Donnerstag, 24. September 2009

Morgen

Der traum ist immer ein traum
von morgen
wir lassen ihn warten
den morgen
derweil träumen wir träume
von ruhm und reichtum
liebe und frieden
jeder hat seinen eigenen traum
vom neuen morgen
und unbemerkt tritt
ein neuer morgen
seine routine an
eine neue schlacht beginnt
mit dem kreislauf eines neuen werktages
wir hoffen auf eine bessere zukunft
wir hoffen wir beten wir glauben
wir vergessen vor träumen den neuen tag.
hukwa

In einer zeit in der das leben auf das niveau herunter gesunken ist
da das leid dieser welt
zu einer nichtigkeit geworden ist
die man in einem oberflächlichen gespräch
zwischen kaffee trinken und stuhlentleerung wahrnimmt
wo die liebe zwischen mann und frau
im medienhaften symbol
zweier zuckender klumpen fleisch dargestellt wird
da kinder nächtlich in ihren betten weinen
weil sie an körper und geist mißbraucht werden
da man die alten wegen ihres alters verachtet
und in jedem arbeitslosen
einen anwärter und gegner
auf die eigene arbeitstelle sieht
in solch einer zeit
in der manche denken das wir nicht mehr die geringste chance haben
sollten wir mit dem wahrnehmen beginnen
das vielleicht der tag nicht mehr fern ist
in dem wir unsere eigene daseinsgestaltung
in unsere hände nehmen
uns global vernetzen
und das wort
unterdrückung und ausbeutung aus dem
menschlichen wortschatz verbannen.
hukwa

An seinem verhältnis zur wirklichkeit sollte literatur ansetzen, und als schriftsteller muss ich schreiben was diese wirklichkeit mir diktiert. Sie ist das fundament auf das ich mein leben gründe. als schriftsteller bin ich fragezeichen und verlust der wirklichkeit ist gleich verlust von wahrnehmung einer mich umgebenden realität.
hukwa

Traumwörteruhr
oft erwache ich in der nacht
durch unausgesprochene wörter und sätze
ich nenne das die wörteruhr
war wieder zu laut
dann verfolgen mich meine eigenen gedichte
werden sätze zu fratzen
und ich finde keinen schlaf mehr
wie ein kokon
wie eine nebelhaut
bin ich gefangen
im labyrinth meiner gedichte
sie tanzen und tanzen
buchstaben wörter sätze
verfolgen mich
durchdringen mich
oft erwache ich in der nacht
und denke
wer bin ich
der
der im kokon lebt
der sich in der nebelhaut quält
der herr dieser gedichte
oder
ihr sklave
eine sanduhr ohne sand
randvoll mit wörtern
und ich falle mit ihnen
die ganze nacht
in die schwärze
wo das
traumwort wartet.
hukwa