Dienstag, 15. Februar 2011

Bäume an meinem Wege

Bestimmte Bäume meiner Kindheit sind mir in Erinnerung wie große starke Persönlichkeiten. Einige von ihnen sind der Bauwut zum Opfer gefallen, andere finde ich heute noch an den alten Plätzen meiner Kindheit. Wenn sich auch die Umgebung wo sie heute stehen verändert hat, so haben sie für mich doch immer noch die gleiche Ausstrahlung wie vor vielen Jahrzehnten.
"Die Baumgestalt steht sinnbildhaft für die Menschengestalt. Ja, mir will scheinen, das ein Baum wie ein lebendiges Wesen zu uns spricht: In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen, ich bin Leben vom ewigen Leben. Einmalig ist der Versuch und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat, einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut, einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und die kleinste Narbe meiner Rinde. Mein Amt ist im ausgeprägten Einmaligen das Ewige zu gestalten und zu zeigen", schrieb Hermann Hesse.
In meiner damaligen kindlichen Liebe, die ich zu Bäumen hegte und heute immer noch, ja, stärker noch hege, erscheinen mir Bäume wie große Erzieher. Kinder die nie den Bezug zu Bäumen erfahren und gelebt haben, denen fehlt in ihrem späteren Leben eine wichtige Seinsdimension. Sie kennen nicht die echten Offenbarungen der Allnatur. Unter den Wipfeln mächtiger Bäume findet das kindliche Herz die geistige und seelische Nahrung deren es so dringend Bedarf um später ein starkes leben zu leben.
hukwa