Freitag, 29. November 2013

Abschied vom November

Ich lieb Novembernächte
wie einen Frühlingstag
im Neblung wirken Mächte
die ich besonders mag
ich lieb die dunklen Monde
den Nebelgrauen Tag
so verträume ich gelassen
den profanen Alltag.
hukwa

Mittwoch, 27. November 2013

Der November verabschiedet sich

Der November verabschiedet sich mit wunderschönem eiskaltem Wetter. Herrlicher Sonnenschein, Minusgrade und Raureif. Der ganze Wald erscheint jetzt wie ein großer eisig glänzender Kristall.
hukwa

Landschaft der Erinnerung

Die Erinnerung ist die Welt von gestern und wenn man mit der Erinnerung arbeitet in der Schriftstellerei und der Malerei geschieht es alsbald dass sich alles in eine große innere Landschaft verwandelt. Der Trau, das Erlebte, die Erfahrung sie verschmelzen in der inneren Landschaft zu einer großen Leinwand, auf die wir das projizieren was wir im Leben wirklich waren. Nur in dem wir auch der inneren Landschaft eine Realität zu sprechen werden wir ein Ganzes und treten aus dem Labyrinth der Halblinge heraus.
hukwa

Montag, 25. November 2013

Die wahren Abenteuer sind im Geist

Die intensiven Erfahrungen in meinem Leben habe ich immer dann gemacht wenn ich mich in die Abgeschiedenheit zurückgezogen habe. So halte ich das heute noch. Nach einer Zeit mit Gesellschaft ziehe ich mich in mein Innerstes zurück und lebe mein "geheimes Leben". Der ständige Umgang mit Menschen strengt nur an und führt zu Oberfläche. In der Abgeschiedenheit und Einsamkeit des intuitiven Geistes finden die wahren Abenteuer und Zeitreisen statt.
hukwa

Sonntag, 24. November 2013

Die alten Dinge die mich umgeben

Ich liebe die alten Dinge sie haben eine besondere Ausstrahlung und das Haus das ich bewohne ist gefüllt mit ihnen. Vasen, Buddhafiguren, Dosen, Bilder und vieles mehr. Sie sind mir Meditationsobjekte. Sie umgeben mich seit Jahrzehnten und manche von ihnen sind Jahrhunderte alt. Ihr Wert ist ein rein symbolischer. Wenn ich sie Nachts im Kerzenschein betrachte, spüre ich dass sie mir ihre Geschichte erzählen möchten. Dann lausche ich ihnen. Solche Momente sind Annäherungen an die Dichte der Dinge.

Die Abende sind erfüllt mit Schweigendem
es naht die Einsamkeit
die Schwester der Poesie
ins Fenster leuchtet der weiße Mond
er schenkt der alten Vase bei den Büchern im Regal
ihre Aura der Abgeschiedenheit
und es scheint mir das in der alten Vase
die Erinnerungen
wie Blumen versammelt sind.
hukwa

Der schwache Laut einer knisternden Kerze

Der schwache Laut einer knisternden Kerze 
deren Flamme sich nach mehr Dunkelheit sehnt
kündet die Stunde des Träumens
die Nacht lässt sich schweigend
im Zimmer nieder
Novemberregen
klopft an das Fenster
Morgen
werden
Eisblumen erblühen.
hukwa

Freitag, 22. November 2013

Pilger

Jeder neue Tag
vollendet mein Leben
Welt
ich in dir
ein Pilger
unterwegs zur Unendlichkeit.
hukwa

Donnerstag, 21. November 2013

Der erste Schnee ist ein Magier

Heute ist der erste Schnee in diesem Jahr gefallen. Ich habe in alten Tagebüchern geblättert, denn jedes Jahr habe ich den ersten Schneefall in diese eingetragen und meine Empfindungen dazu ausgedrückt. Mein erstes Gedicht das ich im Alter von 13. Jahren schrieb verfasste ich auch an einem solchen ersten Schneetag. Die ersten zwei Zeilen lauteten.
Der erste Schnee ist ein Magier
er beschwört die alte Kinderseele...
Ich habe es im Jahre 1969 niedergeschrieben.
Auch der Schnee ist ein großer Erinnerer.
hukwa

Mittwoch, 20. November 2013

Natur Pur Spaziergang

Den schlanken Leib der Birke
der Fliegenpilz dazu
der in ihren Wurzeln ruht
der letzte Flug der Libelle
das Taubenschwänzschen einen Moment ruht
durch herbstliche Wälder entschwebt
der Reiher im steilen Flug
am Wegesrand
die Hagebutte glüht
am Weiher
im Schilf und beim Bach
singt die Rohrammer lang schon nicht mehr ihr Lied 
am Abend steigt früh schon der Mond
beleuchtend die Heerstrassen der Zugvögel
Sonnenuntergang in rot
den Weg aus dem Wald gehe ich jetzt leicht
beobachte den Fuchs der in der Dämmerung schleicht
im Herbst wird vieles leicht
und manches Übel weicht.
hukwa

Poesie Spruch

Die Poesie ist ein guter Engel
die manchmal ein böses Evangelium verbreitet
von allen lügnerischen Wahrheiten ist sie
die Schönste.

hukwa in Anlehnung an Marcel Schwob.

Wir sind nicht die Krone der Schöpfung

Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, im gegenteil er ist ihr schwächstes Glied. Das Denken der meisten Menschen beruht auf Ausbeutung der Natur. Schon lange ist der Mensch dabei aus diesem Planeten eine riesige Müllkippe zu machen. Profit und Konsum haben Vorrang vor ganzheitlichem Denken.
Diese Gedanken gingen mir bei meinem Waldgang heute Morgen durch den Kopf. Als ich auf einem alten Baumstumpf saß dachte ich an den schönen Ausspruch von Thoreau:
"In der Gesellschaft wirst du dein Heil nicht finden, wohl aber in der Natur""
hukwa

Dienstag, 19. November 2013

In den Wäldern

Ich laufe durch die Wälder
an Blake
denke ich heute
ein sanfter Herbststurm rast durch die Baumwipfel
knorrige Äste
rauhe Kiefernzapfen
altes Laub
knirscht unter meinen Füßen
in die Ouvertüre des aufbrausenden Windes
die Musik des Waldes
lässt mich innerlich erbeben
und ich spüre wie es ist
als Buchenblatt
durch Zeit und Raum zu schweben.
hukwa

Sehnsucht

Denn Sehnsucht ist
ein Inneres Verlangen
ist wie graniternes Wort
in Zeit hineingehauen
ist unstillbarer Durst
ist Hunger nach Erlangen
denn sehnsucht ist ein Weg
nach Innen sich zu bewegen.
hukwa

Meine alte Freundin

Es gibt Tage
da fällt etwas ab von mir
es fällt so schnell
das ich nicht bemerke
was da fällt
jedesmal an diesen Tagen
sage ich mir
kehre zurück zu jenen Anfängen
wo alles begann
dann
wird der Boden unter meinen Füßen wieder sicher
und ich denke
es tut gut
eine so alte Freundin zu haben
wie unsere Mutter Erde.
hukwa

Gegen die Strömung

Atem der Erde
in meinem Gesicht
hier an diesem Platz
rauscht der Bach mir jede Nacht
drohend klagend schmeichelnd mir
in oft gefundener Harmonie
entführt er nicht mehr ES
zeigt mir neue Ufer
die Kunst ist es
auch im Schlaf
gegen die Strömung zu schwimmen.
hukwa

Samstag, 16. November 2013

Mondscheinlandschaft im November

Schon hat Novembernebel
die Wiese sanft getränkt
und blasser Mondschein Schimmer
sich über den Waldteich gesenkt.

Die Nacht ist kalt und neblig
es säuselt der Wind im Baum
verfängt sich in den Weiden
erzählt von alten Zeiten.

Ich schau in den Waldweiher
der magisch zu mir spricht
ich spür ein dunkles Grauen
im Schilf leuchtet ein Irrlicht.
hukwa

Donnerstag, 14. November 2013

Tagebuchnotiz: Dompfaff, Kranich, Krähe.

Gestern Abend gegen 7.45 Uhr sind die Kraniche auf ihrem Herbstzug übers Dorf geflogen. Ihr lautes Rufen hat mich nach draußen gelockt, da es schon Dunkel war konnte ich sie leider nicht sehen. Im vergangenen Jahr sind sie drei Tage früher gezogen. Es ist jedesmal wieder ein sehr erhabenes Gefühl für mich wenn ich ihre Rufe höre.
Diese Woche kehrten auch die Dompfaffe ans Futterhaus zurück. Inzwischen sind es zwei Männchen die regelmäßig vorbeikommen. Bald werden auch die Weibchen kommen, sie erscheinen in der Regel erst bei Schnee.
Heute haben wir wieder einen wunderschönen grauen Novembertag, es ist trocken - kalt und im Garten warten die Krähen auf ihr Futter. Sobald ich ihnen Futter bringe rufen sie laut ihre Artgenossen herbei, dann tummeln sich 10 bis 12 Krähen im Garten. Auch der Star erscheint jetzt regelmäßig am Futterhaus. Es ist einfach schön das wilde bunte Treiben zu beobachten.
hukwa

Die geheime Signatur der Natur

"Was wir Natur nennen, ist ein Gedicht das in geheimer wunderbarer Schrift verschlossen liegt".  Dieser Satz stammt von Schelling, er könnte genau so gut von Giordano Bruno sein. Es gibt Ähnlichkeiten in beider Werk.
Schelling meint mit seinen Worten die Signatur der Natur, ihre Geheimschrift die sich uns erst beim zweiten oder dritten mal der Anschauung von Naturobjekten auftut. In dem das Unbewusste der Natur mit unserem Bewussten in Kontakt tretet, öffnet sich der schauenden Seele die geheime Signatur der Natur. Wir fühlen uns dann wie ein Kind das nach mühevollem Lernen mit einem mal begreift das es nun Lesen kann. Wir sehen von nun an nicht mehr nur Buchstaben, sondern wir schauen den ganzen Text.
hukwa

Mittwoch, 13. November 2013

Traumboten einer anderen Welt

In den Momenten zwischen Tag und Nacht, zwischen Realität und Phantasie, zwischen Gegenwart und ältester Vergangenheit erscheinen die Traumboten aus einer anderen Welt. Die meisten Menschen leugnen solche Momente obwohl sie jedem von uns schon widerfahren sind. Keine Wissenschaft kann sie ergründen und doch erscheinen sie immer wieder, die Traumboten einer anderen Welt.
Leibnitz schrieb einmal: "Die unmerklichen Wahrnehmungen sind mit einem Wort in der Geisteslehre von ebenso großer Bedeutung, wie es die unmerklichen Körper in der Physik sind; und es ist gleich unvernünftig, die einen wie die anderen unter dem Vorwand, dass sie außerhalb des Bereichs unserer Sinne fallen, zu verwerfen".
hukwa

Tao und Poesie

Alle großen Taoisten haben auch Gedichte geschrieben. Also muss es einen Zusammenhang zwischen Tao und Poesie geben. Wahrscheinlich kann man das Tao nur über die Poesie erklären. Das Verstehen von Tao ist ja eine reine innere Erfahrung, Poesie ebenso. In der Stille entstehen Gedichte und nur in der Stille finden wir auch das Tao. Die orphische Stille ist also die Quelle schöpferischer Kraft und des Taos.
hukwa

Spätherbst Haiku

In die entlaubten Bäume
bringt neues Leben
der erste Schnee.
hukwa

Dienstag, 12. November 2013

Festhalten im Tagebuch

Ich bin leidenschaftlicher Tagebuch Schreiber. Heute habe ich einmal wieder in verschiedenen Bänden meiner Tagebücher der letzten 30. Jahren gestöbert. Das Tagebuch ist mir Heimstatt und es gilt diese Heimat Täglich aufzusuchen. Es ist mir innere Sammlung, durch Tagebuch schreiben kommt nie Einsamkeit auf.
Im Tagebuch halte ich nicht nur fest -
es hält mich fest.
hukwa

Reinkarnationserinnerungen

In meinem Leben konnte ich immer wieder die Erfahrung der Vermischung von Intuition und Realität machen. Wenn ich im Museum ein altes Exponat in den Händen halte kann es passieren dass mich plötzlich eine starke Verbundenheit mit der Zeit überkommt aus dem der Gegenstand stammt. Das sind Reinkarnationserinnerungen. Ich spüre dann eine Gemeinsamkeit mit diesen Dingen. Das hat nichts mit Phantasie zu tun, denn die Vorstellung vermindert in keiner Weise die Realität meines gegenwärtigen Daseins, im Gegenteil: sie erweitert meinen Horizont.
hukwa

Vogel Haiku

Am Futterhaus
das Rotkehlchen
bleibt immer für sich.
hukwa

Montag, 11. November 2013

In den Gewölben des Unbewussten

Heute Morgen bin ich um 4. Uhr früh erwacht. In der Zeit zwischen 3. und 4. Uhr am Morgen ist man dem Tao am nächsten. Es ist eine spirituelle Zeit. Mit den Gedanken bin ich dann meistens in einer meiner früheren Reinkarnationen. Sich seiner früheren Reinkarnationen zu Erinnern ist wichtig für die eigene Ganzheit. Es ist das Selbst dass mich durch Äonen führt. Im Unterbewusstein ist alles aufgezeichnet. Es ist wie ein tiefer dunkler Keller, in dem die alten Dinge aufbewahrt sind. Man muss nur immer wieder Licht hineinbringen, dann kann man auch Verborgenes entdecken.
hukwa

Der existentielle Sprung

Wenn man im Leben seine Ganzheit erreichen will, wenn man in einen Satori Zustand eintreten will oder dem Tao nahe sein will, muss man auch immer das wagen, was Kierkegaard den "existentiellen Sprung" nannte. Es ist ein Sprung über die rationalistische Ebene hinaus.
hukwa

Sonntag, 10. November 2013

Das Haiku - festhalten eines magischen Moment

Goethe schrieb einmal: "Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit".
Genau dies ist der Sinn des Haiku für mich. Es hält den mystischen Moment eines Erlebnisses fest, eines inneren Erlebnisses, wohlgemerkt, dem wir ansonsten wohl keine so große Aufmerksamkeit schenken würden. Haikus dichten ist Poesie im Hier und Jetzt.
hukwa

Samstag, 9. November 2013

Die dunkle Seite des Novembers

Die dunkle Seite des Novembers
erhellt das glänzende
Gefieder
der Krähen
Nacht am Tage
Tagesnacht
Novembernebel
Beschwörung des Tages
Tagtraum der Nächte
Schlaftraum der Tage
das sind
Novembermächte.
hukwa

Freitag, 8. November 2013

Herbst des Lebens

Zu den unvergesslichen Augenblicken des Lebens zählen für mich die stillen Herbstabende. Die erdigen Gerüche die der Wald an solchen Abenden ausströmt. Ein Hexenkreis von Pilzen und der Flug der Kraniche am Himmel. Dies alles kann man im Herbst beobachten. man soll sich auch selbst beobachten. Denn mit jedem neuen Herbst naht sich der Mensch seinem persönlichen Lebensherbst. In den Wäldern fallen die Blätter und die Hagebutten leuchten mit dem Fliegenpilz um die Wette. Das Rotkehlchen im Weißdornhaag träumt ein letztes mal vom Sommer. Auf den Überlandleitungen sammeln sich die letzten Zugvögel. Der Herbst mit seiner ganzen Melancholie will meditativ gelebt werden.
hukwa

Donnerstag, 7. November 2013

Herbstwind Haiku

Der Wind des Herbstes
Klagestimme
der Altmutter.

Es scheidet der Herbst
mit einem Blatt
das im Bach schwimmt.
hukwa

Mittwoch, 6. November 2013

Lebensreise Haiku

Das fallen der Herbstblätter
erinnert
an die Lebensreise.
hukwa


Dienstag, 5. November 2013

Ein Fest von Wundern ist der November

Morgens schreibe ich Prosa. Mittags male ich. Abends dichte ich. In den Nächten verreise ich.
So verbringe ich den Herbst. Für manchen vielleicht ein wenig eintönig von aussen. Innerlich aber für mich ein Fest von Wundern.
hukwa

Mond Haiku

Entlang des Baches
folgt mir in der Herbstnacht
der Mond.
hukwa

Im Licht des Herbstmondes
wird der Kiesel im Fels
zum Edelstein.
hukwa

Montag, 4. November 2013

November Haiku

Eine entlaubte Buche
eine einsame Krähe im Geäst
Novemberabend.
hukwa

Novembermorgen im Arbeitszimmer

An den Wänden
Zeichnungen und Bilder
draußen
Sturm
die Windsbraut reitet durch die Lüfte
zuckende Blitze wie Gedanken
so erscheinen die Gemälde
wie Fetische
eines intensiv gelebten Lebens.
hukwa

Sonntag, 3. November 2013

Mitwelt

Täglich rennen in unserem Land tausende von Menschen in die Kirche um ein Stück totes Holz an zu beten. Für unsere Mitwelt wäre es besser sie würden wieder damit beginnen das lebendige Holz - den Baum zu respektieren.
hukwa