Freitag, 30. März 2018

Blätter vom Lebensbaum

Von 1985 bis ins Jahr 2000 schrieb ich zahlreiche Texte für kleinere Zeitschriften. Beim Durchblättern dieser älteren weit über 200 Exemplaren kam mir der Gedanke diese in meinen Blogs zu veröffentlichen. ihr findet sie unter dem Label "Blätter von Lebensbäumen".
Lebensbaum hieß eine kleine Zeitschrift für die ich damals schrieb. 

Abend im Wald 
Ich möchte die tage nicht so dahin leben 
ohne ihnen ein kleines Geheimnis abzuringen  
wachsam will ich sein 
wie der Zaunkönig  
dort 
auf dem Sandstein 
die Heideröschen blühen wieder  
Gott schenkt sie uns als lebende Funken 
ein Sommertag im Wald 
rauschende Baumwipfel 
Gezwitscher der Vögel 
Stimmungen zwischen Sekunden 
ich schaue die wilde Rose an 
der ganze Busch 
ein gefallener Engel. 

hukwa ca. 1988

Donnerstag, 29. März 2018

Es naht der Lenz so sacht

Es spricht so sacht
der Märzwind in der Nacht
erzählt vom Lenz der bald erwacht
die erste Amselstrophe
wir bald in den Morgen aufsteigen
bringt mir die Gewissheit
der Frühling naht ganz sacht
noch schlägt die Amsel leise
noch schweigt des Dompfaff Weise
in meiner Seele erwacht ein Sehnen
ich will endlich wieder Frühling leben.
hukwa

Mittwoch, 28. März 2018

Verbinden

Wir haben das Leben uniformiert und es seiner Ursprünglichen Vielheit beraubt. der Mensch interessiert sich nicht mehr für das Ganze sondern nur für einen Teilausschnitt. Er ahnt eine Innenwelt doch er flüchtet in die Aussenwelt anstatt die Welten zu verbinden. Eben die tiefere Wesenseinheit im Alltag zu finden.
hukwa

Dienstag, 27. März 2018

Ein Kunstwerk zu erkennen

Ein Kunstwerk zu erkennen
es zu identifizieren
also seinen Aussagesinn zu verstehen
heißt einfach
die eigene Wahrnehmung zu Schulen.
hukwa

Montag, 26. März 2018

Der Märzgeist ist da

Als ich heute Morgen in aller Frühe auf die Veranda ging, trug der Wind ein herrliches Amselkonzert zu mir. Nun da die letzte Woche des März beginnt erwacht mit etwas Verspätung endlich der Märzgeist. Es ist eine andere Art von Energie die nun antreibt. Demeter lauert schon, wartet auf den ersten warmen Frühlingsregen um ihre Kinder zum Blühen an zu treiben. Am deutlichsten spürt man das Frühjahr wenn man die Tiere beobachtet. Ihr ganzes Wesen wird nun unruhig. Die Vögel fliegen suchend umher, Elstern und Krähen sind mit dem Nestbau beschäftigt. Es ist die Zeit in die Wälder aufzubrechen und Erkundungen zu unternehmen.
hukwa

Samstag, 24. März 2018

Der Walnussbaum

Der Walnussbaum – Juglans regia wurde 2007 zum Baum des Jahres gewählt. "Wegen fehlender Nachpflanzungen gingen die Walnussbestände in Deutschland sehr stark zurück", so das Kuratorium Baum des Jahres. "Wir sollten uns mehr um diesen typischen Hausbaum, unseren guten alten Freund kümmern", so der Vorsitzende des Kuratoriums.
In einigen Trippstadter Gärten finden wir noch wunderschön gepflegte alte Nussbäume.
Die ursprüngliche Heimat des Walnussbaum ist Mittelasien. Über die Griechen lernten die Römer den Baum kennen, führten ihn ein und kultivierten ihn in ihren Gärten. Die Mythologie des Walnussbaum ist sehr reichhaltig. In Griechenland war der Walnussbaum Karya, einer Tochter des Königs Dion, geweiht die von dem Gott Dionysos wegen verschmähter Liebe in einen Walnussbaum verwandelt wurde. So wurde der Walnussbaum auch oft Karya genannt. Aus der selben Wurzel leitet sich im Griechischen das Wort Kara,der Kopf“, aber auch „der Baumwipfel“ ab; im Lateinischen wurde daraus cerebellum,das Hirn“. Nun erinnert in allen Überlieferungen der essbare Teil der Walnuss mit seiner Doppelgestalt, genau an die beiden Hirnhälften mit ihren Windungen, die im Französischen wie zufällig als cermaux, „unreife Nüsse“, bezeichnet werden; möglicherweise geht auch das deutsche Wort „Kern“ auf diese Wurzel zurück.
Um 800 n.Z. wurde der Baum auch nördlich der Alpen bekannt und populär, besonders nach dem er von Karl dem Großen, zum Anbau empfohlen und angeordnet wurde. „Welchen“ oder „Walcher“ wurden damals die Bewohner Galliens und Italiens genannt. Die zweite Bedeutung dieses Wortes war „fremd, andersartig“. Da der Walnussbaum über Frankreich, nach Deutschland eingeführt wurde, belegte man ihn mit dem Namen „Walchbaum“ oder „Welchbaum“. Ab dem 18. Jahrhundert ist der daraus entstandene Name Walnussbaum bezeugt.
In der Literatur ist der Baum oft erwähnt, die bekannteste Erwähnung hinterließ uns Goethe in seinem Werther. Werther, als er hörte, dass die beiden hohen Wallnussbäume des Pfarrhofs auf Befehl der neuen Pfarrerin abgehauen wurden waren, konnte sich nicht fassen. „Abgehauen“! Ich möchte toll werden, ich könnte den Hund ermorden, der den ersten Hieb daran tat…“ 
 
Und der Dichter Maximilian Dauthendey schrieb:

Der große Nussbaum

Ein großer Nussbaum stand wie eine grüne Laube, Der
Ein Weg ging drunter hin im Staube,
Fern lag ein Dorf, ein Fluss mit Berggeländen.
Der große Baum hielt in den grünen Blätterhänden
Landschaften gleich wie farbige Gedanken,
Die bald voll Wolken standen, bald im Licht versanken.
Und du und ich, wir lehnten in dem Schatten
Und teilten mit dem Baum, was wir im Herzen hatten.

hukwa

Donnerstag, 22. März 2018

Über die Skulptur

Im Gespräch mit Brassai hat Picasso einmal klipp und klar ausgedrückt was er unter Plastik und Skulptur versteht: "Mir, Picasso, beibringen zu wollen, was eine Skulptur, und was keine ist! So eine Unverschämtheit! Ich weiß davon vielleicht mehr als er... was ist eine Plastik? Was ist Malerei? Immer klammert man sich an altmodische Ideen, an überlebte Definitionen, als ob es nicht gerade die Aufgabe des Künstlers wäre, neues zu finden..."
Die Hauptaussage liegt hier für mich in der Aussage das der Künstler immer Neues entdecken sollte. Nicht bei einem Stil stehen  bleiben das ist es was Kunst interessant macht.
hukwa

Mittwoch, 21. März 2018

Über Kunst

Ich glaube die Kunst ist die
einzige Tätigkeitform
durch die sich der Mensch
als wahres Individuum
manifestieren kann.
Marcel Duchamp

Freitag, 16. März 2018

Steingewordene Zeit

Auch in dieser Nacht
bin ich wieder gegangen
durch lang schon vergessen geglaubte
Zeiten meines Lebens
der Traum ist der Weg
der aus der Steingewordenen Zeit
aus den Verliesen der Zeit entlässt
der entführt durch Dunkelheit
in noch tiefere Zeiten hinein.
hukwa

Montag, 12. März 2018

Amselschlag

Des Frühlings Nahen
ist verborgen
im Schlag der Amsel am Abend.
hukwa

Märzwind
verfängt sich in der alten Weide
dem Wildbach lauschend.
hukwa