Wer mit Autobahngeschwindigkeit durchs
Leben rast, muss die Welt um sich herum zwangsläufig anders
sehen als jener , der gemütliche Spaziergänge unternimmt.
In seinem Spaziergang nach Syracus
im Jahre 1802 schreibt Johann
Gottfried Seume: „ich halte den Gang für das ehrenvollste und
selbstständigste im Menschen und bin der Meinung, dass alles besser
gehen würde, wenn man mehr ginge“.
Als ein alter
Indianer das erste Mal in einem Auto mitfuhr sagte er nach einer
viertel Stunde: „Warte einen Moment damit auch meine Seele
mitkommt“.
Ich kann sie gut
verstehen, den Indianer und den alten Seume, denke ich doch genau so!
Bin ich doch der gleiche leidenschaftliche Spaziergänger!
Ein Spaziergang
sollte immer eine Verschmelzung zwischen Gehen und Meditation sein.
Die meisten Menschen rennen, auch wenn sie denken sie würden gehen.
Oft meldet sich beim Gehen eine ganz andere Frage als die gerade
ansteht. Im Wissen und Vertrauen darauf, dass sich bei einem
Spaziergang alles ordnet, gibt man gerne dem Neuen den Vorrang. In der
Regel findet sich eine Lösung und das ist Gehen als Meditation.
Wenn ich bewusst
gehe, befinde ich mich in Kontemplation.
Am
schönsten ist das absichtslose Gehen ES geht
nenne ich solche Spaziergänge.
Wir sind heute alle
mehr Autofahrer als Fußgänger. Durch die Schnelligkeit des
Lebenstempos bleiben Gefühle und Ganzheitlichkeit auf der Strecke
liegen. Das ist der Trend in unserer Kultur, eine immer schneller
werdende Beschleunigung unseres Lebenstempos.
hukwa