Dienstag, 22. Januar 2013

Was Sartori ist

Der Mensch sollte ein Satori Bewusstsein anstreben, nur so kann er sich aus seinen eigenen Zwiespälten die ihn immer wieder heimsuchen befreien. Mit dem Zustand des Satori beginnt man sein eigenes werk zu vollbringen, nämlich sein Leben zu Gestalten. Sartori ist ein Zustand der Harmonie aber- der im Sartori verharrt ist dennoch kritisch gegenüber der Welt die ihn umgibt. Sartori ist keine Flucht sondern eine kosmische Erfahrung. Philosophisch gesprochen ist es eine Erkenntnis, psychologisch ist es eine Brücke zwischen Bewusstsein und Unbewussten. Mystisch gesehen ist Satori die Verbindung zwischen kosmischen und irdischem. Im Sartori Zustand beginnen wir uns mit dem Universum zu identifizieren.
hukwa

Samstag, 19. Januar 2013

Seinsgewißheit

Manchmal sollte man sich auf den Weg machen und eine Wiederverzauberung mit der Welt suchen. Was bedeutet das man an sich selbst arbeiten muss. Der alltägliche Trott ist der erste Gegner der überwunden sein will. Dafür muss man sich auch mal in Verzicht üben können. Die Seinsgewißheit flüstert mir immer wieder zu, dass man nicht alles haben kann. Wenn ich mich nach einem höheren Niveau von Wohlstand sehne, dann kann es schnell passieren das man seine Zufriedenheit und innere Harmonie verliert. Die innere Waage, das ist die Seinsgewißheit.
hukwa

Nachricht von sich selbst

"Ich glaube dass der Geist entweiht werden kann durch die Angewohnheit sich belanglosen Dingen hinzugeben, so dass alle unsere Gedanken einen Anflug von Belanglosigkeit bekommen", diesen Satz habe ich Gestern Abend in den Tagebüchern von Thoreau gelesen. Thoreaus "Belanglosigkeit", kann man Heute mit dem Ausdruck von Oberfläche wiedergeben. Dem Menschen fehlt die innere Stille, denn nur durch sie kann er auch seine innere Stimme hören. Viele Menschen haben heute nichts besseres zu tun als in Facebook oberflächliche Nachrichten zu verschicken.
Wann haben sie einmal wieder eine Nachricht von sich selbst gehört?
hukwa

Tierleben im Garten

Die ganze Nacht ist Schnee gefallen. Die Landschaft ist in weiß getaucht. Am Vogelhaus im Garten tummeln sich die Vögel auch das Eichhörnchen kommt regelmäßig um sich sein Futter zu holen. Es kommt bis vor die Balkontür und wartet bis ich ihm Haferflocken und Sonnenblummenkerne bringe. Das Tierleben im Garten ist jetzt sehr vielseitig und ich beobachte jeden Morgen von meinem Fenster aus das treiben dieses lustigen Volkes.
hukwa

Freitag, 18. Januar 2013

Besuch von meinem Hausgeist

Manchmal öffnet er die Tür
schleicht sich durch den Raum
keiner hat ihn je gesehn
Morgen wird er wieder gehn
nächtens aber sitzt er hier
aus der Tür der Ewigkeit
tritt er ein in unsere Zeit
Nachts klopft er ans Fenster an
Auch im Garten seh ich ihn dann
geht durch ihn Jahrhundert lang.
hukwa

Nachtkämpfe

Oft kämpfe ich in den Nächten
mit Dämonen und ihren Knechten
sie schicken ihre Mächte
dunkle Träume
verpackt in Metaphern
Irrgärten und Labyrinthen
versuche ich sie zu entwirren
bin ich am Morgen ein Neuer.
hukwa

Donnerstag, 17. Januar 2013

Warten

Entthrohne nicht die Poesie 
die zeit wird kommen
wo du nur noch sie hast
die Schwalben sind lang schon gezogen
und der Frühling lässt in diesem Jahr noch auf sich warten
trink leer das Glas
mit dem roten Wein
und warte
auf die Antwort des Seins.
hukwa

Mein inneres Universum

Heute Morgen ist Neuschnee gefallen. Es ist sehr kalt geworden, die klare Luft bringt den Vorteil mit sich, dass man sich intensiver mit seinem inneren Universum beschäftigt. Es ist die Zeit der "Zeitreisen". Die Tage verbringe ich mit philosophischen Gedanken und Schreiben. Obwohl ich den ganzen Tag am Arbeiten bin erscheint mir der Tag manchmal zu kurz. Ein Arbeitstag beginnt für mich zwischen 4.und5. Uhr Morgens. Auch habe ich viele Bücher die durchgearbeitet sein wollen. Es ist die Aufgabe des philosophischen Menschen sich immer wieder Neuland zu suchen. Die wahren Abenteuer finden eben nur im inneren Universum statt. Hier, wo sich Vergangenheit und Zukunft in einer mystisch-mythologischen Gegenwart wiederfinden, ist auch das wirkliche Sein zu Hause. Oft lassen sich Erfahrungen die man aus dem inneren Universum empfängt nur in poetischer Sprache, also in Gedichtform mitteilen. So entstehen fast täglich Gedichte.
hukwa

Mittwoch, 16. Januar 2013

Über die Arbeit an meiner Familienchronik

ich habe damit begonnen eine Familien und Ortschronik zu schreiben. Es ist der Versuch ins dunkel der Geschichte eines Ortes und meiner Familie einzudringen und einfachen Menschen ein Gesicht zu geben und andere vor dem Vergessen zu bewahren. Neben Urkunden, Chroniken und alten Niederschriften sowie vergilbten Fotos, sind es vor allem die Erzählungen meiner Großmutter, die ich als Kind hörte und die den Inhalt dieser Chronik ausmachen. Durch solche Erzählungen wird Heimatgeschichte lebendig. Bei einem Zweig der Familie bin ich bis ins 17. Jh. gekommen, zu der Jahreszahl 1689. Es ist also eine Mischung aus Urkunden und mündlicher oral History, die dieser Chronik zu Grunde liegt.
hukwa

Januar der Erinnerer

Der Januar ist für mich der Monat der Erinnerungen. In dieser dunklen zähfließenden Zeit tauchen aus dem Nichts heraus die Erinnerungen auf. Dies ist wohl eine psychologische Strategie des Unbewussten. Es sind alte Verdrängungen die nun an das Licht des Tages wollen. Alles will verarbeitet sein. Für die Schriftstellerei ist der Januar ein sehr fruchtbarer Monat.
hukwa

Aufbruch ins Neue

Früh am Morgen entwerfe ich Pläne für meine
innere Landschaft
schreibend entdecke ich was Literatur ist
Enträtselung der Innenwelt
Vision und Möglichkeit sie zu verwirklichen
Ich befinde mich auf einer Expedition auf meiner eigens
entworfenen Geisteskarte
Traumkarten anderer Wirklichkeiten
führen mich in bisher unbekannte Landschaften
das Vorhanden sein solch innerer Landschaften
macht mich zu einem Marco Polo des Geistes
es ist das Bewusstsein der eigenen Unwiederholbarkeit
das mich in immer entferntere Gebiete des Geistes treibt.
hukwa

Sonntag, 13. Januar 2013

Das Schreien der Waldvampire


Wenn du mich finden willst dann suche mich in den tiefen dunklen Wäldern, sagte vor langer Zeit Lilith, die Waldvampirin zu mir. Jetzt da ich vor Sehnsucht nach ihr innerlich zu verbrennen drohe, habe ich mich aufgemacht Lilith in den Wäldern wieder zu finden. Seit Tagen folge ich den Schreien der Waldvampire. Ihr grauenvolles Rufen lockt mich immer tiefer in die Wälder. Ich höre sie aber ich sehe sie nicht. Doch ich spüre das ich mich ihnen nähere. Endlich erreiche ich den geheimnisvollen Wald der Vampire. Finstere Luft und eisige Schatten herrschen hier vor. Die ineinander verfilzten Zweige der Bäume lassen kein Sonnenlicht durchdringen. Kein Vogellied hört man hier eine fast grauenvolle Stille herrscht hier vor. Die alten, mächtigen Bäume sind mit Menschenblut bestrichen und im Dickicht erkannte ich Altäre mit menschlichen Schädeln. Der ganze Wald schien der Tempel eines blutigen, barbarischen Kultes zu sein. Kein Vogel würde es wagen sich auf einen Zweig der uralten Bäume niederzulassen. Kein Fuchs, kein Hase, kein Wildschwein würde je diesen Wald aufsuchen. Die einzige Wesen die ich sah waren seltsame Insekten, Schlange und riesige Kröten. Sie waren groß wie Hühner und ihre Zungen waren gespalten wie Schlangenzungen. Ihre schwarzgrüne Haut glänzte wie ein stählerner Panzer und ihre rotglühende Augen glichen brennender Kohle.
An Pilzen wuchsen hier nur Knollenblätterpilze und von ihnen nur die giftigsten. Je tiefer ich in diesen Wald eindrang um so bedrohlicher kam er mir vor. Ich glaubte manchmal huschende Gestalten zu sehen und durch das Dickicht beobachteten mich seltsame Wesen. Ganz plötzlich fand ich mich auf einer kleinen Waldlichtung wieder. Es war zur Dämmerstunde und für mich eine innere Befreiung als ich endlich wieder Sterne und Mond sehen konnte. Ich fühlte mich zwar etwas erleichtert doch die Unruhe vor dem unbekannten ließ nicht ab von mir.  Im Unterholz knisterte es, ich spürte einen eiskalten Atem in meinem Nacken und wagte mich nicht umzudrehen, ich war wie gebannt. Ich spürte wie sich langsam eine Hand auf meine Schulter legte, mein Atem ging schwer. Dann hörte ich eine Stimme, es war die von Lilith, ich erkannte sie sofort. Wir begrüßten uns leidenschaftlich und ich begleitete sie in ihre Felsenhöhle. Wir legten uns auf ein Lager von schwarzen und weißen Schafsfellen, denn wir hatten uns viel zu erzählen. Die Realität ist eng und banal geworden doch hier in der Höhle der Waldvampirin herrschten die Gesetze der Phantasie vor. Wir tranken roten Wein aus goldenen Bechern. Die Phantasie ist die wichtigste aller menschlichen Fähigkeiten, ja sie ist eine Errungenschaft und den wenigsten ist sie geneigt ihre Geheimnisse zu öffnen. Nach einigen Bechern süßen Weines trank Lilith von meinem Blut und ich zog wieder ein in die Welt der Waldvampire.

hukwa

Freitag, 11. Januar 2013

Der Wendigowak


Wenn dir ein Wendigowak im Traum begegnet hast du bereits gegen ihn den Kampf verloren. In den Wäldern nähert er sich dir ohne das du ihn bemerkst und in der Nacht schleicht er sich in deine Träume ein und nimmt Besitz von deinem Körper. Es ist grausam von einem Wendigowak besessen zu sein. Du selbst kannst dich nicht mehr von ihm befreien, die einzige Hoffnung wieder in dein früheres Leben zurückkehren zu können ist Hilfe von außen. Schafft es jemand ihn zu besiegen dann werden auch seine Opfer befreit.
Ich bin mit Vampiren und Werwölfen gewandert, es sind Bestien, doch glaub mir, die fürchterlichste aller Bestien ist der Wendigowak. Die Vampire wollen Menschenblut, die Werwölfe sind Tollwütige, doch der Wendigowak will nur eins: Menschenfleisch! Er ist ein Vielfraß in Menschengestalt.
Es geschah zu der Zeit als ich mit den Waldvampiren durch die Wälder des Nordens wanderte. Damals erfuhr ich das erste mal vom Wendigowak. Die Vampire fürchteten ihn nicht. Sie waren ihm an Intelligenz und Geschicklichkeit überlegen. Der einzige Vorteil des Wendigowak gegenüber den Vampiren war das er das Tageslicht nicht zu scheuen brauchte.
Wir wussten das er sich auf unsere Fährte geheftet hatte und uns folgte, doch wir waren bereit den Kampf mit ihm aufzunehmen. Wenn wir bei Morgengrauen unsere Schlafhöhlen aufsuchten nutzten wir die Technik des gezielten Träumens damit er sich nicht in unser Traumleben einschleichen konnte.
Schwach schien der abnehmende Mond durch das Laubwerk der uralten Bäume. Er warf ein wenig Licht auf den schmalen Pfad der in unser Tal führte. Unsere Augen sahen in der Nacht so gut wie Menschenaugen am Tage und wir bemerkten ihn sofort als er in unser Tal eindrang. Alles lief so wie wir es geplant hatten. Der Wendigowak verfing sich in den Fallen die wir für ihn aufgestellt hatten. Jetzt mussten wir schnell reagieren. Mit Hilfe der Spinnenfrau betäubten wir ihn, gegen ihren Giftstachel hatte er keine Chance. Sie band ihn mit ihren unzerreißbaren Fäden. Wir rissen seinen Maul auf und schütteten kochend heißen Talg in seinen Körper. Er schrie und wendete sich, dann erbrach er sein Herz, das aus einem Eisklumpen bestand und nun langsam dahinschmolz. Nach dieser Prozedur lag vor uns ein kleiner schmächtiger Mann. Er war in tiefe Ohnmacht gefallen, wir befreiten ihn aus dem Netz der Spinnenfrau und überließen ihn seinem Schicksal, er würde wieder nach Hause finden und sich an kein Leben als Wendigowak erinnern können.
Wir aber zogen weiter durch die Mittsommernächte der nordischen Wälder. 
hukwa

Donnerstag, 10. Januar 2013

Die böse Alte


Ein Märchen 

Einst lebten in einem lichten Birkenwald der in der Nähe eines finsteren Zauberwaldes wuchs ein alter Holzmacher mit seiner Frau. Sie bewohnten eine armselige Hütte und es fehlte ihnen an allem. Auch gab der Birkenwald nicht genug Klaubholz her, so dass die beiden oftmals nur mit Mühe ihr kärgliches Mahl kochen konnten. Eines Tages als wieder einmal ein Mangel an Holz bestand sagte die alte zu ihrem Mann, er solle doch in den Zauberwald gehen und dort einen Baum abhauen. Der alte Mann wollte das nicht tun und wehrte sich lange gegen das Anliegen der Alten. Doch diese redete immer wieder auf ihn ein und so geschah es das er sich eines Tages auf den Weg machte und den finsteren Zauberwald aufsuchte. Tatsächlich konnte er das grüner verwucherte Tor des geheimnisvollen Waldes passieren und stand schließlich im Zauberwald. Er suchte sich einen geeigneten Baum aus und holte gerade zum ersten hieb aus, als eine raue, krächzende Stimme aus dem Dickicht zu ihm sagte: „Was tust du hier“?  Der Holzmacher erschreckte so tief das ihm die Axt aus der Hand fiel. Ängstlich starrte er in das Dickicht hinein aus dem nun eine seltsame Gestalt hervortrat. Es war eine uralte Frau. Auf ihrem Rücken trug sie dünne Äste von Holunderholz, sie trug eine Tasche mit grünen Kräutern bei sich und auf ihrer Schulter saß ein pechschwarzer Rabe. Mit glühenden, stechenden  Augen starrte sie den Holmacher an. Dieser zitterte am ganzen Körper und erzählte der Hexenhaften Gestalt, das seine Frau ihn losgeschickt hatte um hier Feuerholz zu schlagen.
Die Hexe hörte ihm zu und sprach dann: „Geh jetzt heim, alter Mann, dort wirst du genug Holz vorfinden um einen ganzen Winter lang zu heizen.“ Und der Rabe sprach zu ihm: „Und sage deiner Alten sie soll nicht zu gierig sein sonst wird sie selbst zu Holz!“
Und schon waren die beiden verschwunden. Als der Holzmacher sich auf den Heimweg machte dachte er über die seltsame Erscheinung nach und plötzlich wusste er das es sich um die berüchtigte Holunderhexe handeln musste. 
Zuhause angekommen fand er soviel Klaubholz vor das es für zwei Winter zu reichen schien. Er erzählte seiner Frau sein Erlebnis und deren Augen wurden immer gieriger. So überlegte sie sich dass sie ihren Mann am nächsten Tag wieder in den Zauberwald schicken würde.
Als der neue Morgen hereinbrach, sagte die Alte zu ihrem Mann er solle sich auf den Weg in den Zauberwald machen und wenn er der Holunderhexe begegnen würde diese um eine Kiste voll Gold bitten. Der einfältige Holmacher tat wie er geheißen wurde nahm seine Axt und lief zum Zauberwald. Als er den Baum vom Vortage aufsuchte und zum Hieb ausholen wollte stand plötzlich die Hexe neben ihm.
„Was tust du schon wieder hier?“ fragte sie den Holzmacher. Dieser erzählte ihr was seine Frau ihm aufgetragen hatte und die Holunderhexe sagte: „Geh jetzt heim alter Mann dort wirst du unter deinem Bett eine Kiste voller Gold vorfinden.“ Und der Rabe krächzte ihm nach: „Und sage der alten sie soll nicht so gierig sein sonst wird sie selbst zu Gold“. 
Der Holzmacher eilte gleich nach Hause und groß war die Freude der beiden als sie die Goldkiste tatsächlich unter ihrem Bett vorfanden. Aber die Gier ließ der Frau des Holzmachers keine Ruhe. Am nächsten Tag sagte sie zu ihrem Mann: „Geh wieder in den Zauberwald und sage der Hexe sie soll in unserem Garten einen Apfelbaum wachsen lassen an dem in jedem Herbst goldene Äpfel hängen“. 
Sehr widerwillig lief der Holzmacher in den Zauberwald und erzählte der Hexe vom Wunsch seiner Frau. Diese sprach zu ihm: „Geh jetzt heim alter Mann, in deinem Garten wirst du den Baum vorfinden“. Und der Rabe krächzte: „und sage deiner Frau sie soll nicht so gierig sein sonst wird sie selbst zu einem Apfel!“
Auch dieses Mal überhörte der Mann die Worte des Raben und lief nach Hause. Dort angekommen war seine Frau nirgendwo zu sehen. Der Mann ging in den Garten um nachzusehen ob die Hexe den Wunsch erfüllt hatte. Tatsächlich stand ein Apfelbaum im Garten an dem ein einziges zerknittertes Äpfelchen hing. Seine Frau war nirgendwo  zu sehen.  Der Holzmacher pflückte neugierig das Äpfelchen, da entdeckte er plötzlich, dass dieser Apfel das faltige, gierige Gesicht seiner Frau war. Als er zu jammern begann, flog ein pechschwarzer Rabe aus dem Baum hervor und krächzte: „Wärt ihr nicht so gierig gewesen, dann wäre deine Frau jetzt noch da.“ 
hukwa

Dienstag, 8. Januar 2013

Im alten Wald

Ich betrat diesen Wald das erste mal vor 2327 Jahren. Natürlich hatte er sich verändert seit dieser Zeit aber in seiner Grundstruktur ähnelte er immer noch dem Urwald von damals. Es führten keine Pfade in diesen Wald man musste sich von Lichtung zu Lichtung voran tasten. Überall war geheimnisvolles unsichtbares Leben. In dem großen Ozean von grün konnte ich nicht alle Fratzen erkennen, die mich aus rotglühenden Augen, versteckt im Dickicht, beobachteten. Es waren die Gestalten der ewigen Nacht die in den alten Wäldern aber auch im Unbewussten hausten. Uralte Baumsippen standen hier, dazwischen auf den Lichtungen, weiße schlanke Birken, neben denen das rote fleischige Feuer von Amanita muscaria flackerte. Ein leichter Regen kam auf der sich aber schnell im toten Laub von selbst ersäufte. Inmitten dieses Waldes war man der eigenen persönlichen ewigen Nacht sehr nahe. Als es dunkel wurde lauschte ich dem nächtlichen Schwatzen der Baumzweigen. Sie erzählten mir meine Geschichte und mit einem mal war ich wieder in jener Zeit vor 2327 Jahren, wo ich damals diesen Wald mit dem Druiden Diavancus erwanderte, doch davon ein anderes mal mehr.
hukwa

Montag, 7. Januar 2013

Gefangen im Netz der Spinnenfrau

Ich lag im Netz der Spinnenfrau, es war aus Seide geflochten und so weich wie die Flaumfedern der Waldohreule. Der Kauz schrie drei mal in die pechschwarze Nacht hinein, als sie aus der hintersten Ecke ihrer Höhle zu mir ins Netz schlich. Ihr nackter Körper war zart undbiegsam. Sie legte sich ganz eng neben mich, zog ihren Giftstachel ein und wir begannen mit unseren erotischen Liebesspielen. Wer ein Gefangener der Spinnenfrau ist befindet sich in einem Gefängnis der Leidenschaften. Allein die Spinnenfrau vermag noch Leidenschaft in mir zu erwecken. Wenn sie ihren giftigen Stachel in mich hinein sticht ist mir zu mute als fülle sich mein ganzer Körper mit dem Saft des blauen Mohnes. Ich trete aus dem Reich der Phantasie in dem ich mich gewöhnlich aufhalte, in einen Raum der Über- Phantasie ein. kupferfarbene Nebel umgeben mich und wohlriechende Düfte atme ich ein. Vor meinen Augen tanzen winzige Feen und seltsame Schmetterlinge fliegen überall umher. Nach unserem Liebesspiel benötige ich immer eine lange Zeit um in die Realität der Phantasie zurückzukehren.
hukwa

Sonntag, 6. Januar 2013

Leben im rostigen Käfig

Im Angesicht
des Kehricht der Großstadt
glänzen seine Augen so stumpf wie der Asphalt
im Schutze seiner Wohnung
vergessen von der Welt
zerfressen vom Materialismus
auf der Strasse einer von Tausend
jagt er zwischen Motorhauben
und Betonfassaden
einem etwas nach
für das er in seiner Sprache
keine Worte findet
ein Leben ohne Lockruf
seine Flügel hat er abgelegt
in einen rostigen Käfig.
hukwa

Donnerstag, 3. Januar 2013

Trauerweide und Rose

Müde zog der Januar ins Land
Wiese und Wald
erstarrt und Kalt
Müde tastet meine Hand
Am Abend nach dem Schlummertrank
Dem Wahrheitverkündeten göttlichen Trank
Um mich zum Bacchus zu krönen
Am Tage sehne ich die Sternenacht herbei
Denn sie ist mir nicht einerlei
Lässt sie auch die Seele bluten
Weiß ich doch das bald unter Trauerweidenzweigen
Neue Rosen werden blühen.
hukwa

Mittwoch, 2. Januar 2013

WolkenWanderer

Wanderer bin ich
ziehend
mit den uralten sinnenden Abendwolken
die stumme Wälder bedecken
wo einst der Wolf noch hauste
sucht der unruhige Geist
mit den flüchtenden Winden
den Morgen der
Vergangenheit
ein Schatten
und eine
Stimme die erzittert
sich versteckt im welken Laub am Boden
es schlafen so viele
bewacht
von den uralten sinnenden Abendwolken.
hukwa

Dienstag, 1. Januar 2013

Das Weinen der Steine

Sie strahlen nieder aus dem
eisigen Licht des Mondes
Unterwegs sein des Geistes
sich finden in der Traumsprache
der alte Waldteich leuchtet
der Mondin entgegen
der enge Raum des Planeten
will Träumen ein
Geheimnis ohne Schaudern
suche nicht was du längst gefunden hast
hinterm Horizont
lauern die wirklichen Gedichte
um die Traumsprache zu verstehen
lerne dem Weinen der Steine zu lauschen
ihr Echo
ist der ewige Mythos
verborgen
in den Strahlen des Mondes
ist das Geheimnis zu finden
das ein ewiges Werden ist.
hukwa