Dienstag, 14. Januar 2014

Vom Zauber des Gehens - Lebenstempo und die Magie des Gehens.

Wer mit Autobahngeschwindigkeit durchs Leben rast, muss die Welt um sich herum zwangsläufig anders sehen als jener , der gemütliche Spaziergänge unternimmt.
In seinem Spaziergang nach Syracus im Jahre 1802 schreibt Johann Gottfried Seume: „ich halte den Gang für das ehrenvollste und selbstständigste im Menschen und bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge“.
Als ein alter Indianer das erste Mal in einem Auto mitfuhr sagte er nach einer viertel Stunde: „Warte einen Moment damit auch meine Seele mitkommt“.
Ich kann sie gut verstehen, den Indianer und den alten Seume, denke ich doch genau so! Bin ich doch der gleiche leidenschaftliche Spaziergänger!
Ein Spaziergang sollte immer eine Verschmelzung zwischen Gehen und Meditation sein. Die meisten Menschen rennen, auch wenn sie denken sie würden gehen. Oft meldet sich beim Gehen eine ganz andere Frage als die gerade ansteht. Im Wissen und Vertrauen darauf, dass sich bei einem Spaziergang alles ordnet, gibt man gerne dem Neuen den Vorrang. In der Regel findet sich eine Lösung und das ist Gehen als Meditation.
Wenn ich bewusst gehe, befinde ich mich in Kontemplation.
Am schönsten ist das absichtslose Gehen ES geht nenne ich solche Spaziergänge.
Wir sind heute alle mehr Autofahrer als Fußgänger. Durch die Schnelligkeit des Lebenstempos bleiben Gefühle und Ganzheitlichkeit auf der Strecke liegen. Das ist der Trend in unserer Kultur, eine immer schneller werdende Beschleunigung unseres Lebenstempos.
hukwa