Montag, 8. Februar 2010

Gestern Abend gelesen: Karl Jaspers

Jaspers betont sehr deutlich, das alles darauf ankommt, dass der Mensch in seinen "Grenzsituationen" (Tod, Zufall, Schicksal, Schuld) durch Kommunikation mit anderen er selbst wird und sich für seinen eigenen existentiellen Weg zum transzendenten Sein entscheidet: "Als Existenz sind wir auf Gott - die Transzendenz - bezogen und dies durch die Sprache der Dinge, die sie zu Chiffern oder Symbolen werden lässt."
Jaspers hat meines Erachtens kein System geschaffen, er begründete keine Lehre, er ist einfach ein Pilger und Kundschafter auf dem Weg der Erkenntnis, immer das Ziel des Einen und Wahren vor Augen. Er gelangte zur Philosophie über den Weg der Medizin und hat die Mutter der Weisheit nie als Fachdisziplin gesehen. Für ihn war sie Möglichkeit, durch Weltorientierung und Existenzerhellung zur tieferen Erkenntnis seiner Selbst zu gelangen um in der Undurchdringlichkeit des Daseins einen Halt zu finden. Er kannte die krisen der Menschheit sehr gut,hat sie selbst im dritten Reich gespürt und erfahren und in einer Zeit wo andere Philosophen dunkle Unheilsverkündigungen ausstießen suchte er nach dem Licht der Existenz: "Wirf dich selbst in den widerspruchsvollen Wirbel des Denkprozesses und du wirst mitschwimmend im Strom seines unaufhörlichen Werdens das lebendige Verhältnis finden, das jedem starren Dogmatiker versagt ist und versagt bleiben muss.
hukwa