine Manifestation der schöpferischen Kraft. Schöpferische Kraft erreichen wir über die Pflege der inneren Stille und Reflektion. Sobald Reflektion stattfindet, vollzieht sich der Prozess von Manifestation letzter Wirklichkeit. Dies ist der Moment wo der Maler zum Pinsel, der Bildhauer zum Meißel und der Dichter zum Stift greift.
hukwa

Donnerstag, 26. August 2010

Auf ein altes Haus

Altes Gemäuer
Linden und Buchen umwachsen dich
Schattenspeere werfend
das ewige Rauschen des Wassers
der Flug des reihers durchs Tal
Geraune und Lispeln
dringen ein in die Gedanken
Ein Falter zwischen Libellentanz
Wie Elfenschleier die Nebel des Abends
Die Pferde auf der Weide
ein wenig Moor
der Steinbruch
der Farn
vermoostes Gestein
der letzte Flug der Schwalben im Spätsommer
Eng ist das Tal
Ewig und Weit
das Universum des Bewusstseins
wie der grüne goldlichtene Weiher
Kleiber und Reiher
Forelle und Meise
mein einzig Gesind
im alten Haus
darinnen ruht
in tiefer Stille
die unruhige Seele.
hukwa

Dienstag, 24. August 2010

Wesen über mir

Du Wesen über mir
Was quälst du mich
Bleibst eine Antwort schuldig
Jetzt wird es Herbst
Ich rufe nach dir
Doch
Noch nicht einmal ein Echo
erhalte ich von dir.
hukwa

Montag, 23. August 2010

simplex sigillum veri

Über Gedankenblitze

Durch einen Gedankenblitz kann der geist aktiviert werden. Schon Heraklit, nannte den Blitz die Urkraft, die, im umfassenden Ganzen, aufscheinen lässt, "was überhaupt als Seiendes sichtbar gemacht werden kann- und einsehbar wird" (Otto A. Böhmer).
Der Blitz das Konzentrat des Welt-stiftenden Urfeuers, der Urenergie hat im Großen wie im Kleinen realitätsetzende Macht. Als kosmischer Feuerstrahl verehrten die Germanen den Blitz und fürchteten ihn gleichzeitig. Als Gedankenblitz der aus dem Nichts auftaucht kann er uns plötzlich Erleuchten. Doch aus dem Nichts kann nichts kommen da es das Nichts nicht gibt. Der Gedankenblitz kommt also aus dem Urgrund des Seins. Er schießt aus diesem heraus wie der Blitz aus der dunklen Gewitterwolke. Ein Gewitter sammelt sich an. Wenn am Abend ein Gewitter losbricht spüren wir dieses schon am Nachmittag- etwas sammelt sich an und entlädt sich durch Blitze.
So sammeln sich beim Denkprozess Gedanken an und irgendwann, meist unverhofft, entlädt sich in uns der uns erleuchtende Gedankenblitz, ganz plötzlich steigt er auf aus den Urgründen des Seins.
hukwa

Freitag, 20. August 2010

Mondscheinspaziergang

Gestern Abend Mondscheinspaziergang im Schlosspark gemacht. Mit Gedanken bei Giordano Bruno geweilt. Ich kenne keinen anderen Philosophen der seiner Zeit so voraus war wie Bruno.
Er war ein absoluter spiritualisierter Geist. Die Planeten und Gestirne waren ihm beseelte kosmische Lebewesen - Götterpotenzen - die ihr eigenes Bewusstsein besitzen. Über die Monade kann der Mensch einen Zugang zu diesen Götterpotenzen finden. Über die "Kontraktion"- dem Zusammenziehen der Seelenkräfte in den Einheits und Zerfallpunkt - ist es dem Menschen möglich
"an der kosmischen Kommunikation der Bewusstseinsfelder im Universum teilzunehmen". (J.Kirchhoff).
Abends sitze ich oft in diesem wunderschönen Park, meine Gedanken schicke ich dann hoch zu den Gestirnen und sanft beginnt die Kommunikation.
hukwa

Herbstahnung

Nun naht die Zeit da Blätter fallen
und Bäume kahl am Wegrand stehen
man lernt wieder ganz neu zu Sehen
es ist wie Melancholie
sinnend durch bunten Herbstwald zu gehen
zu lauschen
zu Leben
zu Sehen
der fortgesetzten Geschwätzigkeiten zu entgehen
tief im rotglühenden Heidekraut stehen
mit Herbstfarbenen Wolkenkähnen auf Gedankenreise gehen
Alte Pfade neu zu begehen
goldenes Frühherbstlicht lächelt versonnen
die müden Mauern des alten Hauses
mahnen stumm
nur die dunklen Laute aus der Bach
schwingen noch wie vor vielen Jahren
meine alten Worte raunend.
hukwa

Sonntag, 15. August 2010

Atem der Erde

rauscht der bach mir jede nacht
drohend klagend
schmeichelt mir
in oft gefundener harmonie
entführt er nicht mehr ES
zeigt mir neue ufer
die kunst ist ES
im schlaf
gegen den strom zu schwimmen.
hukwa

Sonntag, 8. August 2010

Heimat Verbindungen

Gestern Abend gegen 22.Uhr noch einen meditativen Spaziergang in den Schloßpark unternommen. Eine ruhige, zeitlose, ja, zeitferne Stimmung herrschte im Park vor. Trutzig erschien das Schloß in der Dämmerung. Ich saß auf einer Bank und meine Blicke wanderten hoch zu dem geschichtsträchtigen Gebäude. Immer wenn ich um diese Zeit hier sitze erscheint es mir als wolle das alte Gemäuer mir etwas erzählen. Ich gebe mich dann ganz diesen Stimmungen, die hier vorherrschen hin. Vor meinem inneren Auge laufen dann Bilder ab, die in eine ferne Vergangenheit Einblick geben. Jener der das Schloß erbauen ließ, hat auch die Ortschaft gegründet in der ich geboren wurde und in der meine Ahnen seit dem 17.jahrhundert wohnen. Irgendwie spüre ich diese Heimatgeschichtliche Verbindung zwischen dem Schloß und mir wenn ich mich an den Abenden hier aufhalte.
hukwa

Mittwoch, 4. August 2010

Auf einen Nachtfalter

Du Wunder
einem Wurm entsprungen
der Sommer hat dir sein Lied gesungen
der Vollmond deine Flügel gebleicht
einem Nachtelb gleich
fliegst du auf die Nachtkerze zu
aus Licht geboren scheinst du
jetzt da der Sommer sich neigt
kehrst du zurück
zu deinem wahren Sein.
hukwa

Sonntag, 1. August 2010

Eine Augustnacht im Trippstadter Schlosspark

Wanderer die im August die Umgebung von Trippstadt erkunden, sollten sich zum Abschluss ihrer Wanderungen unbedingt noch eine Ruhepause im Schlosspark gönnen, um von hier aus das Ereignis des abendlichen Sonnenunterganges zu beobachten.

Es herrscht eine besonders romantische Stimmung um diese Zeit hier vor. Ein fast unwirklicher, noch heute unbeschworener Zauber geht von den ebenmäßigen in sich ruhenden Steinfassaden des alten Schlosses aus. Wenn die Sonne glutrot im Westen versinkt, ist es meist sehr still im Park.

Die ganze süße Schwermut romantischer Vergänglichkeit umwittert diese abseits gelegene Parkeinsamkeit und es scheint einem leicht zu fallen in die farbigen Abgründe der zeitfernen Geheimnisse dieses romantischen Ortes einzutauchen. Im leisen plätschern des Springbrunnens und geheimnisvollen Blätterraunen der Parkbäume liegt nun eine besondere Magie, die uns von den geheimen Abenteuern und galanten Schäferspielen der einstigen Bewohner des Schlosses träumen lassen.

Eine Landschaft, ein Ort kann Geschichte und Geschichten erzählen. Die Umgebung von Trippstadt ist mit einer großen Reihe solcher verzauberten Plätze bereichert. Es gibt nun einmal diese besonderen Orte in der Landschaft, die einem plötzlich und ohne Ankündigung überraschen. Dann ist man gezwungen stehen zu bleiben, seine Sinne nach dem Grund für diese Überraschung auszurichten und sich auf die Wahrnehmungen einzulassen die hier Besitz von einem ergreifen.

Vielleicht ist es die Seele der Landschaft oder des Ortes, die sich uns in solchen Momenten offenbart.

An einem warmen beschaulichen Sommerabend im Trippstadter Schlosspark kann der Besucher solche Momente besonders intensiv erleben.

Nach Sonnenuntergang beginnen die Glühwürmchen zu fliegen und verwandeln den Park mit ihrem unwirklichen Lichterfunkeln in ein Zauberreich, das nicht nur Kinder fasziniert. Das Konzert der Grillen ladet noch für einige Zeit zum verweilen ein. Von den nahen Wiesen und Waldrändern weht nun der Duft von frischem Heu und Kiefernharz herauf. Der Sternenhimmel öffnet sich und gibt einige seiner kosmischen Juwelen preis.

Es gibt keinen Monat im ganzen Jahr, in dem man am frühen Abend, gleich bei Einbruch der Dunkelheit, die Milchstraße so gut beobachten kann wie im August. Sie steigt etwa Nord-Nord-Ost über dem Horizont herauf und verläuft quer über die Sternbilder Kassiopeia, Kepheus, Schwan und Adler in Richtung Süden. Von Osten her kommen jetzt schon die ersten Boten des Herbsthimmels heraufgezogen. Tief im Südosten steht der Steinbock, auf seiner linken Seite sind schon Teile des Wassermanns erkennbar. Wie eine schützende einhüllende Schale, in deren Mitte der Mensch eingebettet ist wirkt der samtblaue Himmel über dem Park. Mond und Sterne erscheinen uns von hier aus als Licht und Lampe eines friedvollen, in sich ruhenden Erdentages. Die Verse von Ludwig Tieck gehen einem in einer solch lauen Augustnacht durch den Sinn:

„Mond beglänzte Zaubernacht

die den Sinn gefangen hält

Wundervolle Märchenwelt

Steig auf in der alten Pracht.“......

Im Trippstadter Schlosspark kann man manchmal noch solch wundervolle Zaubernächte erleben.

hukwa