Donnerstag, 31. Januar 2019

Der alte Apfelbaum und Ich

Ich laufe den alten Feldweg entlang
die ganze Nacht ist Schnee gefallen
die weiße Pracht knirscht unter meinen Schuhen
weckt Erinnerungen
ich lasse die Gedanken in die Zukunft eilen
noch einige Wochen
dann ziehen wieder die Kraniche
die Meisen werden mit dem Nestbau beginnen
zweimal im Jahr schließt sich ein Jahresring
im Herbst und im Frühjahr
ich verweile einige Zeit vor dem Apfelbaum
er ist in die Jahre gekommen
der alte Baum
dennoch strömt er eine meditative Gelassenheit aus
was interessiert ihn die robotische Welt die ihn umgibt
bevor ich weiterlaufe
denke ich
wir haben viel gemeinsam
der alte Apfelbaum und ich.
hukwa

Mittwoch, 30. Januar 2019

Freie Wahl

Für Menschen die ihre anerzogene Werte kritiklos übernommen haben muss das Leben eindimensional bleiben. Es ist der ewige Konflikt zwischen hinnahme des Lebens wie es ist und dem drang das Leben selbst zu Gestalten.
hukwa

Montag, 28. Januar 2019

Auszugraben...

Ein Leben zu führen wie es meine Mitbürger führen ist mir zu eintönig. Ohne den Hintergrund der Poesie und Kunst wäre es für mich langweilig. das poetische Schaffen war mir immer Hauptaufgabe. Nach Möglichkeit muss jeden Tag ein Gedicht entstehen, hier ist eins: 
Auszugraben
das alte Wort
in seinem neuen Symbol
entspricht es dennoch dem alten
nur das geboren werden
in die bunte Welt der Erscheinungen
lässt das grüne Laub der Eiche
noch lange nicht
schwarz-weiß werden.
hukwa

Sonntag, 27. Januar 2019

Das Reden und das Schweigen

Das Reden fließt in das Schweigen hinein
wenn die Wörter zur Form werden
hat der Dichter sein Haus erbaut
so beginnt er
seinen Garten zu bepflanzen
im silbernen Mondlicht der Nacht
entsteht das Geheimnis des Gedichtes
den nur hier
gedeiht der Garten
der Poesie.
hukwa

Samstag, 26. Januar 2019

Späte Erinnerung

Die Jugend im Alleinsein
fern der Dressur der Roboter
der Fahrtwind streift mein Gesicht
an jenem Nachmittag regnete es
in der Ferne erstarrten die dunklen Wolken
irgendwo dahinter das Meer
das ich noch nie gesehen hatte
fremde Menschen dazwischen wie ein Echo
Wellen die Gedanken verschlingen
das kleine Haus auf dem Hügel 
in der Nacht hörte ich das Rauschen des Wassers 
das Schweigen der Welt
ist ein Rausch
dachte ich
vorrückend wie ein kalter Schatten
im Schlafsack
schläft die Einsamkeit mit
vom Meer her
ein Gesang
ich der das Brausen der Wälder kannte
lausche verzückt
dem Meeresgesang.
hukwa

Mittwoch, 23. Januar 2019

Sanduhrenzeit

Mysterium der Nacht
im Haus des Dichters
klang von Lyren und Flöten
auch wenn sie nicht sichtbar sind
im Hintergrund lächelt Pan
jetzt da das Haupt des Orpheus spricht
die Grenzen der Zeit
im rieselnden Sand
Sanduhrenzeit
fern den leeren Hülsen der digitalen Epoche
wohnt das Mysterium der Nacht
in Kerkern der Erinnerungen.
hukwa

Samstag, 19. Januar 2019

Januarmorgen

Heute morgen sehr früh schon eine Wanderung durch die eiskalte Natur gemacht. Hier ein Gedicht dass ich von der Wanderung mitgebracht habe.

Kristallen die Landschaft
eisig und einsam
der alte Wildapfelbaum
seine Zweige
wie Silberfinger
im weißen Strahlenkranz zwischen Baum und Fels
die Wintersonne
strahlt golden
dies ist die Freiheit der Frühe
eines einsamen herrlichen Januarmorgen.
hukwa

Freitag, 18. Januar 2019

Der ständig wandelnde Strom

In meiner Jugend achtete ich sehr aufmerksam darauf das ich mit der Gesellschaft nicht im Gleichschritt mitmarschierte. Es war mir immer eine Freude wenn der Tanz ums goldene Kalb begann einfach aus der reihe zu Tanzen. Heute in einem gewissen Alter achte ich sehr darauf das ich nicht in die Altersversteinerung falle. Nur wer den ständig wandelnden Strom unseres Seins erkennt kann der Lethargie entrinnen.
hukwa

Mittwoch, 16. Januar 2019

Ehrgeiz

Ich lebe in der Zeit
und die Zeit lebt mich
aussteigen aus der Tretmühle
vor vielen Jahren
es bleibt der Ehrgeiz
ich selbst zu sein
hukwa

Samstag, 12. Januar 2019

Winterwald

Foto©UteKW
hukwa

Gott

Wenn ich über Gott nachdenke, dann vergesse ich als erstes die Kirche und die Religionen überhaupt. In dem ich meine Gedanken von diesen Fundamenten befreit habe ist es mir vielleicht möglich die große Abstraktion Gott zu ahnen.
hukwa

Donnerstag, 10. Januar 2019

Surrealistischer Morgen

Um 4.Uhr aufgewacht. Ofen angeschürrt, Bad, Kaffee, Morgenmeditation. Um 5.Uhr mit der Arbeit begonnen.
Gestern Nachmittag begann ich an einer surrealistischen Collage zu arbeiten. Ich gehe dabei folgend vor: Vor mir ein leeres Blatt Papier darauf schreibe ich Wörter und Sätze die mir plötzlich in den Sinn kommen, später kommt eine Zeichnung dazu, schließlich Ausschnitte aus Zeitschriften oder Zeitungen. Bei all diesem Tun versuche ich einen Automatismus beizuhalten. Die Anleitung zu dieser Art von surrealistischen Schaffen habe ich mir bei Andre Breton in seinen "surrealistische Manifest" ausgesucht. Man kann eine solche Arbeit auch eine surrealistische Meditation nennen.
hukwa

Mittwoch, 9. Januar 2019

Verborgen

Ruhend im Tagtraum der Nächte
und im Nachttraum der Tage
schwebend in wässriger Verlorenheit
verschollener Tage
Zeit
die wie ein Licht die Dunkelheit durchbricht
lebt verborgen in dir
das einsame Ich.
hukwa

Sonntag, 6. Januar 2019

Dreaming

Foto und Malerei©hukwa
hukwa

Morgenspaziergang zum Scharderkopf

Foto©UteKW
hukwa

Der Schleier der Dinge

In einer Inneren Welt
das äussere Sein wahrnehmen
aus dem Verborgenem heraus
die Gegenstände betrachten
sie verbinden mit den Tiefen des Selbst
ist eine der Aufgaben der Dichtung.
hukwa 

Einen einfachen Gegenstand hinter einer neunfachen Lage von Schleiern zu Verbergen bringt uns der Wahrheit dieses Gegenstandes näher. Wir Erkennen dann das wahre Sein dieses Objektes. 
Thoreich Geißenbauer  

Samstag, 5. Januar 2019

Mehr brauche ich nicht

Ich lausche dem Laut der Meisen
weiß um den grünen Gott
der durch die Wälder pirscht
im Moos und Farn erblicke ich ihn
von Angesicht zu Angesicht
ich bin vereint mit Strauch und Kreatur
verschmilze mit der umgebenden Natur
mehr brauche ich nicht.
hukwa

Freitag, 4. Januar 2019

Die Spur des Geldgeilen Pietro Bernadone

Es ist die Ich-Bezogenheit des Menschen die ihn an den Abgrund führt. Dieser Egoismus dem er folgt wie einem natürlichen Impuls ist für die Menschen schon so selbstverständlich geworden das überhaupt kein kritisches Denken mehr vorhanden ist. Ein taoistischer Spruch sagt: "Spanne den Bogen soweit du klannst und du wirst wünschen du hättest rechtzeitig eingehalten".
Es war der Heilige Franz von Asissi, Francesco Bernadone, der das Vermögen seines Vaters zurückwies und ein eigenständiges Leben führte. Ich würde den Heiligen Franz als den ersten Ökologen des Christentums bezeichnen. Doch die Welt trat nicht seine Nachfolge an sondern folgte der kapitalistischen Spur von Pietro Bernadone, dem Geldgeilen Vater des Franziskus.
hukwa

Mittwoch, 2. Januar 2019

Der wirkliche Schein der Dinge

Wer die biographische Wahrheit im Gedicht sucht wird früher oder später auf das Bewusstsein der dichterischen Einbildungskraft stoßen, die nach eigenem, psychologischen Wahrheitsbegriffen verfährt. 
Thoreich Geißenbauer 

In der Nacht
ruhte das Mondlicht
auf der Fensterbank
und gab den Dingen
ihren wahren Schein
Schatten von Schatten
erzählen Geschichte
Erinnerungen an Erinnerungen
tauchen auf
im fahlen Schein des gelben Gestirns
fordern die inneren gesammelten Ressourcen
und Phantasie
aus den Tiefen herauf
und plötzlich ist man Eins
mit den Dingen.
hukwa

Dienstag, 1. Januar 2019

Januarspaziergang

Fotos©UteKW

hukwa

Denksätze am frühen Morgen

Wenn ein Realist über Proust spricht begreift er ihn nicht.

Schein oder Sein ist auch dass denkst du oder wirst du schon gedacht.

Das Gedichte schreiben mag eine Brotlose Kunst sein aber sie gibt dem Leben eine Festigkeit und einen Halt. 

Schriftstellerei ist verarbeiten, Dichtung ist Suchen.

Die feinste aller Künste ist die Kunst der Selbstveränderung, deswegen werde heute noch zum Künstler.

Leben ist Suchen
selten ein Finden
es ist der Versuch sich zu Ergründen.
hukwa