Samstag, 3. November 2012

An den Ufern von Agrigent


Im Westen ging die Sonne langsam unter, die Dämmerung warf bereits ihre Schatten über die sommerlichen Wälder als die Waldvampirin aus dem Dickicht trat. Am Morgen hatte sie mir über einen schwarzen Singschwan eine Nachricht zu kommen lassen. Wir saßen unter der uralten ausgehöhlten Eiche und sie erzählte mir Geschichten die sie vor Jahrhunderten erlebt hatte. Sie trug einen weiten ledernen Umhang der ihr nackter Körper nur leicht bedeckte. Als die Nacht hereinbrach leuchteten ihre Augen wie grünes Gold. Der Traum sagte sie ist die Brücke zwischen Wachsein und Schlaf, die einzige fassbare Realität, alles andere ist Schein. Fass mich an sagte sie damit du spürst dass ich keine Erscheinung bin sondern ein Wesen aus Fleisch und Blut, voll von Gefühlen und Leidenschaften. Ich besuche dich über die Brücke die mir der nächtliche Regenbogen baut und am Tage lagere ich an den goldenen Ufern des Agrigent. Dort ruhe ich mit Aphrodite in den roten Mohnfeldern, die du dort in Fülle vorfindest. Trinke dieses kleine Fläschlein mit süßem Kräutersaft und du wirst mir folgen zu den geheimnisvollen Landschaften von Agrigent. Der schwarze Singschwan kam angeflogen und brachte uns nach Agrigent.

hukwa