Sonntag, 11. Oktober 2009

Meine spirituelle Suche 1

Ich habe mich vor über 30. jahren auf eine reise begeben, das ziel habe ich bis heute noch nicht erreicht. Es ist die reise in mein inneres, in jenes reich, das die alten mystiker heimat nennen. Ich habe viele stationen erreicht, habe plätze der behaglichkeit, aber auch der unruhe aufgesucht, sonderbare orte gestreift und durfte manchmal für wenige zeit, in jenem transzendenten bereich verweilen der wohl unser wirkliches zuhause ist, um irgendwann wieder hinausgeschleudert zu werden in die welt der unruhe und hektik.
Auf grund dieser erfahrungen, kam ich zur überzeugung, dass jeder mensch, wenn er will, sich so stark machen kann um somit zu seinem selbst vorzudringen. Jeder kann sich einen erhabeneren bewusstseinszustand schaffen als jenen alltagszustand in dem er ja in der regel lebt. Wer sein leben als geistige reise betrachtet, wer diese reise antritt benutzt, bewusst oder unbewusst, reiseführer. Meistens handelt es sich hierbei um reisebücher die für ihn zu landkarten und kompass seiner fortschreitenden verinnerlichung werden.
Bereits mitte der 70ziger jahre bemerkte ich das der westen mit esoterischer heilsliteratur, meist geschrieben von schwärmern die über ihre unvollkommenen, nachgeahmten spirituellen praktiken berichteten regelrecht überschwemmt wurde. Ich hielt mich also schon früh an die klassischen autoren des ostens wie des westens.
Als jugendlicher las ich das tagebuch von christian morgenstern darin schrieb er: "Ich bin wie eine brieftaube, die man vom urquell der dinge in ein fernes, fremdes land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes leben nach der einstigen heimat, ruhlos durchmißt sie das land nach allen seiten. und oft fällt sie zu boden in ihrer großen müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf und pflegt sie und will sie ans haus gewöhnen. Aber sobald sie die flügel nur wieder fühlt, flügt sie von neuem fort, auf die einzige fahrt, die ihrer sehnsucht genügt, die unvermeidliche suche nach dem ort ihres ursprungs."
Ich weiß nicht wieso, doch ich habe mein leben immer als eine reise gesehen, ja ich lebe mein leben als reise. Lebt man sein leben so, dann sieht man es auch mehr als jenen weg an, durch den sich eines tages eine verheißung erfüllen wird. Das leben ist der weg der uns irgendwann aus den banden der täuschungen befreien wird. die täuschungen sind immer um uns, mal weniger, mal mehr. jede nichtüberwindung einer täuschung, erscheint anfangs als rückschlag, doch wenn wir sie immer wieder angehen, bemerken wir alsbald, das diese scheinbaren rückschläge, in wahrheit fortschritte auf unserer reise sind. Wer eine reise tut der fährt nicht nur er "erfährt" auch, er ist ein reisender auf einer pilgerfahrt.
Auf einer solchen fahrt begegnet einem vieles, wunderbare dinge finden wir am wegesrand, so wunderbar das wir manchmal zu lange verweilen und gefahr besteht, das man das wahre ziel aus den augen verliert. Aber plötzlich wird es passieren, das man mit wahrheiten konfrontiert wird. die das leben in frage zu stellen scheinen, weil sie den ilusionen unseres ich den boden entziehen.
Doch mit jedem verlust einer ilusion nähern wir uns unserem wahren selbst. Es ist unmöglich ilusionen so nebenbei abzu legen, man legt sie nur durch eine tiefere erfahrung ab.
hukwa