Der Walnussbaum –
Juglans regia wurde 2007 zum Baum des Jahres gewählt. "Wegen
fehlender Nachpflanzungen gingen die Walnussbestände in Deutschland
sehr stark zurück", so das Kuratorium Baum des Jahres. "Wir sollten
uns mehr um diesen typischen Hausbaum, unseren guten alten Freund
kümmern", so der Vorsitzende des Kuratoriums.
In einigen Trippstadter
Gärten finden wir noch wunderschön gepflegte alte Nussbäume.
Die ursprüngliche Heimat
des Walnussbaum ist Mittelasien. Über die Griechen lernten die Römer
den Baum kennen, führten ihn ein und kultivierten ihn in ihren
Gärten. Die Mythologie des Walnussbaum ist sehr reichhaltig. In
Griechenland war der Walnussbaum Karya, einer Tochter des Königs
Dion, geweiht die von dem Gott Dionysos wegen verschmähter Liebe in
einen Walnussbaum verwandelt wurde. So wurde der Walnussbaum auch oft
Karya genannt. Aus der selben Wurzel leitet sich im Griechischen das
Wort Kara,„der Kopf“, aber auch
„der Baumwipfel“ ab; im Lateinischen wurde daraus cerebellum, „das Hirn“. Nun
erinnert in allen Überlieferungen der essbare Teil der Walnuss mit
seiner Doppelgestalt, genau an die beiden Hirnhälften mit ihren
Windungen, die im Französischen wie zufällig als cermaux, „unreife
Nüsse“, bezeichnet werden; möglicherweise geht auch das deutsche
Wort „Kern“ auf diese Wurzel zurück.
Um 800 n.Z. wurde der Baum
auch nördlich der Alpen bekannt und populär, besonders nach dem er
von Karl dem Großen, zum Anbau empfohlen und angeordnet wurde.
„Welchen“ oder „Walcher“ wurden damals die Bewohner Galliens
und Italiens genannt. Die zweite Bedeutung dieses Wortes war „fremd,
andersartig“. Da der Walnussbaum über Frankreich, nach Deutschland
eingeführt wurde, belegte man ihn mit dem Namen „Walchbaum“ oder
„Welchbaum“. Ab dem 18. Jahrhundert ist der daraus entstandene
Name Walnussbaum bezeugt.
In der Literatur ist der
Baum oft erwähnt, die bekannteste Erwähnung hinterließ uns Goethe
in seinem Werther. Werther, als er hörte, dass die beiden hohen
Wallnussbäume des Pfarrhofs auf Befehl der neuen Pfarrerin abgehauen
wurden waren, konnte sich nicht fassen. „Abgehauen“! Ich möchte
toll werden, ich könnte den Hund ermorden, der den ersten Hieb daran
tat…“
Und der Dichter Maximilian
Dauthendey schrieb:
Der große Nussbaum
Ein großer Nussbaum stand
wie eine grüne Laube, Der
Ein Weg ging drunter hin
im Staube,
Fern lag ein Dorf, ein
Fluss mit Berggeländen.
Der große Baum hielt in
den grünen Blätterhänden
Landschaften gleich wie
farbige Gedanken,
Die bald voll Wolken
standen, bald im Licht versanken.
Und du und ich, wir
lehnten in dem Schatten
Und teilten mit dem Baum,
was wir im Herzen hatten.
hukwa