Donnerstag, 27. Oktober 2011

August Becker ein pfälzischer Uhland

Gestern Abend habe ich mal wieder lange Zeit in den Werken von August Becker gelesen. Der Altmeister der pfälzischen Volkskunde fasziniert mich immer wieder aufs Neue. August Becker ist einfach Poet und Romantiker und dabei auch noch sehr sozialkritisch. Kein anderer Schriftsteller hat das Wesen des pfälzers und der Pfalz so erkannt und detailiert beschrieben wie er. Die Pfälzer allerdings haben seine Schriften zu seinen Lebezeiten leider nicht zu würdigen gewusst und so musste August Becker sich in der Fremde sein Brot verdienen. Der große Sohn der Pfalz hatte sein Leben lang im Schatten des wissenschaftlichen Riehl gestanden. Heute kennt kaum noch jemand den Namen Riehl doch August Becker ist jedem Pfälzer bekannt. Seine Verbindung von Heimatgeschichte und Poesie hat seither kein Pfälzer Dichter und Schriftsteller mehr erreicht. Es sind vor allem seine sozialkritischen Einstellungen, seine klaren politischen aussagen ohne selbst politisch zu werden die mir August becker so sympathisch machen. Er hat über der "Weck, Woscht, Woi" Mentalität der ja heute noch so viele pfälzische Heimatschriftsteller anhängen hoch draüber gestanden. Er ging seinen einsamen Weg der Größe. Ein Weg der ihn dahin führte das er heute in der Pfalz nicht nur als begründer der pfälzischen Volkskunde angesehen ist sondern des heimatgeschichtlichen pfälzischen Schreibens überhaupt. Zu seinen Lebzeiten verglichen Kritiker ihn mit Ludwig Uhland, ein Vergleich der angemessen scheint.
hukwa