Dienstag, 12. April 2011

Vom Schöllkraut

Bei dieser alten Heilpflanze sage ich es bei meinen Pflanzenführungen immer zu Anfang der Exkursionen: Bitte Innerlich nicht anwenden, es sind bereits schwerste Vergiftungen beschrieben worden. Also keine Experimente!!!

Das Schöllkraut, Chelidonium majus, gehört zur Familie der Mohngewächse. Es ist der einzige Vertreter der Gattung Chelidonium. Genauso wie der Schlafmohn besitzt es einen orange-gelben Milchsaft. Die Pflanze ist stark verzweigt, die Blätter gefiedert. Bekannt wurde es wegen seiner schmerzlindernden Wirkung. Diese ist natürlich nicht vergleichbar mit dem Schlafmohn.

Verwenden kann man vom Schöllkraut den frischen Milchsaft, die Blätter und die Wurzel. Beim trocknen wird der Wurzelstock schwarz.

hukwa

Das Schöllkraut ist recht gut erforscht. Das Alkaloid Chelidonin lähmt die motorischen Endplatten, also die Stelle der Übertragung eines Nervenimpulses auf einen Muskel; es löst aber auch Krämpfe der glatten Muskulatur. Diese Wirkung benutzt man bei Magen- und Darmkoliken und Gallenblasenkrampf.

Das Vorkommen auf ungewöhnlichen Standorten wie Mauerkronen und auf Weidenkopfbäume geht auf Ameisen zurück. Bekannt ist die Empfehlung den Milchsaft auf Warzen zu träufeln, tatsächlich bilden diese sich nach langer Anwendung zurück. Der Name Chelidonium geht auf griech. chelidon = Schwalbe zurück, weil alter Überlieferung zur Folge Schwalben Stengelstückchen des Schöllkrauts auf die Anfangs geschlossenen Augen ihrer Nestlinge legen, die dadurch sehend werden.