Freitag, 17. September 2010

Philosophischer Morgenspaziergang

Ein sonniger kühler Frühherbsttag begrüßte mich heute bei meinem Meditationsgang. Gerne streife ich am frühen Morgen einige Zeit durch den Wald und lasse Natur und Bewusstsein auf mich einwirken, versuche einfach nur "Aufzunehmen". Wenn ich dieses Wort benutze meine ich es in einem platonischen Sinn und Zusammenhalt, nämlich als das platonische "rein Aufnehmende". Dieses rein Aufnehmende ist nach Platon der reine, unsichtbare, gestaltlose Raum. Während ich unter den bunten Laubdächern dahinlief, fiel mir ein Satz von Rupert Sheldrake ein, den ich gestern Abend gelesen hatte: "...Andere meinen, dass das Bewusstsein etwas völlig anderes ist, das ganz ausserhalb des physischen Bereichs liegt und auf eine ungeklärte Weise mit dem Gehirn in Interaktion steht; doch wie, können wir nicht sagen. Die Philosophen können ihr ganzes Leben lang über das Geist - Körper - Problem schreiben und es doch niemals lösen, weil viele von ihnen glauben, dass es in Wirklichkeit gar nicht zu lösen ist."
Ich persönlich vertrete die Meinung dass das Bewusstsein etwas ist, das ausserhalb von uns ist und durch irgendeine Art von Strahlung in uns einfließt. So wie die Sonne auf die Pflanze einwirkt, empfangen wir Bewusstseinsstrahlen von "irgendwoher" die unsere Physis aufnimmt und dadurch dem Körper Bewusstsein und Geistigkeit verleiht. Um nicht im existenzialistischen Nihilismus eines Sartre zu versumpfen, muss man sich manchmal auf die intuitive Erkenntnis stützen und ein wenig an "Ahnungen" glauben können. Oder, wie Max Plank einmal geschrieben hat: ..."letztendlich müssen wir Geistwesen annehmen."
hukwa