Montag, 30. April 2018

Holunderhaiku

Vom Frühlingsregen gebeugt
wie ein altersgrauer Mann
der alte Holunder im Garten.
hukwa

Mittwoch, 25. April 2018

Zufrieden sein

Der Mond erhellt die alte Buche 
in seinen Ästen 
das Erwachen des Frühlings. 

Ich beobachte die Wildbiene die ihr Nest auf meiner Veranda errichtet. Die Krähe die mich täglich besuchen kommt, die blühenden Sträucher im Garten und denke dabei -
ist das nicht Grund genug zufrieden zu sein?
hukwa

Dienstag, 24. April 2018

Warum man Philosophie betreibt

Warum man Philosophie betreibt?
Damit Vernunft und Wahrheit in der Welt eine Heimstätte haben.

Gewiss, die Philosophie kann Fragen beantworten aber der Sinn von Philosophie ist letztendlich Fragen zu stellen.
hukwa

Montag, 23. April 2018

Waldnotizen

Die Wälder sind wieder grün. Überall liegt der Duft des Frühlings in der Luft. Die Zugvögel sind zurückgekehrt und am frühen Morgen weckt mich ein liebliches Vogelkonzert. Ich sitze im kühlen Schatten eines Waldbrunnens fern dem lauten Motor des gefräßigen Leviathans Großstadt und meine Gedanken sind philosophisch. Also ziehe ich den Notizblock und schreibe einige Gedankensprünge auf:

Was ich sehe sind keine Menschen sondern Roboter und Maschinen.

Ein morgen in frühlingshafter Natur genießen umgeben vom Grün der Pflanzen, von Vogelsang und Frühlingsdüften, dies aufzunehmen, könnt ihr das noch?

Das Eigensein der Natur und der Ruin des menschlichen Denkens kämpfen täglich gegeneinander.
Hukwa

Montag, 16. April 2018

Merlins Tisch

Foto©UteKnieriemen-Wagner

Frühlingskraft

Sonniger Frühlingstag. Im Garten wird es nun sehr schnell grün. Der Holunder grünt schon sehr stark auch die wilden Rosen. Erle und Birke folgen. Vogelsang. Die Elstern brüten im Fichtendickicht.
Der Lenz zeigt sein Gesicht.

Den Frühling kündet der Zilp Zalp
auf dem
Zaunpfosten.

Des Frühlingserwachen
Verborgen
Im frühen Lied der Amsel.

Der Mond erhellt die alte Buche
in ihm spiegelt sich
des Frühlings Angesicht.
Hukwa

Montag, 9. April 2018

Der Trost des Waldes

Gedanken eines Waldgängers
Wer in den Wäldern lebt sieht den Wald anders als jemand der in der Großstadt lebt. Es gibt ihn den Unterschied zwischen dem Stadtmenschen und dem Naturmenschen und so gibt es auch verschiedene Weisen die Natur zu sehen und zu erfassen.
Der Mensch der die Natur liebt dem wird sie zu einem letzten Reservat eines romantischen Gefühls. Ihm öffnen die Wälder nicht nur die Sinne, sie schenken seinem Leben auch Sinn. Vor allem jetzt, in der dunklen Jahreszeit hat der Wald dem Wanderer besonderes zu bieten. Er fordert seinen Geist und seine Phantasie heraus. Dass rau
es Wetter das Denken fördert, ist in der Philosophie allgemein bekannt . Wenn Regen und Schnee die äußere Sicht einschränken, wendet der Blick sich nach innen.
In den Wäldern können wir eine Freiheit spüren, die es uns erlaubt, mit dem Wesentlichen des Lebens in Kontakt zu treten. Es ist die Stille des Winterwaldes, die uns eine bisher nicht gekannte, schweigende Aufmerksamkeit schenkt. Viel intensiver spüren wir nun die Beziehungen zum Wechsel der Jahreszeiten. Fern dem unbarmherzig ewig geräuschvoll laufenden Motor der Großstadt finden wir im winterlichen Wald nun eine ganz andere psychologische Dimension der inneren Einkehr und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Märkte, der ökonomischen Unsicherheiten wird uns der Wald zu einer Insel der Ruhe und Erholung.
Der Wald mit seinen großartigen Naturerscheinungen hat für alle nur möglichen Fragen eine Antwort parat. Wenn wir in die Tiefen der Wälder eindringen, wenn überkommt da nicht Respekt, wenn er unter alten Baumriesen wandert die hier und da noch zu finden sind. Und so kann es passieren, dass wir uns plötzlich in einer romantischen Welt wiederfinden, dass wir im Wald einen friedvoll in sich ruhenden Erdentag genießen und ihn als eine mütterliche Hülle des Lebens erahnen, als Spiegelung unserer eigenen Empfindungen und Gefühle, als unberührte Natur, die uns den ewigen Rhythmus des „Werden und Vergehen“ erzählt.
In den Wäldern erhalten wir jenen Zuspruch der uns in unserem Alltagsleben so oft versagt bleibt. Wenn wir uns in ihnen aufhalten bemerken wir alsbald das hier noch etwas existiert was sich im Alltagsleben nur noch schwer finden lässt: Sein. In einer von Ellenbogenmentalität geprägten Gesellschaft, kann der Wald zu einem Refugium des Seins werden. Schon lange hat sich das Misstrauen gegen eine Welt die eigentlich nur noch ökonomisch zu funktionieren scheint zu einem Krankheitssymptom unserer Zeit ausgewachsen und alle Werte ins Schwanken gebracht. Doch eine Wanderung durch den Wald kann uns wieder jenen Werten nahe bringen, die wir als die menschlichen bezeichnen.
Wir können den Wald als ein einziges Gleichnis betrachten. Manchmal erscheint er uns wie ein Labyrinth, wir wandern durch dunklen Fichtentann und wissen irgendwo wartet eine sonnige Lichtung auf uns. Unser Alltagsleben ist oft stressig, wir werden gereizt durch Lärm, tragen uneingestandene Wünsche mit uns herum unser Leben besteht oft nur aus Sorgen, Ängsten und Phantasien die wir natürlich Verdrängen. Dies sind alles Symptome die unseren Körper und Geist in eine ständige Alarmbereitschaft versetzen. Im Alltagleben werden wir vor allem vom Stress gejagt unter dem natürlich auch die zwischenmenschlichen Beziehungen leiden. Von Stresssituationen zum Dauerstress ist es nur eine kurze Wegstrecke und schon haben uns die Infamitäten des Alltags fest im Griff und wir denken manchmal es gibt kein Entrinnen daraus. Unser Alltag wird zu einem Gewirr von Eindrücken, Forderungen, negativen Gedanken und unliebsamen Verpflichtungen. Wir sind ständig in der Gefahr die Einheit unseres Lebens zu verlieren. Wir leben fern von uns selbst, also fern von unserer wirklichen Existenz. Unruhe, unbeantwortete Fragen und Zweifel sind zur geistigen Heimat des Menschen geworden. Der Wald hingegen schenkt uns Sinngebung, er hat einen meditativen Einfluss auf uns. Jeder Mensch spürt irgendwann in seinem Leben ein Bedürfnis nach Natur, Stille und erholsamer Umgebung. Er weiß unbewusst in den Wäldern findet er eine innere Balance, seinen eigenen Mittelpunkt, denn die Menschen meistens verloren haben.
Der Philosoph Ernst Bloch schreib einmal: „Der Mensch bewegt sich in der Natur wie im Feindesland“, nun da muss er eben wieder lernen, den Wald als eine Offenbarung zu sehen, als eine Arznei für seine Seele. Es liegt in der Natur des Menschen das er zu Eingrenzungen und Vereinnahmungen neigt. Für den einen ist der Wald ein romantischer Ort, aber es gibt auch jene die hier nur eine Menge Bretter „wachsen“ sehen. Aber jene die sich in der Kunst des meditativen Wanderns üben werden im Wald das finden was sie suchen, einen Zuspruch.
hukwa

Mittwoch, 4. April 2018

Die ursprüngliche schöpferische Kraft

In der Dunkelheit des Gedichts 
verbirgt sich des Dichters 
wahres Angesicht. 
hukwa

Heute Morgen las ich in einem Buch über Taoismus diesen interessanten Text: "Von der Verwirrung durch äußere Bedingungen frei zu sein, die Zweifel des Lebens hinter sich gelassen zu haben, ganz aufgeladen zu sein mit der ursprünglichen schöpferischen Kraft, dass heißt Tao verwirklicht zu haben".
hukwa


Dienstag, 3. April 2018

Verwundeter Planet

Die Wunden der Geschichte haben auf dem Antlitz des Planeten eiternde Narben hinterlassen. Diese Wunden sorgen dafür das die Erde unter ständigen Stress steht. Wann endlich sorgen wir dafür das sich der Planet wieder erholen kann
hukwa

Montag, 2. April 2018

Im Tal

Der Himmel glüht wie eine Purpur Nelke
die Buchen ragen Blattlos steil empor
im Dickicht rascheln
am Bachufer zittert die alte Pappel
der Wind gleitet prüfend durch die Binsen
Dämmerung kehrt ein ins Tal
bemoostes Urgestein
umwuchert von Farn und Brombeer Ranken
uralte Wurzel
Fäulnis
Hirschdung
der Dachs zog in der Nacht vorbei 
der Schlag der Drossel
Gott sieht man überall
Wurzelgestalt
die stimmen im Moos der Steine
ich lausche ihnen lange schon.
14.4.1996
hukwa

Sonntag, 1. April 2018

Vollmond am Waldteich - Einheit des Lebens

Der Vollmond spiegelt sich im Waldweiher
ein leichter Wind schenkt dem Wasser Bewegung
langsam fallen einige Tropfen
Landregen
es ist richtig
die Dämmerung ist die
Trennung zwischen den Welten
Wolken schieben sich vor den Mond
der Wechsel von Mondlicht und Dämmerung
verzaubert den Wald
ein leichter Nebel steigt vom Weiher auf
hier spürt man das es so etwas gibt wie
eine
Einheit des Lebens.
hukwa