Dienstag, 31. Januar 2012

Die Brücke zum Schlaf

Rein werde ich sein
Wie die Flamme der Nacht
Wenn meine Nachtträume in deine
Tagträume eindringen
Sie werden das Purpurkleid deiner Illusionen verwandeln
Und den Kelch wo du dein Herzblut aufbewahrst versäuern
El dormir es como un puente
Dein blühender Nachtbaum hat sich verflüchtigt
Deine Visionen lauern unter der grünen Brücke
Die überfüllt ist mit Akazienlaub
El dormir es como un puente
Nimm aus deinem elfenbeinernen Schoß
Die Rose
Wirf sie in die Kälte der Nacht
Sie ist das Glied
Das deine Tagträume zu einer Brücke
Deiner nächtlichen Erinnerungen macht.
El dormir es como un puente.
hukwa

Montag, 30. Januar 2012

Januarmorgen - Ein Prosagedicht

Die eiseskälte dieses gefüllten Januarmorgens erinnert mich an die silberne Wegspur
Einer kleinen Schnecke die mir vor zwanzig Jahren begegnete. An jenem sonnigen
Septembermorgen der sich festhaftete in meiner Erinnerung beobachtete ich den
Fall eines Buchenblattes das mir mit seinem eigenwilligen Nervengewebe seinem
Farbenspiel aus Licht und Schatten und seiner ersten leichten Vergoldung wie ein Ruf
Aus der Zukunft erschien. Es flüsterte mir zu: Sieh die Andern als die Andern und dich
als der Andere weil der Moment einer Erkenntnis Verborgen ist hinter dem Augenblick
eines Wimpernschlages.
hukwa

Sonntag, 29. Januar 2012

Mein Roman - die schwarze Madonna- Tagebuchnotiz

In den letzten Wochen bin ich mit meinem Roman "die schwarze Madonna" ein gutes Stück vorwärts gekommen. Einige Ausschnitte aus dem 300 Seiten Werk habe ich auf die Seite: die gedichteschreiber de gestellt. Auch mit meinem lyrischen Schaffen bin ich recht gut voran gekommen. Die Erzählung - die Kindheit ist ein Märchen - steht kurz vor dem Abschluss.
hukwa

Früher Morgen bei der Amseldel

Behaust sein in der Zeit
Deren Spielball wir sind
Zeitvagabund sein
In alten Gemäuern
Liegt manche Antwort verborgen
Wie die Echse sich sonnt
Auf heißem gehauenem Sandstein
Suche ich eine Antwort
In alten gemäuern.
hukwa

Die alten Weiden

Wer kann vergessen
Die Weiden
Am Ufer verwurzelt
Geköpft
Ihr Alter ist nicht bekannt
knorrige Äste
Wie Hexenhände
Erinnern sie an Alter und Zeit
Die Weiden
Freunde
Auf einsamen Spaziergängen
Die Weiden die Weiden
Ich sehe wie sie leiden
Die großen die starken
Wurzelnd im Sumpf
Geben sie der Landschaft
Ihre mystische Aura.
hukwa

Dienstag, 24. Januar 2012

Die alte Buche

Meist schlägt die vierte Stunde nach Mitternacht
Wenn ich mit der Schreibarbeit beginne
Es ist die Zeit der Strategien
Das Dorf schläft noch fest
Nur die 300 jährige Blutbuche
Jammert im Januarwind
Sie ruht nie
Immer ist Bewegung in ihr
Etwas stoisch lauerndes geht von ihr aus
Wir haben viel gemeinsam
Die alte Buche und ich.
hukwa

Montag, 23. Januar 2012

Geschenk

Er widmete ihr sein schönstes Gedicht 
und die erste Seite seines neuen Buches
Sie las es und
Vergaß es.
hukwa

Samstag, 21. Januar 2012

Antwort

Warum sollen sich mir die Worte
Verweigern
Wenn sie Hand in Hand gehen
Mit dem Gedicht in mir
Warum soll ich nicht
Gebären
Wenn ich Schwanger gehe
mit der Poesie
Ich benötige keine
Kaiserschnitte
Meine Hebamme
ist die
Poesie.
hukwa

Freitag, 20. Januar 2012

Reisender

Unergründliches
Grünschimmerndes
Meer
Bin ich Reisender
Hin zu Dir.
hukwa

Donnerstag, 19. Januar 2012

Die Hoffnung hebt sich wie ein Lied

Die Hoffnung hebt sich wie ein Lied
Und wir müssen das Feuer entfachen
Über die Glut die noch in uns vorhanden ist
Wir dürfen uns das Träumen nicht verbieten lassen
Wer träumt lebt das eigene Leben
Wird nicht zur vorgfertigten Kopie
Vor uns der Eine Weg
Machen wir aus dem Leben kein Phantasiegebilde
Dann ersetzen oder verkleistern wir nur
Hinträumen nicht Wegträumen
Setzen wir noch einmal Segel
Die unsere Sehnsüchte erneuern
Wir brauchen Träume die verändern.
hukwa

Mittwoch, 18. Januar 2012

Im Schatten des Kirschbaums

Im Schatten des Kirschbaums
lag ich auf der Wiese
Umarmte die Einsamkeit
Sie ist meine wirkliche Geliebte
Sie versprach mir
mich nie zu verlassen.
hukwa

Wiesenthalerhof

Die Häuser lagen auf einer Anhöhe
Die meisten vereinzelt
Einige paarweise wie Schwalbennester aneinander geklebt
Die Nachbarn hießen Onkel und Tante
Hinter den Häusern lagen die Gärten
Es gab nur Hanggärten
Sie verloren in einem großen Wiesental
Als der letzte Bauer sein altes Pferd dem Schlachter gab weinte er
Das Tal wurde nicht mehr bewirtschaftet
Für einige Jahre glich es einem kleinen Arkadien
In dem wir Kinder spielten
Jeder Baum hatte seine persönliche Geschichte
Und wenn der Winter kam war es die schönste Landschaft der Welt
Dann kamen die Städter
Mit ihnen die Traumtöter
So nannte ich damals die Landvermesser
Die Vögel verließen das Tal
Als die Motorsägen heulten
Die Bagger sich ins Erdreich fraßen
Tat ich es den Schwalben gleich und
Reiste gen Süden
Damals wusste ich nicht das ich auf der Suche war
Nach einem neuen Arkadien
Als ich zurückkam weinte der Himmel
Und ich zog es vor
An einem anderen Ort meine Zelte aufzuschlagen.
hukwa

Dienstag, 17. Januar 2012

Wo ich Kind war

Dort
wo ich Kind war
wo Kirschen an den Bäumen in den Himmel wuchsen
Dort
im Land hinter den Nebeln
Ruft eine alte Frau meinen Namen
von Trost erfüllt
ein Zauberreich
an Ursprung Gottes Wundern gleich
Dort
wo ich Kind war
wo Äpfel an den Bäumen wuchsen
im Land hinter den Nebeln
ruft eine alte Frau meinen Namen
Dort
ruft sie
Kindheit.
hukwa

Im Wald der Kinderzeit

Im Wald ist jene Heimat wach
die meiner Kindheit Träume wahrt
All jene Wunder sind dort wach
Mein Schatz wird dort von Bäumen bewacht.

Wie oft ging ich im grünen Wald
durch Nebelwolken und Frühlingsgrün
und sang und träumte gern
Ein Junge war ich als ich sah
Im Wald sind alle Wunder wach.

Heut geh ich wieder durch den Wald
Mein Schatz hält nun woanders wacht
Doch ich werd von Waldschraten und Hexen bewacht
O wunderschöner grüner Wald
Der mich als Kind noch schaut.
hukwa

Kontemplation

Absolute Stille um mich
Tief in mir drinnen
Eine große Harmonie
Im feuchten Sand die Spuren von Reh und Fuchs
Die heute Nacht hier wechselten
Der erste Vogelschlag
Bewegung im Dickicht
Dann wieder Stille
Von der auch ich nur ein Teil bin.
hukwa

Montag, 16. Januar 2012

Der Ort an dem ich Schreibe

Der Ort an dem ich schreibe ist ein recht großes Zimmer in dem ich von Büchern umgeben bin. An den Wänden hängen eine Menge Gemälde vorwiegend Ölmalereien die ich in den letzten zehn Jahren gemalt habe. Das Fenster schenkt mir einen Ausblick in den Garten der von Weide Pappel, Birke und Ahorn durchwachsen ist. Auch eine wunderschöne Grauerle wächst hier die sehr viel Waldvögel in den Garten lockt. Ich sehe hier weniger Menschen dafür mehr Vögel, Insekten und Kleintiere und vor allem Pflanzen wenn ich aus dem Fenster schaue. Eine Tür führt zum Balkon von dem aus ich in den Nächten oft den Sternenhimmel beobachte. Es ist mein persönlicher Arbeits, Denk und Rückzugsort und nur wenige Menschen haben hier zutritt. In einem Regal stehen meine Tagebücher die ich seit 1978 führe. Sobald sich die Tür dieses Zimmers hinter mir schließt befinde ich mich in meiner nur mir zugänglichen Welt. Die einzigen Gäste die ich hier empfange sind meine Katzen und mein Hund.
hukwa

Abgelegenes Tal

Gleitend zieht der Fischreiher über das Tal
noch ist er da
Geschäftstüchtig kamen heute
die ersten Makler
mit Bauplänen und Vermessungskarten
ins Tal
Bald verschwinden sie wieder
und mit ihnen der Reiher.
hukwa

Sonntag, 15. Januar 2012

Mutter und Vater

Als Kind war sie mir eine
Zwergin
Und er ein Riese
Doch als ich wuchs
Wurden Ungeheuer aus ihnen.
hukwa

Es ist sinnlos die Tage zu zählen

Wir haben uns lange nicht gesehen
doch ich erwarte dich in meinem Terminkalender
Es ist sinnlos die Tage zu zählen
wir sollten lieber die Nächte aufzeichnen
Ich in den Wäldern und du in den Städten
wo die Depression durch die Gassen wandert
und auf ihre Opfer lauert
Du und ihr habt gewählt
Also soll es so sein
Einmal in der Stadt
beobachtete ich eine Vogelmutter deren Junges
aus dem Nest gefallen war
ihr Klagen war schmerzlich
Am nächsten Tag
berichteten die Nachrichten von einem Vater
der seine dreijährige Tochter aus dem Fenster einer Mietskaserne geworfen hatte
Es ist sinnlos die Tage zu zählen
wenn in den Nächten das Bewusstsein mit der Ohnmacht kämpft.
hukwa

Samstag, 14. Januar 2012

Was die Anderen nicht sehen

Die orphische Dichtung strebt die Veränderung und Zerstörung der realen Welt an. Der spanische Dichter Diego schrieb einmal: "Poesie ist die Erschaffung dessen was wir nie sehen werden". Ich möchte es so ausdrücken: Poesie ist die Erschaffung dessen was die Anderen nicht sehen wollen.
hukwa

Freitag, 13. Januar 2012

Grüne Sonne des Morgens

Leuchte grüne Sonne
Schenk mir deine Kraft
Bevor die schwarzen Sterne
Eisblumenhaft
Am Himmel stehen
Wenn des Tages Bilder sind gemalt und die
Gedichte geschrieben
Will ich hinter gelbe Horizonte
Zu der grünen Sonne ziehen
Und mir ist als flüstern dunkle Stimmen milder
Als das frühe helle Morgengrün.
hukwa

Donnerstag, 12. Januar 2012

Geistauge oder geviert Zoll

Alle uns vertrauten Dinge
Die wir mit den Augen schauen
Sind nur einfache Spiegelbilder
Aus der göttlichen Galerie.

Sind es Schatten nur von Schatten
Abglanz von den goldenen Truhen
Aus dem fernen Götterreich.

Selbst das Wort ist nur ein Echo
Nachhall jenes großen Urliedes
Dass die Lyra Orpheus schlägt.

Ob wir rennen oder gehen
Ob wir wandern oder ruhen
In den irdischen Gefilden
Ist es immer nur Schattentanz.

Nur das Licht der eigenen Seele
Flamme die das Auge öffnet
Blick geschärft vom Götterboten
Lassen uns das wahre Antlitz
Aller Dinge schauen.
hukwa

Mittwoch, 11. Januar 2012

Pilger der Poesie

Jeder neue Tag
Vollendet mein Leben
Welt
Ich in dir
Ein Pilger
Unterwegs zur
Unendlichkeit.
hukwa

Im Träumergarten

Tief in mir drinnen
Wo wie in einem Verlies
Die Träume ruhen
Wo Ungesagtes ausgesprochen wird
Wo noch einmal die Kindheit
Durchlebt und durchlitten wird
Dort wo in dunkler Zwiesprache
Die Wirklichkeit erlitten wird
Wo Zukunft und Vergangenheit
Auf ewig sich zusammen schließt
Tief in mir drinnen
Wo wie in einem Verlies
Das Leben sprießt
Mein Kinderherz geheim noch pocht
Wo ich vor den Wundern
Nicht die Augen verschließ
Tief in mir drinnen
Wo der Träumergarten blüht.
hukwa

Montag, 9. Januar 2012

Zu meinen Gedichten

Ich liebe Gedichte weil man mit ihnen Zaubern kann. Gedichte sind Zauberspiegel. Man kann das Persönliche im lyrischen Ich verschleiern dennoch leuchtet es auf dem Grund des Gedichtes. Das Persönliche kann man im Gedicht nicht verstecken, man kann es nur verdunkeln, das liebe ich an der Lyrik. Sie ist etwas sehr existienzielles.
hukwa

Samstag, 7. Januar 2012

Lilafarbenes Licht des Morgens

Die silberne Sichel des Mondes
reißt den frühen Morgen in zwei Teile
Geschnitten wie mit einem Tapeziermesser
drei Wolken
die sich wie Ungeheuer belauern
die alte Blutbuche
kennt die Antwort.
hukwa

Freitag, 6. Januar 2012

Seherezades

O Hades o Hades
Sehezerades
Schlaf tief
In orphisch gefüllter Daune
Der Wald
Seine bemoosten Steine
Zaunkönigs Lied
Erinnerung die wiederkehrt
Holundergeruch
Traumnacht
Über die der Vollmond wacht.
hukwa

Donnerstag, 5. Januar 2012

Gedicht

Gedicht
Eroberst du mir die Welt
Weg der Wirklichkeit
Richtpunkt meiner Identität
Von Wort und Ding
Dichtung
Wohnend zwischen Raupe und Schmetterling
Schöpferin des neuen Tages.
hukwa

Zeit

Zeit
Spiegel zwischen Vergangenem und Zukünftigen
Bist du Lehrmeisterin des Seins
Hüterin
Einer nur durch das Wort erfahrbaren Welt
Verfolgst du mich wie ein schwarzer Hund
Mich zu den Orten der Unwirklichkeiten hetzend.
hukwa

Mittwoch, 4. Januar 2012

Das Jammern

Das Jammern
hinter dem nächsten Hügel hört nicht auf
und richten wir Berge von Schutt Sand Asche und Beton auf
Das Jammern hinter dem nächsten Hügel hört nicht auf
und versperren wir unsere Seele und Gefühle
hinter Panzerglas
stecken uns Sektkorken in die Ohren
Das Jammern hinter dem nächsten Hügel hört nicht auf
auch wenn wir weiterhin unsere einäugige Brillen aufsetzen
Das Jammern hinter dem nächsten Hügel hört auch dann
nicht auf.
hukwa

Montag, 2. Januar 2012

Geist der Verbannung

Ich werfe diese Verse in den Fluss
an dessen Ufer ich stehe
sanft neigt sich das Schilf
tanzend nach den Tönen des Teichrohrsängers
Geist der Verbannung
entsteigst du den zarten Wellen
hinstrebend zum Horizont
wo unter dem blauen Regenbogen
sich die Pein aufbürdet
wartend das einer kommt
und eine Messe liest
so reisen meine Verse mit den Wellen
ins tiefe Nichts
um dieses zu erhellen.
hukwa

Samstag, 31. Dezember 2011

Alte Linde

Der Wacholder

Der Wacholder ist in der Tracht wie in der Größe und Gestalt sehr veränderlich. In der Ebene und im Mittelgebirge sind die am Grunde abgegliederten oberseits mit bläulichweißen Längsstreifen versehenen, in dreizähligen Quirlen stehenden, 8-20mm langen, weit abstehenden, steifen Nadeln allmählich zugespitzt und scharf stechend. An der Unterseite besitzen sie einen in der Länge gefurchten Kiel. Die Nadeln werden gewöhnlich vier Jahre alt. Er kommt sowohl niedrig strauchig ( 0,5 -2m), auch häufig mit ausgesprochenen kegelförmigen Wuchs oder seltener in Form kleiner Bäume mit kegelförmiger oder unregelmäßiger Krone vor. Im Hochgebirge bildet er in Höhen über 1600 m eine hochalpine Form, den Zwergwacholder, Juniperus communis var.nana, die höchststeigende aller Holzpflanzen Europas. Als Pionier auf Felsen und Schuttbedeckten Gebirgsboden bedeckt er den Boden mit großen, oft meterbreiten Polstern von 30-50 cm Höhe. Er verdrängt den Graswuchs und schadet dadurch, besonders auf den frühen, nach Süden gelegenen Sommerweiden den Gebirgsbauern. Die Blüten sind zweihäusig. Die männlichen Blüten stehen in Kätzchen und bilden sich bereits im Herbst, kommen aber erst im Frühjahr zur Entfaltung. Die weiblichen Blüten stehen einzeln in den Blattachseln von Maitrieben und enthalten je drei Samenanlagen, die mit den Fruchtschuppen alternieren. Reif werden die Samen erst im herbst des zweiten Jahres, wobei, die grünliche Färbung in eine schwarz-blaubereifte übergeht. Die Samen keimen meist erst im Frühling des zweiten Jahres, mit zwei Keimblättern. Die braune Rinde verwandelt sich schon vom zweiten Jahr ab in eine längsrissige, in Schuppen und Streifen sich abschülfernde Faserborke. Das weiche, feinfasrige, sehr zähe, feste und dauerhafte Holz, ist für Drechsler – und feinere Schreinerarbeiten sehr geschätzt. Die aromatischen Früchte dienen als Küchengewürz. Aus den " Beeren " die auch offiziell sind wird in Frankreich der "Genever ", in England der " Gin " und in Deutschland der " Steinhäger " gebrannt. Der Wacholder zeigt eine Anpassungsfähigkeit wie keine andere Holzart. Hinsichtlich Bodenfeuchtigkeit, Luftwärme und Mineralstoffgehalt des Bodens ist er von unerreichter Bedürfnislosigkeit und kommt somit auf allen Böden, vom trockenen Sand bis zum sumpfigen Moorboden, sowohl im Walde, als auch auf Heiden vor. Bei den Germanen gehörte der Wacholder zu den geheiligten Holzarten und bis in unsere Tage spielt er in Volkskunde, sage und Mythologie eine große Rolle. Die Zukunft des Wacholders aber wird gerade wegen seiner Anpassungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit auf jeden fall innerhalb der Stadtökologie eine äußerst wichtige Rolle einnehmen. Gewappnet gegen die giftigen Ausstöße unserer Großstädte, wird der Wacholder als Stadtbaum noch eine gewichtige Rolle spielen. Juniperus communis – also der Wacholder wird bis zu 2000 Jahre alt. Noch älter ist die Tradition der Bräuche die sich um diese Mysterienpflanze rankt.
Max Höfler schrieb in seiner Volksmedizinische Botanik der Germanen über den Wacholder : " der Kranewit – Baum ( ahd. kranawitu; mhd. krannewite ) hat seinen Namen ( Kranichholz ) vom Vogel Kranich, einer der wenigen Vögel, in deren Bezeichnung mehrere indogermanische Stämme übereinstimmen.... Prof. Heinrich Marzell schrieb in seinem bekannten Werk : Die deutschen Bäume in der Volkskunde, als Einleitung zum Wachholder: " mit der Hasel und dem Holunder ist zweifelsohne der Wacholder der Strauch, der im germanischen Volksglauben das höchste Ansehen genießt. Ist doch dieses Nadelholz in mittel und Südeuropa weit verbreitet und von so auffälliger Gestalt, das es nicht leicht übersehen werden kann. Besonders in den Heidegegenden, wo die Wacholdersträucher oft die einzigen Holzgewächse bilden und einzeln stehende Büsche dem einsamen Wanderer wohl nicht selten in der Dämmerung Spukgestalten vortäuschen, mag der Wacholder besonders beachtet worden sein. Dazu kommt noch, das unser Strauch in verschiedenen seiner Teile in der Volksheilkunde benutzt wird. " Vor einer Wacholderstaude soll man den Hut herunter tun", heißt es im Allgäu und in der Schweiz sagt man sogar, man müsse vor dem Wacholder die Knie beugen, ein solches Ansehen genießt er.
Der Wacholder ist daher, wie Holunder und andere Bäume, " unverletzlich ", es ist ein Frevel ihn umzuhauen. Der Schwede Loccenius erzählt im 17. Jahrhundert, das ein Knecht auf dem Gute
Vendel im Kirchspiel Osterhanning in Södermannland einen schönen schattenreichen Wacholder hauen wollte, der von anderen Bäumen umgeben auf einem ebenen, runden Platze stand. Da hörte er eine Stimme " Haue den Wacholder nicht!" und als er sich dennoch anschickte, zuzuschlagen, ertönte die Stimme abermals: " Ich sage dir, haue den Wacholder nicht!" Überhaupt scheint sich gerade in den skandinavischen Ländern der Wacholder besonderer Wertschätzung erfreut zu haben. Von einem Wacholder auf dem Hofe Hohl im Kirchspiel Haaböl wird berichtet das dort die Sage ging, das auf dem Hofe ein Haustier sterben müsse, wenn man den Wacholder eines seiner Zweige beraubt. Der Aberglaube habe vor nicht allzu langer Zeit dadurch Nahrung erhalten, das ein großes Schweinesterben auf dem Hofe ausbrach, als ein Zimmermann einen Zweig von diesem Wacholder abschlug. Weiter berichtet die Sage, das man bei großen Wacholdern zur Nachtzeit Gelächter, Musik und einen Klang, als zähle man Silbergeld, höre. Sogar bei Tag sehe man, das der Gipfel leuchte oder der ganze Strauch in Flammen stehe. Dieses Licht rühre aber vom Schein des Geldes her, das von den " Unterirdischen " zutage gebracht worden sei, um es den Strahlen der Sonne auszusetzen.
Im deutschen Märchen erscheint der Wacholder in dem bekannten Märchen vom
Machandelboom, einer niederdeutschen Bezeichnung unseres Strauches.
Unter Wacholderstauden sollen sich auch nach einer Schweizer Sage die Eingänge zu den Höhlen der Zwerge befinden. Im Obermimmental fingen Burschen ein Zwerglein, während das andere entschlüpfen konnte. Da rief es diesem noch schnell zu : " Sie möge mit dir fürnäh ( vornehmen ), was sie wie ( wollen ) – verat nit, was d Reckholderstude ( Wacholder ) z behüte hei." Später entdeckte man, was die Wacholderstaude zu bedeuten hatte: sie verdeckte den Eingang ihrer Höhlen.
Auch der christlichen Legende ist der Wacholder nicht fremd.

hukwa

Stille

Sie schlafen ohne
es zu wissen
weil sie durch einen willenlosen Traum wandern
angekommen an einer stählernen Wand
empfängt sie die schwarze Schrift:
Callar, callar. No callo porque quiero.
hukwa

Freitag, 30. Dezember 2011

Magie

Spalt in der Zeit
da die Nacht
den frühen Morgen verlässt
sich aus der zärtlichen Umklammerung
mit dem
kupferfarbenen Regenbogen löst
Jetzt
da sich die Schatten entfalten
in der Vollendung
eines geheimnisvollen Kreises
ist der Morgen
im Lichtschein
eines goldenen Moments
pure Erwartung.
hukwa

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Urlandschaft und Ur-Denken

Ich liebe Landschaften wo Bäume, Felsen und Wasser eine Einheit bilden. Solche Gegenden haben eine archaische Ausstrahlung. Der Fels ist das älteste Symbol der Mutter Erde. Die Geburt der Kybele aus dem Samen des Zeus, der sich über einen Stein ergossen hatte ist vielleicht die älteste Form der Kosmogonie. Die Wälder die ich täglich durchstreife sind felsig und Wassereich mit altem Baumbewuchs. Über solche Landschaften schreibt J.Brosse:"In der Mythologie wird der Urzustand des Lebens auf der Erde durch die Verbindung des Felsens mit dem Baum dargestellt. Der heilige Stein der als Betylos, als "Haupt Gottes", als Zentrum oder Nabel der Welt verehrt wird wie in Delphi der omphalos, ist der Aufenthaltsort der göttlichen Macht, das Gefäß des noch nicht manifestierten Lebens, dessen erste Gestaltwerdung der kosmische Baum ist. Der Baum erscheint als Sohn des Steins."
Stunden lang kann ich durch solche Landschaften laufen und mich im "wilden Denken" eines Levy-Strauss üben.
hukwa

Dienstag, 27. Dezember 2011

Alte Quelle im Pfälzerwald

Einmal in der Woche suche ich diese besonders mystische Quelle auf, die einsam und versteckt im Trippstadter Wald liegt!

Automat Mensch

Die Gefahr in die Menschen die mechanisch Denken hineinlaufen ist jene das sie zu Automaten verwandelt werden. Der Sinn des Automaten ist zu funktionieren. Er benötigt zur Ausübung seiner Funktion nur einen äußeren Anstoß, jedoch keine fortwährende Impulse. Der "menschliche Automat", erhält seinen Anstoß über die Institutionen der Gesellschaft, das bedeutet, er wird diktiert. Solche Menschen leben ein Leben ohne jegliche Autonomie. Sie leben ein Leben ohne Selbstbestimmung.
hukwa

Montag, 26. Dezember 2011

Über den historischen Merlin

Seit früher Kindheit bin ich von der Gestalt des keltischen Sehers und Propheten Merlin fasziniert. Er ist eine Gestalt sie sich aus dem kollektiven Unbewussten überhaupt nicht mehr wegdenken lässt. Seine Spuren die er in der europäischen Literatur hinterlassen hat zeugen von der Größe seiner Persönlichkeit. Er ist die einzige große Erziehergestalt in der europäischen Sage und es bereitet mir nach wie vor die größte Freude mich immer wieder mit ihm zu beschäftigen. Goethe interessierte sich so stark für ihn dass er bis ins hohe Alter davon überzeugt war eine Reinkarnation Merlins zu sein.
Für viele Forscher besteht kein Zweifel an der historischen Person des Myrddin (d.i. sein keltischer Name). Givaldus Cambrensis (1180) unterschied zwei Propheten mit dem Namen Merlin: denn Merlin Caledonius oder Merlinus Sylvester, der im südlichen Schottland beheimatet gewesen sein soll, und Merlin Ambrosius das vaterlose, prophetische Kind von dem uns Geoffrey in seiner "Historia" erzählt. Auf jeden Fall geht die Gestalt des Myrddin in die tiefste Geschichte zurück und hat sich in unserem kollektiven Unbewussten aufs feste verankert. Merlin ist zu einem Archetypen geworden, der die Kultur der Menschheit begleitet und sich immer wieder inkarnieren wird.
hukwa

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Über das Träumen

Wir müsssen unseren Träumen vertrauen,sie sagen uns nicht die Zukunft voraus doch sie erhellen unsere Gegenwart, wenn wir sie zu deuten Wissen. Wer sich von seinen Träumen treiben lässt der schwimmt im transpersonalen Strom zu den Wurzeln seiner Ganzheit.
hukwa

Dienstag, 20. Dezember 2011

Muße

Heute Nacht ist Schnee gefallen und jetzt am Morgen ist die Welt in Weiß getaucht. Die Waldlandschaft fordert den Geist nun regelrecht zum Müßiggang heraus. Die frühen Morgenstunden werden zu Stunden der Muße. Für dieses Wort können wir in unserer materiellen und rechnerischen Zeit eine Verlustanzeige aufgeben. Muße bedeutet auf lateinisch "schola", es ist ein Tun das sich mit etwas intensiv befasst. Es ist die Loslösung von Oberfläche und Alltagshektik
Der Gang aus dem Alltag in den All-Tag hinein. Sie drückt vor allem Stille aus. Stille wie sie an diesem Morgen in den verschneiten Wäldern vorherrscht. Es sind die billigen Reizmittel unserer materiellen Vergnügungsgesellschaft die zur Mußelosigkeit führt. Der Mensch sollte sich wenigstens einmal am Tag eine kleine Klausur gönnen.
hukwa

Sonntag, 18. Dezember 2011

Winterwaldstimmung

Es lichten sich die Nebel des
frühen Morgen
Sie steigen auf wie
Träume
als hätte ein Gott sie
zu sich befohlen
Erstarrt die alte Weide am ufer des
Woogs
ein leichter Wind im Schilf
es zucken die verdorrten Halme
Naßkalt der Ginster
er träumt von gelben Blüten
Elstergeschrei
schwarzes Krähengefieder
Bald fällt der erste Schnee
mit ihm kehrt die
Ahnin wieder.
hukwa

Samstag, 17. Dezember 2011

Der erste Schnee

Der erste Schnee
ist ein Magier
er beschwört die alte Kinderseele in dir
sein Schlüssel öffnet das verborgene Reich
darinnen du die Kindheit weißt
ein kurzer Blick in
tiefe Gründe
fühl nur die
alten Frühlingswinde
dort wo der Lethe leise fließt
die Ahnin auf dem grünen Einhorn grüßt
ein sanftes Winken im Schneegestöber
der
alte Magier
ging vorrüber.
hukwa

Freitag, 16. Dezember 2011

Das Gedicht als Beschwörungsformel

In der hermetischen Dichtung wird die Sprache des Dichters zur magischen Sprache. Es ist mehr ein "Rufen" als ein Sprechen, was der Dichter unternimmt. Der Dichter "ruft" in die Dunkelheit des Unbewussten, das Echo dass er erhält, verarbeitet er zu einem Gedicht. Dies ist auch der Grund warum solche Gedichte oft wie Beschwörungsformeln erscheinen.
hukwa

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Magische Suggestion in der hermetischen Dichtung

Hermetische Dichtung möchte den Zauber der Seele erwecken, sie spricht die Seele direkt an. Man kann sozusagen von einer magischen Suggestion in der hermetischen Dichtung sprechen. Diese Art von Dichtung findet auch heute noch in unserer transzendenzlosen Gesellschaft ihre Leser. In gewißem Sinne kann man bei dieser Art von Dichtung und Lyrik von einer "Eingeweihtensprache" sprechen, weil nur wenige sich die Mühe machen eine solche Sprache zu verstehen. Im Sinne von Novalis gesprochen ist hermetische Dichtung also Sprachmagie die zur "Verzauberung der Welt" beiträgt.
hukwa

Dornenfeuer

Poesie kann Bitter sein
wenn sie reist
im Nachen des Wahnsinns
hinein in die
Spitäler der Hoffnungslosigkeiten
dann
bleibt es dem Dichter überlassen
das Dornenfeuer zu entzünden.
hukwa

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Gefieder der Zeit

Stein am Ufer
worinnen schläft
das Lied des Dompfaffs
vom vergangenen Sommer
Bemalte Altäre am Bachrand
blinken durch die Nacht
im Licht von silbernen Kometen
doch am Horizont
schwebt einsam
das Gedicht
ins Gefieder der
Zeit.
hukwa

Der Zugang zum Unbewussten des Dichters

"Um die Seele des Dichters zu durchschauen muss man in seinem Werk die jenigen Wörter aufsuchen, die am häufigsten Vorkommen. Das Wort verrät wovon er besessen ist". Dieser Spruch Baudelairs zielt auf den Symbolismus von Dichtung. Die Wörter eröffnen dem Leser einen Zugang zum Unbewussten des Dichters.
hukwa

Dienstag, 13. Dezember 2011

Zauberspiegel

Noch leiden die Amseln in ihren Schlafbäumen
die Nebeln verdecken die Hagebutten am Hang
während der Wind in den Eichbäumen summt
werden wir selbst zu einem Lied
das der Sturm nach Norden trägt
von dort
Rückschauend
ist das Leben ein Spiegel
dessen Zaubermacht nur die
Ahnin
durchbrechen kann.
hukwa

Sokrates und das Unbewusste

Sokrates der analytischste unter den alten Philosophen kannte keinen Widerspruch zwischen seiner Philosophie und seinen Perioden der Träume, Trance und Visionen handelt es sich doch hierbei um Innere Wahrheiten die seinem persönlichen Leben zutiefst angehörten. Vor allem seine Aussagen über "den Schutzgeist", den "persönlichen Wächter" lassen vermuten das Sokrates zwischen innerer und äüßerer Welt einen Unterschied sah. Warum ich das hervorhebe? Nun, Sokrates war der realistischste und aufgeklärteste Geist des Altertums der das mythologische Denken überwunden hatte und eine neue Aera des Denkens einführte, dennoch war dieser absolut kritische Philosoph zutiefst von der Welt des Unbewussten überzeugt.
hukwa