Sonntag, 27. September 2009

Morgen am Schreibtisch

Im osten geht langsam die sonne auf. Ich sitze vor dem tagebuch und meine blicke fliegen zwischen aufzeichnungen und nachdenken, durch das blätterwerk der alten blutbuche, hoch zu dem stahlblauen himmel. Einen sonnenaufgang zu beobachten ist mir ein gefühl tiefer innerer harmonie. Ich habe das gefühl mit meiner umgebung zu verschmelzen. All diese sonnenaufgänge die ich in meinem leben beobachten durfte - was ist dagegen sämtlicher reichtum und materieller besitz? Der einzige reichtum den ich zeitlebens erstrebt habe war dieses innigkeitsverhältnis zu der mich umgebenden natur.
Gestern kam mit der post das büchlein "die große befreiung" von d. suzuki. Das vorwort zu diesem buch hat c.g.jung geschrieben. Ich lese suzuki gern. Seine erklärungen zu und über zen sind immer philosphisch gehalten, so macht er einem den zen richtig schmackhaft. Nie bleibt er in kleinkarierten äusserungen über das thema stecken, es geht um geist, philosophie und ethik, ein großer erzähler ist suzuki.
Heute ist bundestahswahl, ich werde wählen gehen, doch es ekelt mich davor, denn man kann ja nur die kleineren übel wählen. Der partei und person der ich meine stimme gebe, geht es doch letztendlich nur um den eigenen vorteil und weniger um menschenwürdige politik, diese ganze politische szene ist ein großes schauspielhaus mit billigen statisten. diese gestalten und karrikaturen einer scheinheiligen lügendemokratie sind alle gleich gierig und auf ihren vorteil bedacht. Jene landtagsabgeordnete und bundestagsabgeordnete die ich in meinem leben persönlich kennen gelernt habe, denen ging es immer nur ums geld verdienen, wenn sie mir ihre ideale auch anders dargestellt haben. Einen alten fuchs kann man nicht mit halbverhungerten hühner in einen verschmutzten stall locken.
hukwa