Sonntag, 4. November 2018

Lebenslabyrinth

Wenn ich am frühen Morgen beim Kaffee sitze und die Gedanken schweifen lasse tauchen sie irgendwann in die Tiefen der Erinnerung unter. Sich-Erinnern ist mir zu einer Übung geworden, wie das stellen der Seinsfrage einmal am Tag. Das Sich-Erinnern ist das Eintauchen in ein Labyrinth des Lebens. Ich weiß dass in jedem Labyrinth auch ein Minotaurus steckt, sonst wäre das Labyrinth nicht perfekt, verkörpert es doch das Dunkle in unserem Leben. Dieser Minotaurus in uns will überwunden werden. Entkommen gibt es bei ihm nicht. Wir müssen zu einem Theseus werden um eine neue Stufe im Lebenslabyrinth empor zu steigen. Dies ist der Sinn des Labyrinths.
Eines der frühesden Erwähnungen in der europäischen Literaturgeschichte finden wir in Shakespeares "Sommernachtstraum":
"Verschlämmt vom Leime liegt die Kegelbahn:
Unkennbar sind die artgen Labyrinthe
in muntern Grün, weil niemand sie betritt".
hukwa