Dienstag, 29. November 2011

Sich schreibend Erinnern- der Mensch ist eine Komposition

Sich schreibend zu Erinnern ist auch der Versuch sich selbst anzunehemen wie man ist. Unsere Natur ist untrennbar mit unseren Erfahrungen verbunden. Diese Erfahrungen haben uns komponiert, so das wir dass sind was wir in diesem Moment eben sind. Meines Erachtens ist der Mensch eine Komposition aus seinen bewussten und unbewussten Erfahrungen. Wenn ich aus der Erinnerung heraus schreibe ist dies eine Technik die darauf beruht dass ich mein Leben selbst gestalte und nicht gestalten lasse. Während des Schreibaktes mache ich die Erfahrung meiner persönlichen Identität. Jeder Mensch ist der Schwerpunkt seines eigenen Universums. Und dieses "private Universum" verbindet sich mit dem Universum "da draussen". Ich denke so entstehen die Erfahrungen. T.S. Eliot nannte dies "am stillen Punkt der sich drehenden Welt". Es ist das was wir heute im spirituellen - neumodischen Sinn "die eigene Mitte finden" nennen. Es birgt aber auch die gefahr das man sich einer Ilusion hingibt und glaubt etwas gefunden zu haben, dabei hat man sich nur verirrt. Dem beuge ich vor in dem ich alles aufschreibe. Sich schreibend erinnern bedeutet auch das ich mich selbst kritisch überarbeiten kann und somit der Ilusion keine Chance gebe.
hukwa

Montag, 28. November 2011

Wenn der Schöpfergeist wirkt

Mein Einstieg in die Kunst begann vor 35.Jahren. Seither beschäftige ich mich täglich mit ihr, praktisch und theoretisch ob als Dichter, Literat, Maler, Bildhauer oder Land art Künstler. Philosoph war ich von Geburt an, dies sollte bei jedem Menschen so sein. Das wichtigste war mir immer jene Zeit da der Schöpfergeist in mir wirkt. Kunst führt immer zu Aktion. Wenn die Kunst in mir aktiv wird beinhaltet sie Erregung, Entdeckung und einen meditativen Geiseszustand. Der Inhalt dieses Zustandes ruft immer Unvorhergesehenes hervor. Dies ist der Teil der dass Leben des Künstlers besonders interessant macht.
hukwa

Sonntag, 27. November 2011

Wanderung auf dem Trippstadter Geomantiepfad


Schattenloser Engel

Schattenlos und ohne
Stimme
wandeln die Engel der Nacht
getrieben von Mondlicht
gequält von den Winden
durch die Wipfeln der alten Blutbuche
nicht hörend
nicht sehend
dennoch
erkennend
in dunkler Nacht
das Ziel ihrer schattenlosen Wanderung
wohlwissend
graut der Tag
ist ihr Werk vollbracht.
hukwa

Verschalungen

Unser Menschsein ist nichts anderes als verdichtete Materie. Wir können uns mit einer Zwiebel vergleichen. Mit jeder Generation die in die Zeit eintritt legen wir eine weitere Schale um uns und entfernen uns so immer mehr von unserem wahren Sein. Das Gedicht kann ein kurzes Öffnen dieser Verschalungen die unser Sein im Diesseits umgeben bewirken.
hukwa

Samstag, 26. November 2011

Lyrische Energie

Der Geist des Dichters folgt seinen eigenen Gesetzen. Das lyrische Ich des Dichters will die Urform der Dinge schauen. Die Aufgabe des Dichters ist es das geistige Sein in Worte zu fassen um ihm einen bleibenden Wert zu sichern. Das lyrische Ich entspringt dem reinen Geist und nicht seinem Werkzeug dem Intellekt. Sobald das Gedicht im Entstehen ist, beginnt die lyrische Energie im Dichter zu wirken. Vergleichbar mit dem elan vital. Der Dichter strebt nach Seinsvollkommenheit.
hukwa

Fliegender Pfeil

Verschließe nicht dein Herz
denn der Pfeil ist unterwegs
er würde dich finden
selbst wenn du in die Ewigkeit entfliehst.
hukwa

Freitag, 25. November 2011

Des Morgen reine Gedanken

Der frühe Morgen ist die Zeit der reinen Dichtung. Es ist die einzige Zeit am Tag, da dass Ich den Geist noch nicht ganz erobert hat. In solchen Momenten gewährt der Tag dem Dichter eine Schau ins reine Sein. Das seiende und die Dinge haben noch keine Macht, sie werden sie erst in den Morgenstunden festigen. Der Philosoph Imanuel Kant nannte solche Gedanken in der nichts was zur Empfindung gehört angetroffen wird - Reine Gedanken!! Nennt man ein Ding rein so ist damit gemeint, das es ein Freisein besitzt, eine Wesensreinheit der noch die Beimischung des alltäglichen fehlt.
Meine erste Übung am Morgen ist es solchen Gedanken nachzu hängen.
hukwa

Reine Gedanken

Rein sind die Gedanken des
Morgen
lauernd wohnen sie in der
Abstraktion der Wirklichkeit
denn da
sind sie befreit von der
vulgären Sprache des Alltags
des Dichters Morgen steht unter dem Gesetz der
Poesie pure.
hukwa

Donnerstag, 24. November 2011

Wandel und Werden

Der Mensch der nicht alles kritiklos hinnimmt wird sein Leben lang von dem Konflikt der Hinnahme des Lebens wie es ist und dem Drang es zu Verändern begleitet werden. Nur in dem wir um den Wandel wissen wird uns bewusst dass Leben "Werden" ist. Durch beides "Werden und Wandel" muss der Mensch hindurch will er seine Ganzheit erreichen. Um diesen Prozess zu bestehen müssen wir uns immer wieder mit der Totalität unserer Erfahrungen beschäftigen.
hukwa

Mittwoch, 23. November 2011

Die freie Wahl aufgeben

Für jene Menschen die die ihnen anerzogene Werte kritiklos übernommen haben muss das Leben Eindimensional bleiben. Wenn die Welt sich um sie herum Verändert dann ergreift sie die Angst und Abwehr vor dem Neuen. Solche Menschen haben das Gefühl dass es so etwas wie eine freie Wahl gibt aufgegeben, ihr Leben ist reines Robotertum.
hukwa

Die Änderung

Zwischen Gestern und Morgen zählt nur noch jener
Moment
da die unvergängliche Welt mit der vergänglichen zusammen trifft
denn:
alles ringt alles strebt alles schafft
Alles
ist schon Vorgedacht
was dazwischen schwebt ein
Ich
durchtrennen wir die stählernen Spinnweben unseres
Museimsreifen Bewusstseins
werdet wach
lauscht dem kosmischen Gesang der Planeten
die Zeit der Änderung ist gekommen
durchbricht eure selbstgemauerten Konsumgefängnisse
denn die Änderung
wartet vor der Tür.
hukwa

Dienstag, 22. November 2011

Verwandlung

Novembernebel steigt aus der alten Blutbuche
Ihr Astwerk hat der Herbst gelichtet
Die Krähen ruhen wie Buddhas in der Krone
Und ihre Augen schauen wie glühende Bernsteintropfen
In einem anderen Leben wohl werd auch ich mal eine
Krähe sein
Vielleicht ein Baum
Auch eine Raupe die klettert am glatten
Buchenstamm
Im Wissen bald wird sie
Falter sein.
hukwa

Montag, 21. November 2011

Mystischer Morgen

Heute morgen bin ich sehr früh in den Wald gegangen. Auf einer kleinen Waldlichtung ließ ich mich nieder, über mir thronten die Wipfel mächtiger Fichten, neben mir wuchsen kleine Zitterpappeln und Faulbeerbäumchen. Moos und Farngeruch lag in der frühen Morgenluft, ein Täuber gurrte sanft und ein Kleiber piepste leise. Ein herrlicher Morgen, ein göttlicher Morgen, zog es durch meine Gedanken,ja, göttlich ist der richtige Ausdruck. Ich fühlte es mit irgend etwas das in mir wirkte das mir bekannt und unbekannt zugleich war. An einem solchen Morgen im Wald kann man das Wesen Gottes begreifen. Man kann es fühlen, vielleicht sogar sehen. Der Verstand sucht das Wesen Gottes durch Aussagen darzustellen, doch damit ist er ausser Gott. Die wahre Gotteserkenntnis liegt im Eingehen zu Gott und im Handeln aus Gott. Im Begreifen der Inneren und Äußeren Natur, die äussere Natur als eine Analogie zur inneren Natur des Menschen. Gott mag uns dann erscheinen wie ein vielfältiger Kristall, er spiegelt sich immer wieder neu, vom dunklen schwarz bist zum hellsten Licht. In allen Berechnungen und Farben, denn er ist aller Dinge Wesen. Jetzt im Moment ist er in diesem Kleiber, dem mein Auge folgt. Er ist in der Made die der Vogel aus der Rinde zieht, und er ist in dem Stamm an dem der Kleiber klettert. Er ist in der uns umgebenden Natur. Er ist das Nichts und das Alles. das nichts freilich ist im gewöhnlichen Verstehen leere Nichtigkeit, es kann auch die ganze Erfüllung die höchste kreaturlose, eigenschaftslose innere Wirklichkeit sein. Die ewig Schauende Seele findet in der Natur das Wesen der Gottheit. Ein Morgen wie der heutige bringt in mir wieder jenes Gefühl zum flammen, das den Nährstoff für die persönliche Mystik bildet. Nur in der Natur können wir zum Einen finden.

Am Anfang

Am Anfang war das Wort
das orphische Wort
und es wirkte und schaffte
versuchte sich in Güte und Kraft
und wenn mein Herz je ein Wort pries
dann jenes Zauberwort
das Poesis hieß.
hukwa

Sonntag, 20. November 2011

Auf dem Weg ins Goldene Zeitalter

Für den Dichter ist die "andere Realität" (Materialisten nennen sie Irrealität) die eigentliche Lebenswelt. Traum und Poesie werden für den Dichter zur existenziellen Wahrheit. Aus seinen poetischen Traumwelten heraus nimmt er die Realität wahr, in der Sehweise mit der normaler Weise die Poesie betrachtet wird als Nicht-Wirklichkeit. Die Budhisten sehen die Welt ja ebenfalls so. Über sein dichterisches Schaffen nähert sich der Dichter einer Welt poetischer Wirklichkeit in der die Gesetze der Poesie vorherrschend sind. Hier herrschen die Bestimmungen der Weisheit, Liebe und Poesie vor. Der Dichter tiefer Dichtung befindet sich immer auf dem Weg "nach Hause", in sein Goldenes Zeitalter.
hukwa

Orphischer Schamane

Ich rufe und benenne Dich
Orpheus
Du
Umgeben vom dunklen Licht der Unterwelt
Dich zu Deuten in
Baum Stein Pflanze und Tier
Ist mir mystischer Auftrag
In Seins-Verlorener-Zeit
Dichterwort spreche ich in
Delphischer Sprache
Die Du verstehst
Die dich erweckt
Der Du nur schläfst
Wie merlin hinterm Weißdornbusch.
hukwa

Samstag, 19. November 2011

Dichtung und Schamanismus

Wortmagie, Musikalität, Anrufung, Unerklärliches so erscheint uns die tiefe dunkle Dichtung. Ontologie und Metaphysik, Mythologie und Vision, Gedichte fern der Alltagssprache, eben tiefe Dichtung. Ein Manierismus aus Urwörtern und Urbildern der Poesie. Die Metaphorik tiefer Dichtung scheint wie in Trance gesprochen- hat diese Dichtung nicht eine Ähnlichkeit mit der Sprache des klassischen Schamanismus? Ja, das hat sie! solche Dichtung ist in ihrem Wesen sehr schamanisch. Wie der Schamane seine Hilfsgeister ruft, so spricht der Dichter tiefer Dichtung zu seinem Gott Orpheus. Seine Sprache ist orphisch, doch die Legende von orpheus ist auch sehr schamanisch. Seine Fahrt in die Unterwelt ist doch das selbe wie die schamanische Trance. Dichtung und Schamanismus speisen sich aus der gleichen Quelle.
hukwa

Schwarzer Engel

Nachts wenn ich ruhe schwebt der
Engel meiner Kindheit
im blauen Äther
schwarzer Engel meiner Kindheit
Mit roten Augen
kalt und böse
Dennoch
dein Zauber kann die
Fesseln der Seele lösen
schlägst du im harten Sandstein
die klaren Wasserquellen
die Labsal sind
für die müden
Lebenswellen
dringst Du aus Dunkelheit zum Lichte
um kämpferisch mit meiner
Seele zu ringen
mit ihr in die
Glut der goldene Sonne zu springen
O schwarzer Engel
dunkler Kindheitstage
Ich glaube an das
Entrinnen.
hukwa

Freitag, 18. November 2011

Mixed Media

Bei meinen Mixed Media Werken achte ich stark darauf, dass ich vor allem sehr alte Materialien verwende. So sind meine Scrapbooks und artbooks aus Papier hergestellt das in der Regel über 50 Jahre alt ist. Papier das nach 1970 hergestellt wurde nutze ich für diese Werkreihe nicht. Einige dieser Werke sind "umgewandelte Bücher" deren Original aus den Jahren von 1880 bis 1910 stammt. Durch solches Alter erhalten die Künstlerbücher jene Aura die ich bei diesen Werken bevorzuge. Das Material besorge ich mir aus alten Bücherbeständen und Antiquariaten. Somit haben diese Kunstwerke allein schon durch ihr Alter einen künstlerischen Wert.
hukwa

Mantel der Poesie

Du dunkle
Nacht
Schmeichlerin
Hart wie Granit
Doch auch
Sanft wie der Mond
Mantel der Poesie
Wärmst Du mir
das Antlitz der Seele.
hukwa

Donnerstag, 17. November 2011

Von Mixed media und Langeweile

Gestern Abend kehrte die Farbe wieder zu mir zurück. Ich habe sofort ein Bild angefangen zu malen. Das Malen ist der ideale Ausgleich zur Lyrik. Am Morgen dichte ich, am Abend male ich und dazwischen schreibe ich meine Prosa. In den Sommermonaten habe ich eine große Reihe von Scrapbooks angefertigt die ich in diesem Winter füllen will, mit Malereien und Texten. Es wir eine Art von Mixed Media werden. heute Morgen habe ich bereits um vier Uhr früh mit der Arbeit begonnen. Für einen Künstler ist es immer von Vorteil wenn ihn seine Ideen und Schaffenskraft am frühen Morgen wecken, das ist elan vital pur. Es gibt dem Leben einen Sinn und Halt. In unserer schnelllebigen Zeit langweilen sich die meisten Menschen vom Morgen bis zum Abend habe ich manchmal das Gefühl. Langeweile ist ein Wort das es in meinem Sprachschatz eigentlich nicht gibt. Das künstlerische Schaffen lässt nie Langeweile aufkommen.
hukwa

Nacht

Du dunkle Nacht
Schmeichlerin der Seele
hart wie Granit und
sanft wie der Mond
Mantel der
Poesie
wärmst du das Antlitz
der Seele.
hukwa

Mittwoch, 16. November 2011

Von meinem Bett aus
erkenn ich den glänzenden
Vollmond
der Raureif
über der alten Blutbuche
ein Gleichnis meiner
Seele
Bald tauchen die Krähen auf
In dieser absoluten Stille bin ich
Eins mit meinem Selbst.
hukwa

Früher Morgen

Am frühen Morgen
stand ich am Fenster
und bewunderte den Raureif
die Stille der vereisten Bäume
ein kurzes Bellen vom Feld her
kündet mir das der Fuchs nun seinen Bau aufsucht
gerne wäre ich mit ihm
durch die Nacht gelaufen.
hukwa

Seelenfunken

Seelenfunken die in den Nächten
mein Zimmer erhellen
Aus meinem inneren Reich kommend
Steigen sie auf in die Höhen des Geistes
Draussen klirrt die kalte Novembernacht
In die Dunkelheit wirft der Mond ein Gedicht
Als schriebe er über mich und mein Leben
Das in den Nächten
meine innere Uhr
in andern zeiten schlagen lässt.
hukwa

Blutbuche

Vollmond
Blutbuche
Beschwörung der Stille
Dichterwort
Wort der Poesie
Orphisches Kleid des Geistes
Anrufung
Dunkle Quelle in Mir
Suche ich auf den alten
Waldbrunnen
Wo der Albe haust
Denn dort ist Meine
Seele zu Haus.
hukwa

Dienstag, 15. November 2011

Schau in die Welt

Schau in die Welt
Sie kann Dir nicht viel bieten
Schau in Dich selbst
Willst Du wunderliches Erleben.
hukwa

Natur als Fundus des Dichters

wenn ich in Tagebüchern und meinen Lyrik und Gedichtsammlungen der letzten drei Jahrzehnte blättere und darinnen lese finde ich eine Entwicklung vom Objekt zum Subjekt. Vor allem bei den Gedichten, sie haben sich so entwickelt das heute mehr das persönliche Ich im Vordergrund steht. Das Ich das aufnimmt, das sich vor allem mit jenem großen Thema, nämlich der Natur beschäftigt. Sie- die große Mutter Natur bietet dem Dichter einen unerschöpflichen Fundus an Themen für Gedichte und Geschichten.
hukwa

Montag, 14. November 2011

Ich Stein

Wenn ich allein im Wald
dem Vogelflug lausche
und das Geschrei der Steine
mich schmerzhaft daran erinnert
das ich selbst einmal Stein war
der zu einer Form gehauen werden sollte
und dabei zerbarst.
hukwa

Sonntag, 13. November 2011

Der naturmagische Dichter

Rosenzeit ist vorrüber
Frau vermißt den Flieder
Zugvögel ziehen wieder
Wildgänse schreibens nieder
In Keilschrift Himmelüber
Teich ist bald vereist
Holunder steht ganz bleich
Eberesche hat ausgeklüht
Winter kehrt eiskalt
In die Wälder ein
Dichter ist allein.
hukwa

Kindheit

Da war niemand der mich zu Formen versuchte
Keiner warf mich auf die gesellschaftliche Töpferscheibe
Im Sommer lief ich Barfuss
Im Winter beobachtete ich den Dompfaff
In der Dämmerung saß er aufgebläht im kahlen Kirschbaum
Oft schlich die einäugige schwarze Katze um den Taubenschlag
Mein Vater hatte ihr ein Auge ausgeschossen
Wenn im November schon Schnee fiel
War die Freude auf Weihnachten besonders groß
Im Schnee erkannte ich die tierarten an ihren Spuren
Lange bevor ich Lesen und Schreiben lernte
Manchmal lag eine verhungerte Krähe im Schnee
Die ich dann in das Geäst einer Kiefer band
Am liebsten war ich allein im Wald
Der gleich vor der Haustür begann
Totenstill war der Wald im Winter
Oft dachte ich der
Tod ist eine Krähe im Baum
Manchmal sah ich noch ganz andere Dinge
Im Sommer sagte ich oft
Heute Nacht schlafe ich im Wald
Da war niemand der mich versuchte zu Formen
Manche fragten mich
Was willst du mal werden wenn du groß bist
Ich gab darauf nie eine Antwort
Doch ich dachte
Auf jeden Fall nicht wie Ihr.
hukwa

Samstag, 12. November 2011

Poesie pure

Ich arbeite mit der ungeformten Form
des Geistes
hole sie herab aus meinem
Makrokosmos
ich schwitze und darbe bei der Arbeit
tauche ein ins innere Labyrinth der Zeichen
mit meiner Hand die den Stift hält
der ungeformten inneren Form
Form zu verleihen
ist das Gesetz der Poesie Pure
ich reise durch die Milchstrasse
durch Äonen und kosmische Welten
in mir entdecke ich Kontinente
die Afrika und Asien an Größe übertreffen
tauche immer wieder ein
in das Meer der
ungeformten Form
nur eine Form lebend
Poesie Pure.
hukwa

Tao und Poesie

Gedichte fallen nicht vom Himmel, sie kommen aus der Tiefe des Dichters und Poeten. Jedes Neue gedicht ist ein Wagnis, es will in die Welt und will dort "sein". In der Welt findet es seine Deuter. Vielleicht steckt am Anfang eines Gedichts eine Absicht, doch diese wird sich verwandeln sobald das Unbewusste seine Arbeit macht. Ich habe mich oft gefragt woher kommen meine Gedichte? Ich kann nur sagen es ist eine Quelle in mir manchmal fließt sie Wochenlang dann versickert sie wieder für einige Zeit in der Zwiswchenzeit male ich oder schreibe Prosa. Kosmisches und Unbewusstes manifestieren sich im Gedicht und im Kunstwerk. Die alten Chinesen hatten hierfür einen Ausdruck: Tao!
Alle großen Taoisten haben auch Gedichte geschrieben. Also muss es einen Zusammenhang zwischen Tao und Poesie geben. Wahrscheinlich kann man das Tao nur über die Poesie erklären. Das verstehen von Tao ist eine rein innere Erfahrung, Dichtung ebenso. In der Stille entstehen Gedichte und nur in der Stille finden wir auch das Tao. Die orphische Quelle ist die Quelle schöpferischer Kraft und die des Tao.
hukwa

Freitag, 11. November 2011

Traumnacht

Ich flog mit schwarzen Schwänenflügeln
unter mir glänzte Sternenhell die Erde
der Strom der Lebenslügen war verhallt
ich war zum kosmischen Tänzer erhoben
weit entfernt von Menschen
doch nahe meinem Märchenwald
ein silberner Kelch war mein Körper nun
darinnen meine Seele auf ihrem Thron
Tränenschwer verhallte der letzte Erdenton
ich flog durch kosmische Äone
goldene Gewitter zuckten hinter mir
schlief in der Venus wollüstiger Daune und
sah was keiner vor mir sah.
hukwa

Donnerstag, 10. November 2011

Poesietherapie

Poesietherapeutisches Schreiben ermöglicht uns das wir unsere eigene Aktualität erfahren, anstatt die täglichen stereotypen und Verzerrungen, in die uns der Strom des Lebens oft pressen will zu Schlucken. Durch die Schreiberfahrung begeben wir uns in eine Übung hinein die im Uneingeschränkten JETZT erfahren wird. Das besondere an der Schreiberfahrung ist ja das gestalterische Verarbeiten der Vergangenheit. Wie ein hungriger Mensch Nahrung wahrnimmt, selbst wenn gar keine vorhanden ist so fährt der unbefriedigte Mensch neben seinen gegenwärtigen Aktivitäten fort unbefriedigte Geschäfte aus der vergangenheit zu bearbeiten. Somit fällt es im schwer sich auf die Ganzheit im Hier und Jetzt zu konzentrieren.
hukwa

Warum ich Gedichte schreibe

Ich habe sie gesammelt
die Erfahrungen der Jahre
einige Verschlüsselt
und Symbolhaft weitergegeben
sind sie erschienen in
Zeitschriften und Büchern
andere sind nur für mich
sind Fenster und Türen
in meine Vergangenheit
sind sie die Schlüssel
die den Riegel meines Unbewussten geöffnet haben
andere sind Schreie und Anklagen
Augenöffner sollten sie sein
einige werden Zeitspiegel sein
waren mir Arznei und rollende Steine
sollten Wirken wie ausgeworfener Sand
im schmierigen Getriebe einer
egoistischen Gesellschaft
so werden sie mir Heute zu
Richtpunkten
zu Bojen der Orientierung
ausgeworfene Anker
einer Reise durchs Labyrinth
zusammengesetzt ergeben sie mein
Lebenspuzzle.
hukwa

Urgesteine

Bemoostes Urgestein
umwuchert von Farn und Brombeerranken
uralte Wurzel
Fäulnis
Hirschlosung
der Dachs kam diese Nacht vorbei
der Schlag der Drossel beim ersten Lichtfall
hat einen arkadischen Unterton
Gott sieht man überall
in Wurzelgestalt
ganz leis und fein
wie Äthermusik
dringts aus dem Urgestein
wie Elfenlied und Zwergensong
ich lausch ihnen lange schon.
hukwa

Orte der Poesie- Kindheit

Wenn man intensiv schreibt wird uns irgendwann der Ort, die Strasse oder das Haus wieder begegnen, wo wir unsere Kindheit verbrachten, es ist nicht möglich davon lozukommen. Denn Eindrücken, Empfindungen und Erfahrungen von damals bleiben wir immer verbunden. Mit ihnen hat schließlich alles begonnen, sie stecken so tief in uns, das die meisten Menschen sie verdrängen, als Symbole gären sie aus unserem Unterbewusstsein wieder hervor um in uns zu wirken, ja, ein fast eigenständiges Leben in unserem Unterbewusstsein zu führen. Solche Symbole sind innere Mächte. Treten wir die Reise zurück ins Kinderland an begegnen diese Symbole uns oft in Form von Chiffren, wenn wir sie enträtseln, fällt es uns leichter zu durchschauen was auf psychischer Ebene in uns vorgeht. In diesem Sinne ist biographisches Schreiben immer auch ein Stückchen Therapie.
hukwa

Mittwoch, 9. November 2011

Mein Wald von Borceliande

Noch einmal möchte ich durch Savannen ziehen
in dunkle Urwälder eindringen
von hohen Berggipfeln aus
denn Adler unter mir Kreise ziehen sehen
Noch einmal möchte ich mit den Hirschen röhren und mit der
Graugans nach Norden ziehen
durch weite Tundren gehen
in Nebelfeuchten Tälern
die Geister tanzen sehen
doch hält mich mein Pfälzerwald gefangen
mein Wald und der von
Joringel und Jorangel
Vivianne zog ihren Zauberstrich und
Merlin harrt nun aus unterm Weißdornbusch
der Amsel und dem Dompfaff hier bestens bekannt
bleib ich in meinem alten Wald
hier habe ich wie meine alte Eiche
sehr tiefe Wurzeln gezogen
der Wald hier ist mein Bannwald geworden
hier gibts zwar keinen Wolf und keinen Bär
doch Dachs und Fuchs sind mir gute Nachbarn geworden
sogar der Luchs kommt manchmal hierher
hier habe ich ein Dornrösschenschloss bezogen
auf der Veranda Heckenrose und Holunder großgezogen
ich bleib hier in meinem Pfälzerwald
in einsamen Zwiegesprächen
mit Merlin von Borceliand.
hukwa

Morgen

Die Poesie die du Heute schreibst
ist vielleicht das
Märchen
dass du Morgen lebst.
hukwa

Früher Morgen im Wald

Früher Morgen
erstarrt scheinen die alten Eichen
wirken wie Kentaurengestalten
Uralte Wurzelstöcke mit
Gorgonenhäuptern
Medusa schaut aus Felsgestein
Waldweiher wird zum Spiegel
Überall die Signatur
die Stille der Wälder ist eine
Antwort.
hukwa

Dienstag, 8. November 2011

Anker werfende Monade

In deinen tiefsten Tiefen
bist du ein Schiff
eine Monade
die durch die silbernen Meere des
Universums segelt
auf der Suche nach einem Eiland
wo du Anker werfen kannst.
hukwa

Manifestierte Literatur

Ich schreibe und bleibe dem Tag auf der Spur. Lasse mich dadurch nicht so schnell überwältigen von den Infamitäten die überall lauern.Schreiben, Lesen und literarisch Formen ist das sich Einschalten in den Kreislauf der Literatur. Man ist Teil eines Gesamtkunstwerkes, blättert in der Literaturgeschichte und die Dichter und Denker egal welcher Zeiten manifestieren sich in meinen Tage- und Arbeitsbüchern. Wenn ich am frühen Morgen gegen fünf Uhr aus meinem nächtlichen Schlaf erwache und mit einem heißen Kaffee vor dem Schreibtisch sitze kommt das über mich was ich das zweite Erwachen nenne. Ich erwache nun aus meinem geistigen Schlaf. Wenn ich dann staunend über mein Dasein nachdenke, wenn mir alles vertraut und fremd zugleich ist, wenn der Stift über das Papier rast dann weiß ich dass Literatur mehr ist als trockenes Papier. Sie führt ihr eigenes Leben. Jeder kann das fühlen solange er nicht geistig abgestorben oder politisch ruhig gestellt ist. Jedem System ist die Literatur sobald sie ihre Saat in politische Felder legt ein Dorn im Auge. Die Literatur ist die überzeitliche Wahrheit die sich nur schwer verfälschen lässt. Sie ist Zeuge für nachfolgende Generationen solange sie mit der Tinte der Wahrheit geschrieben ist. Ein Dichter sagte einmal dass jede Nation mit Poesie beginnt und mit Algebra endet. Ich gebe ihm recht und schreibe weiter Poesie.
hukwa

Belladonna

Nachts fallen Blätter
wie silberne Tränen
in den goldenen Träumerhain
Dann sinkt der sanfte Mond
über schwarzglänzende Tollkirschenfrucht
und schläft im Träumerwald
im Busch der Belladonna tief.
O dunkle Frucht
erschauernd Busch und Baum
mit deinem behutsamen Duft
O dunkle Frucht
Königin der Nacht.
Wenn in den Weiden am Bach
das Lied des Morgen erklingt
fast weinend es die Amsel singt
erscheint sie wie aus einem Schlaf erwacht
als hätte ein Gott sie müde gesungen
die ganze Nacht.
hukwa

Dichtung eine Innere Quelle

Ich erinnere mich das ich während einer Lesung über Poesie, tief in mir drinnen plötzlich Worte und Sätze fand die ich mündlich Vortrug und die Gedichte ergaben. Dies ist die Unberechenbarkeit von Dichtung, das Anzapfen der orphischen Quelle. Dies ist magische Sprache wo der Dichter zu einer Art lyrischen Priester wird. Eine innere Quelle öffnet sich, sprudelnd ergießt sich ein gewaltiger, poetischer Sprachschatz in die Welt. Die nenne ich eine Geburtsstunde absoluter Poesie.
hukwa

Montag, 7. November 2011

November

Jeden Abend
wenn sich die Dämmerung über das Tal legt
verlasse ich das Haus
noch einmal durch den Wald laufen
das Aufsteigen der Nebel beobachten
das Käuzschen lockt
eine Waldtaube fliegt klatschend auf
voller Unruhe die Stockente im Röhricht
den letzten Dämmerungssturz der wasseramsel in die Bach beobachtend
kehre ich reich nach Hause.
hukwa

Poesie als Lebensform

Ich betrachte das schreiben von Poesie nicht als einen Beruf, sondern als eine Lebensform. Ich lebe für die Poesie und aus der Poesie, für die Kunst überhaupt. Dies nahezu rund um die Uhr. Der Dichter ist ein Empfangender. Alles muss für ihn beschrieben werden auch das was sich ihm entgegenstellt. gerade die Widerstände, die Infamitäten und die Narrationen des Lebens öffnen dem Dichter die Möglichkeit zur Einkehr in die Wunderwelt der Poesie. Absolute Poesie und Dichtung ist eine Innere Wirklichkeit. Dinge die das menschliche Auge nicht sieht werden erkennbar, wenn wir mit unserem lyrischen Auge die Welt betrachten. So ist Dichtung schauen von Manifestationen die sich in der Vielfalt kristallisieren. Bevor der Poet das Haus erkennt schaut er das Sandkorn.Wahre Dichtung liegt jenseits des diskursiven Denkens. Sie kann nur Erfahren werden, als ein tiefes Inneres Gefühl, als eine unmittelbare Reflexion metaphysischer Erkenntnis und Ereignisse. Sie ist eine Innere Stimme, die orphische Stimme, die aktiv wird, die sich Werkzeug und Hörer verschafft. Die nicht allein Intelektuell, nicht allein Sinnlich, nicht allein Emotional genannt werden kann, sie ist eine Ganzheit, die ihre Bedeutung dadurch erhält dass sie in der letzten Wirklichkeit wurzelt.
hukwa

Sonntag, 6. November 2011

Zeitreisen

Die Achtsamkeit die ich meinem Tagesablauf entgegen bringe gründet vor allem darauf nicht in "der Trivialität des alltäglichen sich zu verlieren", so nannte es Heidegger und ich gebe ihm recht. Die Gefahr ins Eindimensionale abzusacken ist in unserer Gesellschaft immer vorhanden. Daher sollte man sich mit den unterschiedlichen Dimensionen des Lebens einlassen um zu lernen, dass Leben viel mehr ist als das was wir zu sehen glauben. In diesem Sinne und nur in diesem- sehe ich mich als ein Travelling Clairvoyance- was auf einfache Art ausgedrückt etwa "Reisender Hellseher" bedeutet. Dies hat weniger mit Esoterik als mit Tiefenpsychologie zu tun. Erst wenn man sich damit beschäftigt erkennt man den tieferen Sinn dieses etwas aufgebauschten Ausdrucks. Es ist nichts anderes als der Aufenthalt im Geist an einem fremden Ort. Wird diese Technik geschult und ausgearbeitet besteht die Möglichkeit von einer Dimension in eine andere über zu gehen. Solche Reisen finden nicht nur im irdischen Bereich sondern vor allem im kosmischen statt. Mit ein wenig Entschlossenheit sollte jedem Menschen eine solche "Zeitreise" möglich sein. Was bei solchen "Reisen" passiert ist das unser Unterbewusstsein mit unserem Alltagsbewusstsein in Kontakt tritt und die unbewussten Energien die Möglichkeit haben zu fließen.
hukwa

Samstag, 5. November 2011

Vom Kleinen ins Große

In dem wir uns den kleinen Dingen des Lebens zuwenden öffnet sich in uns ein Bereich der Größe. Ich meine ein Bereich geistiger Größe der die Eindimensonalität übersteigt. Wir haben in der Evolution nun den Punkt erreicht wo wir vom Groben zum Feinen übergehen müssen. Wir müssen uns mehr nach innen orientieren, uns den verborgenen Bereichen unseres Daseins zuwenden. Nämlich jenen kaum spürbaren und merkbaren Schwingungen die in unserem Alltag wenn sie auftreten so fein sind dass wir sie in der Regel überhaupt nicht bemerken. Wir müssen lernen den Schleier der Trivalität, den uns unsere materialistische Gegenwart überhängt zu öffnen wenn wir das Ganze erblicken wollen. Der Mensch erkennt noch weniger als die Hälfte jener geheimnisvollen Bedeutungen die ihn umgeben. Wir glauben zu sehen doch wir sind vom wirklichen sehen noch weit entfernt.
hukwa

Freitag, 4. November 2011

Panische Begegnung

Durch bunte Herbstlaubfülle
lief tief in mich versunken
in die Waldesstille
in den Zauberwald hinein
Da
an einem dunklen Teiche
wo das Schilfrohr stand schon in der Bleiche
klang aus grünlich braunem Dickicht
eine Syrinx sehr leise
Sanfte Töne schwingend aufgegangen
blies sie hauchend in die Röhre
bog sich Gras und Schilf ganz leicht
Hier im Röhricht und im Busche
sah ich zierlich ihn umherhuschen
in den Teich hinein ihn starren
sah das kurze Hörnerpaar
hör ihn mit den Hufen scharren
Wind weht auf
die Äste knarren
wie ein Spuk war er gekommen
wie ein Geist ist er gegangen
und verzaubert war die Zeit
was wisst ihr den von den Geistern
von den ruhelosen Leibern
die hier leben die hier wirken
Geisterstunde kehre wieder.
hukwa

Owendstimmung im Karlsdal - in Pfälzer Mundart

Do dringt kä Laut aus de Stadt her
si dief im Wald so Menscheleer
un bernschtefarbe färbt de Mond
es Wolkemeer.

Ich bin allä mit moim Gedonkemeer
hör nur a leises dunkles rausche
moi innres Meer
in den Wolkefetze ohn ich es Götterheer.

Silvernevel stehn im Dal
Sun leischt uff de Höh
majestätisch schwebt de Reiher
änsam dursch es Dal.

Om Bachuver die Kätzjer bliehn
neichen sich im silvernen schweige
als warten se uf es nächtliche Feereige
in den Johreskräs mit oi
a letschter Schrei vum Habicht om Himmel
a grinni Wiss do druf a änsomie Birk
Stille im Dal,
hukwa

Donnerstag, 3. November 2011

Wir Sternenkinder

Sternenkinder die wir sind
Strahlen eines göttlichen Bewusstseins
Bruchstücke des Geistes von Brahman
sind wir die Kinder
Krishnas und Shivas
Töchter und Söhne der Kali und Gaia
Wir verharren im Dornröschenschlaf
Bis uns der Prinzenkuß der
Erleuchtung erreicht
so dass wir uns wieder Erinnern
unseres uranfänglichen Seins
aus der alle kosmische Energie fließt
wir baden im Fluss des Heraklit
reiten auf seiner Welle
wohnend in einer fensterlosen Monade
zu unserem kosmischen Ursprung zurück.
hukwa

An der Kehre des Seins

Ich bin ein funkelnder Stern
an der Kehre des Seins
Zuhause in den
Äonen der Planetensysteme
Heute schlafe ich den irdischen Schlaf
Morgen erwache ich zu kosmischen Bewusstsein
so lebe ich mein Leben in
irdischem Ringen
erklettere den Pipal Baum
um Erkenntnis zu erringen
meine wirkliche Gestalt kann ich
hier nicht erkennen
dafür kann ich meinen Geist benennen
der ein funkelnder Stern ist
an der Kehre des Seins.
hukwa

Mittwoch, 2. November 2011

Winter Ahnung

Weich versinken deine Füße
in das bunte Laub der Wälder
dir wird bange vor der Stille
die aus Baumeswipfeln fällt.

Kraut und Farn Blüte so ferne
Eberesche ist verblasst
Aus dem Moor dringt Kräuterfäulnis
Eiche geizt mit ihrem Saft.

Noch einmal träumst du vom Sommer
sehnest dich nach Sonnenkraft
letzter Blätterfall im Dämmern
und der Herbst ist auch vollbracht.
hukwa

Dienstag, 1. November 2011

Kelten - Im Landkreis Kaiserslautern

Als ich noch ein kleiner Junge war fiel mir ein Kalender mit einem Artikel über Kelten und Druiden in die Hände. Mit großem Interesse habe ich diesen damals gelesen. Seit dieser Zeit beschäftigte ich mich immer wieder mit den Kelten und vor allem mit ihren „Philosophen“

(wie……sie nannte) den Druiden. Ich bin niemals irgendeiner „Keltomanie“ verfallen doch das „Volk das aus dem Dunkeln kam“ ließ mich auch nicht mehr los. Mich interessierte vor allem die Mythologie dieses Volkes.

Kurz nach dem ich damals in jenem alten Kalender gelesen hatte erfuhr ich das wenige Meter von meinem Geburtshaus entfernt in den 1930zigern Jahren Ausgrabungen gemacht wurden und man Eisenbarren und Bronzestücke aus der Keltenzeit fand. Mein Geburtshaus stand also förmlich auf „keltischem Boden“, ich denke das hat mich schon ein wenig geprägt. Dann erfuhr ich noch dass gerade einmal zwölf Kilometer von meinem Geburtsort entfernt um 1874 eines der besterhaltensten keltischen „Fürstengräber“ Deutschlands entdeckt wurde. Seit damals habe ich immer wieder die Zeit gefunden meine nähere Heimat zu durchwandern Spurensuche nach den Kelten.

Das Waldgebiet das wir Heute als Pfälzerwald bezeichnen hieß zur Zeit der römischen Besiedelung „vosagus“. In ihrer ursprünglichen Ausdehnung reichten die Vogesen vom Südelsass bis in den Hunsrück hinein. Dieser Landstrich wurde in Teilen von den Kelten besiedelt, diese nannten das Land „Wassichin“, was etwa mit „Auerochsengebirge“ zu übersetzt wäre.

In der Vorderpfalz siedelten germanische Stämme im Bereich der Westpfalz siedelte vor 2000 Jahren, denn Donnersberg mit eingeschlossen, der keltische Stamm der Treverer, im Bereich Kaiserslautern und der Sickinger Höhe die Mediomatriker, ebenfalls Kelten.

Vom Bliestal her lief eine uralte Handelsstrasse, die sich an der Stelle, wo heute die Stiftskirche in Kaiserslautern steht, mit einer anderen Straße, die am Nordrand des“Landstuhler Bruchs“ gegen Westen führt traf. Dieser Straßenzug zog sich über die „Wormser Höhe“, südlich am Donnersberg vorbei, in den Bereich Worms. Dieser Straßenbereich führte durch die „Kaiserslauterer Senke“, die eine Passregion ist. (1.)

Die ersten Siedler in der Westpfalz, im sogenannten Reichsland, waren also keltische Stämme. Etwa 100 v. Ch. Wurden diese von den Römern in ihr Reich mit eingegliedert.

Im Bereich der erwähnten Verkehrs- und Handelsstrassen finden sich eine Reihe kelto-römischer, ehemaliger Siedlungen, im Landkreis Kaiserslautern vor allem auf dem „großen Berg“ in Kindsbach weiterhin in Kaiserslautern, bei Otterbach, in Landstuhl, Queidersbach, Rodenbach und Weilerbach, hier wurde 1874 dass berühmte „Rodenbacher Fürstengrab“ entdeckt.

Schauen wir ein wenig über den Landkreis von Kaiserlautern hinaus finden wir in nächster Nähe weitere Besiedelungsräume der Kelten, so die Heidelsburg bei Waldfischbach, dass oppidium auf dem Donnersberg, die Heidenburg bei Kreimbach und weitere einstige Siedlungen in Bad Dürkheim.

Als einer der ältesten keltischen und gallorömischen Siedlungen dürfte der „Große Berg“ bei Kindsbach, im Landkreis Kaiserslautern gelten. Die Hochfläche der Sickinger Höhe gehörte in römischer Zeit zur sogenannten „Provincia Gallia Belgica“. Die keltische Bevölkerung die hier lebte gehörte dem Stamm der Mediomatriker an, dessen Siedlungsraum sich zwischen der Maas im Westen und dem Westrand des damals waldreichen Pfälzer Berglandes im Osten mit den Flusstälern der Steinalb und der Lauter deckte. Divodurum, das heutige Metz war die zentrale Burg der Gottheit, der Druiden und des obersten Stammesfürsten. Oft hatte ein „keltischer König“ beide Ämter inne, dass des Druiden und des Stammesführers.

Wir wissen über die Kelten nur sehr wenig und über die Druiden fast gar nichts. Römische Überlieferungen sind mit Vorsicht zu behandeln.

In Kaiserslautern finden sich erste keltische Spuren um 800 vor Ch.. In der Kaiserslauterer Senke, am Rothenberg rodeten keltische Siedler den Wald, legten Felder an und bauten Holzblockhäuser. Sie verstanden sich darauf Brot zu backen, zu Spinnen, zu Weben und auf Töpferscheiben Gefäße zu formen. Auch beherrschten sie die Kunst Bronzeäxte zu schmieden. Der Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit erfolgte westlich des Rheins mit erheblicher Verzögerung.

Der prächtigste Fund im Landkreis Kaiserslautern war das schon erwähnte „Rodenalber Fürstengrab“ ein Wagengrab, datiert um 500 v. Chr. Mit seinen eisernen Radreifen und prunkvollen Schmuckbeigaben erzählt uns dieser Fund einiges über die elitäre und politische Stellung „keltischer Könige und Fürsten“ (rigs). Von einem Adligen keltischen Lebensstil zeugen auch die ehemaligen „Fürstensitze“, die über den Landkreis Kaiserslautern hinaus zu finden sind. Diese „Fürstensitze“ müssen wir uns in der Regel als heraushebende Siedlungen vorstellen, die sich nahe der Fürstengräber befanden. Um 500 v.Chr. gab es auf dem „Linthberg“ (Limburg b. Bad Dürkheim) einen solchen Fürstensitz. Bei Rodenbach (KL) und Lammesheim (Bad Dürkheim) existierten wahrscheinlich nur Fürstengräber aber keine Fürstensitze; hier sprechen wir von Adelshöfen. Gräber von Druiden konnten bisher nicht nachgewiesen werden. Die Druiden zelebrierten ihre Gottesdienste in heiligen Hainen da sie einen besonderen Baumkult pflegten, es ist daher anzunehmen dass sie in der Nähe solcher Haine in einfacher Erdbestattung ihre letzte Ruhe fanden. Eine Ausnahme bilden jene keltischen Fürsten oder Könige die Druide und Herrscher zugleich waren, diese hatten aber mehr eine „priesterliche Funktion“ und wir können sie nur indirekt als Druiden bezeichnen.

hukwa