Dienstag, 26. Januar 2010

Ist es...

Ist es ein Traum
wenn es einer ist
will ich an ihn Glauben
an das Andere in der Normalität
an das All im Einzigen
das mein Selbst ist
das ich bin.
hukwa

Montag, 25. Januar 2010

Endgültigkeit

Während er die Unendlichkeit durchdrang
scheiterte er an der
Endlichkeit
der Realität.
hukwa

Sonntag, 24. Januar 2010

Weltenflucht

Wo wasserreiche Quellen klagen
und Buchen in den Himmel ragen
Wo mystisch schwarze Tannen thronen
und Trollblumen in des Kobolds Garten blühen
Dort war das Bilderbuch meiner Kinderzeit
dort liegt meiner Jugend Weltenflucht.
hukwa

Damals

Dein Lachen blieb mir erhalten
in jenem pochenden Kelche
damals
als du aus meiner Wüste
in die bunte Stadt
deiner billigen Träume gingst.
hukwa

Samstag, 23. Januar 2010

Neuer Tag

Lass uns den Moos überwachsenen Weg
unseres Selbst gehen
entweichen wir jenen die
am sandigen Ufer wohnen
denn unser Ziel ist
fern
ihrer
Denkweise
wir entdecken täglich
denn neuen Tag.
hukwa

Freitag, 22. Januar 2010

Dichters Ziel

Wo schwebt einst die Asche hin?
Wann erreicht mein Wort sein Ziel?
Heute will ich fühlen
feuchter Morgentau auf meinem Haar
Morgen
Kirschblüten schweben sehen
in geschwängerter Frühlingsluft
doch die Asche zu entzünden
Ist dies meiner Wörter Ziel?
hukwa

Bleib wie du bist

Laß das harz an deinen Händen
und die fichtennadeln in deinem Haar
behalt den Duft der Ringelblumen
verdirb ihn nicht
mit billigem Parfüm.
hukwa

Donnerstag, 21. Januar 2010

Begegnung

Ich stieg aus dem Autobuss aus
als ich bemerkte das es die falsche Stadion war
hielt ein Auto neben mir
Guten Tag sagte eine Stimme
und ich wusste
die Vergangenheit hatte mich eingeholt.
hukwa

Innerer Orkan

Wie der Orkan
der Bäume entwurzelt
ist der Orkan in mir
Entwurzelnd
Freiräume schaffend.
hukwa

Mittwoch, 20. Januar 2010

Häutung

Einsamkeit
mir Treibbeet Kühlkammer und
Wohnung zwischen Sein und Zeit
Bin nicht das Echo von Gedichten
Will Schlange sein
die Häute wirft
Sich neu erkennend
der Alte bleibend
den Pinsel wegwerfen
In mein Bild einsteigen.
hukwa

Dienstag, 19. Januar 2010

Schwur und Blut

Ein Schwur und
Blut
verbinden mich mit Dir
Erde
So vieles tennt mich von
den Meineidigen.
hukwa

Mittwoch, 13. Januar 2010

Zwei Haikus

Einsam am Futterhaus
das Rotkehlchen
es bleibt immer für sich.
hukwa

Schneefall am Nachmittag
so ganz anders
als am Morgen.
hukwa

Sonntag, 10. Januar 2010

MorgenMeditation

Was dem Menschen von Heute besonders fehlt ist innere Stille. Sie kehrt nicht von selbst, sie will geschult sein. Mit dieser Pflege und Schulung innerer Stille beginnt man am besten am frühen Morgen so bleibt sie wenn man sich Mühe macht den ganzen Tag bei uns. Innere Stille ist Teil der kosmischen Ordnung an der, der Mensch teilhaben kann wenn er nur will. Nur über die innere Stille ist es möglich sich dem Urgrund schöpferischer Kraft zu nähern. Dieser Urgrund ist jener Bereich in uns aus dem jegliche Kreativität fließt. Es ist zugleich jener Anfang der uns an das für unsere Sinne letztlich unfassbare heranführt, der Verschmelzung mit dem Universum.
hukwa

Gedicht entstanden beim wieder Lesen der Gedichte von Rose Ausländer

Nachts legte sie sich
in eine Urne
und schlief mit der
verbrannten Welt
Am Morgen wusch sie die Asche
von ihrer Haut
denn das Leben begann von neuem.
hukwa

Samstag, 9. Januar 2010

Teilhabe am großen Arkanum

Für die nächsten zwei Tage sind starke Schneeverwehungen, sogar Schneesturm gemeldet. Ein Bilderbuch Winter, wenn man aus dem Fenster schaut. Tage in denen man das Tao kultivieren sollte. Am besten bleibt man dem gesellschaftlichen Leben fern und beobachtet Mutter Natur. Jene, die keine ländliche Natur um sich haben, sollten ihre eigene, innere Natur beobachten. Ein Gedicht von Hsie-Fang.tse (1226-1289) kommt mir in den Sinn:
In den Wu Bergen
Selbst im Traume dachte ich an
Heimkehr nicht- zehn Jahre lang.
Unter den blauen Gipfeln stehe ich
allein am Ufer des wilden Wassers.
Die ganze Welt still und verlassen
nach einem Regen in den Bergen.
Wieviele Leben bedarf es der Pflege
Bis ich blühe wie dieser Pflaumenbaum?

Ein einfaches wunderschönes Gedicht, in Versunkenheit mit dem Tao niedergeschrieben. Solche Verse überdauern die Jahrhunderte und behalten ihren poetischen Wert, weil sie fern jedem gekünsteltem sind. Ich mag die taoistische Poesie vor allem wegen ihrer einfachen Erhabenheit. Es sind gelebte Gedichte, Erfahrungsgedichte. Das Ziel solcher Lyrik ist es die innere Harmonie auszudrücken nach der wir alle streben sollten um diese Welt ein wenig friedlicher zu machen. Das einfache Leben, die Freude an den kleinen Dingen führen uns zu unserem Selbst. Jetzt in der Winterzeit die Fährten vom Wild im Schnee zu lesen, ist genau so spannend wie ein gutes Buch zu lesen. Die Vögel am Futterhaus beobachten, ihren Flug zu entziffern scheint mir mehr zu sein als jeder Fernseh- oder Kinofilm. Man sollte seine Zeit nicht totschlagen, man soll sie erleben lassen. Mit der Zeit Teil zu Haben am großen Arkanum ist das Erhabenste was uns Geschehen kann.
hukwa

Freitag, 8. Januar 2010

Die erste Liebe und das erste Gedicht ergeben poesie pure

Wieder angekommen
im Reich der Poesie
wie damals
als ich unter der alten Weide im Tal der Kindheit
unterhalb meines Geburtshauses
mein erstes Gedicht schrieb
lang ist das schon her
so lange wie die erste Umarmung
der erste Kuß
das erste Spüren weiblicher Haut
und das Bedürfnis nach mehr
eben
die erste Liebe
fiel zusammen mit dem ersten Gedicht
das kann unmöglich ein Zufall sein
wohl deshalb sind Dichter Liebende
Damals dachten wir das wir etwas verbotenes taten
unter dem alten Weidengebüsch
hätten sie uns erwischt
sie hätten gesagt so etwas tut man nicht
das ist verboten
so wie die Alten die Zärtlichkeit mit Schmutz bewarfen
dachten sie auch über Gedichte
sie sagten
das ist nichts für dich
ein weiterer Grund
Dichter zu werden.
hukwa

Sonntag, 3. Januar 2010

Es kommt die Zeit

Es kommt die Zeit
wo man öfters vor alten Bäumen und
Häusern stehen bleiben sollte
Mir sind sie Bojen in einem großen Meer
das ich in den Nächten mit
meinem selbstgebauten Floss befahre
Ich weiß nicht zu welcher Insel der Wind
mich treibt
Irgendwo kommen wir immer an
Ich will nicht nach der Insel ausschau halten
die Tiefe des meeres ist es die mich interessiert.
hukwa

Samstag, 2. Januar 2010

Nächte gleichen oft Spinnennetzen

Nächte gleichen oft Spinnennetzen
Verbindungen innerer Landkarten
alte Geschichte gibt es viele
sie hausen in den Abfallgruben und
Kellern
meines Lebenslabyrinths
tauchen auf und
bewegen sich
durch die Gasse
mit den dunklen Fenstern
aus denen mich die Immerwiederkehrenden beobachten
Ich schaue hoch
zu den manchmal gutmütigen Fratzen
hebe die Hand
winke einen Gruß
Wissend
die Begegnung mit der Phantasie
ist oft auch eine
Begegnung mit der Realität
einer anderen Welt.
hukwa