Dienstag, 31. Januar 2012

Die Brücke zum Schlaf

Rein werde ich sein
Wie die Flamme der Nacht
Wenn meine Nachtträume in deine
Tagträume eindringen
Sie werden das Purpurkleid deiner Illusionen verwandeln
Und den Kelch wo du dein Herzblut aufbewahrst versäuern
El dormir es como un puente
Dein blühender Nachtbaum hat sich verflüchtigt
Deine Visionen lauern unter der grünen Brücke
Die überfüllt ist mit Akazienlaub
El dormir es como un puente
Nimm aus deinem elfenbeinernen Schoß
Die Rose
Wirf sie in die Kälte der Nacht
Sie ist das Glied
Das deine Tagträume zu einer Brücke
Deiner nächtlichen Erinnerungen macht.
El dormir es como un puente.
hukwa

Montag, 30. Januar 2012

Januarmorgen - Ein Prosagedicht

Die eiseskälte dieses gefüllten Januarmorgens erinnert mich an die silberne Wegspur
Einer kleinen Schnecke die mir vor zwanzig Jahren begegnete. An jenem sonnigen
Septembermorgen der sich festhaftete in meiner Erinnerung beobachtete ich den
Fall eines Buchenblattes das mir mit seinem eigenwilligen Nervengewebe seinem
Farbenspiel aus Licht und Schatten und seiner ersten leichten Vergoldung wie ein Ruf
Aus der Zukunft erschien. Es flüsterte mir zu: Sieh die Andern als die Andern und dich
als der Andere weil der Moment einer Erkenntnis Verborgen ist hinter dem Augenblick
eines Wimpernschlages.
hukwa

Sonntag, 29. Januar 2012

Mein Roman - die schwarze Madonna- Tagebuchnotiz

In den letzten Wochen bin ich mit meinem Roman "die schwarze Madonna" ein gutes Stück vorwärts gekommen. Einige Ausschnitte aus dem 300 Seiten Werk habe ich auf die Seite: die gedichteschreiber de gestellt. Auch mit meinem lyrischen Schaffen bin ich recht gut voran gekommen. Die Erzählung - die Kindheit ist ein Märchen - steht kurz vor dem Abschluss.
hukwa

Früher Morgen bei der Amseldel

Behaust sein in der Zeit
Deren Spielball wir sind
Zeitvagabund sein
In alten Gemäuern
Liegt manche Antwort verborgen
Wie die Echse sich sonnt
Auf heißem gehauenem Sandstein
Suche ich eine Antwort
In alten gemäuern.
hukwa

Die alten Weiden

Wer kann vergessen
Die Weiden
Am Ufer verwurzelt
Geköpft
Ihr Alter ist nicht bekannt
knorrige Äste
Wie Hexenhände
Erinnern sie an Alter und Zeit
Die Weiden
Freunde
Auf einsamen Spaziergängen
Die Weiden die Weiden
Ich sehe wie sie leiden
Die großen die starken
Wurzelnd im Sumpf
Geben sie der Landschaft
Ihre mystische Aura.
hukwa

Dienstag, 24. Januar 2012

Die alte Buche

Meist schlägt die vierte Stunde nach Mitternacht
Wenn ich mit der Schreibarbeit beginne
Es ist die Zeit der Strategien
Das Dorf schläft noch fest
Nur die 300 jährige Blutbuche
Jammert im Januarwind
Sie ruht nie
Immer ist Bewegung in ihr
Etwas stoisch lauerndes geht von ihr aus
Wir haben viel gemeinsam
Die alte Buche und ich.
hukwa

Montag, 23. Januar 2012

Geschenk

Er widmete ihr sein schönstes Gedicht 
und die erste Seite seines neuen Buches
Sie las es und
Vergaß es.
hukwa

Samstag, 21. Januar 2012

Antwort

Warum sollen sich mir die Worte
Verweigern
Wenn sie Hand in Hand gehen
Mit dem Gedicht in mir
Warum soll ich nicht
Gebären
Wenn ich Schwanger gehe
mit der Poesie
Ich benötige keine
Kaiserschnitte
Meine Hebamme
ist die
Poesie.
hukwa

Freitag, 20. Januar 2012

Reisender

Unergründliches
Grünschimmerndes
Meer
Bin ich Reisender
Hin zu Dir.
hukwa

Donnerstag, 19. Januar 2012

Die Hoffnung hebt sich wie ein Lied

Die Hoffnung hebt sich wie ein Lied
Und wir müssen das Feuer entfachen
Über die Glut die noch in uns vorhanden ist
Wir dürfen uns das Träumen nicht verbieten lassen
Wer träumt lebt das eigene Leben
Wird nicht zur vorgfertigten Kopie
Vor uns der Eine Weg
Machen wir aus dem Leben kein Phantasiegebilde
Dann ersetzen oder verkleistern wir nur
Hinträumen nicht Wegträumen
Setzen wir noch einmal Segel
Die unsere Sehnsüchte erneuern
Wir brauchen Träume die verändern.
hukwa

Mittwoch, 18. Januar 2012

Im Schatten des Kirschbaums

Im Schatten des Kirschbaums
lag ich auf der Wiese
Umarmte die Einsamkeit
Sie ist meine wirkliche Geliebte
Sie versprach mir
mich nie zu verlassen.
hukwa

Wiesenthalerhof

Die Häuser lagen auf einer Anhöhe
Die meisten vereinzelt
Einige paarweise wie Schwalbennester aneinander geklebt
Die Nachbarn hießen Onkel und Tante
Hinter den Häusern lagen die Gärten
Es gab nur Hanggärten
Sie verloren in einem großen Wiesental
Als der letzte Bauer sein altes Pferd dem Schlachter gab weinte er
Das Tal wurde nicht mehr bewirtschaftet
Für einige Jahre glich es einem kleinen Arkadien
In dem wir Kinder spielten
Jeder Baum hatte seine persönliche Geschichte
Und wenn der Winter kam war es die schönste Landschaft der Welt
Dann kamen die Städter
Mit ihnen die Traumtöter
So nannte ich damals die Landvermesser
Die Vögel verließen das Tal
Als die Motorsägen heulten
Die Bagger sich ins Erdreich fraßen
Tat ich es den Schwalben gleich und
Reiste gen Süden
Damals wusste ich nicht das ich auf der Suche war
Nach einem neuen Arkadien
Als ich zurückkam weinte der Himmel
Und ich zog es vor
An einem anderen Ort meine Zelte aufzuschlagen.
hukwa

Dienstag, 17. Januar 2012

Wo ich Kind war

Dort
wo ich Kind war
wo Kirschen an den Bäumen in den Himmel wuchsen
Dort
im Land hinter den Nebeln
Ruft eine alte Frau meinen Namen
von Trost erfüllt
ein Zauberreich
an Ursprung Gottes Wundern gleich
Dort
wo ich Kind war
wo Äpfel an den Bäumen wuchsen
im Land hinter den Nebeln
ruft eine alte Frau meinen Namen
Dort
ruft sie
Kindheit.
hukwa

Im Wald der Kinderzeit

Im Wald ist jene Heimat wach
die meiner Kindheit Träume wahrt
All jene Wunder sind dort wach
Mein Schatz wird dort von Bäumen bewacht.

Wie oft ging ich im grünen Wald
durch Nebelwolken und Frühlingsgrün
und sang und träumte gern
Ein Junge war ich als ich sah
Im Wald sind alle Wunder wach.

Heut geh ich wieder durch den Wald
Mein Schatz hält nun woanders wacht
Doch ich werd von Waldschraten und Hexen bewacht
O wunderschöner grüner Wald
Der mich als Kind noch schaut.
hukwa

Kontemplation

Absolute Stille um mich
Tief in mir drinnen
Eine große Harmonie
Im feuchten Sand die Spuren von Reh und Fuchs
Die heute Nacht hier wechselten
Der erste Vogelschlag
Bewegung im Dickicht
Dann wieder Stille
Von der auch ich nur ein Teil bin.
hukwa

Montag, 16. Januar 2012

Der Ort an dem ich Schreibe

Der Ort an dem ich schreibe ist ein recht großes Zimmer in dem ich von Büchern umgeben bin. An den Wänden hängen eine Menge Gemälde vorwiegend Ölmalereien die ich in den letzten zehn Jahren gemalt habe. Das Fenster schenkt mir einen Ausblick in den Garten der von Weide Pappel, Birke und Ahorn durchwachsen ist. Auch eine wunderschöne Grauerle wächst hier die sehr viel Waldvögel in den Garten lockt. Ich sehe hier weniger Menschen dafür mehr Vögel, Insekten und Kleintiere und vor allem Pflanzen wenn ich aus dem Fenster schaue. Eine Tür führt zum Balkon von dem aus ich in den Nächten oft den Sternenhimmel beobachte. Es ist mein persönlicher Arbeits, Denk und Rückzugsort und nur wenige Menschen haben hier zutritt. In einem Regal stehen meine Tagebücher die ich seit 1978 führe. Sobald sich die Tür dieses Zimmers hinter mir schließt befinde ich mich in meiner nur mir zugänglichen Welt. Die einzigen Gäste die ich hier empfange sind meine Katzen und mein Hund.
hukwa

Abgelegenes Tal

Gleitend zieht der Fischreiher über das Tal
noch ist er da
Geschäftstüchtig kamen heute
die ersten Makler
mit Bauplänen und Vermessungskarten
ins Tal
Bald verschwinden sie wieder
und mit ihnen der Reiher.
hukwa

Sonntag, 15. Januar 2012

Mutter und Vater

Als Kind war sie mir eine
Zwergin
Und er ein Riese
Doch als ich wuchs
Wurden Ungeheuer aus ihnen.
hukwa

Es ist sinnlos die Tage zu zählen

Wir haben uns lange nicht gesehen
doch ich erwarte dich in meinem Terminkalender
Es ist sinnlos die Tage zu zählen
wir sollten lieber die Nächte aufzeichnen
Ich in den Wäldern und du in den Städten
wo die Depression durch die Gassen wandert
und auf ihre Opfer lauert
Du und ihr habt gewählt
Also soll es so sein
Einmal in der Stadt
beobachtete ich eine Vogelmutter deren Junges
aus dem Nest gefallen war
ihr Klagen war schmerzlich
Am nächsten Tag
berichteten die Nachrichten von einem Vater
der seine dreijährige Tochter aus dem Fenster einer Mietskaserne geworfen hatte
Es ist sinnlos die Tage zu zählen
wenn in den Nächten das Bewusstsein mit der Ohnmacht kämpft.
hukwa

Samstag, 14. Januar 2012

Was die Anderen nicht sehen

Die orphische Dichtung strebt die Veränderung und Zerstörung der realen Welt an. Der spanische Dichter Diego schrieb einmal: "Poesie ist die Erschaffung dessen was wir nie sehen werden". Ich möchte es so ausdrücken: Poesie ist die Erschaffung dessen was die Anderen nicht sehen wollen.
hukwa

Freitag, 13. Januar 2012

Grüne Sonne des Morgens

Leuchte grüne Sonne
Schenk mir deine Kraft
Bevor die schwarzen Sterne
Eisblumenhaft
Am Himmel stehen
Wenn des Tages Bilder sind gemalt und die
Gedichte geschrieben
Will ich hinter gelbe Horizonte
Zu der grünen Sonne ziehen
Und mir ist als flüstern dunkle Stimmen milder
Als das frühe helle Morgengrün.
hukwa

Donnerstag, 12. Januar 2012

Geistauge oder geviert Zoll

Alle uns vertrauten Dinge
Die wir mit den Augen schauen
Sind nur einfache Spiegelbilder
Aus der göttlichen Galerie.

Sind es Schatten nur von Schatten
Abglanz von den goldenen Truhen
Aus dem fernen Götterreich.

Selbst das Wort ist nur ein Echo
Nachhall jenes großen Urliedes
Dass die Lyra Orpheus schlägt.

Ob wir rennen oder gehen
Ob wir wandern oder ruhen
In den irdischen Gefilden
Ist es immer nur Schattentanz.

Nur das Licht der eigenen Seele
Flamme die das Auge öffnet
Blick geschärft vom Götterboten
Lassen uns das wahre Antlitz
Aller Dinge schauen.
hukwa

Mittwoch, 11. Januar 2012

Pilger der Poesie

Jeder neue Tag
Vollendet mein Leben
Welt
Ich in dir
Ein Pilger
Unterwegs zur
Unendlichkeit.
hukwa

Im Träumergarten

Tief in mir drinnen
Wo wie in einem Verlies
Die Träume ruhen
Wo Ungesagtes ausgesprochen wird
Wo noch einmal die Kindheit
Durchlebt und durchlitten wird
Dort wo in dunkler Zwiesprache
Die Wirklichkeit erlitten wird
Wo Zukunft und Vergangenheit
Auf ewig sich zusammen schließt
Tief in mir drinnen
Wo wie in einem Verlies
Das Leben sprießt
Mein Kinderherz geheim noch pocht
Wo ich vor den Wundern
Nicht die Augen verschließ
Tief in mir drinnen
Wo der Träumergarten blüht.
hukwa

Montag, 9. Januar 2012

Zu meinen Gedichten

Ich liebe Gedichte weil man mit ihnen Zaubern kann. Gedichte sind Zauberspiegel. Man kann das Persönliche im lyrischen Ich verschleiern dennoch leuchtet es auf dem Grund des Gedichtes. Das Persönliche kann man im Gedicht nicht verstecken, man kann es nur verdunkeln, das liebe ich an der Lyrik. Sie ist etwas sehr existienzielles.
hukwa

Samstag, 7. Januar 2012

Lilafarbenes Licht des Morgens

Die silberne Sichel des Mondes
reißt den frühen Morgen in zwei Teile
Geschnitten wie mit einem Tapeziermesser
drei Wolken
die sich wie Ungeheuer belauern
die alte Blutbuche
kennt die Antwort.
hukwa

Freitag, 6. Januar 2012

Seherezades

O Hades o Hades
Sehezerades
Schlaf tief
In orphisch gefüllter Daune
Der Wald
Seine bemoosten Steine
Zaunkönigs Lied
Erinnerung die wiederkehrt
Holundergeruch
Traumnacht
Über die der Vollmond wacht.
hukwa

Donnerstag, 5. Januar 2012

Gedicht

Gedicht
Eroberst du mir die Welt
Weg der Wirklichkeit
Richtpunkt meiner Identität
Von Wort und Ding
Dichtung
Wohnend zwischen Raupe und Schmetterling
Schöpferin des neuen Tages.
hukwa

Zeit

Zeit
Spiegel zwischen Vergangenem und Zukünftigen
Bist du Lehrmeisterin des Seins
Hüterin
Einer nur durch das Wort erfahrbaren Welt
Verfolgst du mich wie ein schwarzer Hund
Mich zu den Orten der Unwirklichkeiten hetzend.
hukwa

Mittwoch, 4. Januar 2012

Das Jammern

Das Jammern
hinter dem nächsten Hügel hört nicht auf
und richten wir Berge von Schutt Sand Asche und Beton auf
Das Jammern hinter dem nächsten Hügel hört nicht auf
und versperren wir unsere Seele und Gefühle
hinter Panzerglas
stecken uns Sektkorken in die Ohren
Das Jammern hinter dem nächsten Hügel hört nicht auf
auch wenn wir weiterhin unsere einäugige Brillen aufsetzen
Das Jammern hinter dem nächsten Hügel hört auch dann
nicht auf.
hukwa

Montag, 2. Januar 2012

Geist der Verbannung

Ich werfe diese Verse in den Fluss
an dessen Ufer ich stehe
sanft neigt sich das Schilf
tanzend nach den Tönen des Teichrohrsängers
Geist der Verbannung
entsteigst du den zarten Wellen
hinstrebend zum Horizont
wo unter dem blauen Regenbogen
sich die Pein aufbürdet
wartend das einer kommt
und eine Messe liest
so reisen meine Verse mit den Wellen
ins tiefe Nichts
um dieses zu erhellen.
hukwa