Dienstag, 21. September 2010

Gedanken im Altweibersommer

Der Altweibersommer ist da. Stundenlang kann ich nu7n durch die Wälder streifen, Licht und Farbe bewundern. Es ist eine magische Zeit, kurz aber sehr intensiv. In den gelbgefärbten Kronen der Eichen, blitzt das blau-rötliche Gefieder des Eichelhähers auf. Sie schreien den ganzen Tag, streiten sich um die Eicheln. Manchmal wird ihr Gezetter übertönt vom klaren Ruf des Schwarzspechts. Die Kastanien sind fast Reif und der Holunder trägt schwere schwarze Frucht. Eine Zeit der Fülle, Mutter Natur geizt nicht mit ihren Früchten. Bevor der Winter einkehrt zeigt sie sich sehr verschwenderisch. Die Zugvögel haben sich aufgemacht in Richtung Süden. Klar wird nun das Denken und Tief. Es ist eine Zeit der Häutungen. eidechsen dösen in der Sonne auf vermoderten Baumstümpfen und die Ringelnatter häutet sich. Auch die Gedanken häuten sich. Man wirft Ballast ab und nimmt Neues auf. Eine zeit des Wandels und der Vorbereitung ist der frühe Herbst. Vorbereitung auf den dunklen Winter, da die gedanken hart werden, da sie in die Höhe streben, wie die verästelten, starken Eichbäume im Pfälzerwald die ich jetzt immer wieder öfters aufsuche. In ihrer Erhabenheit, in ihrem farbigen Laubkleid, erinnern die Eichbäume nun an alte Heidengötter, es ist als würden sie, wenn der Wind durch sie weht eine uralte Heidenmesse zelebrieren und ich bin ihr Zuhörer.
hukwa