Mittwoch, 28. Oktober 2009

Erinnern

Die alten häuser
seit jahren nicht bewohnt
werden immer seltener
die gedaken hausen noch immer darinnen
auf dem tisch die alte kanne
daneben ein strauß vertrockneter blumen
ganz oben im regal
die uhr die man noch von hand aufzog
jetzt ohne zeiger
erinnert die dennoch
an eine zeit
in der zu den dingen noch eine
handwerkliche beziehung bestand
damals
als wir noch keine roboter waren.
hukwa

Dienstag, 27. Oktober 2009

Gedanken über die Zeit oder kosmisches Archiv

Gestern abend noch einige zeit in marc aurels "selbstbetrachtungen" gelesen. Eine lektüre zu der ich über das jahr immer wieder zurückgreife, vor 2000 jahren geschrieben und immer noch sehr aktuell. Es sind die selben übel, die den menschen damals und den menschen auch heute noch treiben. Vor allem aurels reflektionen über die zeit sagen mir sehr zu. wie verdrängt doch der mensch die wandernde zeit aus seinem bewusstsein? Die zeit als gegenwart ist in einem gewißen alter ein unerschöpflicher fundus für den künstler, dichter und philosophen. Vor allem dichtung lebt in der zeit, ja, gedichte bewegen sich oft "zeitlos" durch die zeit! Mit der zeichnung und der lyrik ist es mir möglich "zeiträume" aufzusuchen, räume aus der vergangenheit, räume die irgendwie, irgendwo existieren, die teil meiner bewussten und unbewussten erfahrungen sind und sich durch die erinnerungen wieder einholen lasen. Manchmal habe ich das gefühl das die erinnerungen, irgendwo in einem universellen bereich abgespeichert sind. Sie sind in mir und doch sind sie auch selbstständig in irgendeiner universellen dimension. In universellen räumen die gedanken und gelebtes aufbewahren, sozusagen ein "kosmisches archiv", nicht nur der welt und naturgeschichte, sondern auch der menschengeschichte und persönlichen geschichte des menschen.
hukwa

Sonntag, 25. Oktober 2009

Der Geist ist etwas höheres als der Intellekt

Alles was wir über den intellekt wahrnehmen gehört dem bereich des rationalen an. Jede ganzheitliche wahrnehmung gehört dem bereich des geistes an. Der geist umfasst neben dem intellekt auch unsere gesamte gefühlsebene. Der geist denkt und fühlt nicht rein abstrakt wie der intellekt sondern auch symbolisch und mythisch. Ist der intellekt reines werkzeug, so ist der geist eine art offnebarung. C.g.jung schrieb folgendes:"...erst als im ausgehenden mittelalter, d.h. heißt im laufe des 19.Jahrhunderts, der geist anfing in intellekt auszuarten, setzte in jüngster zeit eine reaktion gegen die unerträgliche vorherrschaft des intellektualismus ein, welche allerdings zunächst den verzeihlichen fehler beging, intellekt mit geist zu verwechseln und letzteren der untaten des ersteren anzuklagen (Klages). Der intellekt ist tatsächlich dann ein schädiger der seele, wenn er sich vermißt, das erbe des geistes antreten zu wollen, wozu er in keiner hinsicht befähigt ist, den geist ist etwas höheres als intellekt, in dem er nicht nur diesen, sondern auch das gemüt umfasst. Er ist eine richtung und ein prinzip des lebens, das nach übermenschlichen, lichten höhen strebt".
hukwa

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Mein inneres Universum

Als künstler lebe nich in meinem eigenen universum. Es ist ein universum das zu einem teil bevölkert ist, mit den gestalten meiner texte und bilder, zum andern aber auch mit den archetypen. Die mythologie nimmt einen grpßen platz ein in diesem universum. Nur hier in diesem reich fühle ich mich der urmonade nahe. Der urmonade gott. Sie ist nicht erkennbar, aber sie ist subjektiv spürbar. Irgendetwas in mir sat, sie ist vorhanden, sie ist da sie sucht begegnung. Begegnung mit meinem unbewussten. Die gestalten die meine werke bevölkern entstammen alle diesem universum. Es ist mir heimat. Heimat in dem sinne, das sich hier alles angesammelt hat, mit dem ich mich beschäftige. Innere heimstatt und fluchtpunkt bedeutet mir dieses universum. Stärke und energie ziehe ich aus diesem reich.
hukwa

Dienstag, 20. Oktober 2009

Denn ich bin zwei

Während meiner regulären schreibarbeiten, kehren meine gedanken zwischen durch auch immer wieder zu einer erzählung die ich plane. Es "alchymisiert" immer noch in mir. Es hängt wohl auch damit zusammen das ich kein "unterhaltungsschreiber und erzähler" bin. Irgendwie erscheint es mir sinnlos in diesem riesen berg von romanen und erzählungen, noch eine weitere hinzu zu fügen, mainstream ist nicht mein leben. Für meine essays und sonstige schriften brauche ich jene mischung von vision, realität und auseinandersetzung mit meinem unbewussten. Hier bin ich zu hause, hier gelingen mir die besten würfe. Eigentlich ist es doch so, das die quellen meiner inspiration schon immer der pfälzerwald und mein kollektives unbewusstes waren. Hier finde ich den stoff für meine naturbetrachtungen und essays, in der begegnung mit den naturwesen des waldes und den archetypen meines unbewussten. wenn sie zusammen kommen, dann kommt auch auf dem papier etwas heraus. Es sind ja zwei die in mir schreiben. Da ist der hans wagner aus dem pfälzerwald, der vorwiegend artikel über die natur schreibt, der täglich seine spaziergänge durch den pfälzerwald unternimmt und sich von diesem waldgebiet inspierieren lässt. Dann ist seit vielen jahren hukwa in mir. Er wurde geboren als ich damit begann mich der malerei und der land art zu zuwenden. Er ist der "lord of the blogs", seiner eigenen blogs, wohlgemerkt, ein ruheloser künstler und wilder schreiber, der sich weder um einen rechtschreibstil noch um eine farbenkomposition schert.
hukwa

Montag, 19. Oktober 2009

Im Labyrinth

Joyce schrieb einmal:"Die geschichte ist ein alptraum, aus dem ich zu erwachen versuche. Dies unterschreibe ich gerne und setze hinzu:"Das leben ist ein einziges labyrinth das ich zu entwirren versuche."Denn minotaurus besiegt man erst wenn man festgestellt hat, das man selbst ein minotaurus ist! Scito te ipsum - gnoti seaut on - der spruch am tempel zu delphi - bezog sich unter anderem auf das labyrinth. Labyrinth als welt, labyrinth als gelebtes leben. Das labyrinth als Kunstwerk des ewig umher irrenden. Labyrinth als gleichnis, des ewig suchenden. Leben ist labyrinth. Nietzsche schrieb einmal:"Es gibt auf der welt einen einzigen weg, welchen niemand gehen kann ausser dir. Wohin er führt, frage nicht. Gehe ihn"! Nietzsche ging ihn. Auf seine eigene art sollte ihn jeder mensch gehen. Die mitte dieses weges, bedeutet die eigene mitte zu finden. Sich selbst zu finden, wiedergeboren zu werden. Shakespeare schrieb:"Das leben ist eine bühne." Als wiedergeborene betreten wir diese bühne aus dem dunkel des labyrinths, mit einem neuen auftrag.
hukwa

Freitag, 16. Oktober 2009

Inneres Verlangen

Denn sehnsucht ist
ein inneres verlangen
ist wie graniternes wort
in zeit hineingehauen
ist unstillbarer durst
ist hunger nach erlangen
denn sehnsucht ist der weg
den zwiespalt zu verringern.
hukwa

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Der Weg nach Innen

Das leben das ich führe ist ein stark verinnerlichtes leben. Immer war mir der "weg nach innen" der wichtigste meiner lebenspfade. Ihn zu gehen bedeutet mir abseits der gewöhnlichkeiten zu gehen. Die infamitäten die überall lauern hinter mir lassend, mich umschauen nach den wirklichen wundern am wegesrand, ist eines der ziele meines weges. Die gemeinschaft der ich mich zugehörig fühle stammt nicht von dieser kaputten welt. Es sind die geistgestalten eines goethe, spinoza, leibnitz, bruno, hesse oder thoreau mit denen ich an erster stelle umgabg pflege. Eine "platonische gemeinschaft" mit der ich mich über meine gedanken unterhalte. Irgendwann sollte im leben eines menschen die zeit kommen wo er die "kleidung der gewöhnlichkeiten" ablegen sollte. Dann sucht man seine pfade abseits der schmutzgewässer dieser gesellschaft. Eine gesellschaft deren ziel es ist, die menschen roh und oberflächlich werden zu lassen. Sobald das "abseits sein" von den mietgliedern der gesellschaft bemerkt wird, versuchen sie über infamitäten, das leben jener zu beschmutzen, die sich von ihnen fernhalten. Sie versuchen in das leben der einzelnen einzudringen und die heilige "hallen seines selbst" zu beschmutzen. Vor solchen situationen und schikanierereien sollte der geistige mensch gewappnet sein. Seine stärkste waffe gegen diese infamen angriffe ist sein geist. Die pflege des geistes ist mir daher oberstes gebot. Man darf niemand zu nahe an sich heran lassen. Es ist das hohe lied des zarathustra das ich manchmal anstimmen muss. In solchen momenten und situationen verbinden sich in mir die philosophie nietzsches und die poesie von hermann hesse zu einem starken schutzschild, gegen die infamitäten der gesellschaft.
hukwa

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Über Visionen und Wachträume

Eigentlich sind es bei mir weniger die träume die im schlaf über mich kommen und die mich mit meinem unbewussten verbinden, als die visionen und wachträume die ich habe. Diese kommen zu den verschiedensten zeiten über mich, quellen tief aus meinem unbewussten hervor und kommen so mit an die oberfläche des bewusstseins. Wenn ich sie nicht genau beobachte passiert es, das ich sie verdränge ohne das ich dies eigentlich möchte. Diese visionen und wachträume sind keine unterschwelligen wünsche, wie man sie im oberflächentraum oft hat, sondern es sind nachrichten und begegnungen aus dem reich des archetypus. Ich begegne ihnen am tag als auch in der nacht, einige von ihnen sind alte persönlichkeiten. Allen voran der "alte", den ich mit merlin in verbindung bringe, dann die "zwei taoisten", bei ihnen erkenne ich die persönlichkeiten von lao tse und dschuang dse. Diese beiden tauchen meistens in den wintermonaten auf. Wenn ich ihnen begegne, oder besser wenn sie mir begegnen (ich kann sie nicht bestellen, sie kommen von sich aus) befinden wir uns immer in einer chinesich anmutenden gebirgslandschaft. Oft treffen wir uns in einem kleinen pavillon oder tempel unter einem hain aus knorrigen, geschwungenen kiefernbäumen. Am meisten begegne ich aber dem "alten", mit ihm treffe ich mich in einer archaisch anmutenden landschaft die mir vorkommt wie das england des 6. und 7. jahrhunderts. Er gehört zu den "immerwiederkehrenden", die ich zu hunderten auch gemalt habe. In meiner malerei gibt es drei große serien, zyklen, muss man eigentlich sagen. es sind die "immerwiederkehrenden", die "bardo bilder" und der "amanita zyklus". Die amanita bilder sind auf große rollen gemalt und erzählen in gewißer weise die geschichte des "amanita mannes" und seine reisen durch die welt der mythen. Alle diese bilder haben etwas mit meiner inneren und äusseren biographie zu tun. Sie erzählen aus meinem leben im hier und jetzt, in der zukunft, das nehme ich an, und über meine vergangenheit, davon bin ich überzeugt. Man braucht jahre, ja, jahrzehnte will man die sprache des unbewussten verstehen. Irgendwann liegt sie offen vor uns wie ein geheimnisvoles alphabet, das sich einem plötzlich öffnet. Wie eine fremde sprache zu der man mit einem male zugang findet. Doch um bis hierher zu gelangen muss man sich intensiv mit dem was man das unbewusste nennt beschäftigen. Malen, darüber schreiben, erfahren. Es ist weniger denken, als intuition das man dies alles "er -fahren" darf. Beim malakt bemerke ich dies immer wieder. Es kommt vor, das ich eine gestalt oder ein symbol bewusst male, doch während des arbeitsprozesses tauchen plötzlich gestalten und landschaften auf, die tief aus meinem verborgenen kommen, die nicht von mir "erdacht" sind, sondern eben teil meines unbewussten sind. Es kann auch passieren das ich ein bild das ich vor zehn jahren gemalt habe, wieder hervorhole und nachträglich ein symbol dazu setze. Daher sind jene bilder aus den "zyklen" unverkäuflich, denn sie sind ein teil von mir und haben eine art von fetisch - charakter.
hukwa

Dienstag, 13. Oktober 2009

Die innere Alchymie in meiner Kunst

Gestern morgen begann es zu regnen. Die schönwetterperiode dauert wohl nicht mehr lange an. Die natur benötigt den regen, vor allem die pilze brauchen nun etwas feuchtigkeit. Den gestrigen tag über habe ich zwei collagen gestaltet. Gegen abend habe ich diese in meinen gesamtkunstwerk blog gestellt. Bei der collage arbeite ich oft mit einem gesellschaftlich kritischen hintergrund. Auch achte ich darauf das diese arbeit vorwiegend in schwarz- weiß ausgeführt wird. Ich finde eine farblose collage erscheint realistischer. Während ich bei meinen malarbeiten das knallende der farben bevorzuge ist es hier also umgekehrt. Dies hängt wohl damit zusammen, weil ich möchte das diese zusammenstellungen mehr objektivität erhalten. Die aussage einer collage sollte schneller erkennbar sein als bei einem gemälde. Es ist einfach so: Die zeichnung tendiert bei mir zum intelektuellen, die collage zum kritischen, meine gemälde entstehen mehr auf spiritueller ebene und die bildhauerarbeiten und installationen enthalten von allem etwas. Die installation gibt mir das gefühl das ich mich in einem labyrinth bewege und durch das installieren einen ausweg aus dem irrgarten finde. Die arbeit an der collage geschieht oft "nebenbei". Ich verrichte irgend eine tätigkeit und meine gedanken kehren oft zur collage zurück. Irgendwann beginne ich dann damit und innerhalb von zwei stunden etwa habe ich sie fertiggestellt. Dies ist der prozess den ich "innere alchymie" nenne.
hukwa

Montag, 12. Oktober 2009

Meine spirituelle Suche 3

Von der philosophie der taoisten fühlte ich mich sehr angesprochen. Religiös gesprochen möchte ich den taoismus eine ökologische Religion nennen. Ich denke das der taoismus die erste spirituelle philosophie gewesen ist, in der ausgesprochen wurde, der mensch könne durch die fortschreitende zivilisation und ihre negativen folgen sich selbst vernichten, in dem er sich abspaltet vom geist der letzten wirklichkeit eben dort wo sich sein dasein wirklich abspielt. Seit dem 4.J. v.Z. bis heute mißbilligen die philosophischen taoisten die technischen und barbarischen fortschritte. Diese sehr alte philosophie lässt sich ohne weiteres auf alle zeiten und länder, besonders aber auf unsere heutige zeit übertragen. Es liegt etwas tiefes und bestimmendes in den methaphysischen aussagen der taoisten. Das tao selbst wurde mir zu einer wahren offenbarung. Die künder des tao standen mir näher als die offenbarungsgestalten des alten testamentes oder des zorasters. Taoismus und budhismus sind mir ein liebgewordenes schwesternpaar, deren gemeinsame wurzeln, meiner ansicht nach der vorarischen religionen indiens entstammen. Bald bemerkte ich das alles durch eine art "schnurr" zusammengehalten wird, jene "homerische kette" wie sie von den alten adepten genannt wird sollte ich bald finden.

Meine spirituelle Suche 3

Die mythologie der antike dämerte vor mir auf und es schien mir manchnal so als würde ich mich in ihr verlieren ebenso in den gnostischen lehren und den überlieferungen der budhisten und der bo religion. Ich las die upanishaden, das tibetanische totenbuch und endeckte die uralte alchymie der taoisten. Langsam hatte ich das gefühl das sich der schleier der isis ein wenig für mich lüftete. Wenn ich damals das bild der sphinx von gizeh betrachtete, erkannte ich zuerst was alle erkennen, eine komposition von mensch, löwe, stier und adler. Durch mein wissen aus den büchern, wurde mir klar das es sich hier um die vier wesenheiten der apokalypse des johannes handelte. Mit jedem buch erkannte ich mehr über die sphinx oder die eleusinischen mysterien.
Diese bücher wurden mir nicht nur reiseführer meiner inneren welten, sondern auch schlüsselbücher, die mir bisher unbekannte welten öffneten. Vor allem in der indischen Geisteswelt spürte ich die verwobenheit von mythos und schicksal. Wie lebendig der mythische fluss in meinem unterbewusstsein floß. Auch der schlüssel zum mythos lag tief in den ablagerungen meines unbewussten versteckt wie ich bald bemerkte. Denn der mythos ist keine ersonnene dichtung - mythos ist ein einheitserleben, des ewigen weltgeschehens, weit entfernt aller persönlichen erdichtungen und romantischen schwärmereien. Leben, welt, geschichte und natur ist die werdende, wechselnde, vergehende form von mythos, etwas immerwieder kehrendes das wie joseph campbell richtig behauptete weder bestellbar noch abbestellbar ist. Er ist zugleich die offenbarung einer übersinnlichen welt. Ein ägyptischer sonnenmythus ist vielleicht für einen uneingeweihten eine schöne dichtung, für den adepten aber ist es ein inneres erschauen und erleben des sonnenwesens selbst, ein hineinfühlen in den geist der methaphysischen ursonne und ihres daseingrundes. Es ist das wissen das in der physischen sonne, ein höheres wesen herrscht, das über den mythos erlebt werden kann. Der mythos ist der direkte weg zur weltseele. Hier wird welt zum ausdruck lebendiger götterschau und deren wirkungen. Mythos ist geschichte "aufgeschichtete erfahrung", die einen festen sitz im reiche unseres unbewussten hat. Immer wieder dringen bruchstücke aus diesen tiefen, in unser reales wachbewustsein ein denn "es bist nichts heimlich, das nicht offenbart werde" heißt es ja und der mythos lebt seit eh und je.
hukwa

Sonntag, 11. Oktober 2009

Meine spirituelle Suche 2

Obwohl ich sehr tief in die spirituellen lehren eintauchte und mich hier auch sehr wohl fühlte, achtete ich immer darauf dass die "bindung zur welt" nicht abriß, dies kann gefährlich für das ich werden. Ich habe erlebt das sehr viele menschen, die ebenfalls auf der suche waren, sich in ein gefängnis begaben, dessen gitter aus egoismus und dogmatischen weltanschauungen bestanden und sie zu letzt in starke verwirrungen trieb. dies ist wohl auch der grund warum die alten kabbalisten nur schüler aufnahmen die das vierzigste lebensjahr bereits vollendet hatten, also in der zweiten lebenshälfte um mit c.g.jung zu sprechen. man darf bei seiner suche auch nicht dem mißverständnis der sophisten verfallen, "der mensch sei das maß aller dinge" sondern ich hielt mich an platon der diesen widersprach in dem er sagte:"der gott ist das maß aller dinge."
Als ich kind war gab es anfangs gerade mal zwei fernsehprogramme, dafür gab es mehr zeit für die "inneren dinge" im leben der menschen. Das habe ich mir versucht bei zu behalten, meine
"inneren Dinge" zu beobachten, zu klären wenn es sein muß. Nie zog es mich zu irgendwelchen spirituellen gruppierungen, sie waren mir nicht geheuer, ich bevorzuhge das einsame lernen und es bekommt mir heute noch bestens. Die transzendenz gehört der zone der einsamkeit an, selbstgewählte einsamkeit bedeutet noch lange nicht asozial zu sein, nur in den stunden der einsamkeit gelang es mir mein selbst zu transformieren. Den die transzendenz ist der gegner von allem robotischen, genormten und sklavisch uniformierten, sie ist ein feind von oberfläche und dummheit. 1973 kam ich das erste mal mit östlicher mystik in berührung, bedingt durch die hare krishna bewegung, die man ja damals fast in allen großen städten antraf. Doch damals waren mir gruppierungen schon nicht geheuer und ich suchte weiter. Ich fand die bücher des heinrich von glassenapp über indische geisteswelt, hier bekam ich einen ersten eindruck in die jahrhunderte alten einweihungswege östlicher mystik. indien - damals war ich davon überzeugt das dieses land die quelle jeglicher spiritualität sei. In dem ich also die nächsten jahre die indische geisteswelt studierte, tat sich mir langsam ein ozean spiritueller lehren auf. Über die fussnoten vieler bücher führte mich der weg, langsam aber beständig in die geheimnisse gnostischer lehren.
hukwa

Meine spirituelle Suche 1

Ich habe mich vor über 30. jahren auf eine reise begeben, das ziel habe ich bis heute noch nicht erreicht. Es ist die reise in mein inneres, in jenes reich, das die alten mystiker heimat nennen. Ich habe viele stationen erreicht, habe plätze der behaglichkeit, aber auch der unruhe aufgesucht, sonderbare orte gestreift und durfte manchmal für wenige zeit, in jenem transzendenten bereich verweilen der wohl unser wirkliches zuhause ist, um irgendwann wieder hinausgeschleudert zu werden in die welt der unruhe und hektik.
Auf grund dieser erfahrungen, kam ich zur überzeugung, dass jeder mensch, wenn er will, sich so stark machen kann um somit zu seinem selbst vorzudringen. Jeder kann sich einen erhabeneren bewusstseinszustand schaffen als jenen alltagszustand in dem er ja in der regel lebt. Wer sein leben als geistige reise betrachtet, wer diese reise antritt benutzt, bewusst oder unbewusst, reiseführer. Meistens handelt es sich hierbei um reisebücher die für ihn zu landkarten und kompass seiner fortschreitenden verinnerlichung werden.
Bereits mitte der 70ziger jahre bemerkte ich das der westen mit esoterischer heilsliteratur, meist geschrieben von schwärmern die über ihre unvollkommenen, nachgeahmten spirituellen praktiken berichteten regelrecht überschwemmt wurde. Ich hielt mich also schon früh an die klassischen autoren des ostens wie des westens.
Als jugendlicher las ich das tagebuch von christian morgenstern darin schrieb er: "Ich bin wie eine brieftaube, die man vom urquell der dinge in ein fernes, fremdes land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes leben nach der einstigen heimat, ruhlos durchmißt sie das land nach allen seiten. und oft fällt sie zu boden in ihrer großen müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf und pflegt sie und will sie ans haus gewöhnen. Aber sobald sie die flügel nur wieder fühlt, flügt sie von neuem fort, auf die einzige fahrt, die ihrer sehnsucht genügt, die unvermeidliche suche nach dem ort ihres ursprungs."
Ich weiß nicht wieso, doch ich habe mein leben immer als eine reise gesehen, ja ich lebe mein leben als reise. Lebt man sein leben so, dann sieht man es auch mehr als jenen weg an, durch den sich eines tages eine verheißung erfüllen wird. Das leben ist der weg der uns irgendwann aus den banden der täuschungen befreien wird. die täuschungen sind immer um uns, mal weniger, mal mehr. jede nichtüberwindung einer täuschung, erscheint anfangs als rückschlag, doch wenn wir sie immer wieder angehen, bemerken wir alsbald, das diese scheinbaren rückschläge, in wahrheit fortschritte auf unserer reise sind. Wer eine reise tut der fährt nicht nur er "erfährt" auch, er ist ein reisender auf einer pilgerfahrt.
Auf einer solchen fahrt begegnet einem vieles, wunderbare dinge finden wir am wegesrand, so wunderbar das wir manchmal zu lange verweilen und gefahr besteht, das man das wahre ziel aus den augen verliert. Aber plötzlich wird es passieren, das man mit wahrheiten konfrontiert wird. die das leben in frage zu stellen scheinen, weil sie den ilusionen unseres ich den boden entziehen.
Doch mit jedem verlust einer ilusion nähern wir uns unserem wahren selbst. Es ist unmöglich ilusionen so nebenbei abzu legen, man legt sie nur durch eine tiefere erfahrung ab.
hukwa

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Die Bäume vor meinem Fenster II

In meiner erinnerung nehemen bäume einen besonderen Platz ein. Ich kann mich an viele baumwesen erinnern wie an gesichtszüge von menschen. Ja, mir ist manchmal zu mute als könnte ich ihr persönliches ächzen und knarren noch hören. Ihre rinde sehe ich vor mir wie die runzeln und falten von alten menschen die mir in meiner kindheit begegnet sind. Irgendwie habe ich es mir zur aufgabe gemacht, wenn ich in meinen erinnerungen stöbere, länger bei den bäumen zu verweilen als bei den menschen die mir in meinem leben über den weg gelaufen sind. Die meisten dieser leute waren ohne hin nur langweilige gesellen, die nichts besseres im sinn hatten als ihre zeit tot zu schlagen, in einem baum erkannten sie nur brennholz. Wenn ich in den alten tagebuchaufzeichnungen lese, treffe ich immer wieder auf besondere baumpersönlichkeiten, die in meinem leben eine rolle gespielt haben. Ich könnte ein buch schreiben "begegnungen mit alten freunden" und darinnen kämen fast nur bäume vor. Die baumgestalt hat mir immer näher gestanden als die des robotischen menschen, der in seinem stumpfsinn nur über die erde trampelt um alles natürlich gewachsene zu zerstören. Es kommt selten vor das ich meinen täglichen waldgang vernachlässige, dann mache ich jedoch zumindest einen gang durch den schlosspark. Hier verweile ich dann regelmäßig vor den mächtigen altbäumen, die hier stoisch stehen. Es sind gerade einmal zwei minuten von meinem wohnort zum park. Ein solches arboretum direkt vor der haustür zu haben ist ein wahres daseinsgeschenk.
hukwa

Dienstag, 6. Oktober 2009

Die Bäume vor meinem Fenster

Als ich heute morgen aus dem fenster schaute bemerkte ich als erstes das nun auch bei den eichen die herbstfärbung der blätter einsetzt. Schaue ich nach westen fällt mein blick auf die mächtige roteiche die vor dem trippstadter schloß thront, gleich neben ihr wie eine schwester
steht ein großer starker kastanienbaum. Diese kastanie hat ihre volle herbstfärbung bereits erreicht und wird in den wipfeln schon kahl. Von diesen beiden bäumen aus wandert mein blick dann wie jeden morgen zur alten blutbuche im hof der katholischen kirche die wenige meter von meinem arbeitszimmer entfernt steht. Diese wunderschöne buche ist der mächtigste altbaum im ort. Ihr ausdruck ist würde und gelassenheit. Es tut meiner seele gut solch mächtige baumwesen in der nachbarschaft wohnen zu haben und mit ihnen zu kommunizieren. Sobald die sonne aufgeht sind die krähen in ihren wipfeln. All die vielen jahre da ich nun schon den baum beobachte, gab es keinen morgen da nicht die krähen in der krone der buche waren. Abends wenn die dämmerung über das land fällt, fliegen die krähen aus der ganzen umgebung diese drei bäume an. Etwa eine halbe stunde vor sonnenuntergang beobachte ich dann die krähen meistens sehr intensiv lausche ihrem gekrächze, was sie wohl zu erzählen haben? kurz bevor die dunkelheit einbricht fliegen sie in kleinen gruppen in die umliegenden wälder und suchen ihre schlafbäume auf. oft verspüre ich das gefühl einfach mitfliegen zu können.
hukwa

Montag, 5. Oktober 2009

Das Leben ist ein Essay

Ein kunstwerk kann ich versuchen zu vollenden durch die handlung der schöpferischen kraft. Beim schreiben gelingt dies beim gedicht oder roman, einer novelle und dem märchen. doch sobald ich mich auf das gebiet des biografischen schreibens begebe, bin ich auf den versuch angewiesen, den das leben ist ein versuch. So ist meine bevorzugte schreibtechnik neben dem tagebuch schreiben, der essay. Eben der versuch. Wenn ich manchmal sätze lese wie "es war ein vollendetes leben" und so ähnlich, kann ich über solche aussagen nur mitleidig lächeln. Das leben ist ein essay, ein versuch, wenn der mensch tod ist dann hat er sein leben nicht vollendet es ist vollbracht. Würde ich das leben tatsächlich vollenden, müsste ich meine träume und illusionen ganz in die realität umgesetzt haben. Dies ist unmöglich. Also trösten wir uns damit das dass leben ein versuch ist. Doch gerade weil es ein versuch ist, sollte es nicht beim entwurf bleiben, es soll uns die mühe wert sein unsere träume und visionen zu werkzeugen zu schmieden und damit einen versuch zu unternehmen wenigstens im ansatz eine harmonische und soziale welt zu schaffen. Die vollendung der lebensgestaltung ist nicht erreichbar, doch sie sollte ziel des menschen sein. Vielleicht ist der sinn unserer geistigen evolution jener das wir irgendwann vollendung erreichen, doch die realität spricht eher dafür, das die menschheit nicht nach vollendung strebt, sondern nach ihrer eigenen vernichtung.
hukwa

Sonntag, 4. Oktober 2009

all this here

es gibt in meinem leben und in meinen erinnerungen ein wort auf das ich immer sher viel gewicht gelegt habe. Es ist das wort wahrnehmung! Schon als kind fühlte ich die wichtige bedeutung, be - deutung, dieses von unserer oberflächlichen gesellschaft ignorierten wortes. Als ich gestern abend müde gewandert zu bett ging, las ich noch in herman de vries buch "all this here", das mir herman vor einiger zeit zu geschickt hat. An diesem gestrigen abend als ich schon müde im bett lag, wurde mir durch einige aussagen von herman, dieses wort wahrnehmung, mal wieder in seiner vollen realität bewusst. Hier las ich über einen künstler der tatsächlich ganz wahrnehmung ist. Seit langem hielt ich wieder einmal ein zeitgenössisches buch in der hand dessen zeilen ich fasziniert verfolgte und wo ich auch zwischen den zeilen eine tiefe, echt gelebte philosophie vorfand.
hukwa

Samstag, 3. Oktober 2009

Lebenskunstwerk

Alle niedergeschriebene gedanken, alle suche nach dem wahren kunstwerk, nämlich nach dem wirklichen ich des künstlers sind verborgene essenzen. Die suche zwischen leben und handlung, zwischen nichtkunst und kunst sind ein zusammenfließen zweier pole, die das lebenskunstwerk eines künstlers ausmachen. Ein leben als künstler ist ein leben in zweifel, denn der zweifel ist existenzial. Wehe dem künstler der den zweifel nicht kennt, er ist ein scharlatan! der künstler zweifelt oft. er
er zweifelt an der zusammenarbeit mit der gesellschaft, er zweifelt an sich selbst, denn der zweifel fördert das wachstum des künstlers. Der künstler will eins sein mit seinem werk, er will mit ihm verwachsen sein, es begleitet ihn tag und nacht, dies nennt man lebenskunstwerk.
hukwa

Das echo des platon
Und sind die verse heiß wie glut
und deine worte rot wie blut
die du als dichter schenken tust
sind sie erfüllt von der liebe spur
sie machen niemals mehr das gut
was du dir selbst im leben zerbrachst
und wandelst auch die goldenen ufer des akrages lang
zur schönen stadt agrigent hin
und rufst im heiligen ritual
den empedokles an
so deine worte sind wie blut
quellen hervor in heißer glut
sprechen das echo des platon nach
"die stimme ist nicht nur ein schlag".
hukwa

Freitag, 2. Oktober 2009

Das Anhalten der Welt

Der Morgen sollte dem menschen eine übung der freude sein. Für mich persönlich bedeutet diese frühzeit des tages einfach wahrnehmung. In mir versuche ich eine balance des gleichgewichts zur welt aufzubauen. Mit einem solch inneren schwerpunkt von kontemplation fällt es mir leichter mich auf die infamitäten des kommenden tages einzurichten. Eine gesellschaft die durch die willkür des ökonomischen denkens geprägt ist und deren höchster götze das wesen des egoismus ist, lässt stunden der muse höchst selten aufkommen. Es bedarf eines starken willens sich stunden der muse im materialistischen von konsumdenken geprägten tagesablaufs einzurichten. Doch ohne diese zeiten der muse verkarstet unsere seele und wir werden zu robotern wie sie uns täglich in unserem umfeld zu hauf begegnen. Als ich gestern abend zu bett gegangen bin habe ich noch eine weile in den gedichten von william blake gelesen. Ein visionär und mystiker wie blake bietet dem menschen die möglichkeit das ich für einige zeit
auszuschalten und eine innere ruhe zu finden. Wenn ich gute literatur lese ist es mir oft als halte ich für eine weile "die welt an". sogar ganz im sinne von castaneda. Dieses "anhalten der welt" bietet mir ganz neue ausblicke und aussichten über mich selbst und meine umgebung. Es hilft mir dabei das der ratinalismus nicht die absolute macht über mich erhält. In dem ich "anhalte"
kann ich das geflecht der rationalen, materialistischen abhängigkeiten durchschauen und die infamitäten verlieren dadurch einen teil ihrer macht.
hukwa

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Kunst als Schutzschild

Schreiben, zeichnen, malen der gesamtkomplex von schriftstellerei und bildender kunst, also auch die lyrik und die bildhauerei ist mir immer auch ein schutzschild gegen die infamitäten des lebens, die ja überall lauern. Die Roboter (ich spreche vom robotischen menschen) trifft man überall an. Ihr daseins sinn ist nur ein einziger, nämlich umher zu gehen und über ihre mitmenschen schlechtigkeiten zu verbreiten. Es kann auch nicht anders sein mit ihnen. Der kleine geist der in ihnen wohnt quälen sie täglich und erreichen doch niemals das fundament der
menschlichkeit. Sie sind die sklaven eines kapitalistischen systems, das von ihnen verlangt, dass sie ihre rolle in der gesellschaft egoi8stisch und mit ellenbogen mentalität leben, aber zugleich wird von ihnen erwartet, das sie im privaten leben eine ethik und moral an den tag legen sollen.
Ein solcher lebensstil muss in der schizophrenie enden. Dies ist jener punkt wo ich von einer massenschizophrenie spreche. Der mensch soll nach der moral der gesellschaft sich in nächstenliebe üben, ist aber zugleich darauf trainiert wenn es z.b. um arbeitsplätze geht, seine konkurrenz auszuschalten. Also im privatbereich soll es eine ethik geben und im geschäftsbereich herrscht die mentalität des ellenbogens bis hin zum faustrecht. Ein solches verhalten kann man nur als schizophren bezeichnen. Ein sensibler mensch, der sich morgens noch im spiegel anschauen möchte ohne vor einer brutalen und gierigen fratze zu erschrecken, hat hier nur die möglichkeiten mitzumachen, unterzugehen oder sich einen schutzschild aufzubauen. Mein schutzschild gegenüber einer kaputten gesellschaft ist die kunst.
hukwa