Mittwoch, 30. September 2009

Diese Erde gehört uns oder neun Monate im Bauch der Wälder

Vielleicht stimmt es und der himmel gehört gott
doch die erde gehört uns
diese betörende erde die wir täglich so oberflächlich töten
dies ist die erde auf der wir gehen
das wunder des lebens unter dem asphalt ahnend
gebe ich ihr meinen segen
verabschiedet euch für einen tag von euren betonmauern
sucht den nächsten wald auf
wo die bäume sterben
stellt eure nackte füße in einen waldbach
und ihr werdet sehen
am nächsten tag habt ihr eine allergie
nehmt keine kräuter mit nach hause sie sind belastet
dennoch
diese betörende erde gehört uns
dem einfachen guten menschen
und nicht der raffgier von politikern
ich schaue in den smog verdreckten himmel
vielleicht szimmt es und
der himmel gehört gott
doch die erde gehört uns.
hukwa


Ich war nie ein mensch der stadt, ich bin ein landmensch. Die "unnatur stadt" hat mich immer angeödet. Im dezember 2008 hatte ich mir vorgenommen für 9.monate keine stadt aufzusuchen. Wie ein embryo sich im bauch seiner mutter entwickelt, war es mir wichtig neun monate in meiner ländlichen heimat zu verbringen, zu verweilen im warmen bauch des pfälzerwaldes. Heute sind es nun neun monate das ich keine stadt aufgesucht habe. Ja, ich hatte mir vorgenommen in dieser zeit die mich umgebende natur noch bewusster zu erforschen als ich es ohne hin schon tue. So bin ich keine zehn kilometer über die grenzen meines heimatortes hinausgelaufen. In diesen neun monaten kam nicht einmal das gefühl von langeweile in mir auf. Im gegenteil ich habe soviel neues endeckt, das ich selbst überrascht war. Städte sind für mich ein symbol des leviathan, ich empfinde sie als unmenschlich. Den städten gehört die zukunft somit gehört die zukunft auch zu einem teil der unmenschlichkeit. Städte fressen sich immer tiefer in das land hinein, ihr antreiber ist eine ausufernde, ausbeutende politische ökonomie, die nach materiellem wachstum strebt und hofft das bald nichts mehr anderes wächst ausser dem
materiellen wachstum. Ich habe mich immer als ein moderner thoreau gefühlt, in diesem sinne bin ich ein kritischer beobachter meiner umgebung und was ich sehe gefällt mir nicht!
Diese bewussten neun monate im bauch der wälder waren mir eine metamorphose, eine wiederholung des "werde der du bist", ich hätte gerne neun jahre daraus gemacht.
hukwa