Dienstag, 30. März 2010

Wandern mit Rousseau

Die Natur ist voller Wunder, lieber Cousin;
Uns wird nur der Einblick in einen sehr kleinen
Teil gewährt; es besteht also wenig Hoffnung,
dass wir ihre Prinzipien einmal gänzlich verstehen
oder all ihre Geheimnisse enthüllen können.
J.J. Rousseau

Dieser Satz des berühmten Naturphilosophen und Wegbereiters der französischen Revolution ging mir heute bei meinem morgenlichen Waldmeditationsgang durch den Kopf. In der freien Natur spürte ich den ganzen Wahrheitsgehalt dieser Zeilen und für einen kurzen Augenblick war mir zumute als liefe der alte Rousseau neben mir her. Dieser Franzose ist ein Philosoph der mich seit Jahrzehnten immer wieder mit seinen Weisheiten überrascht.
hukwa

Sonntag, 28. März 2010

Denksatz

Es ist nicht die Schönheit der Dinge, das sie für mich als etwas besonderes erscheinen lasst, es ist der kritische Ausdruck der Dinge, ihr metaphysischer Inhalt, der mein Interesse weckt.
hukwa

Samstag, 27. März 2010

Aus den gemalten Tagebüchern



Notizen

Der Mensch "ist" indem er beständigt "wird". John Dreweys

Das "Werden" des Menschen ist sein "Sein". hukwa

Nur der Mensch der um sein "Werden" weiß,
kann verstehen das es ein wirkliches "Sein" gibt. hukwa

In manchen Momenten gibt es für den "Werdenden" eine Wahrheit die ihm anscheinend von einer höheren Ebene eingegeben wird, die aber dem Denken nicht mehr zugänglich ist. Diese nichtbeschreibbare Wahrheit umgibt - umhüllt Worte wie "Werden" und "Sein" wie eine Aura.
hukwa

Sonntag, 21. März 2010

Frühlingsspaziergang

Frühlingsanfang
ich laufe durch den wald
der himmel spannt sein zelt
durch den kiefernwald
zieht der harzgeruch
frisch gefällter bäume
rindenlos
liegen sie da
jeder jahresring erzählt seine eigene geschichte
von schneebruch
stürmen
sommerhitze
vogelhochzeit
gerade gewachsene stämme
krumme jahresringe
wege die das leben schrieb
ich setze mich zu ihnen
schweige mit ihnen
die sich aus dem vollen leben verabschieden.
hukwa

Samstag, 20. März 2010

Das Flüstern aus Kindheitstagen

Die Stimmen der Kindheit begleiten uns ein Leben lang. Jene die zu Hause sind in ihrem "Haus", denen flüstert die Kindheit auch im Alter noch ihre Geheimniße zu.Als Kind haben wir diesen Stimmen gebannt zu gehört. Die Märchen und Abenteuergestalten aus Büchern die man uns vorlas, später dann selbst gelesen haben, sind in unserem Unbewussten fest verwurzelt. Da flüstern Karl May, Stevenson, Melville, die Brüder Grimm und so viele andere und manche hören heute noch Sprachfetzen vom Räuber Hotzenplotz, der kleinen Hexe und Gestalten aus den Romanen von Astrid Lindgren. Es sind Stimmen aus unserer Kindheit, Brücken dorthin zurück. Stimmen die aus einer anderen Welt zu kommen scheinen und die ihr Dasein in uns führen. Wehe denen, die sie vergessen haben, die sie nicht ins Tagesbewusstsein hineinlassen, ihnen fehlt etwas in ihrem Leben. Denn sie haben einen wichtigen Teil ihrer Kindheit verdrängt! Ich möchte es nicht missen das Flüstern aus Kindheitstagen.
hukwa

Sonntag, 14. März 2010

Das auge von Delphi




Das innere auge des Malers

Momentan male ich eine Reihe von Sonnenauf- und untergängen. Himmelsbilder sind große Flächenbilder nicht ganz abstrakt aber auch nicht Gegenständlich. Wolkenkombinationen, vor allem Sonnenuntergänge haben mich mein Leben lang fasziniert, schon vor Jahrzehnten habe ich sie über das Gedicht einzufangen versucht. Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht sie zu studieren.Vor allem im Frühling und Sommer haben diese kosmische Konstellationen einen besonderen Reiz. Sie versetzen mich in eine mystische Stimmung, es ist das Lächeln Buddhas das ich in den Wolken suche. Es ist in malerischer Hinsicht eine Ausseinandersetzung zwischen äußerer und innerer Natur. Während des Malaktes von Sonnenuntergängen fühle ich mich dem "inneren Bezirk" des Malers, wie Klee es nannte, besonders verbunden. Um einem solchen Bild nicht den Alleinanspruch von Abstraktion zu geben, male ich in der Regel einen Gegenstand, denn ich vor Ort erschaue mit hinein. Solche Malereien sind immer Grenzgänge zwischen Realität und schauen mit dem inneren Auge.
hukwa

Donnerstag, 11. März 2010

Über die Tagebuchzeichnungen

Die Zeichnung bildet das Fundament aus dem die Inspiration des Künstlers wie ein Nebel in die Wirklichkeit aufsteigt. Zeichnung aber ist mir in erster Linie nicht Aufsteigen sondern Absteigen. Ein hinunter steigen in die Tiefen meines Unbewussten. In den Nächten bin ich verabredet mit den Immerwiederkehrenden. Was dann am Morgen als Zeichnung aus mir hervorquellt sind meine Erfahrungen und Erlebnisse mit den Immerwiederkehrenden.
hukwa

Samstag, 6. März 2010

Gemaltes Tagebuch - Mandala

Früh am Morgen habe ich am gemalten Tagebuch gearbeitet. In dieses male und zeichne ich meine Träume und Visionen. Auch beschäftige ich mich im Moment wieder mit der Technik des Mandale Zeichnens. Das Mandala als innere Landschaft, als Psychokosmogram, als Wandlungsprozess. Es existiert in uns auf einer kosmisch realen Ebene. Wenn wir unser Denken in die transzendentale Ebene bringen, eben zum transzendentalen Denken, befinden wir uns in einem Mandala. Das Mandala ist ein Symbol des Unbewussten und wenn man sich mit ihm beschäftigt, beschäftigt man sich mit den Symbolen des Unbewussten. Physische Welt und psychische Welt, Raum, Zeit, Kosmos und Ich verschmelzen im Mandala zur Einheit. Physis und Psyche, diese beiden angeblich "geteilten Ebenen" überlagern und durchdringen sich im Innern des Mandalas. Wenn man sich mit der Idee und Technik des Mandalas beschäftigt, betreibt man Bewusstseinserweiterung. Die Erweiterung des Bewusstseins besteht darin, das man die Welt und ihre Phänomene anders erkennt, durchschaut, emotional und mental neu erspürt. Man entkleidet die Welt von jenem Bild das uns anerzogen wurde. Wir beginnen die Maja zu durchbrechen.
hukwa

Freitag, 5. März 2010

Archaisches Alpha - Beet

Meine versen und Zeilen
sind fern von dem was ihr Mode nennt
sie quellen hervor aus den dunklen Gründen
des Unbewussten
als sitze dort ein Träumer
der mich träumt
mich beschwört und mir
zuflüstert
der mir diktiert
ein archaisches Alpha - Beet
das zu entziffern mir nur
über die Mythologie gelingt
fern der Moden
suchen meine worte ihren Grund
verleihen mir Festigkeit
in einer Welt
die sich im Chaos verirrt hat.
hukwa

Mittwoch, 3. März 2010

Eine der Masken des Aion

Brot des Lebens

Gestern Abend vor dem Einschlafen noch ein wenig in Thoreaus Tagebüchern gelesen, haften blieb dieser wunderschöne Abschnitt: Es ist eine große Kunst, wenn ein Schriftsteller Tag für Tag seinen Boden verbessert und fruchtbar macht, um das zu ernten, was sein leben ihm abwirft. Er soll nicht danach trachten, Äpfel oder Orangen zu erzielen, wenn es nur Kartoffeln hergibt. Er soll graben, nicht in Höhen schweben. So ernsthaft, wie du dein Leben führst, so tief ist dein Erdreich. Wenn es stark und tief ist, wirst du Weizen säen und darin das Brot des Lebens finden. H.D.Thoreau
Dieses "Brot des Lebens" ist es das der Mensch suchen sollte anstatt sein Leben oberflächlich und dem Materialismus geweiht zu verbringen. Ein wenig mehr auf Sinnsuche zu gehen würde auch dieser robotischen Gesellschaft gut tun.
hukwa