Montag, 31. Dezember 2012

Das wilde Heer der Raunächte

Es ist wie ein Singen
Geflüster und Klagen
Es schwebt durch die Lüfte
lange zwölf Tage
Es ist wie ein Heer
in Regen und Wind
zwölf Nächte lang
des Hähers Geschrei
so alte wie die Sterne
wechsenld die Gestalt
zieht Wotan umher
zwölf lange
Tage und Nächte
schafft er sich seinen neuen Leib
reitet auf seinem Roß
zur uralten Quelle
wo Mimir wacht
zwölf Tage und Nächte
der Erde entströmt
Rauch Nebel und Dampf
dies ist Wotans Kampf
starre Eichen ragen Stumm
in ihnen haust der Lindwurm
wo die Seherin noch wacht
wo der Gnom das Erz bewacht
wo die Windsbraut ganz geschwind
zwölf lange Nächte
die Erde stillt
wo sich Schlaf und Traum vermählen
Janusköpfe Menschen Quälen
wo in Stein Geäder
die Mondin ihr Siegel brennt
kehrt das Echo bald zurück
Wotan ist wieder entrückt.
hukwa

Sonntag, 30. Dezember 2012

Wintertraum

Die Sonne ging
der Abend kam
die Krähen fliegen in die nahen Wälder
und auf den Gräsern liegt des alten Winters Tau
der Stunden Wucht erfasst mich voll
vom Sommer blieb ein Traum
wo noch vor nicht so langer Zeit
die Unke nach mir rief
breitet sich Stille aus
der Wald schläft tief
es ist als wandert man durch ein mythisches Land
Erinnerung ist Gesang
verlorener Traum der im
dunklen Waldteich schwimmt
das schwarze Wasser
Spiegelblind
ein leises Wandern das voran treibt
nichts bleibt wie es ist.
hukwa

Samstag, 29. Dezember 2012

Glorie des frühen Morgen

In der Glorie dieses frühen Morgens
Spürst du mit einem mal wieder
die Glut die dich einst Antrieb
wo dein Geist einst Hausung hatte
ist der Tempel längst zerfallen
Gras wuchert in den leeren Hallen
wie Löwendunst war einst dein Geist
Schlaftrunken läufst du durch Ruinen
folgst einer längst erloschenen Flamme
einen neuen Anfang findend.
hukwa

Das Licht der einsamen Rose

In der Domäne der
anonymen Welt
der waltenden Morgenröte folgend
einem Kristall ähnlich
die Seele
Eis gewordene Säule
in einer Ichlosen Zeit
preisgegeben dem
Zerfallen und Zerbrechen
findet sich Wärme nur noch
in der poetischen Sprache
Notizen von Ahnungen
einer unbestimmten Zukunft
bleibt nur die Flucht
in das Mysterium der Seele
denn nur im Dunkel
erblüht das
Licht der einsamen Rose.
hukwa

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Stille des Winters

Winterstille
Tage in dunklen Wäldern
es ruht die Unke unter dem Stein
verborgen
im Schweigen dieses kurzen Nachmittags
sucht das Sein nach neuen Erfahrungen
ein einsames Reh am Wegrand
Auge in Auge getaucht
standen wir uns gegenüber
ein Moment zärtlicher Einsamkeit
in der Eibenrinde ein seltsames Gesicht
hart wie Stein wirkt es auf mich
aus dusteren Wolken löst sich Schnee
Wind zieht auf
die Bäume bewegen sich wie ein wildes Heer
starr die Forelle im Waldbach steht
Winterstille.
hukwa

Dienstag, 25. Dezember 2012

Das Gedicht ist ein Mantel

Jeder neue Tag beginnt mit einem Gedicht
sie sind reinigend und heilend
in dem ich es in die Welt setze
bekomme ich den Abstand zu den
Abwässern
einer morschen Gesellschaft
es ummantelt mich und
schenkt mir Wärme
ich werfe es wie einen Speer
in eine Welt
die ich immer weniger verstehe.
hukwa

Montag, 24. Dezember 2012

Oberon

Durch den dusteren Wald
trägt das Horn den Ton
durch die dichten Fichtenwipfel
sehe ich Oberon schlüpfen
dunkler Widerhall
Goldenes Horn erkling
Erinnerung
Herz bleibt unversehrt
Zauber oder Traum
Tröstung leichter Art
nennt es Geisterspuk
oder auch verrückt
was für euch versank
ewig ist verblasst
mir wirds offenbar
in dem dusteren Wald
wo Oberons Horn erschallt.
hukwa

Dienstag, 18. Dezember 2012

Winterliche Einsamkeit

Dieser Morgen
in seiner vollkommenen winterlichen Einsamkeit
sein unaufhörliches Verströmen
einer geheimnisvollen Energie
die mich aus Sternen Ferne grüßt
Eiskristalle gleich Edelsteinen
besäen die abgelegene Waldwiese
alter versteinerter Schoß der Erde
pilgere ich durch die Wälder
zugehörig dem Reich der Erde und der Sterne.
hukwa

Montag, 17. Dezember 2012

In den winterlich dunklen Wäldern

Hier in den winterlich dunklen Wäldern
wo der Geist der Ahnin
das weiße Licht der Sterne zündet
öffnest du den Schrein deiner Erinnerungen
kehr ein in die vergangenen Tage deiner Zeit
die dunkle Glut verraucht in der Gegenwart
während du durch die Winterwälder läufst
kommt es dir vor als seist du im Bernsteingarten gefangen
Hier wo die Schatten der Bäume archaische Geschichte träumen
verlierst du dich nicht mehr
im Labyrinth der Gegenwart und ihrer Oberflächlichkeiten
hör den zarten Ton des Rotkehlchens
es teilt dir mit
auch wenn alles wird
Staub zu Staub
der Geist der Ahnin zündet dir das Licht der Sterne.
hukwa

Sonntag, 9. Dezember 2012

Mein Schlehenlikör

Heute habe ich das erste Glas von meinem selbstgemachten Schlehenlikör getrunken, es hat wunderbar gemundet. Ich setze den Likör folgend an.
4 Tassen Schlehenfrüchte
3 Tassen Zucker
1 Vanilestange
4 Nelken
1 Tasse Rosinen
1l Kirschwasser (Korn geht auch)

Die Schlehen werden nach dem ersten Frost gesammelt. In einem Mörser grob zerstoßen, so das die Kerne aufspringen. Die Rosinen ebenfalls mit dem Mörser stampfen. Die Vanillestange aufschlitzen. Alle Zutaten in ein großes verschließbares Glas füllen und mit dem Kirschwasser oder Korn übergießen. Gut verschließen und mindestens 8. Wochen stehen lassen. Gelegentlich durchschütteln. Abseihen und in eine Flasche füllen. Nochmals im Keller 2 Monate lagern. Der Likör bekommt einen noch besseren Geschmack, wenn man die Schlehenbeeren vor dem zerstoßen im Backofen etwas antrocknet.
hukwa

Schrein der Kindheit

Die alte Erde atmet Zeit 
in den Flammen der Nachtträume
wenn draussen Schneesturm ist
der die Erinnerungen wachhält
während das Feuer der Geschichte
deine Seele erwärmt
kehren deine Gedanken Heim
in den dunklen Schrein der Kindheit
beachte beim erwachen
das du nicht vergisst.
hukwa

Mittwoch, 5. Dezember 2012

In den Tälern der Erinnerungen

Erzähl mir über die Zeit
deiner versäumten Tage
wenn wir Wandern
in den Tälern der Erinnerungen
sprichst du zu mir
von silbernen Sternen
die einst glänzten im Universum
deiner Seele
wo verborgen wie ein Gral
dein goldener Kelch auf dich wartet.
hukwa

Dienstag, 4. Dezember 2012

Das ganze Sein

Vergessene Stunde des Lebens
fließend mit den dunklen Wassern des Lethe
Schau hin
das grüne Einhorn wacht
und such auf
die vergessenen Erinnerungen deiner Gezeiten
Blick in den alten Brunnen
lausch dem Lachen der Unke
Wach auf und unterscheide
das Seiende vom Sein
den das Leben will
das ganze Sein.
hukwa

Eingeschränkte Zeit

Die Schatten in den Wäldern
durchbrechen die eingeschränkte Zeit
Die Nebel des frühen Morgens
verbergen den Schöngehörnten
Im Schilf verlor er eine Locke
seines silbernen Haares
lächelnder Orpheus
in der Rinde der Linde
suche ihn
er versteckt sich vor den
Geräuschen der brüllenden Zeit.
hukwa

Montag, 3. Dezember 2012

Fliege Krähe fliege

Fliege Krähe fliege
durch diese dunkle Nacht
nun schlafen alle Nymphen
der Winter hat es vollbracht
so vieles ruht nun
in uralter verinnerlichter Nacht
fliege Krähe fliege durch die Nacht
der winterliche Greis erscheint
lässt sich in Waldesschluchten nieder
Ach tröstlich ist die Einsamkeit
ich lausche ihren Liedern.
hukwa

Ein Block von gefrorenem Feuer

Ein Block von gefrorenem Feuer ist deine
Seele
In dieser Winternacht
Lösche nicht die Kerzen
Die lauen Lüfte des Frühlings sind fern
Wir werden an den dunklen Teichen
Im Licht des Vollmonds weilen
Hier wo du dich nicht selbst erkennen kannst
Wirst du dich selber leben
Wenn der Frosthauch des Morgens
Jenen Block von gefrorenem Feuer
In deiner Seele noch mehr erhärtet
Suche auf den glühenden Vulkan
In der Heimat deines inneren Ozeans.
hukwa

Samstag, 1. Dezember 2012

Dichtung ist Ursprache

Der Dichter führt seine Leser in die Fremde, in eine unbekannte Ferne. Tiefe Dichtung ist immer in einer transzendierenden Sprache gehalten. Sie sucht das Sein der Dinge auf. Als das Wort, die Sprache in die Welt trat, gab es bestimmt eine einzige gemeinsame Ursprache. Die Sprache des Dichters enthält einen Rest dieser Ursprache. Wohl war diese mythische Ursprache einst reine Beschwörung. Sie war Bewegung und keine Begrenzung. Wenn Dichtung orphisch ist dann kennt sie keine Grenzen.
hukwa

Eisige Flamme

Glühender Gebärender
Dezembermorgen
eine eisige Flamme
das Strahlen der Wintersonne
Geh ich durch die Zeiten meines Lebens
Leben
Blütenkrone
im Erdenschatten
einer fliehenden Stunde
die mich bindet
gemeinsam mit der Elster im Garten
an die Bilder
die ich mir in den Nächten erträume.
hukwa

Freitag, 30. November 2012

Eibengeflüster

Novembersonne
dringt in des Waldes Dickicht
über Sandsteinschichten
rieselt die Zeit dahin 
Moosbegrünt
der Rücken der alten Stämme
Echsenhaut
entlegen der Ort
wo die alte Eibe flüstert
Wachende Wälder
Dasein der Zeit
fern ab dem Motor der Zeit
die alte Eibe flüstert
Rufen des vergessenen Gottes
die Krähen verraten ihn nicht
hier wo das Einhorn den Tag verschläft
erzählt die Eibe
von der grünen Nymphe.
hukwa

Donnerstag, 29. November 2012

Der Schrei

Es klang der Schrei
der ausgestoßen
vor abertausend Jahren
Lichtjahren folgend
in dise Nacht zu mir
ich höre
lange schon
ahnend das dieser Schrei
einst klingen wird im Weltenschrein
als rufen des
vergessenen Gottes
dessen Augen
am Himmel die Sterne erleuchten
sprichst du zu mir
aus uralter Nacht
Worte mit wundervoller Macht
und ich der dich
hören darf
bin selbst nur ein Lied in deinem
Schrei.
hukwa

Eingang zur Anderswelt

November Pfeil
der von der Seele schnellte
Schwarz roter Brand
Gelbglühend
die flüchtende Sonne im Westen
Stille liegt über dem Land
feucht steigen die Nebelschwaden
Rissiger Weg verliert sich im Feld
Sanfte Erde
Wolkenschleier
Eingang zur Anderswelt.
hukwa

Tribut des Mythos

Das sich absondernde Schweigen
sucht die Nähe des einsamen Geistes
wärmendes einsames Haus der Poesie
wo du gelebt hast
stehen Heute
Betonstädte
doch warte
der Mythos fordert seinen Tribut.
hukwa

Dienstag, 20. November 2012

Dort wo die Unken beten unter alten Menhiren

Der Wind spielt mit dem welken Laub der Eichen
Ich starre zu den waldumkränzten Kuppen
Kein Purpurstrahl des Abendrotes erreicht die Höhen
Nur meine innere Nacht erleuchtet eine grüne Sonne
Lasst schweben zart den Morgenduft der Kindheit
Ich sehe die Sanduhr rinnen im schattenhaften Land der Ahnen
Dort wo die Unken beten unter uralten Menhiren
Dort schwindet auch der letzte Schrei des Einhorn hin
Ich starre zu den waldumkränzten Kuppen
Dort wo der Regenbogenglanz vergangener Tage
Sich in den dunklen Waldweihern spiegelt
Dort wo die Nymphe taucht durch grünes Schlackenwasser
Wo mich ein Schrei ereilt aus längst vergangenen Zeiten
Während ich zu den waldumkränzten Kuppen schaue.
hukwa

Sonntag, 18. November 2012

Der Holunder an meinem Wege


Wenn ich an Herbsttagen wie Heute mich zu einer Wanderung aufmache, verweile ich unterwegs stets bei einem alten freund am Wegrand, dem schwarzen Holunder. Schon als Kind wurde ich von ihm magisch angezogen und meine Beziehung zu ihm ist ähnlich wie die Beziehung die ich zum Fliegenpilz habe, seit Kindheitstagen leben wir in einer Art von geistiger Symbiose. Viele Hollersträucher  wachsen an meinen Wanderwegen. Besonders intensiv ist die Verknüpfung die ich zu alten Holunderbäumen pflege, seine mystische Ausstrahlung erweckte schon immer mein Interesse und ich spüre das da eine tiefe Verwandtschaft existiert. Jetzt im September da der Strauch seine schwarzen Früchte trägt, nun wo sein grünes Kleid sich gelblich färbt, suche ich ihn täglich auf. Es sind besondere
"Holunderpersönlichkeiten" bei denen ich täglich für einige Zeit verweile. Wilde Gesellen, die dem der die Sprache der Bäume versteht viel zu erzählen haben. Wo ein alter Holunder wächst, ist auch seine Familie nicht weit. Der Baum ist sehr familiär und sammelt seine Kinder, Enkel und Urenkel gerne um sich herum. Biologisch beruht es wohl darauf das er ein Flachwurzler ist und daher immer eine flächige Entwicklung hat. Dort wo er vorkommt ist er sehr bald von seiner Nachkommenschaft umringt, die zunächst klein und unmerklich zum Austrieb kommen. Dies sorgt dafür das diesem alten Menschenfreund, der ja menschliche Ansiedlungen bevorzugt, oft der Garaus gemacht wird, weg mit dem Unkraut, die Philosophie des "Allzumenschlichen" tritt hier zu Tage. Ich finde ihn oft als kräftigen Einzelbaum, wo er aus einem Wurzelstock in die Welt des lichtes emporragt. Ist mir die Eiche der "Magier", der Weißdorn, die "Mystikerin" unter unseren einheimischen Bäumen, so ist mir der Holler, die
"Philosophin" im Reiche der Bäume und Sträucher. Ist seine Rinde, wenn er ein gewisses Alter erreicht hat, nicht genau so grau, rau und vernarbt, wie das Kleid der alten Dame Philosophie? Und steckt in ihm nicht genau so wie in ihr, die ewige Jugend? Wohl wuchs er schon neben dem Kerker in dem man den alten Boethius gefangen hielt? Wenn ich eine Rast unter seinen Ästen mache, werden meine Gedanken sofort philosophisch, verharre ich bei einem Weisdorn, reise ich mit meinen Gedanken ins Reich der Mystik und der Mythologie. Die Eiche führt mich oft mit dem uralten Mythos von Merlin – Talisien zusammen, besonders wenn ich mich in Vollmondnächten in abgelegenen Wäldern aufhalte. So ist mir jede Baumart Ausdruck und Gleichnis. Vor allem aber ist mir der Baum immer Freund und Bruder gewesen, dem ich alles mitteilen konnte. Schon als Knabe trug ich meine geheimsten Gedanken und Sehnsüchte zu meinen Freunden denn Bäumen. Zweifelsohne ist der Baum ein Stück Existenzerhellung in einer düsteren Weltenzeit. Versteht man seine Sprache ist jeder Baum so tiefgründig wie ein philosophisches Werk.
hukwa

Sonntag, 11. November 2012

Aufstieg und Fall der Hohenecker - eines katholischen Adelsgeschlechts


Zu den Dorfschaften  der Hohenecker im heutigen Landkreis Kaiserslautern gehörten: Hohenecken, Espensteig, Vrondau (frühere Bezeichnung für Breitenau), Siegelbach, Stockborn (früher Stockwill) und Erfenbach mit Lampertsmühle. Auch das zwischen der Gemarkung von Hohenecken und Siegelbach gelegene Gebiet von Vogelweh und Lichtenbruch sowie Einsiedlerhof gehörten zum Herrschaftsgebiet der Hohenecker. Die Herrschaft Hohenecken verfügte somit über ein Gebiet das nach heutigem Flächenmaß etwa 4000 ha groß war. Nach einer späteren Abtretung von Vogelweh, Einsiedlerhof und Lichtenbruch umfasste das Gebiet etwa 3000 ha. Die Reichsritter von Hohenecken waren jedoch außerhalb ihres Gebietes auch noch begütert.
Der Landbesitz der Hohenecker befand sich also im Herzstück jenes Raumes um Kaiserslautern dass am längsten Königsland blieb. Bis Heute nennt man jenen Landstrich das „alte Reichsland“ und ein Teil des sich dort befindlichen Waldes den „Reichswald“. Das Kernstück dieses Gebietes zieht sich über Weilerbach, Ramstein, Steinwenden bis zum Glan und von Kaiserslautern die Lauter hinab bis über Wolfstein hinaus. All diese Orte liegen nahe dem ehemaligen  Königshof Lautern welcher bereits im Jahre 985 Zoll, Markt und Bannbulle hatte. Daran erinnern auch noch die Namen Königsbach (heute Kindsbach) und der Königsberg bei Wolfstein. Das weitere Land wird Westrich genannt was einst nichts anderes bedeutete als Westreich.
Die einstigen Siedlungen und Ortschaften die den Hoheneckern gehörten sind nicht alles Gründungen dieses Geschlechte sondern zum Teil ehemalige Besitztümer der Leininger die diese an die Hohenecker abtraten. Für den Bereich des Reichswaldes um Kaiserslautern spielten die Leiniger eine sehr wichtige Rolle und wir können davon ausgehen, das dies schon vor dem Jahre 1128 so war, also vor der Zeit da die Leininger das erste mal urkundlich erwähnt wurden. So gehen Erfenbach und die Lampertsmühle auf eine Gründung der Leininger zurück, Siegelbach ist eine Gründung der Hohenecker
. Das Geschlecht der Hohenecker war aufs engste mit dem deutschen Ritterorden verbunden, der im 12.Jahrhundert zur Zeit der Kreuzzüge gegründet worden war. Reinhard von Lautern der erste „Hohenecker“ hatte die Ordenskonturei Einsiedel, den heutigen Einsiedlerhof bei Kaiserslautern, gegründet und auch die nachfolgenden Junker von Hohenecken beschenkten immer wieder ihre Stiftung.. Im Jahre 1393 überließen sie der Konturei Einsiedel ein Gut, das sie in Siegelbach besaßen.
Das“ Deutschherrenordenhaus St. Maria zum Einsiedel“ an der alten Königsstrasse beim heutigen Einsiedlerhof verdankte seine Entstehung den von den ersten Hoheneckern bei den Kreuzzügen ins Heilige Land gewonnenen Erfahrungen. In diesen Orden wurden nur Deutsche von gutem Adel aufgenommen. Ihre Mietglieder nannten sich deutsche Ritter, deutsche Herren und legten ein Gelübde des Gehorsams, der Keuschheit und Armut ab. Als offizieller Gründungszweck wurde angegeben Verteidigung des heiligen Landes gegen Ungläubige, Schutz der Pilgrime und Pflege der Kranken. Die Ordenskleidung bestand aus einem schwarzen Oberrock mit weißem Mantel, auf welchem ein schwarzes abgestumpftes Kreuz mit einem silbernen Kreuz angebracht war.  Das Oberhaupt des Ordens, der Hochmeister, auch Deutschmeister und Großmeister genannt, wohnte anfänglich zu Jerusalem, später nach verschiedenen Orten ließ sich der Orden um 1527 in Mergentheim in Schwaben nieder. Im Gebiet unserer heutigen Pfalz bestanden zwei Kontureien Speyer und Einsiedel. Das Ordenshaus Einsiedel gehörte zum alten Bistum Worms, es war mit festen Ringmauern umgeben und hatte eine Kirche mit Turm. Hinter der Kirche befanden sich die Wohngebäude und gleich daneben das Krankenhaus. Dieses Spital war für die Armen, für die Pilger und für die auf der Reise Verunglückten bestimmt, denen Herberge und Pflege angeboten wurden.

Die Grenzen der Hohenecker verliefen auch auf damaligen Trippstadter Gebiet nämlich direkt beim Jaghausweiher. Hier stießen im Mittelalter die Herrschaften Wilenstein mit Hohenecken und dem Reichswald zusammen. Dieser Landschaftsteil ist alter Kulturboden den hier stand einst des Kaisers Jagdhaus, daher auch der Name des Waldteiches, nämlich Jagdhausweiher. Auch der Bach der hier fließt, der Rohmbach und der dem tal den Namen gibt war im Besitz der Herrschaft Hohenecken.
Dazu schreibt Daniel Häberle in der Zeitschrift „Der Pfälzerwald“, Heft 6/1906:

„Während ihrer einflussreichen Stellung als Reichsschultheißen in Lautern hatten sie es wohl verstanden (die Hohenecker), zur besseren Ausnützung von Jagd und Fischerei sich am Bergabhang einen Streifen vom Reichswald und das Tal bis zur Mittelbach, die in ihrem weiteren Verlauf als Moosalb, Steinalb und Schwarzbach bis zur Biebermühle die Reichslandgrenze bildete, als Lehen zu sichern. Es ist dies der selbe Bezirk, welcher schon 1401 von König Rupprecht dem Ritter Reinhard von Hohenecken mit dem Dorfe Espensteig und der halben Bach daselbst (=Mutterbach) als Lehen bestätigt wurde. In der Lehensurkunde Beymonds von Hohenecken kommt 1404 noch der Hesselberg mit seinem Zubehör dazu. Das ganze scheint die Mark des alten Dörfchens Espensteig gebildet zu haben, ehe es aus dem verband des Reichswaldes abgetrennt und den Hoheneckern verliehen wurde.  Den Rest dieser alten Dorfmark bildete zum Teil der 1030 Hektar große Kellereiwald, der nach der franz. Revolution an Kurpfalz zurückfiel und dann wieder an den Reichswald angegliedert wurde.“


Das Geschlecht der Ritter von Hoheneck (vorher: von Lautern) soll ursprünglich in bischöflich wormsischen Diensten gestanden haben. Es soll aus einem Grundbesitzergeschlecht der Rheinebene stammen und von Worms durch Kaiser Barbarossa auf die Kaiserpfalz Lautern gekommen sein. Das Geschlecht nannte sich bis zum Jahre 1219 „von Lautern“, von da an teils „von Hoheneck“, teils „von Lautern“, ab 1250 aber nur noch „von Hoheneck“. 

 Ludwig Mahler schreibt in „Burg und Herrschaft Hohenecken“: „Als Stammvater wird ein Jobst (Jost) von Hoheneck auf Burg Hoheneck schon 1090 erwähnt. Da aber zu dieser Zeit die Burg Hoheneck noch nicht bestand, ist anzunehmen, dass diesem ebenso wie anderen Namensträgern, in den Stammtafeln und den diesbezüglichen Werken der Heimatliteratur bzw. der heimatkundlichen Forschung, der Name „von Hoheneck“ nachträglich entsprechend der späteren Namensbezeichnung der Nachkommen beigelegt wurde. Dieser Jost war mit Elisabeth von Stein vermählt und soll 1092 verstorben sein. Ein Bruder wird als Abt Landolphus von Hoheneck 1048 in Kempten verzeichnet. Dieser wird in der Stammtafel von Humbracht mit dem Beinamen der „Rheinstädter“ geführt, so das man hieraus auf die Wormser Herkunft schließen darf“. 

Der bedeutenste unter den Vorfahren der Hoheneck war zweifellos der Hofbeamte Heinrich, der sich 1177 noch „Heinrich von Lautern“ nennt. Er war von 1184 bis 86 Marschall bei Kaiser Barbarossa und hatte als solcher die Leitung des inneren Heeresdienstes: von 1187 – 91 wird er als Kämmerer, von 1191 – 97 als Schenk, dem die Oberaufsicht, über die Kaiserlichen Kellereien und Weinberge oblag verzeichnet. Er begleitete die Herrscher nach Burgund, Süditalien, Sizilien und dem niederrheinischen Kaiserwerth. 
Dieser am Hofe des Kaisers im 12. Jh. wirkende „Hohenecker“ war ein Sohn von Jost von Hohenecken bzw. „von Lautern“, und hatte drei Brüder (Reinhard, Siegfried, Johann), die alle in Diensten des Reiches standen. Von diesen gilt Reinhard als eigentlicher Ahnherr des Hauses Hoheneck. Er verstarb 1218. 
Reinhard von Hoheneck, Sohn von Reinhard, war ebenfalls wie sein Vater Schultheiß des Königs in Lautern, er wurde auch Reichsschultheiß genannt, da er zugleich für das Reichsland um Lautern zuständig war. Seinen Wohnsitz hatte er in der kaiserlichen Burg in Lautern, während sein Bruder Siegfried die Stammburg in Hohenecken bewohnte. Das Amt des Schultheißen war von 1216 – 1276 ununterbrochen im Besitz der Hohenecker (Reinhard I bis 1218, Reinhard II bis 1251, Siegfried II bis 1260 und Reinhard der III bis 1276).
Siegfried von Hoheneck, Sohn von Reinhard war nicht nur Reichschultheiß von Lautern sondern auch von Hagenau (1252). Ein solches Doppelamt war zu jener Zeit nichts besonderes und ist auf die engen administrativen Beziehungen zwischen dem elsässischen und pfälzischen Reichsgut des 13. Jh. Zurückzuführen. Der letzte Hohenecker Schultheiß von Lautern war ebenfalls ein Reinhard mit Namen, er war vermählt mit Kunigunde von Homburg, er wurde 1269 als Reichsdienstmann zum Hüter der Reichsinsignien auf den Trifels bestellt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst (1276) waren die Hohenecker nur noch als Burgmannen auf der Kaiserlichen Burg in Lautern.
Eine besondere Verbindung pflegten die Hohenecker auch zu dem Orden der Franziskaner in Kaiserslautern. Über die Predigertätigkeit der Franziskaner im Herrschaftsbereich der Hohenecker berichtet uns der Zeugnisbrief des dortigen Burgvogtes vom 13. Juni 1628. Johann Heinrich Schiratz so der Name des Burgvogts schreibt dass die Franziskaner „wahre Reformatoren des ganzen Ortes und der Herrschaft Hohenecken“ seien. Lange zeit betreuten die Franziskaner die Herrschaft Hohenecken, nachdem schon seit längeren Zeiten innige Bande zwischen der Herrschaft der dortigen Burg und dem Franziskanerkonvent in Lautern bestanden. Die Seelsorgverpflichtungen dauerten sogar noch lange Zeit nach der Vertreibung der Bettelmönche aus Kaiserslautern im Jahre 1652 fort.
Als 1631 das schwedische Heer in Kaiserslautern einmarschierte blieb den Franziskanern nichts übrig als zu flüchten, wahrscheinlich nahmen auch manche Kreise aus der reformierten Bevölkerung  eine drohende Haltung gegen sie ein. Und wieder bewiesen sich die Hohenecker ihren Franziskanischen Freunden als Helfer und Beschützer, doch auch aus der Bevölkerung der Herrschaft Hohenecken kam Hilfe für die verfolgten Franziskaner.  Nach einem Bericht der Leo – Chronik (Bericht eines unbekannten Priesters) flüchtete ein Pater nach Espensteig bei Hohenecken und übernachtete dort bei einem alten Mann namens Raab. Von ihm erhielt er auch weltliche Kleidung, um sicher fortkommen zu können.
Auf ihrer Flucht aus Kaiserslautern nahmen die Franziskaner auch einen Teil ihrer Bibliothek mit. Ihre Klosterchronik wurde 1642 auf Burg Hoheneck wieder aufgefunden, was wiederum für das Vertrauen spricht das zwischen Hoheneckern und den Franziskanern bestand. Die Katholiken der Stadt Lautern nahmen damals an den Gottesdiensten in Hohenecken oder Landstuhl teil, da sie in Lautern der Schikane ausgesetzt waren. Trotz der vielfachen Erschwernisse zogen die Katholiken aus Lautern an den Sonntagen nach Hohenecken um der katholischen Messe beizuwohnen. Ständig mussten sie dabei mit Schikanen der städtischen  Torhüter rechnen. Wenn sie früh die Stadt zum Gottesdienst in Hohenecken oder Landstuhl verlassen wollten waren die Stadttore meistens noch verschlossen oder nur in Richtung Hochspeyer geöffnet. Diejenigen die den Gottesdienst in Hohenecken besuchen wollten, wurden verschiedene Male zu Pferd oder zu Fuß verfolgt, auf den Marktplatz der Stadt zurückgebracht und dort so lange festgehalten, bis die Zeit zum Gottesdienst verflossen war. Dieses Schicksal erfuhren auch der Ratsherr und Wirt „zum Bock“ in Lautern, Johannes Leonard Kehl und die beiden Bürger Johann Müller und der sogenannte Daconenhans.
Am 26. Oktober 1656 beschwerte sich der Leinenweber Johann Reinhard im Namen der übrigen Katholiken vor dem Rat der Stadt dass sie nicht aus der Stadt herausgelassen würden, um die Gottesdienste in Hohenecken zu besuchen. Der Rat versprach lediglich, die Sache zu untersuchen, ob vielleicht ein Befehl von höherer Stelle vorliege. Auch am 15. November 1658 beklagten sich einige katholische Bürger darüber, sie könnten Sonntags vor 8 Uhr nicht aus der Stadt kommen, um nach Hohenecken in die Kirche zu gehen. Wie lange diese Repressalien gegenüber der katholischen Bevölkerung fortdauerten ist nicht bekannt.
In der Schlosskapelle zu Hohenecken konnten die Gottesdienste unter dem Schutz des katholischen Freiherrn  Philipp Franz Adolf von Hohenecken jahrelang ohne besondere Zwischenfälle abgehalten werden. Was wiederum von dem alten Einfluss der Hohenecker ausging.
Nach Ausbruch des pfälzisch – Lothringens Krieges, des sogenannten Wildfangstreites , nahm Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz im August 1668 auch Landstuhl ein. Die dortige Burg wurde, ebenso wie in Hohenecken zerstört. Den Katholiken wurde nunmehr die freie  Ausübung ihres Glaubens verboten. So fanden die Tätigkeiten  der Franziskaner in Kaiserslautern und Umgebung ihren Niedergang mit dem Untergang der Hohenecker.

Die Linie des Reinhard von Hoheneck konnte sich bis ins 19. Jh. Fortpflanzen.
Nach einer hundertjährigen Glanzzeit, in der die Hohenecker am Hofe der Kaiser höchste Würdenträger waren, fallen sie langsam aber stetig zur Mittelmäßigkeit ab. Bereits gegen Ende des 13. Jh. wird der Niedergang des Geschlechts deutlich bemerkbar. An Stelle der früheren zahlreichen Schenkungen und Stiftungen, treten jetzt Verkäufe von Gütern und Rechten als sichtbares Zeichen für den Geldmangel dieses alteneingesessenen  Adelsgeschlechts.
Gemeinsam mit den „Montfortern“ regierten die „Hohenecker“ über Jahrzehnte als Dienstmannessippen in Lautern. Zwischen Mai 1158 und August 1310 gibt  27 urkundlich einwandfrei bezeugte Aufenthalte römischer Könige und deutscher Kaiser in Kaiserslautern. Was für die Macht der damaligen „Hohenecker“ spricht. Noch nach 1280 prägt der Abt des Klosters Limburg Lauterer Pfennige. Die Ausübung des Münzregals war Privileg des herausragendsten ortsansässigen  Ministerialengeschlechtes, derer von Lautern – Hohenecken. 
Reinhard  III von Hohenecken sank vom Reichslandverweser im Speyergau und Augapfel des römischen König Richard, dem er 1269 sogar die Hochzeit hatte ausrichten dürfen, in die Mittelmäßigkeit ab, heute würde man sagen, er endete als Bankrotteur. 
hukwa


Lit. Hinweise:
Ludwig Mahler: Burg und Herrschaft Hohenecken 
D. Häberle: Das Reichswaldgebiet: Recht der hoheneck. Dörfer (Pf.Geschichte: B.1 1906.) 
D. Häberle: Das geleitrecht d. Grafen v. Leiningen:  (Pf.Geschichte; 1905)
E. Christmann: Die Siedlungsnamen der Pfalz
H. Friedel: Hohenecken: Geschlecht, Burg, Dorf.
P. Schlager: Geschichte der Franziskaner in der Pfalz



Donnerstag, 8. November 2012

Erinnerung und Denken

Kehrst ein mit deiner ganzen nebligen Macht und tust die
Welt verdunkeln
Die Krähen sitzen Seinsverloren in den mächtigen Buchen
Dein graues dusteres Antlitz schenkt mir innere Ruhe
In deinen Winden weht das Lied der Melancholie
Die Luft ist wässrig doch die meisten leben im Kerker ihrer Sinne
Und ihre Worte sind doch nichts als Schatten nur und Klage
Mit dir geh ich durch die Gezeiten meines Lebens
November ist
Erinnerung und Denken.
hukwa

Mittwoch, 7. November 2012

Hinter jedem Gedicht steht eine Tür

Nur wenn man in seinen Gedichten und Geschichten selbst lebt, wirken sie nicht abstrakt, sondern bekommen so etwas wie ein Eigenleben. Mit ihnen ist es wie mit dem Bild jenes taoistischen Malers, der für den Kaiser ein besonders schönes Gemälde anfertigen sollte. Dies tat er auch. Als der Kaiser kam und das Gemälde bewunderte, fragte er den Maler, was eine in das Landschaftsgemälde hinein gemalte Tür zu bedeuten hätte? Der Maler trat vor sein Werk, öffnete die gemalte Tür und verschwand hinter dieser Tür. So soll man auch Gedichte und Geschichten schreiben: hinter jedem Text steht eine Tür.
hukwa

Dienstag, 6. November 2012

Agantina die Birkenfrau


Agantina die Birkenfrau war ein Wesen aus dem Zwischenreich. Sie gehörte zur Hälfte der Anderswelt an und ihre andere Hälfte gehörte in unsere Welt. Ähnlich wie die Poesie. Ich traf sie im Frühherbst in den Wäldern, sie ruhte in einem Kreis von Fliegenpilzen. Als ich mich zu ihr setzte legte sie ihre Arme um meine Schultern und küsste mich leidenschaftlich. Sie ölte mich mit dem Saft der Belladonna und wir nahmen ein vorzügliches Pilzgericht zu uns. Sie rief Worte in einer seltsamen Sprache in die Wälder hinein daraufhin erschien ein großer weißer Hirsch. Wir setzten uns auf seinen Rücken und er trug uns noch tiefer in die Wälder hinein. An einem Waldsee in dem sich das Mondlicht spiegelte ließen wir uns nieder. Weiß wie Birkenholz war ihre Haut und ihre Brüste waren eich und fest zugleich. Ihre Lenden brannten wie das innere eines Vulkans. Wir verbrachten eine Nacht miteinander und in den Morgenstunden verwandelte sie sich in einen Birkenbaum. Doch vor ihrer Verwandlung gab sie mir das Geheimnis ihrer Loslösung preis. Ich trage dieses Geheimnis mit mir umher. Seither ziehe ich jeden Herbst in die Wälder, wo ich eine einsame Birke aufsuche in deren Nähe ein Hexenkreis aus Fliegenpilzen wächst. 
hukwa

Anbrechender Tag

Das Anbrechen des Tages
Melancholie eines November Morgen
Frühmorgendlicher Nebel 
Das Auge der Unke hinter glitschigem Stein
Como piedra en un pozo
Lass den Stein im Brunnen liegen
Als das grüne Einhorn seine Höhle aufsuchte zogen die
Kraniche nach Süden.
hukwa

Montag, 5. November 2012

Magische Seelenkräfte in der Dichtung

Das Gedicht ist schon fertig, bevor es begonnen hat, der Autor weiß nur den Text noch nicht. In diesem Satz von G. Benn liegt ein Wahrheitskern der Dichtung. Das Schreiben eines hermetischen Gedichtes passiert über den Intellekt. Aber Suggestion ist jener Augenblick, wo das intellektuell gesteuerte Dichten magische Seelenkräfte entbindet und jene Strahlungen aussendet die dem Gedicht seine geheimnisvolle Aura gibt.
hukwa

Erwachen bei Vollmond

Der Nachtwind flüstert mir ins Ohr
Nachtfalter summt ein Lied mir vor
Jetzt da der Mond am höchsten steht
Und bald der Morgen aufersteht
Die Sterne löschen jetzt ihr glühn
Der Kranich wird bald weiter ziehn
Ich warte auf die eine Nacht
Wo Dämmertraum in mir erwacht
Und Vollmond leuchtet in mein Zimmer
Jetzt weiß ich der Kreis er ist vollbracht
Mein Geist ist endlich wieder erwacht.
hukwa

Sonntag, 4. November 2012

Die dunkle Nacht der Poesie


Ich widme diese kleinen Texte dem Herbst und seinen fallenden Blättern, der Poesie und dem goldenen Kelch in dem unsere Träume ruhen. Lilith und Aphrodite haben sich zu den Ufern des Agrigent zurückgezogen. Erst in einem neuen Sommer werden wir uns wiedersehen. Ich streife nun einsam durch die Herbstwälder. Ach, wäre doch wenigstens das grüne Einhorn hier. Es ist einsam um mich geworden. Ich meide die Städte und ruhe an den dunklen Ufern der grünen Waldweihern. Schon nahen wieder der Tagtraum der Nächte und die Nachtträume der Tage. Meiden tue ich die nichtshabende Orte der Verkommenheit. Trunken von Heimweh nach meinen Geliebten irre ich durch die dunklen Wälder. Selbst den kleinen Kobold mit der grässlichen Fratzenmaske, der mich im Sommer immer verärgerte, vermisse ich nun. Die Flöte Pans ist verstummt. Nun naht die Zeit Wotans des Wanderers. Dieser dustere Fürst der kalten Winterwälder wird mir wohl einiges zu erzählen haben. Ich lausche dem Schädelgetöse der alten Kali und weiß das Demeter sich lange schon zur Ruhe begeben hat. Tief in der galligen Erde schläft sie sich ins nächste Frühjahr hinein. Lasst mich heulen mit den Wölfen doch ihre Rufe sind nicht die meiner geliebten Vampire. Sie ruhen tief in ihren Särgen unter den Steingebilden der alten Burg. Ich flüchte mich in die dunkle Nacht der Poesie in der Hoffnung einen Frühlingsnachttraum zu träumen. Mein Schicksal ist es das meine Gefährten auf mythologischen Pfaden wandern und ich sie nur auf den Wegen der Poesie verfolgen kann. Viel trinke ich aus dem goldenen Kelch der Phantasie, der mir besser mundet als roter Wein.
hukwa

Hermetische Dichtung

Andre Breton schrieb in seinem Buch, die Manifeste des Surrealismus: "Wenn die Tiefen unseres Geistes seltsame Kräfte bergen, die imstande sind, die der Oberfläche zu mehren oder gar zu besiegen, so haben wir allen Grund, sie zuerst einzufangen, und danach, wenn nötig, der Kontrolle unserer vernunft zu unterwerfen". Ich bin davon überzeugt das dies genau dass ist was während des Schreibens von hermetischen Gedichten passiert.
hukwa

Orphischer Wille

Der Dichter lebt in seiner eigenen Welt
die er sich durch Dichtung erhellt
in der orphische Kraft
Kompass seiner schöpfungen ist
in stetigen Vers begehren
tut er seinem Gott Orpheus ehren
Poesie ist sein magisches Licht
die sich in seine Welt ergießt
die Form der Formen zu vollenden
das Unbekannte zu benennnen
ist Dichter Sinn und
orphischer Wille.
hukwa

Samstag, 3. November 2012

An Orpheus

Manche Wege ging ich ziellos
Mancher Vers führte zum Ziel
Müde will ich noch nicht werden
Müßig möcht ich auch nicht sein.

Will nach Geld und Gut nicht streben
Will Gedicht und Verse schmieden
Alles andere kann ich missen
So lang die Muße mich tut küssen.

Doch das Eine großer Orpheus
Verdank ich einzig deinem Willen
Das ich dichte dichte dichte
In des Lebens tiefsten Lichte.
hukwa

Wanderer

Nächtliche Seele
Von Dämonen gejagt
Einsamer
Einzelgehender
Wanderer
An der Peripherie deiner
Zeit
Gehend zwischen
Gegenwart und Geschichte
Zwischen Gemüt und Gedanken
Bist
Du
Ein Wanderer durch
Unbekannte Materie.
hukwa

An den Ufern von Agrigent


Im Westen ging die Sonne langsam unter, die Dämmerung warf bereits ihre Schatten über die sommerlichen Wälder als die Waldvampirin aus dem Dickicht trat. Am Morgen hatte sie mir über einen schwarzen Singschwan eine Nachricht zu kommen lassen. Wir saßen unter der uralten ausgehöhlten Eiche und sie erzählte mir Geschichten die sie vor Jahrhunderten erlebt hatte. Sie trug einen weiten ledernen Umhang der ihr nackter Körper nur leicht bedeckte. Als die Nacht hereinbrach leuchteten ihre Augen wie grünes Gold. Der Traum sagte sie ist die Brücke zwischen Wachsein und Schlaf, die einzige fassbare Realität, alles andere ist Schein. Fass mich an sagte sie damit du spürst dass ich keine Erscheinung bin sondern ein Wesen aus Fleisch und Blut, voll von Gefühlen und Leidenschaften. Ich besuche dich über die Brücke die mir der nächtliche Regenbogen baut und am Tage lagere ich an den goldenen Ufern des Agrigent. Dort ruhe ich mit Aphrodite in den roten Mohnfeldern, die du dort in Fülle vorfindest. Trinke dieses kleine Fläschlein mit süßem Kräutersaft und du wirst mir folgen zu den geheimnisvollen Landschaften von Agrigent. Der schwarze Singschwan kam angeflogen und brachte uns nach Agrigent.

hukwa

Freitag, 2. November 2012

Nachtwesen

So schön
So nackt
Nach hundertjährigen Schlaf erwacht
Gabst du dich preis
Vampirin aus den Wäldern
Warst eingesargt in deinem Haus
Einst wo du alles warst für mich
Vergaß ich dich so schnell
So sanft so weich
Einem Nachtfalter gleich
Mit leichtem Schritt entschwandest du
Ich sehnte mich ganz krank und bleich
Nach deinbem nächtlichen Reich
Die Gruft die dich barg
Entließ dich nun
Dein Heim das dich verbarg
So eile nicht
Ich will dich fangen
Nachtfalter in den Wäldern
Einst hatten wir uns geliebt so heiß und wild
Denn Liebe ist der Träume Welt.
hukwa

Donnerstag, 1. November 2012

Verborgener Stern in mir

Geburt ist nur
Betäubung und Vergessen
Wer kann in solchen widrigen Zeiten
Seine Seele noch ermessen
Und ist der Geist auch nackt und bloß
Ein Stück Erinnerung umgibt ihn wie ein Hof
Es nähert der Traum sich der Erinnerung
Schenkt mir Vision und ahnendes Vertrauen
Es ist die Welt und ihre materielle Strahlung
Die Grenzen zieht und Kerkermauern richtet
So das wir Denken die Heimat sei so fern
Und doch ist sie es die in uns leuchtet wie ein
Verborgener Stern.
hukwa

Mein Hausgeist

Manchmal öffnet er die Tür
Schleicht sich in den Raum
Keiner hat ihn je gesehn
Morgen wird er wiedergehn
Nächtens aber sitzt er hier
Aus der Tür der Ewigkeit
Tritt er ein in meine Zeit
Nachts ans Fenster klopft er an
Auch im Garten seh ich ihn dann
Geht durch ihn Jahrhunderte lang.
hukwa

Auf geschichtlichen Pfaden

Die keltische und vorkeltische Geschichte meiner Heimat hat mich immer in ihren Bann gezogen. Es liegt wohl ein Zauber über dieser zeit sonst würde sie mich nicht interessieren. Schon als Kind zogen mich die mysteriösen Steingebilde meines Heimatortes magisch an. In einer Gewanne die Sprungfeld hieß fand man ein Steinbeil aus der Jungsteinzeit und wenige Meter von diesem Fundort stand ein alter Hinkelstein. Hier fand man auch einen Eisenbarren aus keltischer Zeit. Es gehört wohl zur eigenen Wurzelsuche das man sich mit solchen Dingen beschäftigt. So nur wird Heimatgeschichte zur lebendigen Geschichte. Weil sie dann nicht mehr abstrakt ist und man sie fassen kann. Auf meinen Wanderungen durch die Wälder bewege ich mich oft auf uralten Wegen, von denen nachgewiesen ist, das bereits Kelten und Römer sie nutzten. Wenn ich dann an nebligen Herbsttagen solche Wege beschreite scheint es mir als trenne mich nur eine kleine Nebelwand von der alten Vergangenheit dieses Landstriches. Will man Geschichte verstehen muss man sich ein Bewusstsein dafür schaffen, denn: Geschichte hört nie auf.
hukwa

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Halloween

Der amerikanische Name Halloween leitet sich von einem christlichen Fest ab, obwohl Halloween keltischen Ursprungs ist, seine Wurzeln liegen im Samhain Fest verborgen. Halloween ist eine Abkürzung für "All Hallows Evening", der Abend vor Allerheiligen. Papst Gregor IV. hatte Allerheiligen auf den 1. November gelegt. Am Tag darauf wird seit Papst Johannes XIX. Allerseelen gefeiert, das an die Verstorbenen erinnert. In den USA haben sich die keltischen Wurzeln irischer Einwanderer mit dem christlichen Glauben stark vermischt. Es waren irische katholische Einwanderer, die diesen Feiertag 1846 mit in ihre neue Heimat brachten. Auf eines ihrer Märchen, das von dem geizigen Iren Jack erzählt, geht auch der Brauch zurück, in der Nacht des 31. Oktobers Kürbislaternen aufzustellen. In Amerika heißen sie verschiedener Orts deshalb "Jack-o-laterns". Bei den alten Kelten Irlands begann der Neujahrstag am 31. Oktober, die keltische Gemeinschaft traf sich dann um über gesellschaftliche, politische und vor allem religiöse Fragen zu sprechen. Mit einem anschließenden Fest wurde der Sonnengott und Saman der Gott der Toten geehrt. Bei den Kelten dauerten diese Festivitäten drei Tage. Samhain war die Nacht da sich die "Anderswelt" öffnete und die toten in Gestalt von Katzen, Hexen und Geistern zurück zur Erde kamen.
hukwa

Prozess und Selbstgewißheit

Die meisten Menschen sind in ihrem Leben auf Systeme angewiesen. Sie orientieren sich an äußerenSystemen die sie alsbald verinnerlichen so das dass System zu ihrem persönlichem Lebensführer wird. Ich persönlich lehne solche Systeme ab. Ich sehe mein Innenleben und das Äußere als Prozess. Nur über den Prozess ist es mir möglich Selbstgewißheit zu erlangen.
hukwa

Dienstag, 30. Oktober 2012

Über meine heimatkundlich geomantische Spaziergänge

Jetzt während des Herbstes und des bevorstehenden Winters wandere ich gerne entlang der kahlen Felder und Äcker. Es ist die mystische Stimmung die mich hierher treibt, der Nebel über den Wiesen, der Flug der Krähen durch die Nebeln. Bin ich aber schon einmal an solchen Plätzen dann halte ich die Augen offen und beobachte genau meine Umgebung. Es gibt immer etwas neues zu entdecken. Gerade auf den Äckern wird man oft fündig wenn man nur sucht. Scherben, Münzen oder bearbeitete Steinen aus uralter zeit finden sich immer mal wieder.Was die Erde vor Jahrhunderten verschlungen hatt gibt sie irgendwann auch wieder preis.
Aber auch in den Wäldern kann man vieles entdecken. Seltsame Steinformationen, künstliche vor Jahrhunderten aufgeschichtete Hügel und ich frage mich was verbirgt sich dahinter. Solche Waldgänge nenne ich geomantische Spaziergänge. Hier treffen heimatkundliches Interesse und Geomantie aufeinander,gehen eine Verbindung ein. So kann man eine ortsgebundene Sage viel besser verstehen, viel mehr in ihr erkennen, wenn man auch die alte Erdwissenschaft Geomantie miteinbezieht. für viele Menschen ist Heimatkunde eine trockene Wissenschaft doch in Verbindung mit der Geomantie wird sie lebendig.
hukwa

Montag, 29. Oktober 2012

Geomantische Wahrnehmung

Es gibt diese besondere Plätze in der Landschaft, die uns ganz plötzlich und ohne Ankündigung ansprechen. Wenn wir auf solche Plätze treffen, fühlen wir uns irgendwie "geortet", wir spüren plötzlich eine Verbundenheit mit diesem Ort. Selbst wenn dieser Platz uns vorher nicht bekannt war, ist es uns zu Mute, als seinen wir schon einmal hier gewesen. Dies ist der Moment wo wir geomantisch wahrnehmen. In solchen Momenten sollten wir an solchen Orten verharren und uns ganz der Landschaft hingeben. Mir passiert dies besonders oft im Herbst und Winter das sich Orte und Landschaften mir öffnen sozusagen, mir ihr Geheimnis preisgeben, ich finde dies ist ein großes Geschenk, wenn man so noch spüren kann.
hukwa

Im Dunkel der Heimatgeschichte

Aus Trippstadt sind uns bisher keine frühgeschichtlichen Spuren bekannt. Aber aus der näheren Umgebung von Trippstadt. Dennoch darf man nicht ausschließen das Trippstadt keine frühgeschichtliche Geschichte hat, es wurde bisher nur noch nichts gefunden. Aber- wo man nicht sucht, kann man auch nicht finden. Ich habe die Hauptaufgabe meiner heimatkundlichen Tätigkeiten immer darin gesehen im Dunkel der Geschichte nach einem Lichtstrahl Ausschau zu halten. Am Anfang ist es oft nur ein kleiner Hinweis auf diesen baut man sich schließlich eine These auf. Mit Hilfe von Sagen, Flurnamen, Märchen oder Menhiren, dann kann man mit der Forschung beginnen. Als Schliemann sich aufmachte um Troja zu entdecken, folgte er einfach nur einer Sage und diese führte ihn zum Ziel. Er war einfach von seinen Ahnungen überzeugt.
hukwa

Samstag, 27. Oktober 2012

Amanita im Pfälzerwald


Fotos Ute Knieriemen-Wagner / art-by-ukw.blogspot.de

Ein Männlein steht im Walde Der Fliegenpilz als Amulett und Talisman, sowie als Symbol einer verlorengegangenen Beziehung des Menschen zur Natur.


Wenn über dem Pfälzerwald die goldene Herbstsonne steht, ist dies die Hauptzeit
der oft phantastischen und seltsamen Wesen aus dem Reich der Pilze. Einige von ihnen
verstecken sich gerne, andere ziehen durch ihre wundersamen auch oft bizarren Färbungen und Gestaltungen magisch unsere Blicke auf sich. So auch für viele der schönste und geheimnisvollste unter ihnen, Amanita muscaria, zu deutsch  der Fliegenpilz. Sein Auftauchen in den Wäldern beschwört auch das langsame Ende des Sommers.
Wie ein letztes, starkes Aufbegehren, hüllt die Sonne im September, die vorherbstliche Natur noch einmal ein, lässt in ihren goldenen Strahlen, Spinnweben und erste Herbstfrüchte uns in einem besonders schönen Licht noch einmal erscheinen. Dies ist die Zeit des
" Altweibersommers " im Pfälzerwald.
Wer jetzt bewusst durch die Wälder wandert begegnet oft dem stillen Männlein, mit rotem Hut und weißen Punkten darauf. Er mag den Fichtenwald, hier finden wir ihn oft, aber seine große Liebe gehört der Birke, nach ihr verzehrt er sich so, dass er eine ganz besondere Verbindung zu diesem Baum aufgebaut hat. Botaniker und Pilzexperten nennen dieses Verhalten zwischen Pilzen und Bäumen – Symbiose ! Der Fliegenpilz bildet mit den Wurzeln der Birke sogenannte – Mykorrhizen, das sind Lebensgemeinschaften. So gilt in der Mythologie besonders die Beziehung von Fliegenpilz und Birke, auch als ein Symbol für eine verlorengegangene Beziehung des Menschen zur Natur.
Man identifiziert hier also den kleinen, knollenfüßigen, roten Waldfürsten mit den Menschen.
Er steht auch für die ständige Erneuerung der Natur.
Die germanische Mythologie erzählt uns, der Fliegenpilz käme jedes Jahr wieder auf die Erde, wenn in einer rauen Winternacht Wotan mit seinem Gefolge durch die Wälder reite. Wenn sie durch die Dunkelheit jagten, hätten die Pferde Schaum vor dem Maul und bluteten, da man sie so hart anfasste. Im nächsten Jahr wüchsen überall da, wo der mit Blut vermischte Schaum die Erde getränkt hätte, die wunderschön aussehenden Fliegenpilze.
Amanita muscaria bekam seinen deutschen Namen während des Mittelalters, wo man ihn als Fliegenfänger nutzte. Man schnitt ihn dafür ihn Stücke, tauchte ihn in Milch und Brot. Wenn nun die Fliegen, dieses Gemisch zu sich nahmen, fielen sie in eine Bewusstlosigkeit. Neben toxischen Stoffen, die auch in der Homöopathie genutzt werden, enthält der Pilz auch ein leichtes Insektizid.
Vor allem früher, aber auch noch heute diente der kleine Waldfürst den Menschen als Amulett und Talisman, ja man kann sagen der Fliegenpilz war der Glücksbringer par Excellenze . In dieser Funktion soll er vor negativen Einflüssen schützen, aber auch zu Wohlstand verhelfen. Er wird dementsprechend häufig in der Lottowerbung genutzt:
Ein Glückpilz ! Dieser Aspekt macht auch seine Materialisation als Spardose verständlich. Oft ist er auch als Glückssymbol in Zusammenhang mit dem Jahreswechsel zu finden:
Früher sah man dies als eine Zeit des Übergangs und der Gefahr, aber auch der Wandlung.
In den oft krisenhaften Zeiten des Überganges, wie z.B. der Wechsel der Jahreszeiten, glaubten die Menschen besonders anfällig für negative Einflüsse zu sein – Krankheiten, Verletzungen o.ä. Man fühlte sich Verbunden mit den Wesen der Natur, wobei diese Beziehung durch die Handlungen der Menschen geprägt werden konnten.
Heute wissen die Menschen nichts mehr über die traditionelle Verwendung des Fliegenpilzes als Amulett und Talisman, doch scheint es, dass sich vor allem in seinen mythologischen Relikten in unsere Welt einige alte Vorstellungen, vor allem über den symbolischen Tod der Natur und ihre Wiederauferstehung, herüber gerettet haben.
hukwa

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Nils Holgerson und die Kraniche

Ich schaue der Kraniche Flug
begeistert von ihrem Rudern
folgt mein Blick ihrem Zug
Wie Kampfschrei ist ihr Ruf
Wie halt ich dieses nur aus
Meine Sehnsucht will aus mir heraus
Nur einmal im Leben möchte ich
So winzig wie Nils Holgerson sein.
hukwa

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Aktive Imagination und Klarträume

Ich habe festgestellt das ich über die Methode der aktiven Imagination, mein Traumleben stark beeinflussen kann. Doch vor allem wird mit dieser Methode die C.G.Jung herausgearbeitet hat eine größere Aktivierung der Phantasie erreicht. Was natürlich für kreative und schöpferische Menschen sehr viele Vorteile mit sich bringt. Um Bilder zu schaffen die nicht von äusseren Objekten stammen müssen wir unsere Phantasie walten lassen. Durch spontanes Zeichnen, Malen und Dichten wird die schöpferische Aktivität des Unbewussten aktiviert und eine Fühlung mit dem Unbewussten wird ermöglicht. Auch Nachtträume werden durch diese Methode beeinflusst und es kommt öfters zu Klarträumen.
hukwa

Dienstag, 16. Oktober 2012

Träume und Traumdeutung

Heute Nacht hatte ich einen wunderschönen Traum er war sehr klar und deutlich. Ich befand mich in einem Gebirge, wahrscheinlich irgendwo im Himalaya. Dort wohnte ich in einer sehr einfachen Hütte und lebte das Leben eines Einsiedlers. Ich kochte mir einen Tee und setzte mich vor die Hütte. Plötzlich kammen aus dem nahen Wald eine Horde von Tigern, die ganz friedlich um mich herum schlichen. Ich bereitete ihnen ein Reisgericht und beobachtete sie beim essen. Irgendwann verschwanden sie wieder in den Wäldern.
Ich bin der Meinung man soll nicht jeden Traum zu deuten versuchen sondern sich an ihm auch erfreuen oder erschrecken können. Irgendwie haben Träume auch einiges mit Märchen gemeinsam und dem Traum wie dem Märchen ist es gemein das man sie vielseitig deuten kann. Als ich erwachte fiel mir ein Satz von der Psychologin Ella Sharp ein den ich vor einiger Zeit in einem Buch gelesen hatte: "Würden Morgen sämtliche Märchen der Welt vernichtet werden, so würde das nichts ausmachen, denn im Herzen des Kindes entstehen sie ewig von neuem." So ist es auch mit unseren Träumen man kann sie nicht unter heranziehung einer Symbolik deuten, denn jede Person erschafft die Symbolik von neuem.
hukwa

Montag, 15. Oktober 2012

Frucht der Erde

Wohin treibts euch
Wolken
Vogelschwärme
Über hohen Bäume
Die der Herbst schon bräunte
Geflogen kommt der Keil der Gänse
Des Naturgottes Bilderschrift
Haselnuss und Eberesche
Strotzen mit ihrer Frucht
Holunderbeeren hängen schwer
Ihr die Frucht im Schoss der Erde
Bin auch ich eine Frucht dieser Erde?
hukwa

Dienstag, 9. Oktober 2012

Östliche und westliche Meditation

Wer so entschlossen und klar bewusst lebt,
dass er auch die feinen Gedanken erkennt,
der wird Herr über sie,
so dass sie den Geist nicht mehr beunruhigen können.
Udana

Wenn der Osten sehen will schließt er das Auge und gibt sich der "Leere" hin, wenn der Westen sehen will, gibt er sich dem gegenständlichen hin. Hier beginnt die Begrenzung in der Meditation. In der Betrachtungsweise des tibetischen Buddhismus haben die Dinge keine eigene Wirklichkeit. Sie bestehen als Spiegelbilder, als Reflexionen der Leerheit in der Leerheit. Da alles Wandel und Verfall unterworfen ist, besitzen die Dinge keine dauerhafte Substanz. Das ist der große Unterschied zwischen westlicher und östlicher Meditation.
hukwa

Sonntag, 7. Oktober 2012

Pilze - Kinder der Dunkelheit

Weil Pilze so ganz anders sind als andere Lebewesen um uns herum, haben wir sie lange Zeit ins Reich der Hexen, Teufel und Geister verbannt. Erst als wir entdeckten, wie wichtig ihre Rolle im Kreislauf der Ökologie ist, konnten wir ohne Vorurteil ihre Formen und Farbenvielfalt genießen. Sobald im Herbst das richtige Wetter vorherrscht sprießen sie aus der Erde.
Ihr erstaunlich schneller Wuchs bewirkte, das die Menschen seit Altersher sie als rätselhafte Verbindung zwischen der gewohnten Welt und der Welt der Geheimnisse ansahen, die durch wundersame Wesen bewohnt wird. Pilze haben etwas Geheimnisvolles. Sie sehen so ganz anders aus als die anderen Organismen die wir kennen. Sie haben meistens eigenartige Formen und auffallende Farben. Dadurch scheinen sie eher in eine Märchenwelt als in das reale Leben zu gehören. In Erzählungen und Märchen werden Pilze in engen Zusammenhang gebracht mit Geistern Kobolden und Elfen.
hukwa

Freitag, 5. Oktober 2012

Dein Aussehen vor deiner Geburt

Draussen ist es windig, kalt und es regnet. Ich sitze im Arbeitszimmer mein Holzofen wirft eine angenehme Wärme in den Raum und lese in Suzukis "Einführungen in den Zen-Buddhismus". Dabei finde ich einen sehr interessanten Abschnitt: "Hui-Neng sagte. Denke nicht an Gutes, denke nicht an Böses, sondern sieh, was in diesem Augenblick dein eigenes, ursprüngliches Aussehen ist, das du schon hattest vor deiner Geburt".
Es dürfte ziemlich klar sein worauf der Zen-Mönch hinaus will, auf das Unbewusste und auf die Monade (Leibnitz), anders kann ich es mir nicht vorstellen. Wir können unser "Urgesicht" nicht sehen, doch wir können es "ahnend Schauen". Über die Meditation können wir mit ihm in Verbindung treten. C.G.Jung schrieb:
"...die ersparten Energiebeiträge verfallen dem Unbewussten und verstärken dessen natürliche Ladung bis zu einem gewissen Maximum. Dadurch vermehrt sich die Bereitschaft der unbewussten Inhalte ins Bewusstsein einzubrechen. Weil nun die Entleerung und Stilllegung des Bewusstseins, keine einfache Sache ist, bedarf es eines besonderen Trainings, sowohl wie einer unbestimmten langen Zeitdauer, um jenes Maximum an Spannung herzustellen, welches zum schließlichen Durchbruch unbewusster Inhalte ins Bewusstsein führt".
hukwa

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Göttlicher Geist

Metaphysisches Denken ist immer kosmisches Denken. Kuo Hsiang, ein Neo Taoist des vierzehnten Jahrhunderts sagte einmal: "Der Mensch wird von Geburt an nicht mehr als sechs Fuß groß... Wie unbedeutend sein Körper auch sein mag, er braucht doch das gesamte Universum um ihn zu erhalten". Ähnlich ist es mit unserem Geist: Unser Körper ist begrenzt aber der Geist ist unbegrenzt, er grenzt noch nicht einmal ans Universum, den er ist göttlicher Natur.
hukwa

Nahender Winter

Wie eine Feuerrose flog der Dompfaff aus dem
Birkendickicht
Sperber hat heute kein Glück
Natternhaut
wie ein Gruß des vergessenen Sommers
Wildente stieb kreischend auf
Dann
Stille im Wald
beerenstill gräserstill
Jahresringe schwören sich
auf den Winter ein.
hukwa

Montag, 1. Oktober 2012

Waldgott

Krähiger Blick
im Fichtentann
der alte Waldgott
für die Dauer
einer Amselfeder Fall
kehrt zurück in den alten
Hain
im erdigen Wurzeldickicht
der Weißdornhecke
versteckt er seine Welt
lehrt Gräser und Pilze das reden
im Gezwitscher der Tannenmeise
erkennst du seine Stimme
Nebel über den Wassern
darinnen verborgen des
Waldgottes Angesicht
Höre
der Herbst spricht zu dir.
hukwa

Sonntag, 30. September 2012

Es tanzen die Elfen im Garten

Goldene Herbstsonne
Funkelndes Nornenhaar
Götternebel
Oktober Vollmond
Spricht zu den Steinen im Garten
Die Elster schläft im Weidenbaum
Fliegenpilz beim Birkenbaum
Vollmonds weißes Licht
Jetzt tanzen die Elfen im Garten.
hukwa

Donnerstag, 27. September 2012

Der Weg zu sich selbst

Wenn ich etwas nicht leiden kann dann sind es Dummheit und Oberfläche, sie führen zu einer Verrohung der Seele. Geldgier und Egoismus dies ist die Speerspitze unserer Gesellschaft. Wir entfernen uns immer weiter vom Kern unseres Selbst von der Seele und somit von allem Göttlichen. Nur wer sich in Demut und Bescheidenheit übt findet den Weg zu sich selbst. Schon mancher hat mit einem goldenen Schlüssel vor dem Tor der Erkenntnis gestanden doch das Schlüsselloch nicht gefunden - wie sollte er es auch finden - das Tor steht offen.
hukwa

Gosse der Eitelkeiten

Über dem Dampf des kupfernen Sand
Schweben deine Träume in die
Gosse der Eitelkeiten
Deiner Seele bist du so fern doch der
Gischt in den Abgründen der Metropolen so nah
Du liest in Sartres Ekel doch seine Gedanken sind dir so fremd
Wie denen des Dompfaffs in den Wäldern
Du lebst in der Verbannung der großen Städte
Der weiße Mond hat dich noch nie besucht
Hast du jemals gelebt?
hukwa

Mittwoch, 26. September 2012

Spiritualität

Ich versuche meinem Leben einen spirituellen Tagesverlauf zu geben. Ohne diese objektive Spiritualität kommt mir mein Leben vertrocknet und langweilig vor. Spiritualität hat bei mir nicht die Aura von Esoterik, sondern von spiritueller Philosophie. Sie ist mir auch Realität.
hukwa

Wordsworths Traum

erbricht sich in den traurigen Lüften des
goldenen Herbst
schwirrendes Licht auf
galliger Erde
durchbricht für den Augenblick eines Lidschlags
die Dunkelheit der Seele
Totemmetaphern
in den Jahresringen der Eiche
eine Muschel auf Erde
eine Perle im Himmel
der Garten war sein Arbeitszimmer.
hukwa

Dienstag, 25. September 2012

Tanzende Chimäre

Umgrenzter Raum in weiter Landschaft
Das Schweigen ein
Gedicht in die Stille gesprochen
Dämmerlicht der Dunkelheit
Es ruft der alte Wind zum Vollmond hoch
Vollendung ist das
Wort in der Zeit
Die Poesie der alten
Bäume im Park
Herbstblätter fallen
Tanzende Chimäre
hukwa

Montag, 24. September 2012

Poetische Gedanken


  1. Die vier Säulen dunkler Dichtung

In der Dichtung bedeutet Traum:  Bildwerdung geheimnisvoller Zaubermächte. Novalis sprach es folgend aus: „Die Steine und Stoffe sind das Höchste: der Mensch ist das eigentliche Chaos“.  Baudelaire dachte ähnlich als er schrieb: „Die Phantasie zerlegt die ganze Schöpfung; nach Gesetzen, die im tiefsten Seeleninnern entspringen sammelt und gliedert der Dichter sie und erzeugt dadurch  eine neue Welt.“ Eine Welt aufgebaut aus Traum, Phantasie, dem Unbewussten und der Sprache. Dies sind die vier Säulen dunkler Dichtung.  


  1. Der Zugang zum Unbewussten des Dichters 

„Um die Seele des Dichters zu durchschauen, muss man in seinem Werk diejenigen  Wörter aufsuchen die am häufigsten vorkommen. Das Wort verrät wovon er besessen ist“
Dieser Spruch Baudelaires zielt auf den Symbolismus von Dichtung. Die Wörter eröffnen dem Leser einen Zugang zum Unbewussten des Dichters. 


  1. Zur Symbolik meiner Dichtung
Fenster, Spiegel und Wasser sind in meiner Dichtung Symbole für das unendliche der Transzendenz. Dichtung wie ich sie schreibe ist zum Großteil das Werk meines Unbewussten. Und die Sprache des Unbewussten ist nun einmal das Symbol.  Das empirisch Wirkliche ist in solcher Dichtung zweitrangig (darauf lege ich Wert in meiner konkreten Poesie, nicht aber in der hermetischen). Der Waldwoog  bleibt zwar der Waldwoog im Gedicht aber sein Geheimnis, das was er im Gedicht ausdrückt, liegt verborgen in der  Transzendenz. So ist meine Dichtung auch immer Versuch jenes zu sagen was bisher ungesagt blieb. 

4. Poesie des Unbewussten
Sprachmagisch- suggestives Dichten ist Poesie der Tiefe. Eine solche Dichtung ist weniger in der Welt zu Hause sondern vielmehr im Traum. Solche Gedichte „streifen“ die Welt aber ihre geheimnisvolle Poesie entspringt den Quellen des Unbewussten. Ganz im Sinne von Rilke als er schrieb: „Ein für allemal, ist’s Orpheus wenn es singt!“

  1. Erfahrung poetischer Phantasie 

Die tiefe dunkle Dichtung und viele Arten moderner Poesie wie der Hermetismus  oder die surreale Dichtung, zielen auf eine Zerstörung und Verzerrung der realen Welt, denn der Dichter baut sein Haus nicht in die Realität hinein. Sein Fundament sind die Träume und Visionen in denen er lebt. Er schreibt nicht über die Erfindungen seiner Phantasie sondern über die Erfahrungen poetischer Phantasie.

(6.. Ursprung des Gedichts

Das Gedicht möchte auf Reisen gehen. Es sucht seinen Empfänger. Denn es hat eine Bestimmung. Ob ein Gedicht hermetisch ist oder ob es konkret geschrieben ist, es ist immer Teil eines Bewusstseinsinhaltes der in formalisierter Sprache auf den Weg gebracht wird. Das Gedicht ist etwas ganz alltägliches das seinen Ursprung in der nichtalltäglichen Wirklichkeit hat. 

hukwa

Herbstdüfte

Wälder Vögel Düfte
Herbst und seine Lüfte
Fallendes Laub im weiten Raum
Farbenpracht der Landschaft
Erdendasein
Vollendetes Geheimnis
Durchbricht die Monade die Mauer
Vollendet sich der Kreis des Heraklit
Wandel ist der Herbst
Sein Licht ist göttlich
Des Eichelhähers Ruf
Im verzücktem Rot des Ahorns
Einsamkeiten
Schenkt uns der Herbst
Luft in den Lüften
Die Haselnüsse sind reif.
hukwa

Samstag, 15. September 2012

Die Seele des Poeten

Schwebend in der Höhe
beobachtet er sich selbst
in den schwülen Sommernächten
ist er trunken vom Nektar der Blüten
liest er in den Jahren
die vor seinem geschlossenen Auge vorbeiziehen
seine Stimme verlor er in den Tiefen der Wälder
wo seine Seele in den alten Eichen ein Heim gefunden hat
hier im schattigen Hain der Diana
hat er das gefunden
von dem die Welt da draussen
überhaupt nichts ahnt.
hukwa

Freitag, 14. September 2012

Das Sein des alten Zaunpfosten

Unter Herbststernen möchte ich wandern
mir aus den silbernen Spinnnetzen des Altweibersommers
ein Schmetterlingnetz weben 
um das Sein einzufangen
das Sein jenes einsamen alten Zaunpfostens
dort
auf der vom Mondschein erleuchteten Waldwiese.
hukwa

Mittwoch, 12. September 2012

Wandern als inneres Erlebnis


Wer sich zu einer Wanderung aufmacht, sollte dies bewusst tun. Wandern bedeutet sich bewegen, sich bewusst bewegen. Wenn wir spazieren gehen, laufen wir oftmals einfach los. Wenn wir zu einer Wanderung aufbrechen, haben wir in der Regel ein Ziel vor Augen: Eine Burg, ein Baum, ein Ort, eine Quelle oder sonst eine Sehenswürdigkeit. Doch wenn wir uns Wochen später an unsere Wanderung zurückerinnern, fällt uns auf, dass in der Erinnerung vor allem jene Dinge und Erlebnisse zurückgeblieben sind, die wir auf unserem Wanderweg gesehen oder erlebt haben. Denn: Der Weg ist das Ziel! Dies ist eine Weisheit, die jeder erfahrene Wanderer schon einmal gemacht hat. Wandern hat viel mit „er - fahren“ zu tun. Das alte Wort fahren umfasst jede Art von Fortbewegung., wie z.B. das Wort Pilgerfahrt, Zugfahrt oder Autofahrt uns zeigt. Erfahren kommt von ervan und heißt ursprünglich nichts anderes als „reisend erkunden“. Wenn wir also etwas erfahren wollen, müssen wir uns auf den Weg machen. Meditatives Wandern hat eine Ähnlichkeit mit Pilgern. Auch jene, die sich auf eine Pilgerreise begeben, lassen für einige Zeit ihr Alltagsbewusstsein hinter sich und machen ihren Geist offen für neue Erfahrungen.
Beim meditativen Wandern sind wir mit unserem ganzen Bewusstein unterwegs. Das bedeutet, dass wir uns nicht nur im geographischen Sinn auf den Weg machen, sondern auch geistig. Wandern ist eben etwas Ganzheitliches. In den gesammelten Werken Christian Morgensterns findet sich folgende Tagebuchnotiz: „Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fernes, fremdes Land getragen hat und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes Leben nach der einstigen Heimat, ruhelos durchmisst sie das Land nach allen Seiten. Und oft fällt sie zu Boden in ihrer großen Müdigkeit und man kommt, hebt sie auf und pflegt sie und will sie ans Haus gewöhnen. Aber sobald sie die Flügel nur wieder fühlt, fliegt sie von neuem fort, auf die einzige Fahrt, die ihrer Sehnsucht genügt, die unvermeidliche Suche nach dem Ort ihres Ursprungs“.
Meditatives Wandern hat natürlich etwas mit Meditation zu tun und Meditation ist nicht unbedingt ein in sich versinken, sondern letztendlich handelt es sich bei dieser Meditationsform um einen Reifeprozess der Person, die unterwegs ist und der durch dieses unterwegs sein oder „er – fahren“ in Gang gesetzt wird. Was tun wir am liebsten bei einer Wanderung durch den Wald? Nun, ich denke Nachsinnen, wir sinnen über uns selbst nach, bis wir den Sinn finden denn wir suchen. So wird eine Wanderung die wir unternehmen oftmals ganz schnell zu einer Art Lebensweg über den wir nachdenken.  Denn wenn wir Wandern tragen wir ja unsere freud - und leidvolle Erfahrungen mit uns herum und das macht uns zu Erfahrenen, dies ist Teil des Reifungsprozesses einer Wanderung.
Wandern und Pilgern sind keine zwei verschiedene Paare von Wanderschuhen, jedenfalls nicht beim meditativen Wandern. Denn bei dieser Art des Wanderns nähern wir uns wieder jenem „Urquell der Dinge“, oder versuchen es wenigstens, die Christian Morgenstern in seiner Tagebuchnotiz beschrieb. So kann meditatives Wandern zu einer „Quest“, einer Sinnsuche werden. Wenn wir uns zu einer Wanderung aufmachen, sollten wir die Banalitäten des Alltags hinter uns lassen, denn wir wollen vom Alltagseinerlei in den All – Tag hineinwandern. Wir sollten während unserer Wanderung ein allumfassendes Bewusstsein mit uns führen. Wir wollen die Wunder der Natur sehen und spüren, wollen im Schöpfungsalphabet von Mutter Natur lesen und den „Zuspruch“ der Wald- und Wiesenwege in uns einfließen lassen.
Als Menschen brauchen wir den „Zuspruch“ und diesen finden wir am schnellsten in einem meditativen Lebenswandel, denn: „Meditation ist das Menschlichste vom Menschlichen“ (Tillmann). „Durch Meditation findet man zu sich selbst, zu seinem eigenen Wesen kommt „die menschliche Person erst ganz in ihre eigene Verfügung und Freiheit. Ohne sie fällt der Mensch auseinander. Es geht also, schlicht gesagt, um Übung im Menschsein“ (Johannes F. Boeckel). 
Während des meditativen Wanderns kehren wir zu unserem inneren Selbst zurück. So wird Wandern zu einem Stückchen Therapie und Selbsterfahrung. In der freien Natur begegnet uns immer wieder Neues, jede Wanderung ist eine Erfahrung und es kann ja nur vernünftig sein, den eigenen Hintergrund zu erweitern und somit für neue Erfahrungen empfänglicher zu werden. Denn beim Wandern finden wir viel Zeit für uns selbst und dies sollten wir als ein recht bedeutendes persönliches Kapital ansehen. Denn was unser heutiges Dasein besonders hemmt und verwickelt macht, ist die Vorstellung der Zweckbestimmtheit, die inzwischen ja schon fast jeden Vorgang des menschlichen Lebens beherrscht. Diese Vorstellung ist ja insofern in Ordnung,, soweit sie unsere wirtschaftliche und verstandesmäßige Existenz betrifft. Beim meditativen Wandern allerdings tritt man in eine Bewusstseinssphäre ein, die eben nicht Zweckbestimmt ist. Wir fühlen uns bei dieser Art des Wanderns der Natur und ihren Schöpfungen sehr nahe. Denn durch meditatives Wandern gewinnen wir neue Erfahrungen und erweitern somit auch unser Bewusstsein. Die Natur ist ein Ort der Besinnung des Entzückens. Durchdrungen von ihr kann der Mensch seine Allverbundenheit mit dem Kosmos erfahren, Natur soll uns eine Sache der Andacht sein und nicht der Ausbeutung.
Gerade im Pfälzerwald denn ich ja täglich erwandere findet man immer wieder Gegenden und Plätze in der Landschaft, die den Wanderer plötzlich und ohne Ankündigung überraschen. Nach einer langen Wanderung stehen wir plötzlich in einem Eichenhain und das Rauschen der Bäume erscheint uns wie eine Stimme, die zu dieser Landschaft gehört. Oder wir sind gerade aus dem Wald herausgetreten, und vor uns öffnet sich ein sonnenüberflutetes Tal mit leuchtenden Wiesen, blühenden Blumen und ein romantischer Bachlauf lädt uns zum Verweilen ein. Aus dem Dickicht vom Wiesenrand her dringt das zarte und süße Zwitschern von Vögeln und hoch am Himmel zieht der Bussard seine einsamen Kreise. Meistens sind es solche Erlebnisse, die uns die Seele einer Landschaft nahe bringen.
Dann ist man gezwungen stehen zu bleiben, seinen Sinnen freien Lauf zu lassen, seine Gedanken zu unterbrechen und sich ganz der Wahrnehmung dieser betörenden Waldlandschaft hinzugeben. Die Wahrnehmung von unberührter Natur und Stille fördert natürlich die meditative Übung ganz besonders. Solche Momente können wir nicht oft genug erleben, es sind eben diese Momente wo Mutter Natur zur Therapeutin wird. Es sind jene Augenblicke, in denen man sich der Präsenz der Landschaft öffnet, ihrem Genius Loci. Jeder Naturraum besitzt seinen eigenen Zauber und die Gemeinschaften von Wildpflanzen, Bäumen und Tieren haben ihre eigene Art der Imagination, die, während wir sie durchwandern, in uns zu wirken beginnt. In dem die äußere Natur auf uns einwirkt, fühlen wir mit einem Mal, dass wir unsere eigene innere Natur besser verstehen lernen. Wir treten in einen lebendigen Austausch mit der uns umgebenden Waldlandschaft und jene, die sie bewusst wahrnehmen, öffnen sich der Seele dieser Landschaft.  

Samstag, 4. August 2012

Augustnacht

Das goldene Dunkel roter Kerzen
die du angezündet hast
lassen deine elfenbeinfarbene Haut
wie ein ungebleichtes Leinen erscheinen
Heuduft durchzieht die Augustnacht
und die Sterne am Himmel
sind mir lieber
als ein gefülltes Bankkonto.
hukwa

Freitag, 3. August 2012

In den Spitälern des Wahnsinns

Der graue Alltag in den Spitälern des Wahnsinns
kleidet deine Zeit
in der schwarzweißen Stadt
Kehr um und suche die Harmonie der Wälder
die du in deinem Leben nie vermißt hast nur weil du sie nie kanntest
Es sind die Jahrzehnte deiner geistigen Blindheit
denen du nicht nachtrauerst
was soll ich für dich singen
dein Leben ist lang schon abgekartet
such endlich auf die alten Steingärten
vielleicht wirst du dort jene seltene Blume finden
die du nie gesucht hast.
hukwa

Donnerstag, 2. August 2012

Such auf die Stadt deiner Einsamkeiten

Geh weg
in die Stadt deiner Einsamkeiten
und glaube daran das du dort was findest
es bleibt dein ewiger Irrglaube
hier ist das Leben
jetzt schlafen alle Nymphen
doch du begreifst es nicht
weil du nicht glauben kannst
an die Schönheiten des wunderbaren August Tages
Geh weg in die Stadt deiner Einsamkeiten
du wirst nichts finden
außer deiner eigenen Eitelkeit.
hukwa

Die Gespräche der Elster

Jeden Abend
fliegen die Elstern die alte Weide
in meinem Garten an
es ist ihr Schlafbaum
in der Nacht höre ich manchmal
ihr Gezeter
gibt es eine schönere Schlafmusik
als die Gespräche der Elstern
in der Nacht.
hukwa

Sonntag, 22. Juli 2012

Finde was du nie verloren hast

Sieh die Zeichen der Zeit
das Wort das zu Musik wird
ein Lied weht im Rauschen der Bäume
in der Zeit verwesend
liegt verborgen das Geheimnis
die Nymphen haben das Land verlassen
gehe auf die Suche nach dir selbst
dann wirst du das Finden
was du nie verloren hast.
hukwa

Sonntag, 15. Juli 2012

Meine Stimme in den Wäldern

Wenn ich meine Stimme verliere in den Wäldern
dann ist es gut
Schlecht wäre es ich verliere sie in den Städten
die ich fast nie aufsuche
Wenn ich meine Stimme verliere in den Wäldern
Soll sie emporsteigen
in die Wipfel der Bäume
dort möge sie erklingen
zu Ehren des grünen Einhorns
das einsam durch die Wälder streift.
hukwa

Erfahrung von Transzendenz in der Kunst

Der Zweifel an der Zusammenarbeit mit der Gesellschaft scheint dem Künstler inhärent zu sein. Mark Rotko sprach es einmal so aus: "Es ist schwer für den Künstler, die Ablehnung der Gesellschaft seinem Schaffen gegenüber hinzunehmen. Doch gerade diese Feindseligkeiten kann als Hebelkraft zur wahren Befreiung wirken...".Wenn sich der Künstler von der Gesellschaft befreit hat, wird die Erfahrung der Transzendenz möglich.
hukwa

Freitag, 13. Juli 2012

Nächte

Oft kämpfe ich in den Nächten
mit Dämonen und ihren Knechten
sie schicken ihre Mächte
über dunkle Träume
verpackt in Metaphern und
Labyrinthen
versuche ich sie zu entwirren
bin ich am Morgen ein anderer.
hukwa

Montag, 25. Juni 2012

Gefrorene Flamme des Sommers

Jetzt wehen wieder die lauen Lüfte des Sommers
Wohl an
fliehe an die dunklen Waldteiche
wo die Nymphen dich erwarten
keine gefrorene Flamme des Winters wir dich hier stören
nur das grüne Einhorn wartet hier auf dich
wenn der zarte Wind des frühen Morgens
dein Gesicht
so geheimnisvoll erscheinen lässt
dann sei das was du nie warst
sei bereit.
hukwa

Sehnsucht nach dem Träumertor

Lilith kam auf dem grünen Einhorn angeritten. In ihrem Gefolge war auch der Seelenwanderer, dieses zottige und oft bösartige Wesen. Als sie mich erkannte schickte sie ihre Begleiter weg nur sie und das grüne Einhorn verweilten. Wir lagerten auf einer Blumen von bewachsenen Waldwiese, erzählten uns Geschichten während das Einhorn am Waldrand sich an den fruchtbaren Sommerkräutern labte. Lilith war in einen Purpurmantel gehüllt, auf den ihr schwarzes Haar frei niederfiel. Um ihre Stirn trug sie einen Kranz aus Efeu und um ihre Hand hatte sie zwei Lorbeerreife gewunden. Ihr nackter Körper roch nach Rosenöl und ihre Augen waren so schwarz wie die Nacht. Zwischen ihren wohlförmigen Busen erblickte ich ein Muttermal in Form eines Halbmondes. Sie kniete auf meinem Körper und wir ertranken in leidenschaftlichen Küssen. Sanft bis sie in meinen Hals und saugte so lange von meinem Blut bis ich in das tiefste Nichts der Leidenschaften fiel. Ins Land der wirklichen Träume und der wahren Realität in das nur wenige sehen dürfen. Als ich wieder erwachte war es Nacht.Lilith war verschwunden und der Halbmond am Himmel hatte zwei schwarze Augen, o Lilith wann kommst du wieder dachte ich. Die Wildblumen leuchteten Purpur durch die Nacht. Ich lief das Träumertor hinaus und im Osten begann der neue Tag mit seinem neuen Leben. Ich aber hatte Sehnsucht nach Lilith. Morgen, ja Morgen wird sie mir wieder erscheinen.
hukwa

Am Tage bin ich Stein

In einem Land wo der Traum sich selber träumt
steht auf einsamer Höhe mein Dichterhain
fern eurer zynischen Einfältigkeiten
wo das Feuer des Geistes
wie klares Wasser von den Bergen fällt
dort wo Löwe und Taube vereint noch sind
laufe ich durch das nächtliche Träumertor
Hellwach wie nie zuvor
Ein Nachtwandler will ich sein
Mit Nymphen im liebestrunken Spiel vereint
Bin ich in den Nächten lebendig
am Tage aber Stein.
hukwa

Sonntag, 24. Juni 2012

Altes Hügelgrab bei Johanniskreuz

Uralt Gestein
überwuchert von Farnen und Gräsern
Sand und Gestein Wurzeln
aufgeschichtet auf zerpulverten Körpern
Trollblumen blühen
Holunder grünt darüber
verflogene Seelen
Tonscherben
Hügel
seit tausenden Jahren vergessen
nichts ändert die Zeit
diese vergessene Urne
menschliche Blicke
fliegen
nichts wissend darüber.
hukwa

Aus den Tiefen der Natur


Die größte Freude, die Wald und Flur uns bereiten, ist die Andeutung einer dunklen Beziehung zwischen Mensch und Pflanzenwelt. Ich bin nicht alleine und unerkannt, schrieb Emerson einmal. Die Pflanzen nicken mir zu und ich grüße zurück. Das Schwanken der Zweige im Sturm ist mir vertraut und unvertraut zugleich. Es überrascht mich und ist mir doch nicht unbekannt. Seine Wirkung ist wie die eines höheren Gedankens oder einer besseren Empfindung, die mich überkommt, wenn ich glaube, Rechtes zu Denken oder zu Tun. Der nach Erkenntnis strebende Mensch, der die Verbindung zur Natur sucht, muss von zeit zu Zeit Haus und Wohnung verlassen, sollte hingehen zum Schoße von Mutter Natur. Aus ihren Tiefen saugend, wir er zur Erkenntnis gelangen. Wir sollten den nächtlichen Sternenhimmel öfters betrachten, schauen was er uns erzählt. Die Lichtstrahlen, die von diesen fernen Welten in unser inneres dringen, werden uns für kurze Zeiten loslösen von allem, mit dem wir in der Verdunkelung unserer Existenz in Verbindung stehen. Die alten Taoisten nannten diesen Weg Wu Wie, er beruht auf tiefgründiger Philosophie, geistigem Streben, Poesie der Natur und Ehrfurcht vor der Heiligkeit aller Wesen und Dinge. In den tiefen Gründen der Natur, ihrer Stille erfahren wir eine Erweiterung unseres Selbst, nähern uns dem fließenden Sinn des Universums um in der Sprache Heraklits zu sprechen. In der Stille der uns umgebenden Natur, unter einem Baum sitzend, können wir wieder jenem Teil der Schöpfung näherkommen, dem wir einstmals entsprungen sind und in das wir einstmals wieder zurückkehren werden. Zu unserem Ursprung, hier liegt unser göttlicher Anteil verborgen, den wir vergessen haben. In den tiefen Gründen der Natur, wo wir dem rauschen der Baumwipfel lauschen, wo noch an manchen Stellen ein klares Bächlein plätschert, eine zauberhafte Quelle sprudelt, beginnt auch unsere innere quelle wieder neues Wasser zu schöpfen. Wo unser Auge im herbstlichen Sonnenschein die Bachforelle im eiskalten Wasser erblickt, als sei sie ein Blitzstrahl unserer Seele, die uns vor Zeiten verloren gegangen ist. Wo sich in wunderschönen Momenten plötzlich eine Weihe aus dem nahen Gebüsch erhebt um majestätisch ihre runden am blauen Himmel zu ziehen, hier sollte das Haus des Menschen sein. Im Wald zu stehen unter einer alten Kiefer, Eiche, oder Buche, mit dem Auge einem Schwarm Zugvögel folgend, die keilförmig nach Süden ziehen, in andächtiger, einsamer Versenkung, des Gefühls eins zu sein mit der alten Mutter Erde, ist das einzige reale Gebet das es wirklich gibt. Der Mensch sollte in der Natur beten, nicht in muffigen Kirchen, wo er nur haltlose Lehren angeboten bekommt. Alle predigten, Lehren, dümmliche Schulmeistereien, aller Neid, Hass und Zorn, verwehen in kürzester Zeit, wenn wir uns der Natur in Liebe preisgeben. Im Identifizieren mit Mutter Natur diesem einzigen, vollkommenen wirklichen Gedicht, erkennen wir, das wir Teil der Schöpfung sind und keine Sklaven des Mammon. Wir sind verwandt, verschwistert, verbrüdert mit der alten Erdmutter Gaia, mit ihren herrlichen tiefgründigen Erscheinungen. Würden wir uns öfters in die Natur zurückziehen, in ihr das suchen was uns Verloren gegangen ist, würde unser Sein wieder überflutet werden von jener gesunden Entzückung und Ekstase, die weit über allem Reichtum und Wohlstand, Gier und Neid, Fremdenhass und kriegerischen Gedanken erhaben ist. Dann erkennen wir das sie die Allmächtige, lebende Mutter Natur, weit mehr ist, als nur das was wir annehmen, als das was uns unsere läppische, bürgerliche Erziehung lehren möchte. Weg von der Sandalenphilosophie unserer Väter und Mütter und hinein in die Tiefen der Natur, mit ihr Denken und leben das bedeutet Mensch sein. Wir müssen wieder neu sehen lernen dann werden wir auch wieder tiefer Erkennen lernen. Das Natur in ihren Tiefen die sprachliche Offenbarung der Allseele ist. Diese herrliche äußere Natur sollen wir wieder als einen Weg ansehen, der es uns ermöglicht in unsere eigene innere Natur einzudringen. Erkennen wir wieder ihre Sprache, lernen wir wieder in ihr zu Lesen wie in einem großen Schöpfungsalphabet was sie ja auch ist. Wir stehen heute wie Analphabeten vor ihrem großen Werk, nicht in Wissenschaftlicher Sicht, die ist zu engstirnig, in philosophischer Sicht, müssen wir wieder lesen lernen. Nietzsche schrieb einmal: ein Buch ist wie ein Spiegel, wenn ein Affe hineinblickt, kann kein Prophet heraus schauen. So ist es auch mit dem Buche der
Natur, wir wollen verstehend in ihm Lesen. Voller Andacht möchten wir ergründen, die tiefe eines Waldsees, dies Augen der All- und Altmutter, sie können uns das neue Sehen lernen. Die Bäume an den Ufern des Waldsees, sind es nicht die Brauen und Wimpern unserer wirklichen Mutter, der Mutter aller Mütter? Das Rinnsal oder der fließende Bach der den Waldteich füllt, ist er nicht die Ader der Altmutter? Gönnen wir uns ruhig die Zeit bei der großen Schöpferin , ein wenig  zu verweilen, dies ist wie ein Weihedienst.
Wir haben sie genug getreten, wir sollten ihr endlich wieder mit Respekt begegnen.
 hukwa

Samstag, 16. Juni 2012

Die Zeit neben der Zeit

Zu jenem Eiland unterwegs
wo der ewige Morgen
wartet
lauf ich durch uralte Wälder
in der
Zeit neben der Zeit
Hässliches Geräusch der Welt
hier schweigt es
das Land des Friedens
verrinnt in der Sanduhr der
ersten Zeit.
hukwa

Dienstag, 5. Juni 2012

Gefrorenes Licht

Fliehe mit den lauen Lüften in die Wälder
Wir werden bei den dunklen Teichen
Im Lichte des Vollmonds weilen
Hier wo du dich nicht selbst erkennen kannst
Wirst du dich selbst leben
Wenn der kalte Hauch des frühen Morgens
Die zarten Nadeln der Fichte streift
Wird dein Körper
Jenen Block von gefrorenen Feuer
In unserer zärtlichen Vereinigung
Dahinschmelzen wie Schnee
Der von der heißen Lava eines Vulkans
Überdeckt ist.
hukwa

Montag, 4. Juni 2012

Der Seelenwanderer

Im dichten Unterholz des alten Eichenhains nahe dem Felsenbrunnen kauerte ein seltsames Wesen. Seine Augen waren glutrot und die Lippen blau unterlaufen. Auf der Stirn des Waldwesens saßen zwei Hörner und der ganze Körper steckte in einem zottigen Fell. Mit seinen Katzenhaften Pfoten steckte es sich zwei Eicheln in den Mund, die es dann wie ein Eichhörnchen mit seinen Zähnen auseinanderbrach. Auf meine Frage was für ein Wesen es sei, begann es seltsame Beschwörungen zu singen und erzählte mir es sei ein Seelenwanderer. Seit hunderten von Jahren sei es schon unterwegs und schlüpfe von Zeit zu Zeit in eine andere Gestalt. Derzeit lebe es als Eichendryade. Es sei durch die Zeiten gewandert und jetzt im materialistischen Zeitalter wollte es kein Mensch mehr werden, in der Haut der Faune fühle es sich besser. Auf meine Frage wie man ein Seelenwanderer wird antwortete es mir: Indem man Materie zu Geist verwandele.
hukwa

Samstag, 2. Juni 2012

Das Evangelium der Waldvampirin

Ich lauschte Lilith, der Waldvampirin, als sie ihr Evangelium der Lüge vortrug. Ihre Worte kamen wie Weissagungen tief aus ihrem Innern. Ich saß inmitten einer Meute von Vampiren, Werwölfen und Trollen, alle hörten wir andächtig Lilith zu. Die wirkliche Lüge besteht aus einem Organon von kleinen Wahrheiten, denn die Lüge ist wahrer weil die Wahrheit so verlogen ist. Wir finden an unserem Leben wie es wirklich ist nur selten gefallen also streife die Welt ab und habe den Mut die Welt hinter der Welt aufzusuchen. Lass die Allgemeinbegriffe hinter dir und suche nach dem poetischen Wort. Solche Sätze sprach Lilith in den Wäldern. Und ihre Stimme kam tief aus ihrem Innern. Hatten den Beiklang einer sprudelnden Waldquelle. Hier im grünen Reich mächtiger Baumriesen sprach die Prophetien des Waldes ihr Evangelium der Lüge. Der Wald knisterte als wären Milliarden von Ameisen unterwegs. Und bald fiel ich in den Traumschlaf der Tage und den Schlaftraum der Nächte. Als ich erwachte war Lilith verschwunden.
hukwa

Freitag, 1. Juni 2012

Bei der Birkenfrau

Ich traf die Birkenfrau in den Wäldern durch die ich seit Stunden lief. Ihr elfenbeinfarbener Körper schälte sich aus einer weißen Birke heraus, ähnlich einer Schlange die sich ihrwer alten Haut entledigt. Die ganze Nacht hatten die Waldvampire mich mit ihren Schreien verfolgt und jetzt im Morgengrauen wo sie endlich in ihren Höhlen Zuflucht suchten begegnete ich der wollüstigen Birkenfrau. Eigentlich war ich auf der Suche nach Lilith der Waldvampirin. Zuerst hörte ich die Stimme der Birkenfrau, ein leises räuspern das wie das Rauschen von Blättern auf mich wirkte. Der Wald duftete wie brennende Kräuter und die Morgensonne warf ein Licht als würden hunderte von roten Kerzen gebrannt werden. Wir ließen uns am Rande des Waldweihers nieder der wie ein grünes Gefielt leuchtete. Wie kleine Flammen wirkten um uns herum die Fliegenpilze die uns in einem Hexenring eingekreist hatte. Auf die Rinde einer Birke die wie ihre eigene zarte Haut aussah schrieb sie mir folgende Widmung: Die schönste aller lügnerischen Wahrheiten ist die Literatur.
hukwa

Wiedersehen mit dem grünen Einhorn

Heute Morgen bin ich um 5.Uhr erwacht und spürte das mich dass grüne Einhorn bei der alten Waldquelle im Aschbachtal erwartete. Ich trank in aller Ruhe meinen Kaffee und machte mich auf den Weg in die Wälder. Ein herrliches Vogelkonzert empfing mich bereits am Waldrand und begleitete mich bis zur Quelle. Bei ihr angekommen setzte ich mich unter eine alte Eiche und musste auch nicht lange warten bis das grüne Einhorn auftauchte. Gelassen trat es aus dem Dickicht hervor, beobachtete mich während es Wasser aus der Quelle trank. Es war das erste Mal seit dem letzten Winter, dass ich es wieder sehen durfte. Es ist kräftiger geworden und es bereitete mir große Freude das seltsame Wesen beobachten zu können. Nicht jeder bekommt ein grünes Einhorn zu Gesicht. Nach einer halben Stunde verschwand es wieder im Unterholz der Bäume. Ich weiß nun werden wir uns wieder öfters sehen.
hukwa

Donnerstag, 31. Mai 2012

Letzter Mai Tag

Die frühe Sonne im Park
das Pfauenauge fliegt
Abschied vom Mai.
hukwa

Mai Abend

Zur Dämmer Stunde
am letzten Mai Tag
das Lied der Amsel.
hukwa

Mai Haiku

Am letzten Mai Abend
so einsam steht
der Birnbaum.
hukwa


Strahlender Engel

Halt fest an deiner Einsamkeit
sie schenkt deinem Leben etwas Göttliches
sie bleibt der Atem deines Seins
wie der azurblaue Himmel
die Seele der Bäume erstrahlen lässt
so gleicht deine Einsamkeit
dem Strahlen eines Engels.
hukwa

Mittwoch, 30. Mai 2012

Im Stundenglas der Eigenzeit

In der Vergessenheit
alter wurmstichiger Möbelstücke
lagern die Gedanken jener
wie die Jahresringe
einer alten zähen Eiche
die von vergessenem leben
ihre Gesichtszüge sind eingekerbt
in die lederne Haut
der alten Stehlampe
ihre Zeit gefangen
im Stundenglas der Eigenzeit
dringt das Verborgene nicht nach außen
nur die einsame Monade
die sich von der Milchstraße her nähert
weiß um die Geheimnisse die Verborgen sind
im Stundenglas der Eigenzeit
noch haucht der Holzwurm
dem morschen Stuhl
einen Strahl von Leben ein
doch kein Knochen
sehnt sich zurück ins Fleisch
und jene die zu Sternen geworden sind
leben nun als leuchtende Worte
im vergilbten Papier.
hukwa