Donnerstag, 23. Oktober 2014

Mondschein und Elf

Durch stille Wälder leuchtet
Das Mondlicht wunderbar
Die Welt ist noch verdunkelt
Bald graut der neue Tag.

Ein Wolkenvorhang schiebt sich
Nun vor den Silbermond
Und dunkelt sanft und mystisch
Nun Weg und Bäume ein.

Auf einer Wiese hüpfet
Im Mondlicht ein kleiner Elf
Und dann
Verschwindet er plötzlich im grünen dichten Tann.
hukwa

Dienstag, 21. Oktober 2014

Die tanzenden Kraniche von Trippstadt

Zwei mal im Jahr ziehen die Kraniche durch unseren Ort. Ihr Geschrei höre ich schon, wenn sie noch weit entfernt sind. Es ist immer später Abend wenn sie keilförmig über das Dorf ziehen. Sie gehören schon zu den regelmäßig wiederkehrenden Frühjahrs- und Herbstbildern in unserem Teil des Pfälzerwaldes. Sie reisen innerhalb eines schmalen Korridors, der durch Deutschland verläuft. Auf einer Waldwiese außerhalb unseres Ortes befindet sich eine Ihrer traditionellen Rastplätze. Eine tiefer im Wald liegende Wiese, wo schon Generationen von Kranichen gerastet und „getanzt“ haben. Wegen ihrer lebenslangen Einehe, gelten diese Vögel als Sinnbild der Liebe und Treue. Es sind stille Winkel, die diese scheuen Vögel aufsuchen und man sollte davon absehen, sie zu fotografieren, oder sonst wie an ihren Plätzen zu stören.
Im vergangenen Jahr durfte ich ihren „Tanz“ beobachten. Durch Zufall befand ich mich in der Nähe jener Waldwiese. Aus einiger Entfernung konnte ich mit dem Fernglas das erste Mal in meinem Leben „tanzende Kraniche“ beobachten. Es stimmt nicht, dass die großen Vögel nur zur Balzzeit tanzen. Am häufigsten tanzen sie vor und nach dieser Zeit. Der Tanz muss also nicht unbedingt mit der Paarungszeit zu tun haben, sondern er scheint einen Erregungszustand auszudrücken, vielleicht auch pure Lebensfreude! Es ist ein erhabener Moment den Tieren dabei zuzusehen: vollkommen still stehen die beiden Großvögel voreinander und beobachten sich einige Zeit, bis das Männchen die Flügel öffnet als wolle es das Weibchen umarmen. Es scheint so als würde das Weibchen ihm ausweichen, lässig und geschmeidig stellt das Männchen ihm nach. Dann stehen sich beide wieder unbeweglich Auge in Auge gegenüber. Nun beginnt das Männchen damit Verbeugungen nach allen Seiten zu machen und bewegt sich feierlich im Tanzschritt nach rechts und links, läuft in einer Art Achterschleife, dreht sich um sich selbst und schüttelt seine Schwingen, dass es raschelt wie in einem Laubbaum und springt mit flatternden Flügeln meterhoch. Dazu trompetet es laut. Immer wieder hebt es zwischendurch Stängel und Grasbüschel auf und zeigt sie dem Weibschen. Dann wirft das Männchen die Grasbüschel in die Luft, fängt sie auf und wirft sie wieder hoch. So geht der Tanz noch einige Zeit weiter.
Nur die wenigsten Wanderer werden solch ein Naturschauspiel einmal persönlich erleben. Doch wer es erleben durfte wird es nicht wieder vergessen.



Wenn Wildgänse ziehen
Wie die Kraniche ziehen auch die Graugänse zweimal im Jahr durch unser Dorf. Wer einmal in einer mondhellen Oktober oder Novembernacht den Flug dieser Wildgänse geobachtet hat, dem wir dieses fast unwirkliche Erlebnis als mystischer Augenblick seines Lebens, als ewige Naturerinnerung erhalten bleiben. Wenn die wilden Gänse mit ihrem Ruf die Nacht durchtönen und unter sturmgepeitschten Wolken südwärts ziehen, spürt der Beobachter das Ungebändigte und Wilde das diese Vögel ausstrahlen. Mit einem Mal richtet das Phantastische und die Realität seine Hochzeit aus und man spürt die Sehnsucht in sich einmal Nils Holgerson zu sein! Der Frühjahrszug erreicht im März/April seinen Höhepunkt. Nur einmal habe ich einen „unzeitigen Grauganszug“ im Juni Beobachtet. Dabei handelt es sich um nicht brütende Tiere oder um Gänse die bereits gebrütet haben. Den Zug dieser Vögel zu beobachten, ist immer wieder ein wunderschöner Moment in meinem Leben
hukwa

Baum der Bäume

Baum der Bäume
Göttersitz
Eiche
Vater des Waldes
Wie lange noch?
hukwa

Freitag, 17. Oktober 2014

Mutter alles Werdenden

Ich rufe dich
Mutter alles Werdenden
Die dem Falken die Kunst des Fliegens schenkt
Denn Pflanzen Heilkraft gibt
Den Steinen Weisheit
Dich rufe ich Mutter alles Werdenden
Du gibst mir Antwort
Im Rauschen der Bäume
Im Lied der Vögel
Lass mich Einkehr halten in deinen Wäldern
Fülle mich mit Stärke und Kraft
Mutter alles werdenden.
hukwa

Montag, 13. Oktober 2014

Gespräche mit Bäumen

Ist es nicht sinnvoller einen ganzen Herbsttag in den Wäldern zu verbringen, die Wandlungen des Laubes und der Bäume zu beobachten, als sinnlos, oberflächlichen gesellschaftlichen Pflichten nachzugehen? Die Gespräche die meine Mitbürger oft mit mir führen tun meinen Ohren weh. Da bevorzuge ich lieber die Gesellschaft der Bäume.
hukwa

Samstag, 11. Oktober 2014

Behauste Zeit

Zeit
mir Wohnung und Gegenwart
Erwache ich in der
Nacht
Sehend
verschlüsselte Botschaften
längst vorbeigezogener Jahre
der nahende Winter
bringt wieder
die Erinnerung.
hukwa

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Meine Fluchtwege

Als Mensch muss man sich Fluchtwege aus der Realität suchen, sonst erdrückt uns die Enge eines materialistischen Daseins. Ist man dieser Enge ständig ausgesetzt dann ist es nur noch eine Frage von Zeit bis unsere Sinne ganz abgestumpft sind. Kunst, Philosophie doch vor allem die Natur sind meine Fluchtwege.
hukwa

Dienstag, 7. Oktober 2014

Die Poesie des Herbstes - gefunden bei einer Wanderung



Fotos Ute Knieriemen-Wagner

Zeitkokon

Die Schonwetterperiode hat uns Heute verlassen. Graues Regenwetter herrscht vor, ich mag solches Wetter. Solche Tage haben ihre ganz besondere Stimmung. Man muss sie nur zu nutzen wissen. Bei solchem Wetter komme ich mir manchmal vor als lebe ich in einer Art von Kokon. Vergangenheit und Gegenwart begegnen sich bei solch trübem Wetter intensiver.
hukwa