Sonntag, 4. Januar 2015

Der alte Merlin

Hinter sumpfigen Gefilden
Tief im grünen Eichenhain
Wo kein Mensch sich je hintastet
Streng beschützt von Elementen
Steht der Wald von Borceliande.

Hier in diesem dunklen Nemeton
Bei den tausendjährigen Eichen
Den uralten heiligen Eiben
Wo der Weißdorn blüht der Reine
Dort wo sich die Geister nachts vereinen
In dem Wald von Borceliande
Der alte Merlin noch immer lebt.

In den Eiben hausen Elfen
In den Eichen die Dryaden
Unter Felsen sitzen Gnome
Nymphen die Quelle bewachen
Dort im Wald von Borceliande
Der alte Merlin noch immer lebt.

Ständig brennt das Eichenfeuer
Kaut der Alte heilige Eicheln
Wo er mit Talisien spricht
Sich mit Mutter Mab hier trifft
Hier begann die Schlacht der Bäume
In des Goldenen Zeitalters Räume
Im Nemeton von Borceliande
Wo der alte Merlin lebt.

Manchmal in den Vollmondnächten
Reitet auf einem weißen Hirsch
Merlin durch des Waldes Dickicht
Im Gefolge grauer Wölfe
Einen Eber an der Leine
Reitet Merlin durch die Wälder

Braust der Sturmwind durch die Wipfel
Brennt das Feuer auf der Bergen Gipfel
Sturmwind braust durch Baumes Wipfel
Reist der Alte mit den Vögeln
Durch die Weltenräume
Tönt im Forst von Borceliande
Jenes wundersame Lied
Der alte Merlin lebt.



In den süßen Sommernächten
Mutter Mab schickt ihre Knechte
Viviane ihre Schwestern
Tanzen alle im Hexenkreis des Krötenpilz
Aus den Baumeskronen tönt es wieder:
Der alte Merlin lebt.

Doch die Menschen die Verruchten
Die nicht vom Incubus Gezeugten
Die Zerstörer Goldener Räume
Vom Stumpfsinn umnebelte Gestalten
Die von Dummheit lassen sich walten
Wissen nicht das
Der alte Merlin lebt.

Wissen nichts von den reglosen Farnreichen
Vom silbrigen Mond bestrahlten Wiesenhainen
Im alten Wald von Borceliande
Wo es keine Pfade gibt
Wo die Baumsippen der Eichen
Würdig in die Höhen streben
Dort im alten Wald von Borceliande
Wo der alte Merlin lebt.

In diesem grünen Ozeane
Rauschen Blättermeer Beschlüsse
Leis die Mandragora flüstert
Hier im feuchten weichem Moose
In den Polstern des Heidekrautes
Die Stirn umkränzt von Efeuranken
Selig in Vivianes Armen
Der alte Merlin schläft.

In der uralten Quelle von Borceliande
Spiegelt sich ein borkenhaftes Gesicht
Träumt im Innern seiner eigensten Natur
Merlin
Den Traumschlaf der Tage
Den Schlaftraum der Nacht
Im dunklen Forst von Borceliande
Wo Merlin wacht.

Schon als Kind hier zuhause
Lauschte dem Schwatzen der Espenzweige
Lernte hier die Sprache der Tiere
Um sich zu verwandeln in eine knorzige Eiche
Im Wald von Borceliande
Wo Merlin lebt.



Dort im grünen Fleisch des Waldes
Bei den Buchen Eichen Ulmen
Bei den mystisch schönen Blumen
Seinen allerbesten Freunden
Dort im wilden Baumesheer
Dort im Wald von Borceliande
Wo der alte Merlin lebt.


Flüstern Eichen wispern Espen
Tannen rauschen Buchen raunen
Im Geäste wilder Weiden
Seltsame Hexenzöpfe wachsen
Hier im tiefen Waldesinnern
Glanzbraun auf Steinen Eidechsen schillern
Im alten Wald von Borceliande
Merlin die Zeiten webt.

In den Nächten brennen Sterne
Merlins ewige Laternen
Hirsche brechen durchs Gebüsch
In der dunkelsten Nacht der Nächte
Diana von Nemi zu Merlin spricht:
Du mein Sohn aus alten Zeiten
Hüte diesen Wald
Er ist dein Eigen
Schütz die Pflanzen die hier sprießen
Sei Freund der Wesen die hier leben
Lieb den Wald von Borceliande
Denn geheimnisvollen Forst
In dem Du
Als Merlin lebst.

hukwa