Dienstag, 14. Februar 2012

NON IN VERBIS, SED IN REBUS EST – Die Philosophie lehrt Tun, nicht Reden.

Das Philosophieren und das philosophische Schreiben, war mir immer der stärkste Halt gegenüber den Schmutzwässern dieser Gesellschaft, in die ich doch öfters hineintrat. Diese Pfützen der Geistlosigkeit, lauern überall und folgt man ihnen ist man sehr schnell in einem Labyrinth gefangen. Hieraus konnte ich mich immer nur befreien in dem ich philosophisch zu denken anfing. Allerdings im obigen Sinne von Seneca, das Philosophie eben ein Weg von Tun und nicht von Schwätzens ist. Sie gibt mir einen Weg vor, den ich gewissenhaft beschreiten kann, ein weg der mein Gewissen beruhigt. Der mir die Einsicht schenkt, ich bin auf dem richtigen Weg. Diese Einsicht kann mir eben nur die Königin der Wissenschaften geben.

Die oberste Disziplin der Philosophie, ist das Umsetzen des philosophischen Denkens in mein tägliches Tun. Es kann kein dauerndes Reden sein, dem Reden sollen Taten folgen. Meine Wahrheiten die ich auf dem Weg gefunden habe, sollen mich auch führen. So ist die Philosophie mir auch ein Wappenschild die meinen Alltag schmückt und schützt. Sie gibt mir die Möglichkeit, mich mit der Welt zu beschäftigen ohne mich in sie zu verlieren, denn – sie ist mir auch Abstand zu den Infamitäten dieser Welt.

In dem ich täglich in einem Werk eines großen Philosophen lese, sagt sie mir auch: Du bist nicht allein, alle diese großen Denker und Weisen, sind immer noch um dich herum. Sie existieren immer noch im Reich der Philosophie, ihre Gedanken sind so aktuell wie vor 200 oder 2000 Jahren, und erwarten dich irgendwann in deiner metaphysischen Heimat.

Manchmal kann das Schweigen einen tieferen Sinn haben als das Reden. Boethius, hat dies in seinem wunderbaren Büchlein "Trost der Philosophie" so ausgedrückt: "Als jemand einen Menschen scharf angegriffen hatte, der nicht zur Betätigung wahrer Tugend, sondern aus Eitelkeit sich anmaßend einen Philosophen genannt hatte und hinzufügte, er werde schon merken, ob jener wirklich ein Weiser sei, wenn er nämlich das ihm angetane Unrecht sanft und geduldig ertrüge, da heuchelte der Angegriffene eine Weile Duldsamkeit. Er steckte die Schmähungen ein und sagte triumphierend: "Merkst du nun endlich das ich ein Philosoph bin?" Da erwiderte der Andere beißend: "Ich hätte es gemerkt wen du geschwiegen hättest."

Wohl rührt hierher das Sprichwort: SI TACU ISSES PHILOSPHUS MANSISSES – Wenn du geschwiegen hättest wärst du Philosoph geblieben.

hukwa