- Die vier Säulen dunkler Dichtung
In der Dichtung bedeutet
Traum: Bildwerdung geheimnisvoller
Zaubermächte. Novalis sprach es folgend aus: „Die Steine und Stoffe sind das
Höchste: der Mensch ist das eigentliche Chaos“. Baudelaire dachte ähnlich als er schrieb: „Die Phantasie zerlegt
die ganze Schöpfung; nach Gesetzen, die im tiefsten Seeleninnern entspringen
sammelt und gliedert der Dichter sie und erzeugt dadurch eine neue Welt.“ Eine Welt aufgebaut aus
Traum, Phantasie, dem Unbewussten und der Sprache. Dies sind die vier Säulen
dunkler Dichtung.
- Der Zugang zum Unbewussten des Dichters
„Um die Seele des Dichters zu
durchschauen, muss man in seinem Werk diejenigen Wörter aufsuchen die am häufigsten vorkommen. Das Wort verrät
wovon er besessen ist“
Dieser Spruch Baudelaires zielt
auf den Symbolismus von Dichtung. Die Wörter eröffnen dem Leser einen Zugang
zum Unbewussten des Dichters.
- Zur Symbolik meiner Dichtung
Fenster, Spiegel und Wasser sind
in meiner Dichtung Symbole für das unendliche der Transzendenz. Dichtung wie
ich sie schreibe ist zum Großteil das Werk meines Unbewussten. Und die Sprache
des Unbewussten ist nun einmal das Symbol.
Das empirisch Wirkliche ist in solcher Dichtung zweitrangig (darauf lege
ich Wert in meiner konkreten Poesie, nicht aber in der hermetischen). Der
Waldwoog bleibt zwar der Waldwoog im
Gedicht aber sein Geheimnis, das was er im Gedicht ausdrückt, liegt verborgen
in der Transzendenz. So ist meine
Dichtung auch immer Versuch jenes zu sagen was bisher ungesagt blieb.
4. Poesie des Unbewussten
Sprachmagisch- suggestives
Dichten ist Poesie der Tiefe. Eine solche Dichtung ist weniger in der Welt zu
Hause sondern vielmehr im Traum. Solche Gedichte „streifen“ die Welt aber ihre
geheimnisvolle Poesie entspringt den Quellen des Unbewussten. Ganz im Sinne von
Rilke als er schrieb: „Ein für allemal, ist’s Orpheus wenn es singt!“
- Erfahrung poetischer Phantasie
Die tiefe dunkle Dichtung und
viele Arten moderner Poesie wie der Hermetismus oder die surreale Dichtung, zielen auf eine Zerstörung und
Verzerrung der realen Welt, denn der Dichter baut sein Haus nicht in die
Realität hinein. Sein Fundament sind die Träume und Visionen in denen er lebt.
Er schreibt nicht über die Erfindungen seiner Phantasie sondern über die
Erfahrungen poetischer Phantasie.
(6.. Ursprung des Gedichts
Das Gedicht möchte auf Reisen
gehen. Es sucht seinen Empfänger. Denn es hat eine Bestimmung. Ob ein Gedicht
hermetisch ist oder ob es konkret geschrieben ist, es ist immer Teil eines
Bewusstseinsinhaltes der in formalisierter Sprache auf den Weg gebracht wird.
Das Gedicht ist etwas ganz alltägliches das seinen Ursprung in der
nichtalltäglichen Wirklichkeit hat.
hukwa