Donnerstag, 28. Juli 2011

Verwachsen

Ich bin Verwachsen mit Dir
wie das Efeu
mit der Sandsteinmauer
Erde
auf der Nabelschnurr
die uns verbindet
übt Pan sich im Seiltanz.
hukwa

Dienstag, 26. Juli 2011

Schmetterling

Gewoben aus dem Licht der
Unendlichkeit
mahnst du an die Tiefen
des Unbewussten
an die Heimat
an das Sein.
hukwa

Montag, 18. Juli 2011

Vom äusseren und innerem Weg

Das Wesen wahrer Schriftstellerei und Dichtung war mir immer der Weg nach Innen. Der inneren Landkarte folgend habe ich jene Kontinente des Unbewussten bereist die es zu entdecken gilt. Die meisten Menschen interessiert dies natürlich nicht, ihr Weg ist der äussere, der weg durch den Dschungel des Trivalen. Durch mein künstlerisches und schriftstellerisches Schaffen habe ich mich bewusst in ein Labyrinth begeben, dessen Mittelpunkt ich erreichen musste um der zu werden der ich wohl sein wollte. Dem Weg nach Innen zu folgen heißt auch sich dem Minotaurus zu stellen der ja nichts anderes ist als das versteckte Selbst des Menschen. Irgendwann erreicht man in seinem künstlerischen Schaffen jenen Punkt wo äusserer und innerer Weg miteinander verschmelzen. Dem Bewusstsein wir klar es gibt nur einen Weg also beide Wege werden eins. Es fällt nicht leicht diesen Zustand zu erreichen den auf dem Weg dorthin warten viele Hindernisse auf den Pilger, vereinigen sich aber die Wege beginnt man die Welt mit anderen Augen zu sehen. Vieles das uns früher vor diesem Zustand hinderte fällt nun ab von uns. Gesellschaftliche Konformitäten spielen keine Rolle mehr. Auf dem Weg nach Innen lernen wir die unwichtigen Dinge hinter uns zu lassen und wir beginnen uns auf das wahre Sein zu konzentrieren. Die Eindimensionalität verschwindet und wir öffnen uns dem universalen das ständig um uns ist. Was wir vorher ahnten ist uns jetzt Wirklichkeit.
hukwa

Freitag, 8. Juli 2011

Urgrund

Seiendes Sein
Schöpferische Natur
bist du uns Lehrerin des metaphysischen
Allseele verbunden in irdischer Materie
Zeugst du uns
dann
wenn wir an den Quellen lagern
Monaden
sind wir
voll der schöpferischen Urkraft
Wir Wissen es nur nicht.
hukwa

Mittwoch, 6. Juli 2011

Sprache

Sprache
ich versiegele dich
die du mir bist die nie entzifferbare
verwurzelte
im Reich der Philosophie
in den Gewölben der Unendlichkeit
leuchtest du mir
und erwärmst
das Grau der Tage.
hukwa

Dienstag, 5. Juli 2011

Sonnenwendritual 2011

Assemblage und Fetisch – Kindheitserinnerung und praktizierte Kunst.

Eine Menge kleiner Hölzer, sozusagen „Abfallstücke“ von größeren Balken, Rundhölzern, Zaunpfosten und Brettern erhalte ich während der Arbeit am Projekt „das dritte Leben der Bäume“. Diese kleineren Hölzer nutze ich um einige Assemblagen zu Gestalten. Seit langer Zeit produziert unsere Gesellschaft täglich millionenfach Gebrauchs Gegenstände die oft nur kurze Zeit auf dem Konsummarkt sind um dann ganz schnell in die Abfallverwertung kommen.

Auch finde ich viele Gegenstände in Kellern und auf Dachböden, die sich dazu eignen, sie in Verbindung zu Holz zu bringen und somit Assemblagen und Objekte herzustellen. Die moderne Assemblage hat meines Erachtens ihre Wurzel in der Tradition des volkskundlichen Fetischs. Also jenen einfachen, primitiven aber Ausdrucksstarken Objekten die man zum teil heute noch in ländlichen Gegenden vorfindet. Sie dienten und dienen u.a. als Abwehrzauber, Wetterzauber und Fruchtbarkeitsrituale. Solche Fetische findet man vor allem in Gebieten die stark katholisch geprägt sind, sie haben religiösen Ursprung und vermischen sich mit altem heidnischen Glaubensvorstellungen. Menschen die solche Fetische herstellen sind davon überzeugt das diesen eine gewisse Macht und Zauberkraft innewohnt. Sie wollen etwas mit ihrem Fetisch ausdrücken, etwas Festhalten, etwas bannen letztendlich etwas bewirken. Ich denke dies ist auch der Sinn der modernen Assemblagen, besonders jener Kunstobjekte wie man sie von der „Pop Art“ her kennt.

Als kind beobachtete ich wie meine Großmutter alte Hufeisen und ähnliche Dinge vor die Haustür hing und mit Kräutern und Blumen ausschmückte. Als ich sie fragte warum sie das mache, war die Antwort: „Diese Dinge halten das Böse vom Hause ab!“ Damals entdeckte ich viele solcher Objekte in der Nachbarschaft.

Vielleicht ist diese Kindheitserinnerung mit ein Grund warum ich als Künstler heute selbst immer wieder Assemblagen Gestalte, vielleicht sind sie für mich aber auch ganz einfach nur Fetische.

Ich würde Heute wohl keine solche Objekte Gestalten wenn ich dies nicht als Kind der Urgroßmutter- und Großmutter abgeschaut hätte, glaube ich jedenfalls. Hier liegen die wurzeln der Sympathie die ich für solche Objekte hege. In meinem künstlerischen Schaffen bin ich auf Ver – Bindungen angewiesen, ich benötige einen Bezug zum jeweiligen Kunstobjekt- und Projekt, schließlich ist in dem Wort Projekt das Wort Projektionen enthalten. Oft ist solch ein Bezug auch etwas Verdrängtes aus meiner Kinderzeit, so erhält diese Arbeit an der Assemblage auch einen psychoanalytischen Charakter. In solchen Assemblagen ist auch viel Schamanistisches enthalten. So enthalten sie Dinge und Objekte die meist auf seltsamen Wegen zu mir gelangt sind, und einen Bezug zu meiner Vergangenheit, Gegenwart oder vielleicht Zukunft haben. Die mir etwas Offenbaren.

hukwa

Im Juliwald

Ein hohler Baum
vom Gewitter gespaltet
Ich sitze darinnen
Baumpilze umgeben mich
verlorener Traum
schläft im gehöhlten Stamm
Hornissenbrut
umschwärmt mich
im Farn versteckt hör ich
Rotkehlchen und Zilp Zalp
Zaunkönigs Laut dringt leise zu mir her
durch weiches Moos
geht einer auf Perdefüssen
im Wald wirds still
nur noch der Bäume sanftes rauschen.
hukwa

Montag, 4. Juli 2011

Die Welt ein transzendenter Organismus

Manchmal frage ich mich wie kann man im höchsten Sein leben und dennoch offen sein für alles Weltliche? Wir müssen uns ja offen halten sonst verkümmern die humanistischen Werte die das Fundament unserer Demokratie bilden und wir gehen in ein esoterisches Gefängnis ein. Man muss lernen dass die beiden Ordnungen der uns umgebenden Wirklichkeit, nämlich das empirische und das transzendale in Beziehung zueinander stehen. Zweifelsohne geht ethisches Handeln auf metaphysische Schau zurück, wie schon Platon wusste. Im Timaios spricht Platon folgendes aus: "In betreff der vollkommenen Art von Seele in uns muss man nun aber urteilen das Gott sie einem jeden als einen Schutzgeist verliehen hat: Ich meine nämlich jene von der wir angaben, das sie in dem obersten Teile unseres Körpers wohne und uns über die Erde zu unserer Verwandtschaft mit den Gestirnen erhebe, die nicht Irdisch sondern Überirdischen Ursprungs sind".
Die Wirklichkeit ist ja beides zusammen, eben das empirische und das transzendente. Dies sagen auch die Orphiker. Auf der Tafel von Petelia können wir lesen:"Ich bin das Kind der Erde und des gestirnten Himmels - aber des Himmels allein ist mein Geschlecht". woraus wir schließen können: Die Welt ist ein lebendiger mit dem höchsten verknüpfter Organismus.
hukwa

Sonntag, 3. Juli 2011

Spaziergang bei weißen Mond

Der weiße Mond schimmert durch Zweige
ein flüstern weht durchs Laub der Bäume
in einer heimeligen Weise
der Weiher ruht
an seinem Ufer
in der alten Weide
der Waldkauz ruft
ein einzelner Frosch quakt wie in Trauer
die Seele erschauert.
hukwa

Mein Stern

Manche Nacht bin ich gegangen
durch den dusteren Waldeshain
meine Seele ging mit mir
und mein Stern der blinkte mir
durch die dunkle Waldesnacht
bin ich doch schon oft gegangen
und es trieben mich Gestalten
hin zu unbekannten Quellen
wo meine Seele sich entfalten konnte.
hukwa

Urgestein

Moosgrünes Gestein
umwuchert von Farn und Brombeergerank
Uralte Wurzel
Fäulnis Hirschlosung
der Dachs kam in der Nacht hier vorbei
der Schlag der Drossel beim ersten Lichtfall
hat arkadichen Ton
Gott ist verborgen in Wurzelgestalt
Pan weilte hier
beim Ufer der Schilfrohrsänger singt
den Stimmen in Moos und den Steinen
lausch ich schon so lang.
hukwa