Freitag, 22. März 2013

Der alte Waldvampir

In dieser Nacht
da der Mond
kaum merklich
im zu nehmen begriffen ist
stieg er herab aus der Krone
eines uralten Baumes
unter der eine Nymphe im weichen Moos schlief
er wusste um die Vergänglichkeit der Tage
daher zog er weiter zu dem dunklen Waldsee
an dessen Ufer sich die Waldgeister versammelt hatten
hier wo finstere Wünsche unbekannter Herkunft
über den Wassern schweben
beschwor er die Elemente
und befahl dem Nordwind
in die Berge zu ziehen
der Wald versank in Grabesfinsternis
mit rauher Stimme rief er nach den
Töchtern des Okeanos
er beschwor die Elemente
und bannte das
unsterbliche Pferd des Hades
der ein Sohn des Kronos ist
aus der Erde traten die Blumen des Frühlings
und mit ihr Demeter die Tochter der Reia
deren Haar in reichen Flechten wächst
der Zierde der Bäume
und der da herab stieg von der Krone
des uralten Baumes war der alternde Waldvampir
der nach neuem Leben sich sehnte.
hukwa