Dienstag, 28. September 2010

Herbstgedicht auf pfälzisch

Ehr Leit, ehr Leit
es is so weit
jetzt hemer wieder Keschdezeit
des Lab färbt sich jetzt longsom rot
un den neie Woi werd uf de Disch gestellt
Ge Obend is de Himmel so rot
das die Kinner san
es Chrischtkinsche backt schon wider Brot
in kerze is schun nix mer gri
om Owend merken mers erst richtig
es ist jetzt jänger Nacht als Daach
im Keller stehn schun die Winerkrumbeer
un uf de Wiesse blinken Moins
Dausende vun Spinnewebe
die Trauwe sin jetzt angeschnitte
un die Schwalbe sin schun long im Süde
om Owend stellen mer die Keschde uff de Owe
un dun bis dief in die Nacht
de neie woi hochlobe.
hukwa

Freitag, 24. September 2010

Aquarellmalerei

Nach der Fertigstellung meiner Ölmalereien freue ich mich nun einmal wieder einige Aquarelle zu malen. Vor allem herbstliche Landschaftsaquarelle. In meiner Aquarelltechnik verbinden sich innere und äußere Landschaft. Beginnen will ich mit einer Vollmondlandschaft im Hintergrund das Trippstadter Schloss. Der Schlosspark bei Vollmond. Letzte Nacht war Vollmond, ich war im Park und habe die Landschaft besonders intensiv wahrgenommen. Ich denke das ich in den nächsten Tagen mit einer Reihe von Aquarellen beginnen werde, die diese Parklandschaft zum Ausdruck haben. Die Aquarellmalerei hat für mich etwas lösendes, etwas zart fließendes, etwas Traumhaftes an sich.
hukwa

Donnerstag, 23. September 2010

Wenn der Maler in sein Bild geht

Es gibt Motive in meinem Euvre die ich besonders mag. So passiert es dass ich sie mehrmals male, meist aus verschiedenen Blickwinkeln. In der Regel fertige ich bei solchen Motiven zuerst eine Zeichnung, dann ein Aquarell, schließlich male ich das Motiv in Öl oder Acryl. Die Zeichnung ist Andeutung, ein erstes Bestimmen; beim Aquarell spielt das Sehen eine große Rolle und das Ölgemälde ist mir der Versuch in das Bild hineinzusteigen. Während der Ölmalerei passiert es mir am häufigsten dass ich Umgebung, Zeit und Raum ganz vergesse. Diesen Zustand meine ich wenn ich davon spreche dass der Maler in sein Bild hineingehen kann.
Es gibt eine alte Taoistische Sage von einem Maler. Er musste für den Kaiser ein wunderschönes Bild malen, was er auch tat. Er malte eine Landschaft von wunderbarer Schönheit. Dort wo der Maler seine Unterschrift, sein Zeichen auf das Bild setzt, malte er eine Tür. Als der Kaiser kam um das Bild anzusehen, öffnete der Maler die Tür und verschwand. So sollte ein Maler mit seiner Malerei verbunden sein.
hukwa

Mittwoch, 22. September 2010

Der Kompaß des Malers

Die Beschäftigung mit dem schamanistischen in der Kunst, darf keine Nachäffung sein. Es ist unecht mit Symbolen zu arbeiten die nicht der Innenwelt des Malers selbst entspringen. Um wirklich echte Kunstwerke zu schaffen gehört nun einmal dazu dass ich mich auf eine innere Reise begebe. Picassos Ausspruch "Ich suche nicht, ich finde!" spricht das sehr deutlich aus. Weil er täglich Stundenlang malte, befand er sich immer auf einer Reise. Man kann sagen, sobald Picasso den Pinsel in die Hand nahm, war er ein Reisender. Was für den Schamanen die Trommel ist, das ist für den Maler der Pinsel. Farbe, Pinsel und Leinwand zusammen, sind für den Maler eine Art innerer Kompaß.
hukwa

Dienstag, 21. September 2010

Holz als Malunterlage

Ich habe in diesem Jahr keine Land art Projekte und keine bildhauerarbeiten angefertigt. Jedenfals bis jetzt nicht. Dafür habe ich viel Geschrieben, Gezeichnet und Gemalt. In letzter Zeit täglich acht bis neun Stunden gemalt. Mit den Ergebnissen bin ich zufrieden. Es waren aqlles Malereien auf Holz. In der Malerei ist Holz der Werkstoff den ich sogar der Leinwand vorziehe. Holz fordert mich heraus. Ein gutes Stück Holz ist ja schon für sich ein Kunstwerk. Auch mag ich den harten Untergrund beim Malen. Der Pinsel läuft ganz anders über Holz als über Leinwand oder Papier. Eine Leinwand kaufe ich mir, doch Holz findet immer über irgendwelche sonderbaren Wege zu mir. Holz als Malunterlage hat so etwas wie einen Fetisch Charakter.
hukwa

Gedanken im Altweibersommer

Der Altweibersommer ist da. Stundenlang kann ich nu7n durch die Wälder streifen, Licht und Farbe bewundern. Es ist eine magische Zeit, kurz aber sehr intensiv. In den gelbgefärbten Kronen der Eichen, blitzt das blau-rötliche Gefieder des Eichelhähers auf. Sie schreien den ganzen Tag, streiten sich um die Eicheln. Manchmal wird ihr Gezetter übertönt vom klaren Ruf des Schwarzspechts. Die Kastanien sind fast Reif und der Holunder trägt schwere schwarze Frucht. Eine Zeit der Fülle, Mutter Natur geizt nicht mit ihren Früchten. Bevor der Winter einkehrt zeigt sie sich sehr verschwenderisch. Die Zugvögel haben sich aufgemacht in Richtung Süden. Klar wird nun das Denken und Tief. Es ist eine Zeit der Häutungen. eidechsen dösen in der Sonne auf vermoderten Baumstümpfen und die Ringelnatter häutet sich. Auch die Gedanken häuten sich. Man wirft Ballast ab und nimmt Neues auf. Eine zeit des Wandels und der Vorbereitung ist der frühe Herbst. Vorbereitung auf den dunklen Winter, da die gedanken hart werden, da sie in die Höhe streben, wie die verästelten, starken Eichbäume im Pfälzerwald die ich jetzt immer wieder öfters aufsuche. In ihrer Erhabenheit, in ihrem farbigen Laubkleid, erinnern die Eichbäume nun an alte Heidengötter, es ist als würden sie, wenn der Wind durch sie weht eine uralte Heidenmesse zelebrieren und ich bin ihr Zuhörer.
hukwa

Montag, 20. September 2010

Über Willi Baumeister

Gestern Abend habe ich noch einge Zeit Gemälde von Hölzle, Baumeister und Nay betrachtet. Baumeister ist der Maler der mich mit seinem Werk wohl am meisten inspieriert hat. Ja, ich muss sagen, er ist der Künstler, dessen Gemälde in mir die Freude an der Malerei erweckt haben. Vor über zwanzig Jahren wohnte ich abgelegen in einem alten Herrenhaus im Pfälzerwald. Dort entdeckte ich Baumeister. Ich las damals sein Buch "Über das Unbekannte in der Kunst". Meine Malerei zwischen 1985 und 88 ist sehr von Baumeister beeinflusst. Tief ist er mit seinem Kunstphilosophischen Denken in die metaphysische Materie der Malerei vorgedrungen.
hukwa

Sonntag, 19. September 2010

Malen im Herbst

Heute war ein wunderschöner sonniger Frühherbsttag. Um acht Uhr begann ich mit dem Malen im Freien, zuerst abstrakte Kompositionen, zwischendurch begann ich die Arbeit an einer neuen Holzsteele. 20 bis 25 Stunden arbeite ich an einer solchen Steele, für mich haben sie eine Ähnlichkeit mit Ikonen. Wenn ich mit Öl arbeite male ich meist an zwei Werken zugleich, ein abstraktes Gemälde und ein Gegenständliches Werk. So kann ich mich besser konzentrieren und der Malakt wird meditativer. Herbststimmungen fange ich am leichtesten mit der Abstraktion ein. Dem Herbst liegt etwas fließendes inne. Mir ist er reine Konzentradion auf die Farben.
hukwa

Samstag, 18. September 2010

Geistige Begegnungen

Wenn ich einem Menschen begegnen will muss ich ihn über seinen Geist erreichen. Erst dann findet das statt, was ich unter Begegnung verstehe. Denn der Mensch sollte Geistwesen besitzen. Er sollte es besitzen weil jede Art von Humanität undenkbar ist ohne Geist. Trifft man sich auf der Ebene des Geistigen, sind die Schranken des Gewöhnlichen und Infamen, die den Menschen ja gern begleiten, nicht mehr vorhanden. Daher sind geistige Begegnungen immer Begegnungen auf einem höheren Niveau, als des Allgemeinen, es bleibt immer etwas zurück, eine Saat die aufkeimen kann. So ist es auch mit der Kunst, gefällt mir ein Kunstwerk so ist es das "Geistige in der Kunst" das ich in dem Werk suche.
hukwa

Freitag, 17. September 2010

Philosophischer Morgenspaziergang

Ein sonniger kühler Frühherbsttag begrüßte mich heute bei meinem Meditationsgang. Gerne streife ich am frühen Morgen einige Zeit durch den Wald und lasse Natur und Bewusstsein auf mich einwirken, versuche einfach nur "Aufzunehmen". Wenn ich dieses Wort benutze meine ich es in einem platonischen Sinn und Zusammenhalt, nämlich als das platonische "rein Aufnehmende". Dieses rein Aufnehmende ist nach Platon der reine, unsichtbare, gestaltlose Raum. Während ich unter den bunten Laubdächern dahinlief, fiel mir ein Satz von Rupert Sheldrake ein, den ich gestern Abend gelesen hatte: "...Andere meinen, dass das Bewusstsein etwas völlig anderes ist, das ganz ausserhalb des physischen Bereichs liegt und auf eine ungeklärte Weise mit dem Gehirn in Interaktion steht; doch wie, können wir nicht sagen. Die Philosophen können ihr ganzes Leben lang über das Geist - Körper - Problem schreiben und es doch niemals lösen, weil viele von ihnen glauben, dass es in Wirklichkeit gar nicht zu lösen ist."
Ich persönlich vertrete die Meinung dass das Bewusstsein etwas ist, das ausserhalb von uns ist und durch irgendeine Art von Strahlung in uns einfließt. So wie die Sonne auf die Pflanze einwirkt, empfangen wir Bewusstseinsstrahlen von "irgendwoher" die unsere Physis aufnimmt und dadurch dem Körper Bewusstsein und Geistigkeit verleiht. Um nicht im existenzialistischen Nihilismus eines Sartre zu versumpfen, muss man sich manchmal auf die intuitive Erkenntnis stützen und ein wenig an "Ahnungen" glauben können. Oder, wie Max Plank einmal geschrieben hat: ..."letztendlich müssen wir Geistwesen annehmen."
hukwa

Donnerstag, 16. September 2010

Planet hinter der Milchstraße


Flug hinter die Milchstraße

Über das Denken

Jetzt wo der Herbst vor der Tür steht und die dunkle Jahreszeit ankündigt beschäftige ich mich an den frühen Morgen immer einige Zeit mit dem Denken Hegel, Kants, Fichte und anderen "Vernunftdenkern". Gerne wandere ich dann von einem existenzialistischen Kosmos nach Hause in meinen metaphysischen Kosmos. Ich kann dann bei Heidegger etwas interessantes entdecken und einen Augenblick später in die Welt Giordanos Bruno eintauchen. Es ist das klare Denken, das am frühen Morgen bei mir vorherrscht. Im Verlauf des Tages werden meine Gedankengänge dann spiritueller, wenn ich dann zeichne oder Male werden sie schöpferisch. Ich finde der Tag sollte mit etwas kosmischen abgeschlossen werden, daher lenke ich am Abend meine Gedanken zum Universum, versuche eine Verbindung herzustellen.
hukwa

Die Zeichnung am frühen Morgen

Mit den Zeichnungen die am frühen Morgen entstehen ziele ich auf etwas. Ich habe etwas im Visier, begebe mich auf eine Suche. Am Anfang der Zeichnung steht der Intellekt. Während des Arbeitsprozesses verliert der Intellekt langsam die Herrschaft über das Bild und immer tiefere Symbole tauchen auf. In die Zeichnungen versuche ich immer Klarheit einzubringen im Gegensatz zur Malerei, die ganz unter dem Unbewussten steht. Die Zeichnung am frühen Morgen hat viel Ähnlichkeit mit dem Gedicht des "graniteren Morgens". Diesen Ausdruck prägte ich 1993 als ich einen dicken Band von Morgengedichten verfasste.
hukwa

Mittwoch, 15. September 2010

Werde der du bist

Das Leben ist etwas Rätselhaftes. Ein Stirb und Werde. Leben ist Metamorphose, ein sich hin entwickeln zum wahren Wesenskern. Aristoteles hat diese Entwicklung als Entelechie bezeichnet. Sie ist Formprinzip und Entwicklungsprinzip zu gleich.Zweck jeden Wesens ist die Selbstverwirklichung seiner Form. "Geprägte Form, die lebend sich entwickelt",so hat Goethe es ausgedrückt.Für ihn war die Entelechie das Gesetz der Selbstverwirklichung:"Werde der du bist", aber auch "Stirb und Werde".
hukwa

Freitag, 10. September 2010

Mein süßer Traum von Mitternächten

Tiefe Lyrik, echte Gedichte entspringen und quellen empor aus der Tiefe der Mitternacht. In dieser Zeit haben Goethe, Novalis, Wordsworth und Blake ihre Verse nicht nur geschrieben sondern regelrecht zelebriert. "Süßer Traum der Mitternächte", das sagt sehr viel aus. Es sind die Momente der inneren Ruhe, der Abgeschiedenheit die im Dichter ihre Wirkung um diese Zeit zeigt. Zu Lesen zu Schreiben um Mitternacht bedeutet in eine andere Bewusstseinssphäre einzutreten.
hukwa

Donnerstag, 9. September 2010

Herbstherz

Herz bist du nun alt geworden?
Nein
noch immer singst du
Färbt der Herbst das Laub
Färbt die Zeit mein Haar
Herbste
sah ich kommen und gehen
Winterwinde und Föhn vergehen
Sommerglühen angenehm
viele Frühlinge so schön
doch nun bin ich angekommen
im menschlichen Herbst
habe seine Stimme vernommen
Wälder werden bunt und bunter
und die Menschheit immer dümmer
doch ich gehe durch herbstliche Wälder
weiß um Sommernächte süßgoldene Reste
habe so tief an den Sommerblumen gesogen
Denk an den letzten Falter
der wie Herbstlaub ist entschwoben.
hukwa