Montag, 19. September 2011

Über das Labyrinth oder der Weg zur eigenen Mitte

Ich denke das Labyrinth stellt das Unbewusste in uns da. Also jenen Teil in uns der uns ja überhaupt nicht bekannt ist. Angelegte und begehbare Labyrinthe wurden in früheren Zeiten dazu genutzt den Weg zu unserem innersten Wesen zu finden. Das Labyrinth hat symbolischen, mystischen und magischen Charakter. Somit ist das Labyrinth eine Hilfestellung um die verworrenen Pfade des Unbewussten zu erkunden. Das Labyrinth könnte man auch als eine westliche Form des Mandalas bezeichnen. Es ist so alt wie die Menschheit selbst. Das klassische Labyrinth ist nicht der Irrgarten (dieser ist nur eine Ableitung davon) mit vielerlei Abzweigungen, sondern der geschlossene, gewundene Weg. Wer ihn beschreitet wird in viele Um und Irrwege geleitet am Ende zu seiner eigenen Mitte finden. Erst wenn man das Labyrinth vollkommen abgeschritten hat, hat man auch die Erfahrung der eigenen Dimension gemacht. Den der Weg zur Ganzheit besteht aus Irr- und Umwegen. C.G. Jung nannte das Labyrinth "eine lange Strasse", die nicht einer geraden sondern einer Schlangenlinie folgt. Sie verbindet gegensätze "ein Pfad dessen labyrintische Verschlungenheit der Schrecken nicht entbehrt". Nur auf diesem Wege kommen jene Erfahrungen zustande, die ansonsten nur schwer zugänglich sind. Jung hat den Weg des Labyrints der zur eigenen Mitte führt als Individuationsprozess bezeichnet. Also, als die Suche des noch nicht manifestierten Menschen, des Menschen der sich selbst finden möchte.
hukwa