Samstag, 31. Dezember 2011

Alte Linde

Der Wacholder

Der Wacholder ist in der Tracht wie in der Größe und Gestalt sehr veränderlich. In der Ebene und im Mittelgebirge sind die am Grunde abgegliederten oberseits mit bläulichweißen Längsstreifen versehenen, in dreizähligen Quirlen stehenden, 8-20mm langen, weit abstehenden, steifen Nadeln allmählich zugespitzt und scharf stechend. An der Unterseite besitzen sie einen in der Länge gefurchten Kiel. Die Nadeln werden gewöhnlich vier Jahre alt. Er kommt sowohl niedrig strauchig ( 0,5 -2m), auch häufig mit ausgesprochenen kegelförmigen Wuchs oder seltener in Form kleiner Bäume mit kegelförmiger oder unregelmäßiger Krone vor. Im Hochgebirge bildet er in Höhen über 1600 m eine hochalpine Form, den Zwergwacholder, Juniperus communis var.nana, die höchststeigende aller Holzpflanzen Europas. Als Pionier auf Felsen und Schuttbedeckten Gebirgsboden bedeckt er den Boden mit großen, oft meterbreiten Polstern von 30-50 cm Höhe. Er verdrängt den Graswuchs und schadet dadurch, besonders auf den frühen, nach Süden gelegenen Sommerweiden den Gebirgsbauern. Die Blüten sind zweihäusig. Die männlichen Blüten stehen in Kätzchen und bilden sich bereits im Herbst, kommen aber erst im Frühjahr zur Entfaltung. Die weiblichen Blüten stehen einzeln in den Blattachseln von Maitrieben und enthalten je drei Samenanlagen, die mit den Fruchtschuppen alternieren. Reif werden die Samen erst im herbst des zweiten Jahres, wobei, die grünliche Färbung in eine schwarz-blaubereifte übergeht. Die Samen keimen meist erst im Frühling des zweiten Jahres, mit zwei Keimblättern. Die braune Rinde verwandelt sich schon vom zweiten Jahr ab in eine längsrissige, in Schuppen und Streifen sich abschülfernde Faserborke. Das weiche, feinfasrige, sehr zähe, feste und dauerhafte Holz, ist für Drechsler – und feinere Schreinerarbeiten sehr geschätzt. Die aromatischen Früchte dienen als Küchengewürz. Aus den " Beeren " die auch offiziell sind wird in Frankreich der "Genever ", in England der " Gin " und in Deutschland der " Steinhäger " gebrannt. Der Wacholder zeigt eine Anpassungsfähigkeit wie keine andere Holzart. Hinsichtlich Bodenfeuchtigkeit, Luftwärme und Mineralstoffgehalt des Bodens ist er von unerreichter Bedürfnislosigkeit und kommt somit auf allen Böden, vom trockenen Sand bis zum sumpfigen Moorboden, sowohl im Walde, als auch auf Heiden vor. Bei den Germanen gehörte der Wacholder zu den geheiligten Holzarten und bis in unsere Tage spielt er in Volkskunde, sage und Mythologie eine große Rolle. Die Zukunft des Wacholders aber wird gerade wegen seiner Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit auf jeden fall innerhalb der Stadtökologie eine äußerst wichtige Rolle einnehmen. Gewappnet gegen die giftigen Ausstöße unserer Großstädte, wird der Wacholder als Stadtbaum noch eine gewichtige Rolle spielen. Juniperus communis – also der Wacholder wird bis zu 2000 Jahre alt. Noch älter ist die Tradition der Bräuche die sich um diese Mysterienpflanze rankt.
Max Höfler schrieb in seiner Volksmedizinische Botanik der Germanen über den Wacholder : " der Kranewit – Baum ( ahd. kranawitu; mhd. krannewite ) hat seinen Namen ( Kranichholz ) vom Vogel Kranich, einer der wenigen Vögel, in deren Bezeichnung mehrere indogermanische Stämme übereinstimmen.... Prof. Heinrich Marzell schrieb in seinem bekannten Werk : Die deutschen Bäume in der Volkskunde, als Einleitung zum Wachholder: " mit der Hasel und dem Holunder ist zweifelsohne der Wacholder der Strauch, der im germanischen Volksglauben das höchste Ansehen genießt. Ist doch dieses Nadelholz in mittel und Südeuropa weit verbreitet und von so auffälliger Gestalt, das es nicht leicht übersehen werden kann. Besonders in den Heidegegenden, wo die Wacholdersträucher oft die einzigen Holzgewächse bilden und einzeln stehende Büsche dem einsamen Wanderer wohl nicht selten in der Dämmerung Spukgestalten vortäuschen, mag der Wacholder besonders beachtet worden sein. Dazu kommt noch, das unser Strauch in verschiedenen seiner Teile in der Volksheilkunde benutzt wird. " Vor einer Wacholderstaude soll man den Hut herunter tun", heißt es im Allgäu und in der Schweiz sagt man sogar, man müsse vor dem Wacholder die Knie beugen, ein solches Ansehen genießt er.
Der Wacholder ist daher, wie Holunder und andere Bäume, " unverletzlich ", es ist ein Frevel ihn umzuhauen. Der Schwede Loccenius erzählt im 17. Jahrhundert, das ein Knecht auf dem Gute
Vendel im Kirchspiel Osterhanning in Södermannland einen schönen schattenreichen Wacholder hauen wollte, der von anderen Bäumen umgeben auf einem ebenen, runden Platze stand. Da hörte er eine Stimme " Haue den Wacholder nicht!" und als er sich dennoch anschickte, zuzuschlagen, ertönte die Stimme abermals: " Ich sage dir, haue den Wacholder nicht!" Überhaupt scheint sich gerade in den skandinavischen Ländern der Wacholder besonderer Wertschätzung erfreut zu haben. Von einem Wacholder auf dem Hofe Hohl im Kirchspiel Haaböl wird berichtet das dort die Sage ging, das auf dem Hofe ein Haustier sterben müsse, wenn man den Wacholder eines seiner Zweige beraubt. Der Aberglaube habe vor nicht allzu langer Zeit dadurch Nahrung erhalten, das ein großes Schweinesterben auf dem Hofe ausbrach, als ein Zimmermann einen Zweig von diesem Wacholder abschlug. Weiter berichtet die Sage, das man bei großen Wacholdern zur Nachtzeit Gelächter, Musik und einen Klang, als zähle man Silbergeld, höre. Sogar bei Tag sehe man, das der Gipfel leuchte oder der ganze Strauch in Flammen stehe. Dieses Licht rühre aber vom Schein des Geldes her, das von den " Unterirdischen " zutage gebracht worden sei, um es den Strahlen der Sonne auszusetzen.
Im deutschen Märchen erscheint der Wacholder in dem bekannten Märchen vom
Machandelboom, einer niederdeutschen Bezeichnung unseres Strauches.
Unter Wacholderstauden sollen sich auch nach einer Schweizer Sage die Eingänge zu den Höhlen der Zwerge befinden. Im Obermimmental fingen Burschen ein Zwerglein, während das andere entschlüpfen konnte. Da rief es diesem noch schnell zu : " Sie möge mit dir fürnäh ( vornehmen ), was sie wie ( wollen ) – verat nit, was d Reckholderstude ( Wacholder ) z behüte hei." Später entdeckte man, was die Wacholderstaude zu bedeuten hatte: sie verdeckte den Eingang ihrer Höhlen.
Auch der christlichen Legende ist der Wacholder nicht fremd.

hukwa

Stille

Sie schlafen ohne
es zu wissen
weil sie durch einen willenlosen Traum wandern
angekommen an einer stählernen Wand
empfängt sie die schwarze Schrift:
Callar, callar. No callo porque quiero.
hukwa

Freitag, 30. Dezember 2011

Magie

Spalt in der Zeit
da die Nacht
den frühen Morgen verlässt
sich aus der zärtlichen Umklammerung
mit dem
kupferfarbenen Regenbogen löst
Jetzt
da sich die Schatten entfalten
in der Vollendung
eines geheimnisvollen Kreises
ist der Morgen
im Lichtschein
eines goldenen Moments
pure Erwartung.
hukwa

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Urlandschaft und Ur-Denken

Ich liebe Landschaften wo Bäume, Felsen und Wasser eine Einheit bilden. Solche Gegenden haben eine archaische Ausstrahlung. Der Fels ist das älteste Symbol der Mutter Erde. Die Geburt der Kybele aus dem Samen des Zeus, der sich über einen Stein ergossen hatte ist vielleicht die älteste Form der Kosmogonie. Die Wälder die ich täglich durchstreife sind felsig und Wassereich mit altem Baumbewuchs. Über solche Landschaften schreibt J.Brosse:"In der Mythologie wird der Urzustand des Lebens auf der Erde durch die Verbindung des Felsens mit dem Baum dargestellt. Der heilige Stein der als Betylos, als "Haupt Gottes", als Zentrum oder Nabel der Welt verehrt wird wie in Delphi der omphalos, ist der Aufenthaltsort der göttlichen Macht, das Gefäß des noch nicht manifestierten Lebens, dessen erste Gestaltwerdung der kosmische Baum ist. Der Baum erscheint als Sohn des Steins."
Stunden lang kann ich durch solche Landschaften laufen und mich im "wilden Denken" eines Levy-Strauss üben.
hukwa

Dienstag, 27. Dezember 2011

Alte Quelle im Pfälzerwald

Einmal in der Woche suche ich diese besonders mystische Quelle auf, die einsam und versteckt im Trippstadter Wald liegt!

Automat Mensch

Die Gefahr in die Menschen die mechanisch Denken hineinlaufen ist jene das sie zu Automaten verwandelt werden. Der Sinn des Automaten ist zu funktionieren. Er benötigt zur Ausübung seiner Funktion nur einen äußeren Anstoß, jedoch keine fortwährende Impulse. Der "menschliche Automat", erhält seinen Anstoß über die Institutionen der Gesellschaft, das bedeutet, er wird diktiert. Solche Menschen leben ein Leben ohne jegliche Autonomie. Sie leben ein Leben ohne Selbstbestimmung.
hukwa

Montag, 26. Dezember 2011

Über den historischen Merlin

Seit früher Kindheit bin ich von der Gestalt des keltischen Sehers und Propheten Merlin fasziniert. Er ist eine Gestalt sie sich aus dem kollektiven Unbewussten überhaupt nicht mehr wegdenken lässt. Seine Spuren die er in der europäischen Literatur hinterlassen hat zeugen von der Größe seiner Persönlichkeit. Er ist die einzige große Erziehergestalt in der europäischen Sage und es bereitet mir nach wie vor die größte Freude mich immer wieder mit ihm zu beschäftigen. Goethe interessierte sich so stark für ihn dass er bis ins hohe Alter davon überzeugt war eine Reinkarnation Merlins zu sein.
Für viele Forscher besteht kein Zweifel an der historischen Person des Myrddin (d.i. sein keltischer Name). Givaldus Cambrensis (1180) unterschied zwei Propheten mit dem Namen Merlin: denn Merlin Caledonius oder Merlinus Sylvester, der im südlichen Schottland beheimatet gewesen sein soll, und Merlin Ambrosius das vaterlose, prophetische Kind von dem uns Geoffrey in seiner "Historia" erzählt. Auf jeden Fall geht die Gestalt des Myrddin in die tiefste Geschichte zurück und hat sich in unserem kollektiven Unbewussten aufs feste verankert. Merlin ist zu einem Archetypen geworden, der die Kultur der Menschheit begleitet und sich immer wieder inkarnieren wird.
hukwa

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Über das Träumen

Wir müsssen unseren Träumen vertrauen,sie sagen uns nicht die Zukunft voraus doch sie erhellen unsere Gegenwart, wenn wir sie zu deuten Wissen. Wer sich von seinen Träumen treiben lässt der schwimmt im transpersonalen Strom zu den Wurzeln seiner Ganzheit.
hukwa

Dienstag, 20. Dezember 2011

Muße

Heute Nacht ist Schnee gefallen und jetzt am Morgen ist die Welt in Weiß getaucht. Die Waldlandschaft fordert den Geist nun regelrecht zum Müßiggang heraus. Die frühen Morgenstunden werden zu Stunden der Muße. Für dieses Wort können wir in unserer materiellen und rechnerischen Zeit eine Verlustanzeige aufgeben. Muße bedeutet auf lateinisch "schola", es ist ein Tun das sich mit etwas intensiv befasst. Es ist die Loslösung von Oberfläche und Alltagshektik
Der Gang aus dem Alltag in den All-Tag hinein. Sie drückt vor allem Stille aus. Stille wie sie an diesem Morgen in den verschneiten Wäldern vorherrscht. Es sind die billigen Reizmittel unserer materiellen Vergnügungsgesellschaft die zur Mußelosigkeit führt. Der Mensch sollte sich wenigstens einmal am Tag eine kleine Klausur gönnen.
hukwa

Sonntag, 18. Dezember 2011

Winterwaldstimmung

Es lichten sich die Nebel des
frühen Morgen
Sie steigen auf wie
Träume
als hätte ein Gott sie
zu sich befohlen
Erstarrt die alte Weide am ufer des
Woogs
ein leichter Wind im Schilf
es zucken die verdorrten Halme
Naßkalt der Ginster
er träumt von gelben Blüten
Elstergeschrei
schwarzes Krähengefieder
Bald fällt der erste Schnee
mit ihm kehrt die
Ahnin wieder.
hukwa

Samstag, 17. Dezember 2011

Der erste Schnee

Der erste Schnee
ist ein Magier
er beschwört die alte Kinderseele in dir
sein Schlüssel öffnet das verborgene Reich
darinnen du die Kindheit weißt
ein kurzer Blick in
tiefe Gründe
fühl nur die
alten Frühlingswinde
dort wo der Lethe leise fließt
die Ahnin auf dem grünen Einhorn grüßt
ein sanftes Winken im Schneegestöber
der
alte Magier
ging vorrüber.
hukwa

Freitag, 16. Dezember 2011

Das Gedicht als Beschwörungsformel

In der hermetischen Dichtung wird die Sprache des Dichters zur magischen Sprache. Es ist mehr ein "Rufen" als ein Sprechen, was der Dichter unternimmt. Der Dichter "ruft" in die Dunkelheit des Unbewussten, das Echo dass er erhält, verarbeitet er zu einem Gedicht. Dies ist auch der Grund warum solche Gedichte oft wie Beschwörungsformeln erscheinen.
hukwa

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Magische Suggestion in der hermetischen Dichtung

Hermetische Dichtung möchte den Zauber der Seele erwecken, sie spricht die Seele direkt an. Man kann sozusagen von einer magischen Suggestion in der hermetischen Dichtung sprechen. Diese Art von Dichtung findet auch heute noch in unserer transzendenzlosen Gesellschaft ihre Leser. In gewißem Sinne kann man bei dieser Art von Dichtung und Lyrik von einer "Eingeweihtensprache" sprechen, weil nur wenige sich die Mühe machen eine solche Sprache zu verstehen. Im Sinne von Novalis gesprochen ist hermetische Dichtung also Sprachmagie die zur "Verzauberung der Welt" beiträgt.
hukwa

Dornenfeuer

Poesie kann Bitter sein
wenn sie reist
im Nachen des Wahnsinns
hinein in die
Spitäler der Hoffnungslosigkeiten
dann
bleibt es dem Dichter überlassen
das Dornenfeuer zu entzünden.
hukwa

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Gefieder der Zeit

Stein am Ufer
worinnen schläft
das Lied des Dompfaffs
vom vergangenen Sommer
Bemalte Altäre am Bachrand
blinken durch die Nacht
im Licht von silbernen Kometen
doch am Horizont
schwebt einsam
das Gedicht
ins Gefieder der
Zeit.
hukwa

Der Zugang zum Unbewussten des Dichters

"Um die Seele des Dichters zu durchschauen muss man in seinem Werk die jenigen Wörter aufsuchen, die am häufigsten Vorkommen. Das Wort verrät wovon er besessen ist". Dieser Spruch Baudelairs zielt auf den Symbolismus von Dichtung. Die Wörter eröffnen dem Leser einen Zugang zum Unbewussten des Dichters.
hukwa

Dienstag, 13. Dezember 2011

Zauberspiegel

Noch leiden die Amseln in ihren Schlafbäumen
die Nebeln verdecken die Hagebutten am Hang
während der Wind in den Eichbäumen summt
werden wir selbst zu einem Lied
das der Sturm nach Norden trägt
von dort
Rückschauend
ist das Leben ein Spiegel
dessen Zaubermacht nur die
Ahnin
durchbrechen kann.
hukwa

Sokrates und das Unbewusste

Sokrates der analytischste unter den alten Philosophen kannte keinen Widerspruch zwischen seiner Philosophie und seinen Perioden der Träume, Trance und Visionen handelt es sich doch hierbei um Innere Wahrheiten die seinem persönlichen Leben zutiefst angehörten. Vor allem seine Aussagen über "den Schutzgeist", den "persönlichen Wächter" lassen vermuten das Sokrates zwischen innerer und äüßerer Welt einen Unterschied sah. Warum ich das hervorhebe? Nun, Sokrates war der realistischste und aufgeklärteste Geist des Altertums der das mythologische Denken überwunden hatte und eine neue Aera des Denkens einführte, dennoch war dieser absolut kritische Philosoph zutiefst von der Welt des Unbewussten überzeugt.
hukwa

Samstag, 10. Dezember 2011

Am Ufer des Lethe

Ans Ufer des Lethe spült
das Treibgut uralter Zeit
wir brauchen nur zu fassen
goldfarbener Regenbogenglanz
spiegelt sich auf den Wassern
das Treiben nackter Träume
des Lethes Wasser
lassen sie verblassen
Nun beug dich tief und trink
von dieses Flusses Wassern
das du vergißt und
neue Horizonte kannst erfassen.
hukwa

Freitag, 9. Dezember 2011

Fensterblick am Morgen

Kälte steigt aus dem Tal herauf
Eine alte Krähe schaut aus der Nebelhaut
Starre fallen auf die kahlen Felder
Tagtraum beginnt im Schwanenkleid
Im Garten schleicht die Katze umher
Vom Scheunendach die Elster starrt
An der Regenrinne der Sperling klettert
In der Fichte der Häher lacht
Verreiftes Efeu die Mauer hochklettert
Die Nebelwand so mystisch und Märchenhaft als verberge sie
Shambala in sich.
hukwa

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Meditationsbaum auf dem Geomantiepfad

Unter dieser wunderschönen alten Eiche verbringe ich viel Zeit. Am liebsten mit einem Buch von Henry David Thoreau.
hukwa

Erdliebe

Wenn ich auch durch die Sternenmeere reise
Ich Pilgerer im System der Milchstrasse
Gefallener Engel und
Wiedergeborener Stern
So bleibe ich Dir Treu
Alte Erde
Schaue ich aus fernen Galaxien
Deinen blauen Körper
Spüre ich das Salz Deiner Meere dass in meinen
Adern pulsiert
Rieche denn Duft Deiner harzigen Wälder
Schmecke zwischen meinen Zähnen
Die Sandkörner Deiner Wüsten
Die Hitze Deiner Vulkane brennt in meinen Gedanken
Du
Wunderschöne betörende Erde
Wenn Du erwachst Wenn
Deine Seele erbebt
Die Zerstörungen die Du schaust
Angerichtet von Deiner eigenen Brut
Auch dann noch
Alte betörende Erde
Auch dann noch
Stehe ich in Liebe zu Dir.
hukwa

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Die Haben-Gesellschaft

Die Menschen denken nur im materiellen Haben - die Ökonomie frißt ihre Seelen auf. Alles ist Haben- immer mehr! Das streben nach Materiellem ist ihr Sein. Man lebt um zu Haben. Für das Haben geht man über Leichen. Die Kinder werden ganz im Haben erzogen. Sobald sie sprechen lernen bringt man ihnen die Gesetze der Haben-Gesellschaft bei. Man stülpt ihnen eine Mentalität über die sie von nun an ihr ganzes Leben begleitet. Alles positive wir aus ihnen herausgepresst bis sie nur noch leere Hüllen sind. Es scheint so als wolle man bewusst Roboter erziehen, die fern jedem seelischen Bewusstseins leben.
hukwa

Rufen

Uralte Eiche
sprichst Du die Sprache des Winters
ein laubloser Gott
fährt windig durch dein Geäst
schon suchen die Vögel nach Futter
noch waltet der Schnee in den Wolken
doch die grüne Mistel wirft ihren Samen
rief da eben nicht
Joringel nach Jorangel?
hukwa

Dienstag, 6. Dezember 2011

Früher

Früher da saßen wir gemeinsam im Walde
mit Blumen im Haar
mit Wein
bei einem wilden Pilzgericht
an einem Lagerfeuer saßen wir Partisanen
heute sitze ich alleine im Wald
ohne Blumen im Haar
ohne Wein
sitze ich da
ein einsamer Schamane
Ich denke an euch
die ihr das Feuer verlassen habt
die Partisanengitarre gegen das TV eingetauscht habt
das freie Leben gegen
Büro und Konsum
ich esse mein wildes Pilzgericht und
denke es war richtig den Weg zu gehen vom
Partisanen zum Schamanen.
hukwa

Montag, 5. Dezember 2011

Reden und Schweigen

Das Reden fließt in das Schweigen hinein
wenn die Wörter zu Form werden
hat der Dichter sein
Haus erbaut
So beginnt er nun
seinen Garten zu bepflanzen
im silbernen Mondlicht der Nacht
entsteht das Geheimnis des Gedichts
denn nur hier im
Geheimnisvollen
gedeiht der Garten
Poesie
hukwa

Sonntag, 4. Dezember 2011

Die Erfahrung poetischer Phantasie

Die tiefe dunkle Dichtung und viele Arten moderner Poesie zielen auf eine Zerstörung und Verzerrung der realen Welt, denn der Dichter baut sein Haus nicht in die Realität hinein. Sein Fundament sind die Träume und Visionen aus denen er lebt. Er schreibt nicht über Erfindungen der Phantasie sondern über die Erfahrungen poetischer Phantasie.
hukwa

Samstag, 3. Dezember 2011

Schweigendes Universum

Die Motoren heulen auf
die Nacht weicht dem Tag
in die Städte strömen die Menschen
der Winter hält warm das Land
Ende und Anfang sind ewig
wie das
Universum
bevor es geht
gebärt es ein Neues
und das
Heulen der Motoren
schweigt für immer.
hukwa