Mittwoch, 25. Februar 2015

Mysterien

Es bedarf um die Stimme der Natur bewusst zu hören, um ihre Sprache zu verstehen einer besonderen Atmosphäre und bei dem Suchenden einer gewissen Sensibilität. Ist dies vorhanden, ist es möglich in das Mysterium der Natur einzudringen.
hukwa

Dienstag, 24. Februar 2015

Innere Harmonie

Innere Harmonie ist das wichtigste nach dem wir
Streben sollten,
die Freuden des Daseins warten auf uns
in den kleinen Dingen des Lebens.
hukwa

Montag, 23. Februar 2015

Zeit

Es gibt nur eine Zeit
in der es wesentlich ist,
aufzuwachen -
diese Zeit ist
Jetzt.
Gautama Buddha

Sonntag, 22. Februar 2015

Heimat - Versuch einer Annäherung. „Weltkunde ist immer nur Heimatkunde" Siegfried Lenz – Heimatmuseum.

Für mich war Heimat immer der Ort wo ich geboren wurde, wo ich aufwuchs, wo ich denn Geschichten der Alten lauschte.
In einem kleinen Waldort im Pfälzerwald verbrachte ich meine Kindheit. Früh übte ich mich darinnen der Stimme der Landschaft zu lauschen, bemerkte alsbald dass es auch eine „Landschaft der Verkörperungen“ gibt. Ich meine damit eine Landschaft in der der Geist unserer Ahnen weiterlebt uns etwas hinterlässt. Eine „Lichtung“
Während meiner Grundschulzeit gab es noch das Fach Heimatkunde. Die Stunden in denen ich in der Schulbank oder auf Exkursionen das wichtigste über meine Heimat erfuhr zählen zu den schönsten meiner Schulzeit.
Letztendlich ist Heimatkunde viel mehr als nur die „Kunde von der Heimat“. Sie ist eine Gesamtwissenschaft.
Schließlich berührt die Heimatkunde durch die Erfassung des Menschen zu seiner Mitwelt, seinem Lebensraum eine große Anzahl von Einzelwissenschaften:
Geschichte, Volkskunde, Biologie, Geologie, Geografie, Botanik, Zoologie u.v.m.
Denn das was wir Heimatkunde nennen ist schließlich ein unteilbares Ganzes.
Schon sehr früh spürte ich dieses „große Ganze“. Eine innere Verbundenheit mit der Tier- und Pflanzenwelt, mit der Heimatgeschichte, mit alten Gebäuden und noch älteren Grenzsteinen und Ruinen die einsam in den Wäldern darauf warten das jemand ihre Geschichte erforscht und sie weitergibt.
Die alten Dinge haben ihre eigene Geschichte, wenn nicht sogar ihr eigenes Sein. Durch Entfremdung von der Heimat kann es schnell passieren das der Mensch in einer „Seinsverlorenheit“ landet. Ohne Heimatgefühl müsste ich den Weg der Selbstentfremdung gehen und davor ist mir Angst.
Dieses Gefühl hat sehr viel mit der „Muttersprache“ zu tun, bei mir eben mit dem „Pfälzischen“. Denn Heimat ist natürlich auch immer sehr subjektiv. So schrieb Carl Zuckmayer zu recht über die Pfalz...“Das Land am Rhein war schon immer eine große Völkermühle, die Kelter Europas“.
Und Heinrich von Riehl einer der ersten pfälzischen Volkskundler machte die Pfalz international:
„...ziehen wir die Summe unserer pfälzischen Völkertafel, so ist der erste Eindruck ein verwirrendes Gemisch: Kelten, Vangionen, Nemeter, Burgunder, Römer, Juden – der verwüstend durchstreifenden Alanen, Hunnen u.s.w. Gar nicht zu gedenken -, Alemanen, zweierlei Franken, Slawen, Friesen, Franzosen, Holländer, Zigeuner und so fort“.
All diese Völker die hier durchzogen hinterließen etwas dass in unsere Muttersprache einfloss.
Und dieser Durchzug der Völker ist ja lang noch nicht beendet.
„Im Jahr 2013 wurde für mehr als eine Million Zuwanderer Deutschland zur neuen Heimat. Inzwischen hat ein Viertel der bundesdeutschen Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Die Zugezogenen arbeiten in Deutschland, gründen Familien. Viele wurden hier schon geboren. Deutschland ist ihre Heimat. Doch noch immer werden sie von der deutschen Mehrheitsbevölkerung nicht als gleichberechtigt akzeptiert...“ (Deutschlandfunk – Sendung – über die Schwierigkeiten ein Deutscher zu sein, 4.10. 2014)





Gewiss ist der Heimatbegriff eines Menschen der in der Großstadt lebt etwas anders als der des Menschen der in der kleinen Dorfgemeinschaft lebt - Heimat aber kennen beide.
Der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau der fast nie seine engere Heimat um das Städtchen Conncord verließ und der sich mit der Landschaft in der er lebte ganz identifizierte behauptete er betreibe nicht Heimatkunde sondern Kosmologie. Für ihn waren einfach die unermesslichen Wunder des gesamten Kosmos in der kleinsten Naturerscheinung präsent.
Heimatgefühl sollte nicht in Romantik enden – Heimat verpflichtet auch!
Nämlich jenen die ankommen, die aus ihrem eigenen Land vertrieben und verjagt wurden, eine Tür zu öffnen und ihnen dabei zu helfen eine neue Heimat, wenn vielleicht auch nur für eine gewisse Zeit zu finden. Vor allem wir Deutsche mit unseren blutigen, braunen Flecken in Geschichte und Heimatgeschichte stehen hier in besonderer Verantwortung.
Heimatgefühl darf also keine Türen verschließen sondern muss sie öffnen.
Heute erklären wir den Begriff Heimat gerne mit „regionaler Identität“ oder „Bioregionalismus“. Ich selbst finde an dem Wort Heimat nichts altmodisches oder „hanebüchenes“.
Der Historiker Wilhelm Jannsen sagte einmal: „Heimat definiert sich zu einem guten Teil über ihre Geschichte“. Und Enzo Bunz schrieb: „Heimatgeschichte ist nicht nur die Geschichte derer die anscheinend schon immer da waren, sondern auch jener die neu hinzukommen“.
Heimat das ist immer ein Doppelbild des Gestern und Heute, ein Dokument aus Gegenwart und Vergangenheit.
Als Menschen können wir die Gegenwart, die Realität in der wir leben und den oft dunklen Weg in die Zukunft denn wir gehen müssen nur durch ein kritisches Verständnis unserer geschichtlichen Vergangenheit erkennen und begreifen. Wir müssen unsere Geschichtlichkeit, die wir ja alle haben, immer vor Augen haben, denn nur so erlangen wir eine Identität. Gerade diese Geschichtlichkeit in die wir eingebunden sind gehört zum notwendigen Wissen über die Wirklichkeit und Realität in der wir ja täglich Leben. Die geschichtlichen Fakten sind zwar oft ungewiss, bedürfen der Nachforschungen aber sie sind doch realistischer als unsere Einbildungskraft. So wird für den der sich mit Heimatgeschichte beschäftigt diese zu einem Fundus aus dem er sich nehmen kann was er fürs Leben benötigt: erlebte Erfahrung!
In den Worten Goethes ausgedrückt: „Es gibt kein Vergangenes, das man zurücksehnen dürfte, es gibt nur ein ewig Neues, das sich aus den erweiterten Elementen des Vergangenen gestaltet...“
Heimat dass ist auch eine „innere Landschaft“.
Das Wissen von der Heimatgeschichte macht den Begriff Heimat zu etwas Ganzheitlichem, in der sich die Welt von Gestern in eine „innere Landschaft“ verwandelt. Und jene die Heimat haben kennen auch diese „inneren Bilder“. Es ist ein Reichtum an Gefühlen, Gedanken und Empfindungen die diese „Bilder“ in uns hervorrufen. Daher darf Heimat nie zur Nebensache werden, denn für jene die sich aufmachen müssen eine neue Heimat zu suchen, ist sie Hauptsache.
Heimat wird von vielen Menschen in ihren Tagträumen gesucht und diese Suche darf keine Vision bleiben. Daher muss es eine Solidarität geben zwischen dem Heimatbesitzenden und dem Heimatsuchenden.
Vergessen wir also jene nicht die hier schon lange angekommen sind, denen wir es aber schwer machen hier Wurzeln zu schlagen.
Heimat dass soll auch Hoffnung heißen – Hoffnung auf mehr Menschlichkeit. Ganz im Sinne des „Prinzips Hoffnung“ von Ernst Bloch, der am Schluss seines 1600 seitigen Hauptwerkes schrieb:

„Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worinnen noch niemand war: Heimat.“

hukwa



Lit. Hinweise:

Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung.
H.D.Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern.
J.W.Goethe: Gespräche mit Eckermann.
Martin Heidegger: Sein und Zeit.
Heinrich von Riehl: Die Pfälzer, 1857.
Carl Zuckmayer: Gesammelte Werke.
Deutschlandfunk: Über die Schwierigkeiten ein Deutscher zu sein.
Rainer Schlundt: Sagen aus Rheinland – Pfalz

Philosophie als Heilkunde

Wenn wir uns in die Werke der großen Philosophen vertiefen, stoßen wir immer wieder auf das gleiche Bild:
der eigentliche Wert liegt nicht in den Gütern, die ja nur eine Zierde des Vergänglichen darstellen, sondern der wirkliche Wert ist jener den sich Seele und Geist selbst am Stoff des Daseins erkämpfen. Philosophisches Denken ist neben der Suche nach fruchtbaren Gründen auch immer Kampf. Goethe beschrieb in seinen Faust die Irrfahrt des ewig nach den Genüsslichkeiten des Lebens Strebenden, der aber zuletzt nichts anderes nach Hause bringt, außer seiner geläuterten Seele. Kant ging schon sehr viel weiter, wenn auch trockener als Goethe, er suchte den Sinn der Sittlichkeit und Moral in keinem weltlichen Tun, sondern in der Reinheit des Willens, der das Gute um des guten willen sucht.
Was für den Philosophen als Suche nach den Urgründen des menschlichen Geistes beginnt, wird in der praktischen Philosophie zur Daseinsgestaltung. Aus den Geistesfrüchten die er findet gestaltet er sein Leben. Eine solche Lebensgestaltung ist keineswegs leicht, denn eine Horde von dümmlichen Geistern, von Robotern und eindimensionalen Menschen, werden sich ihm immer wieder in den Weg stellen. Diese Menschen bilden nun einmal die Mehrheit unserer Gesellschaft und ihre Abwässer beschmutzen auch die Sinne, des nach philosophischer Wahrheit strebenden. Diesen Schmutzwässern, begegnet der praktische Philosoph, in dem er diesen einen Damm entgegensetzt: er benutzt seine Philosophie als Heilmittel gegen die Infamitäten des Lebens.
Die Abwässer schlagen zwar wuchtig an die Mauern, aber sie finden keinen Eingang in das Innerste, das Oratorium bleibt rein. Dieses "Innerste" ist des Philosophen wahre Heimat. Und in diesem Innern bewahrt er seine gesammelten Weisheiten des Lebens auf. Man kann sich Weisheiten anlesen, doch erst wenn wir diese in unserem täglichen Leben praktisch umsetzen können, werden sie uns zur weiterführenden Erfahrung.
Nun wenn der Mensch viele Weisheiten angesammelt hat, müsste er ja ein "Weiser" sein? Ob dem so sei dies sei dahingestellt. Weisheit in dem Sinne wie ich sie meine ist eigentlich nichts anderes als Existenzerhellung. Ein Weg zur Existenzerhellung ist das Leben der praktischen Philosophie, wenn sie sich mit der metaphysischen Wesensart des Menschen beschäftigt. Dies findet seinen Ausdruck am ersten in der Selbstbefragung, die sich in der Gewissensentscheidung vollziehen wird und sich sowohl auf die Verantwortung für die persönliche Welt, als auch auf die Gestaltungen der größeren Daseinsordnungen erstreckt. In dem ich mein tiefstes Wesen befrage, beginne ich mit der Gestaltung meines Daseins. Mit dieser Selbstbefragung, beginnt auch die Freundschaft mit der Philosophie. Die Hinwendung zum philosophischen Denken, zu einem philosophischen Lebenswandel, beginnt immer mit der Befragung des eigenen Selbst. Wir wissen von Plato das er seine "Wächter", nach dem sie ihm die höchsten Schauungen gezeigt hatten, wieder dazu zwang in die "Höhle" zurückzukehren, damit er sich wieder dem Druck der irdischen Realität stellen konnte. Das ist praktische Philosophie, die Welt nicht vergessen und doch seine
metaphysische Heimat zu kennen. Durch eben diese Heimat, kann der Philosoph nie Heimatlos werden, denn über diese Heimat ist seine Seele unlöslich mit den Großen in der Kulturgeschichte hervortretenden Gestalten verbunden.
Man kann soviel Lesen wie man will, es hilft uns zweifelsohne bei der Suche nach Erkenntnis, doch nur das was wir in uns selbst finden, ist auf dem Erkenntnisweg verwertbar. Denn die Erkenntnis, die wir in uns selbst finden
ist für uns etwas wie ein wirklicher Beweis, ein Beweis das der suchende Mensch immer ein "werdender" sein wird.
Ein "werdender" im Sinne Goethes der den Menschen und sein Leben als Metamorphose sah – werde der du bist-

Zeitlos – Gedanken über ein Gedicht von 1780 oder
Nun wollen wir "weitergehen"
von Hans Wagner geschrieben im November 1994 Trippstadt am Sängerhain

Es war im Spätsommer des Jahres 1780. Goethe war die Last des geräuschvollen Hoflebens in Weimar unerträglich geworden. Wohin sollte er sich wenden? Das war ihm jetzt fast gleichgültig. Nur fort von den Stätten, an denen er keine Ruhe und Frieden finden konnte! Fort von den Menschen die ihn nicht verstanden!
Mit zerrissener Seele kam er nach Ilmenau im Thüringer Walde. Aber auch hier wo er sonst so gerne weilte, sich immer wohl gefühlt hatte, fand er die gesuchte Ruhe nicht. Unstet – friedlos irrte er durch die Gegend von Ilmenau.
An einem Spätnachmittag führte ihn der Weg nach einem nah gelegenen Berge – dem Kickelhahn.
Oben auf dem stillen, schön bewaldeten Berg hatte Herzog Karl August ein einfaches Jagdhäuschen bauen lassen, von dessen obersten Stockwerk aus man eine herrliche Aussicht genoss. Goethe weilte acht Tage in diesem Waldhäuschen, das später von Rottannen überragt wurde. Es war in diesen Tagen, an einem unvergesslich schönen Abend, als der Dichter, wieder durch das geöffnete Fenster hinausschaute, weit über den schweigsamen Wald hinweg blickend. Ja, hier war Ruhe und Frieden. Wie er die Stille genoss! Lange stand er dort, das Haupt sinnend gegen das Fensterkreuz gelehnt. Wie Goethe so sann, formte sich in seiner Seele ein Gedicht, ruhig und doch wieder leicht bewegt wie die Abendluft, die über dem schweigenden Wald Herbstwald wallte. Allmählich glätteten wohl sich die finsteren Falten in seinem Gesicht.
Dann nahm er einen Bleistift zur Hand, und während der Dichter das Lied leise sprach, schrieb er es an eine Stelle der Holzwand neben dem Fenster des Jagdhäuschens. "Ein Gleiches". Hoch oben steht der Dichter, auf ragender Bergeskuppe, ringsherum so weit das Auge im Dämmerlichte schweifen kann, erheben sich sanft gerundete Höhen. Sie schmiegen sich an ihre großen Brüder, als suchten sie Schutz für die Nacht. Das Wort Zeit existiert nicht mehr, weder für Berge, Busch noch für den Dichter. Vom Bilde des weiten Bergwaldes gleitet der Blick auf einzelne, den Standort des Dichters umsäumende Stämme. Sinnend haftet das Auge an Ästen und Blättern. Still, halte den Atem an, damit du die Ruhe nicht störst! Es ist egal ob wir das Jahr 1780, 1800, 1900 oder 2000 schreiben. Ruhe!
Goethe verließ den Kickelhahn, vergaß das Gedicht. 51 Jahre später besuchte der Lebensmüde Greis, einen Tag vor seinem 82. Geburtstag mit dem Bergrat J.C.H. Mahr nochmals den Kickelhahn. Man berichtete was Goethe unter anderem damals zu ihm sprach..." Ich habe in früherer Zeit in dieser Stube mit meinem Bedienten im Sommer acht Tage gewohnt und damals einen kleinen Vers hier an die Wand geschrieben. Wohl möchte ich diesen Vers nochmals sehen, und wenn der Tag darunter bemerkt ist, an welchem es geschehen, so haben sie die Güte, mir solchen aufzuzeichnen." Sogleich führte ich an das südliche Fenster der Stube, an welchem linke geschrieben steht:

Über allen Gipfeln ist Ruh,
in allen Wipfeln spürest du
kaum einen Hauch;
Warte nur balde
ruhest du auch.
D. 7. September 1780 Goethe

Goethe überlas diese wenigen Verse, und Tränen flossen über seine Wangen. Ganz langsam zog er sein schneeweißes Taschentuch aus seinem dunkelbraunen Tuchrock, trocknete sich die Tränen und sprach, in sanften, wehmütigen Ton: "Ja warte nur balde ruhest du auch," schwieg eine halbe Minute, sah nochmals durch das Fenster in den düsteren Fichtenwald und wendete sich darauf zu mir mit den Worten: "Nun wollen wir wieder gehen!"

Dieses nenne ich ein reales Weltgedicht und eine Metamorphose !

Abend im Wald am Sängerhain
Hans Wagner 1994

Ich möchte die Tage nicht so dahin leben
ohne ihnen ein kleines Geheimnis abzuringen
wachsam will ich sein
wie der Zaunkönig – dort –
auf dem Sandstein
die Heideröschen blühen wieder
Gott schenkt sie uns als lebende Funken
ein Tag im Wald
rauschende Baumwipfel
ihr Getöse vermengt sich mit dem Gezwitscher der Vögel
Stimmungen zwischen den Sekunden
ich schaue die wilde Rose an
der ganze Busch
ein gefallener Engel.

hukwa

Garten der Poesie

Kehr ein in die
Alphabete
der Phantasie 
sie gedeihen im
Garten der Poesie
hier werfe deinen Wortsamen
in die fruchtbare Erde
das sie gedeihen wie Mutterkörner
im wogenden Feld
der weltlichen Poesie.
hukwa

Mittwoch, 18. Februar 2015

Geschichte als Existenzerhellung

Geschichte ist mir dabei behilflich dass sich das Dunkel meiner Existenz erhellt. Sie führt also zur Existenzerhellung.
hukwa

Dienstag, 17. Februar 2015

Das Bedenkliche

Das Bedenkliche in unserer so bedenklichen Zeit ist einfach dass das wir nicht Denken.
Martin Heidegger

Der Platz der Philosophie

Das Weltreich der Philosophie sollte keine Apotheke der billigen Rezepte sein. Auch kann Philosophie keine schlüssigen Lösungen anbieten. Der Philosophie ist man am nächsten wenn sie den Grenzpunkt zwischen Existenz und Transzendenz bewohnt.
hukwa

Montag, 16. Februar 2015

Rosenmontagsstille

Heute Morgen herrscht eine wundersame Stille vor. Ich ging in den Garten um die Vögel und die Krähe Kra zu füttern, Kra kam sofort angeflogen, auch sie genießt die Stille. An solchen Tagen können die Gedanken weit reisen.
Thoreau schrieb einmal:
"Jeder melodische Klang ist der Verbündete der Stille - eine Hilfe, nicht ein Hinderniss für den Flug der Gedanken".
hukwa

Eiskalte Sehnsucht

Es fallen weiße Rosen in das Feuer
das genährt wird von der Leidenschaft eures Trübsinns
geh über den Fluss zu den Gletschern
wo die ewigen Eisblumen blühen
wo kühlend die Höhle der Schneekönigin wartet
wo sie die Gefühle verwandelt
in einen Kristall aus Eis
dort wo die gefrorene Flamme
sich nährt von der ewigen Sehnsucht
wieder Seele zu sein.
hukwa

Freitag, 13. Februar 2015

Vom wahren Reichtum

Ich bin überzeugt davon dass man erst dann wirklich Reich ist, wenn einem die täglichen kleinen Freuden, die man benötigt um im profanen Alltag zu Überleben, keinen Cent kosten.
hukwa

Mittwoch, 11. Februar 2015

Die Krähe Kra

Jedes mal wenn ich im Garten irgendeine Arbeit verrichte kommt die Krähe Kra angeflogen setzt sich auf den Ast der Erle und wartet darauf das sie Futter von mir bekommt. Sie kommt mindestens dreimal am Tag und wenn ich im Hause bin so das ich sie nicht gleich bemerke folgt alsbald ihr kra, kra, kra. Dann gehe ich auf die Veranda und wirf ihr einen Leckerbissen in den Garten. Oft ist auch das Weibchen dabei dieses ist scheuer als ihr Ehegatte.
Sie mögen als Leckereien besonders Walnüsse. Die sie sehr geschickt öffnen. Sie suchen sich einen Stein im Garten, nehmen die Nuss in ihre Krallen und öffnen sie dann mit ihrem Schnabel.
Kra ist eine Rabenkrähe die im Gegensatz zu ihren Verwandten den Saatkrähen ein festes Revier bewohnen und dieses auch gegen andere Krähen verteidigen.
Die Rabenkrähe beschränkt ihre Verbreitung auf Westeuropa etwa bis zur Elbe – hier wird sie sozusagen von der Nebelkrähe eine Unterart der Rabenkrähe abgelöst.
Krähen sind Allesfresser. Ihre Nahrung suchen sie kräftig ausschreitend bei Fußmärchen auf dem Erdboden. Dabei finden sie vor allem Insekten, Würmer und Schnecken, aber auch Mäuse Eidechsen und Frösche, plündern Gelege bis zur Fasanengröße, nehmen aber auch Getreide und Beeren, eben alles was die Jahreszeit bietet. Auf den Straßen finden die Krähen überfahrene Tiere, am Wasser angespülte tote Fische. Sie fressen Aas jeder Größe, daher auch der Name Aaskrähe
Krähen können bis zu 70 Jahre alt werden und in ihrem Leben eine Menge Erfahrungen sammeln.
hukwa

Dienstag, 10. Februar 2015

Erinnerung an den Sommer

Fingerhut
Zwergenhut
stehst so still am Wegesrand
Einsamkeit umgibt dich
Fingerhut
Zwergenhut
geflügelte Elfin bei dir wohnt
man sieht sie nur bei vollem Mond
wo sie im fahlen Licht
dich umschwärmen
im Nachtfalterflug
Fingerhut
Zwergenhut
dein Saft ist
reines Elfenblut
zarte Blätter
sanfte Blüte
möge dich die Elfin
immer gut behüten.
hukwa

Dienstag, 3. Februar 2015

Alte Gemäuer an meinem Wege

Die bedeutendste Kaiserslauterer Mühle war die Kaisermühle, die 1310 durch den Schmied Gottfried von Lautern, mit Erlaubnis von Heinrich VII in Betrieb genommen wurde. Man kann davon ausgehen das sie erst 200 Jahre später als Getreidemühle genutzt wurde, warum auch sollte ein Schmied Getreide mahlen? Wahrscheinlich wurde sie in den ersten 200 Jahren als Schleifmühle genutzt.
Die Kaisermühle lag unterhalb des Alberichsberges, in früheren Zeiten Elberichsberg genannt, ein Name der als Kind meine Phantasie immer sehr beflügelte. Oft habe ich im „Elberichsberger“ Wald gespielt. Zwar stand die Kaisermühle in meiner Kindheit nicht mehr, doch das alte Kaisermühler Herrenhaus kannte ich noch sehr gut. Zur Kaisermühle gehörte zeitweilig auch die Papiermühle in Kaiserslautern, von der heute nur noch ein Straßenname zeugt und eine weitere Mühle die dort gestanden haben muss wo der heutige Volkspark ist.
Gerade mal 300 Meter von der Kaisermühle entfernt, stand bis in die 1950ziger Jahre die Dammühle die seit 1695 an diesem Platz bezeugt ist, diese war eine Getreidemühle die von den Wassern des Eselsbach angetrieben wurde. Ebenfalls in der nähe der alten Kaisermühle stand die im 16.Jahrhundert erbaute Neumühle, die nach dem 2.Weltkrieg abgerissen wurde.
Etwa eine viertel Stunde Fußweg von diesen Mühlen entfernt stand die Gallapmühle, hier wurden Galläpfel zu Tinte verarbeitet.
Wenn ich auch einige dieser Gebäude nicht mehr kannte, so spielte ich als Junge doch an den Plätzen wo diese Gebäude einst standen und wo immer noch einige Mauerreste oder Steine herumlagen.
Auf dem Weg von meinem Heimatdorf nach Kaiserslautern, nach Morlautern oder nach Otterbach fanden sich einige alte historische Gebäude.
Wie ein Märchenturm voller Romantik und Geheimnisse, versteckt hinter Nussbäumen, Efeu und Brombeerranken, lag der Meutheturm an einem Waldhang an der Lauterstrasse, gleich neben dem Kröckelschen Steinbruch in dem meine Großväter als Steinmetze und Schmiede gearbeitet hatten.
Der Meutheturm ist mir als wahrer Zauberturm im Gedächtnis geblieben. So oft ich mich dort aufhielt, ich war immer allein, kein Fuß fand in diese Idylle hinein, er hatte lange Jahre die Aura des Unantastbaren für mich dieser alte achteckige romantische Turm. Kein Mensch schien an dem im Dornrösschen Schlaf liegenden Turm Interesse zu hegen. Oft wenn ich in der Dämmerung dort spielte, war es mir, wenn ich dann noch das Gekrächze der Krähen hörte, als würde gleich der alte Barbarossa aus seiner Höhle heraustreten und ich würde wie ein Knappe mit ihm über den Kaiserberg wandern. So wie ich jeden Baum und Strauch in meinem Heimatwald kannte, so war mir auch der Kaiserberg bekannt und ich war fest davon überzeugt das der alte Rotbart hier irgendwo in einer Höhle seinen Geschichtsträchtigen Schlaf hielt.
Es lag ein romantischer Zauber über diesen verwitterten in sich ruhenden Steinfassaden des alten Turms der sich in diesem einstigen Park regelrecht versteckte.
Zu meiner Kinder- und Jugendzeit war dieses ganze Gebiet um den Kaiserberg eine von Pflanzen und Bäumen wunderschöne verwilderte Landschaft.
Der einst wohl prächtige Park wurde im Osten vom Burggraben abgeschlossen und 500 Meter westlich vom Steinbruch. Im Süden grenzte er an die Lauterstraße, wo einst auch die Ohligmühle gestanden hatte. Nördlich des Parks dehnten sich die weiten Felder bis zum Lindenhof hinauf wo meine Großmuter geboren wurde. Der alte Turm ist mir als wirklicher Zauberturm der Kindheit in Erinnerung geblieben. 
hukwa

Die Rückkehr des Wolfs in den Pfälzerwald

An der Landesgrenze im Nordosten von Rheinland - Pfalz wurde ein Wolf von einer Wildkamera fotografiert. Schön wenn der Wolf wieder im Pfälzerwald eine Heimat finden würde. Hoffentlich kommt kein schießwütiger Jäger daher und tötet das Tier. Das kennen wir ja aus der Vergangenheit.
Die Angst davor, dass es irgendwann zuviele Wölfe im Pfälzerwald geben könnte ist unbegründet. Durchschnittlich besteht eine Wolfsfamilie aus fünf bis zehn Tieren. In Mitteleuropa bewohnt ein ein Rudel ein Gebiet von ca.  250 - 300 Quadratkilometer, das es gegenüber Rudelfremden Tieren verteidigt. Die meisten Jungwölfe wandern bis zu zweiten Lebensjahr ab und suchen sich einen nichtverwandten Partner, mit dem sie ein neues, eigenes, Revier besetzen. Dadurch bleibt ein Wolfsrevier auf Dauer beständig. Es sei den es kommt wieder ein verrückter Jäger und schießt auf das Tier oder die Tiere.
Geben wir dem Wolf eine Chance.
hukwa