Montag, 28. September 2009

Kunst Realität und Wahrnehmungsfähigkeit

Höchstwahrscheinlich erleben wir gegenwärtig jenen aufregenden zeitpunkt, wo die kunst die sorgen der menschen aus den augen verliert. Wer nicht lobhudelt, wer unbequem ist, wer sich mit problemen und konflikten beschäftigt, wer andere vorstellungen vom sozialen leben entwickelt, muss damit rechnen, dass er seine kunst selbst finanzieren muss. Diese einsicht ist bitter aber unumgänglich. Allerdings bringt sie auch einen vorteil mit sich, für viele das ende des untertanengeistes in der freien kunstszene. Immer mehr verabschiedet sich die kunst aus dem schnöden und profanen geschäft der politik. Gerade jetzt wo es angebracht wäre sich einzumischen und jenen auf die finger zu klopfen, die antreten eine turbokapitalistische politik der unmenschlichkeit einzuleiten. Vielleicht aber irre ich mich und die kunst wird wieder politischer. Heute morgen habe ich in einer alten vergilbten zeitschrift aus den 90zigern folgendes zitat gelesen, das mir sehr zu denken gab:
"...es existiert ein geselschaftliches problem, das sich zusehends verschlimmert. Die Rolle der herrschenden ist offen gelegt, die zahl der betroffenen und die allgemeine unzufriedenheit wächst. Die historischen bedingungen, die bereits bestehenden netzwerke und eine welle von bassisgruppen schaffen eine günstige gesellschaftliche situation. und doch ahnt niemand, weder die öffentlichkeit noch die herrschenden oder gar die aktivistinnen, das eine neue soziale bewegung im entstehen ist..."
Ein spruch den ich gerne unterschreibe, auch wenn ich nicht weiß von wem er ist.
hukwa