Donnerstag, 31. Dezember 2009

Gedanken zu Sylvester

Das alte Jahr schließt seine Pforten und ein neues Jahr öffnet sich. Mit Rampa, Zampa mit Krach und Spektakel werden die Menschen dieses neue Jahr heute nacht anfangen. Die meisten werden wohl besoffen in das Jahr 2010 "rutschen" und am Neujahrsmorgen verkatert erwachen. Ich war nie ein "Inventurmensch", daher hege ich nicht die Gedanken wie "erfolgreich" war das vergangene Jahr für mich und welche Ökonomie kann ich wohl aus dem neuen Jahr pressen. In unserer heutigen Zeit sollte der Mensch endlich den ökonomischen Situationen seines Lebens nicht mehr so viel Wichtigkeit beimessen, sie als sein ein und alles zu sehen, denn es ist lange schon an der Zeit, den inneren Wachstum dem äusseren anzugleichen und genau so wichtig zu nehmen. Der Staat sorgt dafür das schon unsere Kinder, das Hohelied des Materialismus im Kindergarten beigebracht bekommen und das sie bei ihrer Einschulung in die Grundschulen eine gehörige Portion Ellenbogenmentalität mitbringen. Das miserabelste Vorbild für Kinder und Jugendliche sind unsere Politiker.
hukwa

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Tagebucheintrag: Schreiben für den eigenen Kosmos

Zuerst entdeckt man lesend, was Literatur alles kann. Dann beginnt das schreiben, die ersten Erfahrungen ins Reich der Poesie und des geschriebenen Wortes. So begann es jedenfalls bei mir vor etwa vierzig Jahren. Irgendwann ist man dann drinnen im Stromkreislauf der Literatur. Es beginnen die Enträtselungsversuche des eigenen Daseins. Das sich herausschreiben aus dem eigenen Labyrinth. Literatur wird zur persönlichen Landkarte, zur inneren und äusseren Landkarte, mit Wegmarken, Orten und neuen Reisezielen, die man schreibend immer wieder aufsucht. Literatur wird zum "Muss", schreiblose tage können dann "unwohl Tage" werden. Mir ist Literatur, vor allem das schreiben, auch immer wieder ein Eintauchen in die Erinnerung, ein Aufsuchen, des Arkadien meiner Kindheit und meiner Gegenwart. Festhalten von Ge-lebten und Ge-träumten. Sobald es Geschrieben ist, wird es zur persönlichen Geschichte. Schreiben ist mir auch immer Psychogram - Psychokosmogram. Denn für den Schreibenden ist seine Literatur ein eigener Kosmos in dem er lebt, in dem er sich zu recht finden muss um nicht von den Infamitäten des Lebens verschluckt zu werden.
hukwa

Sonntag, 27. Dezember 2009

Poesie pure

Locke wieder dunkle Landschaft
Welt der Poesie pure
Wort und Buchstab
Letter Zeile
Orphisch Land
Schwarzer Grund
Ich
im Urschlund.
hukwa

Neuschnee

Nirgendwo zeigt sich so deutlich wie im Vers,
dass der Dichter ein Wesen ist,
dessen Leben sich unter Bedingungen vollzieht,
die anders sind als die üblichen.
Robert Musil

Neuschnee
Hier
ist ein Gedicht über den Schnee
über
eisigen kristallenen Neuschnee
der unter meinen Füßen am Morgen knirschte
und in mir ein Gefühl erweckt
das ich
tausend Jahre hinter
Dornröschen versteckt glaubte
die weiße Decke berührt mich
das Tal liegt still
Tief in mir ein uraltes Gefühl
das mich bedeckt
als fiele Schnee auf mich
die Erde
der Asphalt
die Strasse
der Schnee der die Reifenspur eines Autos plötzlich
interessant macht
ich sehe der Spur nach die sich in der Ferne verliert
und bemerke ein seltsames Gefühl in mir
stampfe durch die unbetretene Neuschneedecke
die gleiche Landschaft
das gleiche Bewusstsein
ist plötzlich verändert
wegen diesem Schnee
Hier ist ein Gedicht über Schnee
es könnte auch ein Gedicht sein über
Politik
über einen Luftballon
oder eine Tüte Pommes
alle diese Dinge haben plötzlich
etwas mit
Neuschnee zu tun.
hukwa

Like a Rolling Stone

Der Sommer trank damals jene Träume
die wir uns
für zukünftiges aufheben wollten
jeder Tag begann mit einem neuen Traum
wir schrieben unsere Visionen
in rosafarbenen Symbolen
in den azurblauen Himmel
die Welt war unser Zelt
und die Zeit
erwanderten wir als Morgenlandfahrer
oft
träume ich von alten Häusern
darinnen
durch eine Zwischenwand versteckt
und
seit 1975 von der Zeit versiegelt
ein altes vergessenes Zimmer
in der Lampe steckt eine grüne Glühbirne
neben der Matratze auf dem Boden
steht eine alte verrostete Gitarre
an der wand die alten Ikonen
Jim Morrison und andere
Comondore Che blickt lächelnd auf dieses
alte Hippie Idyll
in der Ecke der uralt Plattenspieler
darauf eine verstaubte und zerkratzte LP von
Jefferson Airplaine
der antike wecker vom Urgroßvater
hat nur noch einen Zeiger
die roten Rosen aus der Schießbude vom
Maimarkt 71
sind inzwischen blass geworden
im Aschenbecher
auf dem Kupfertisch aus Marrakesch
eine alte Jointkippe
oft suche ich das von Spinnweben bespannte Zimmer auf
trinke ein paar von den alten Träumen
dann schließe ich die Tür wieder
vernagele die Zwischenwand aufs neue
einen alten Song von Dylan summend
kehre ich zurück ins Jetzt.
hukwa

Nächtlicher Gang vom Hasenberg nach Trippstadt

Dämmrige Hügel tragen
Graue Wolken wie ein Kleid
Hoch oben der Himmelswagen
wandert einsam durch die Zeit.

Ganz fein der Regen rieselt
Zu beiden seiten des Pfads
die Buchen so grün und feucht
als ob sie klagen.

Dicht in ihrem innern
ein seltsames Nebelbildnis scheint
über einer gebrochenen Kiefer
erscheint plötzlich der Vollmond.
hukwa

An der Plättchen Mauer in Trippstadt

Jahrhunderte schon
lebt diese Mauer
gefügt aus Buntsandsteinen
Schöllkraut armer Heinrich und Ampfer
Glockenblume und Holunderstrauch
entsprießen den alten lebenden Fugen
wo auch die schwarze Wollbiene haust
Hier und da
ein eingebrochener Stein
wie Narben
wie Alterswunden
so erglänzt sie feucht im Mittagssonnenschein
in ihrem Schatten siedeln
Lebermoos und Adlerfarn.
hukwa

Sonntag, 20. Dezember 2009

In der Zeit neben der Zeit

Schreiende Krähen
Sonnenaufgang
ich suche jenen Zwischenraum
in der Zeit neben der Zeit
die Menschen eilen zur Arbeit
ich bin Überzeugt ihr Denken
ist Automatismus
Stille
dann Vogelgezwitscher
dies ist der Moment
da ich angekommen bin
in der Zeit neben der Zeit
vor mir sitze ich nun als Kind
ich sage zu mir
ich höre den Kuckuck
es ist Mai
der Junge trinkt seine heiße Schokoloade
nimmt seinen ledernen Ranzen
sein Butterbrot
und geht zur Schule
gleich neben an
in der Zeit neben der Jetztzeit.
hukwa

Seine letzte short story

Ein wenig Hemingway gelesen. "Über den Fluss und ab in die Wälder", danach vorm Fenster gestanden, das Schneetreiben beobachtet und folgendes Gedicht über den alten Hem geschrieben.
seine letzte short story
Am frühen Morgen des 2.Juli 1962
ungefähr kurz nach sieben
seine Frau schlief noch
schlich er sich in sein Arbeitszimmer
vielleicht zeigte die Sonne Idahos
schon jene feine wunderbare Färbung des Indiansommers der bald kommt
ich glaube es war kein trüber Tag
jedenfalls nicht für ihn
er ging an den Gewehrschrank und nahm sein Lieblingsgewehr
eine mit Silber eingelegte
speziell für ihn angefertigte Jagdflinte
aus dem Ständer
er war nicht depressiv
als er sich beide Läufe in den Mund steckte
ein letzter Blick hinein in die grünen Wälder
dann drückte er ab
die Explosion rieß ihm den Kopf vollständig weg
in den Wäldern heulte ein alter einsamer Wolf auf
dies war seine letzte short story
seine Stunde hatte geschlagen
er war ein Mann
der nichts
Gott oder dem Zufall überlassen wollte.
hukwa

Sonntag, 13. Dezember 2009

Der erste Schnee - ein Erwecker

Der erste Schnee

Alter Magier
Wiedergekehrter
Erschütterer versteinerter Seelen
Legst Du dein weißes Band der Wahrnehmungen
das tief hinunter reicht
ins Reich der
Alten Kinderseele
Alter Magier
Erwecker.
hukwa

Sonntagnachmittag

Es ist wichtig für den Schriftsteller, sich der Einsicht zu erziehen, das Schreiben seine einzige Möglichkeit zu allem ist. Tief genug durchdacht, wird Ehrgeiz dann zu transzendenter Notwendigkeit. Oskar Loerke

Sonntag Nachmittag, im Hintergrund läuft Mendelsohn - B. Ich habe ein wenig in den Tagebüchern von Oskar Loerke gelesen. Sanft fällt draussen der Schnee nieder. Die mächtige Blutbuche vor der katholischen Kirche verharrt in starrer Ruhe. Eine einsame Krähe fliegt sie manchmal an. Die Menschen eilen hoch nach Johanniskreuz, wo seit Gestern Waldweihnachtsmarkt ist. Ich sitze vereint mit meinen Büchern im Arbeitszimmer. Hunderte von Büchern, das heißt ich bin von Millionen von Gedanken berühmter Dichter und Philosophen umgeben. Vor mir auf dem Schreibtisch steht das dreißig bändige Werk "Klassische deutsche Dichtung." Darüber neben Goethes Gesamtwerk stehen Shakespeares Werke. So geht es immer weiter, imer höher hinauf. Wie soll im Beisein dieser niedergeschriebenen Gedanken Langeweile aufkommen? Jetzt läuft Peter Tchaikowskis Dornröschen an. Diese Musik, ihre leichte Dramatik, fügt sich in das Schneetreiben das draussen vorherrscht perfekt ein. Manchmal verlasse ich den Schreibtisch sehe aus dem Fenster. Treffe mich bei dem Gedanken das ich nach Dornröschen Ausschau halte. Viele halten mich für einen Aussenseiter, wissen sie doch nicht das ich ein radikaler Insider bin, ein Eingeweihter der unbeirrlich seinen eigenen Spuren folgt.
hukwa

Der erste Schnee ist ein Magier

Heute Nacht fiel der erste Schnee in diesem Jahr. Es ist Sonntag. Die Landschaft ist in weiß getaucht. Noch ist es ruhig draussen. Doch bald werden die Schneekehrer angeworfen und die Bürgersteige von der weißen Pracht befreit. Beim deutschen Spießbürger habe ich oft das Gefühl er glaubt es ist Schmutz was da vom Himmel fällt. Als ich Heute Morgen erwachte und noch einige zeit ruhig im Bett mit Nachdenken verbrachte, hatte ich bereits das wissende Gefühl das es draussen schneite. Man kann eine Schneelandschaft auch fühlen. Der erste Schnee ladet zum Erinnern ein, vor allem jetzt in der vorweihnachtlichen Zeit. Mir ist es oft so zumute dass ich glaube mit den Schneeflocken heim ins Reich der Kindheit reisen zu können. Der erste Schnee ist ein Magier, er beschwört die alte Kinderseele. Diese zwei Sätze habe ich im Alter von dreizehn Jahren niedergeschrieben, so stehen sie Heute noch in meinen Jugend Tagebüchern. Ich schrieb sie eines Morgens, ebenfalls ein Sonntag in der Küche der großmütterlichen Wohnung nieder. Sie sind die ersten Verse meines ersten Gedichtes das ich geschrieben habe. Wie ich damals in Großmutters Küche saß und schrieb, so sitze ich heute in dieser Küche und erfreue mich kindlich des ersten Schnees. Wie damals sitzt auch Heute eine aufgeblähte Schwarzamsel am Futterhaus im Garten, die ich vom Fenster aud beobachte, die Stimmungen sind fast identisch. Dennoch liegen vierzig Jahre dazwischen. Schneefall ist auch ein Wandern in der Zeit. Der Morgenschnee schenkt Ruhe und Kontemplation. Mit meinen Gefühlen und Gedanken kann ich ganz in einer Schneelandschaft versinken. Die reine weiße Schneelandschaft erscheint mir wie eine Landschaft des Geistes. Eine warme und gleichzeitig kalte Landschaft in der die Gedanken wie Schneekristalle sanft fallen.
hukwa

Samstag, 12. Dezember 2009

Gedicht an den Morgen

Morgen
du erscheinst mir wie gehauener Stein
eiskalter Kristall
bist Du Künder plastischer Form
Dein Heraufdämmern ist der Seele wärmender Mantel
Morgen
graniternes Antlitz
Gefühllos
durchwebtes Sein
bist Du Winterfell erkalteter Seelen
Gebirgsbach
auf erhitzten Gemütern
Morgen graniterer Kristall klarer
gehauener Stein
geformtes Eisen
übergießt Du für wenige Stunden
den Tag mit erfrischender Fülle
Bruder des Regenbogens
Augenblick
der Vergänglichkeit und Zukunft zusammen hält
Morgen Unwiderstehlicher.
hukwa

Montieren

Die alten Geschichten
erscheinen in der Erinnerung
wie ein Mosaik
weit weg und doch so nahe
Formt man sie zu einem Gedicht
kann man in ihnen Lesen
wie in einem vergilbten Schulbild
hier lebt alles weiter
in dem ich aus alten Geschichten ein Gedicht mache
Sorge ich mich
und entledige mich dem Problem
das mein Leben dem eurem
nicht ähnlich wird.
hukwa

Montag, 7. Dezember 2009

Schreiben als Fragment

Die Kunst des Schreibens liegt für mich im Fragment. Schreiben als Metamorphose, so liebe ich die Schriftstellerei. Ein Gedichtband, eine Geschichte fertig schreiben, fällt mir oft schwer wohl weil ich davon Überzeugt bin -das Leben selbst ist Fragment. Die meisten Menschen lesen aus Langeweile, daher wohl benötigen sie fertige Geschichten, ich will Geschichten weiterdenken. Daher lese ich wohl besonders gerne Biografien, jede Biografie ist Fragment eines Rätselhaften Lebens.
hukwa

Sonntag, 6. Dezember 2009

Das Nichts als Träger der Angst

Das Nichts ist eingeschlossen in die Struktur des menschlichen Daseins. Dieses nichts ist eine Art "Träger der Angst"(hukwa). Kiergegaard, übrigens auch Heidegger, sehen das Nichts, als möglichen Wirklichkeitsraum für die Angst. Gegen diese Angst setzt Kiergegaard das existentielle Denken um aus der Verzweiflung des "uneigentlichen Seins" und Wissens wieder zum eigentlichen Sein und Wissen kommen zu können. nämlich zu einem Dasein der Existenz und nicht zu einem Dasein ohne Existenz. Ein solches Dasein ohne Existenz ist eine Verfremdung unseres Selbst ein nicht mehr zu Hause sein in unserer Existenz. Ein Wohnen in Ungeborgenheit. Ein Teilverlust unseres Bewusstseins. In diese Lage hat sich der Mensch von heute hinein begeben weil wir geblendet von äusseren Entwicklungen unsere inneren Entwicklungen vollkommen vergessen haben.
hukwa

Angst und Existenz

Die Grundstimmung des menschlichen Daseins ist die Angst. Sie begleitet den Menschen mehr oder weniger überall hin. Diese Angst kann in der Existenz des menschen zu einer Totalität werden. Die Angst ist eine Verdunkelung der Existenz. Durch philosophisches Denken beginnt der Mensch sich aus dieser Verdunkelung zu lösen und strebt nach Erhellung seiner Existen. Nach Existenzerhellung (Jaspers). Jeder Mensch spürt sich als Schwerpunkt seines eigenen Universums. Die Tatsache das es eine Innenwelt und eine Außenwelt gibt die immer in Korrelation stehen bedingt das wir die Welt gespalten - als Subjekt-Objekt - auffassen. Wir stehen ständig in der Versuchung die Welt -die reale Welt- zu interpretieren und zu manipullieren. Wir versuchen diese Welt durch Eigenmanipulation so zu sehen, wie wir uns diese Welt eigentlich wünschen. Somit errichten wir uns ein falsches Bild von der Welt. Da uns diese Welt Angst einflößt manipullieren wir sie so für uns selbst, das wir uns vormachen sie sei anders als wir sie tatsächlich wahrnehmen. Wir beginnen uns ein falsches Bild von der Welt aufzubauen. Hierbei werden wir Unterstützt vom Glauben. Viele glauben an die Einmischung geheimnißvoller göttlicher Kräfte und Mächte in den Weltenlauf. Psychologisch ist das eine zeitliche Verdrängung der Angst, doch damit haben wir die Angst nicht ausgeschaltet, sondern nur in eine andere Ecke verdrängt, wo sie nun lauert bis sie bei nächster Gelegenheit wieder über uns herfallen kann. Die Angst ist also ein existentielles Problem im leben der Menschen und gehört diesem Leben einfach an. Angst ist ein Existenzverdunkeler (hukwa) und eben weil nun diese Angst dem Menschen inne ist, ist diese auch die ausschalgende Kraft, die den Menschen dazu drängt sich auf die Suche nach Existenzerhellung zu begeben. Ein Weg unsere Existenz zu erhellen ist die Beschäftigung mit der Existenzphilosophie.
hukwa

Freitag, 4. Dezember 2009

Gedicht

Ich seh dich Blüte
am Ackerrand
von früher Märzsonne so freundlich umrankt
entsprißt du der Erde
die noch hart gefroren ist
als liebliches Wunder des Frühlingskind
O gelber Huflattisch im März
nach der Schwermut des Winters
labst du unsere Seelen.
hukwa

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Tagesnotiz

Es gibt in der Welt das Sein und es gibt das "Seiende" in dieser Welt. Ich kann mit Menschen über beides reden oder über eines. Ich bevorzuge Menschen mit denen ich über beides reden kann. Nur über das eine zu reden ist mir zu langweilig.
hukwa

Sonntag, 29. November 2009

Tagesnotiz

Ich habe Heute sehr viel Geschrieben, nachzulesen in meinem Geamtkunstwerk Blog. Daneben aber auch viel gelesen, im "Prinzip Hoffnung", ein Buch das etwa 1600 Seiten hat und das zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Für Ernst Bloch, den Verfasser des Buches ist der Mensch das höchste Produkt der utopisch geladenen Materie, ein "noch-nicht"(darüber auch mehr im GKW-Blog), das es aber in der Hand hat, die Entwicklung seiner Geschichte zum Alles des Reiches oder zum Nichts zu treiben.
hukwa

Aphorismen

Poesie bedeutet Schöpfer der eigenen Gedanken zu sein und nicht deren Opfer.
hukwa

Jede Erfahrung bleibt unvollständig, bis man mit ihr fertig ist.
Poesie ist ein Werkzeug das Unvollständige zu Vervollständigen.
hukwa

Samstag, 28. November 2009

Gedicht

Ich lebe mein Leben im Kreislauf von Sein
Spontan meine Ruhe
Spontan suche ich die Welt
Still halten und Leere ist meine Lehre
ich studiere im Buch der Wandlungen
fordere das Nichts
um Sein hervorzubringen.
hukwa

Freitag, 27. November 2009

Das SoSein

Wer im Sosein lebt
und im Nichthaften sich bewegt
im Stein das Geäder liebt
die Forelle die gegen den Strom schwimmt sieht
des Mondes Licht
aus dem Waldweiher fischt
der ist vom Tao erfrischt.
hukwa

Sonntag, 22. November 2009

Landschaft und Erinnerung

Landschaft und Erinnerung, das sind zwei Themen, zwei Themen in meinem Leben die zusammen gehören. Ich durchstreife in meinem Geist oft Landschaften, die ich erwandert habe.
Auch die Landschaften meiner Kindheit sind mir noch sehr gegenwärtig. Bei meinen Gedankenspaziergängen tief hinein in die Erinnerungen, passiert es immer wieder das ich besonders "tief wandere". Ich wandere heraus aus der realen Landschaft meiner gesammelten Erinnerungen und befinde mich plötzlich an der Küste Cornwalls oder auch im Hochland Tibets. Es erscheinen personen und Gestalten. Dann fühle ich das ich schon einmal hier war, obwohl ich in diesem Leben noch nicht in dieser Gegend war. der übergang von realer Erinnerung zur Vision geschieht bei mir sehr schnell. Schon als kleiner Junge war ich Bewohner zweier Welten.
Die eine wäre mir wahrlich zu troslos.
hukwa

Freitag, 20. November 2009

Innerer Wachstum

Mein innerer Wachstum war mir immer wichtiger als mein äußerer. Ich bin der Meinung das der innere Reichtum etwas Bleibendes ist, keine Insolvenz kann mir diesen Reichtum nehmen, kein Gerichtvollzieher hier anklopfen, kein Dieb diese Schlösser knacken. Ja, ich bin überzeugt das ich diesen Reichtum als ein Guthaben mit in eine andere Welt nehmen kann. Diese inneren angehäuften Schätze machen für mich die Ganzheit des Lebens eigentlich erst aus. Ob im Hier und Jetzt oder in anderen Reichen, sie werden Früchte und Zinsen tragen. Ohne diese inneren Kronjuwelen kann es keine Erweiterung des Bewusstseins geben. Vielleicht werden sie sogar von einem Drachen bewacht?
hukwa

Mittwoch, 18. November 2009

Aphorismen

Mit dem wissen ist es wie mit den dingen - damit ich aufrichtig sagen kann - dieses ist mein wissen muss ich es zu meinem eigen machen, was heißen soll - es ist von mir erkämpft. Die meisten menschen nehmen ein wissen an, wie man einen glauben annimmt, das ist zwar einfach aber es beruht letztendlich nicht mehr auf wissen sondern auf täuschung oder eben glauben.
hukwa

Sonntag, 15. November 2009

Aphorismen

Wenn der mensch tatsächlich vom baum der erkenntnis eine frucht gegesen hat, dann war sein griff zu dieser frucht, so ungeschickt, das er einen morschen apfel gepflückt hat und dieser ihm anstatt erkenntnis nur ein rationales bewusstsein geschenkt hat. Scließen wir einfach daraus das wir noch einmal einen apfel von diesem baum pflücken müssen- aber bitte, diesmal keinen "faulen".
hukwa

Mittwoch, 11. November 2009

Aphorismen

Es gibt menschen die auf ihre eigene ohnmacht so stolz sind, das sie anderen klarmachen möchten, diese ohnmacht sei eine art von bewusstseins erweiterung.
hukwa

Montag, 9. November 2009

Gedicht

Zeuge aus besseren tagen
mahnmal des augenblicks
verbinden sich deine lebenslinien
mit dem geäder der zeit
weisend
auf die unberechenbarkeit der gegenwart.
hukwa

Freitag, 6. November 2009

Am Anfang steht das Verwundern

Ich bin wieder im philosophischen denken, ich könnte auch sagen, ich bin wieder zu hause! Jedesmal wenn ich in die gefilde der philosophie zurückkehre, geht mir der satz des aristoteles durch den kopf:"am anfang der philosophie steht das verwundern!" Um dieses philosophische denken aus dem unterbewussten wieder ins "offen bewusste" fließen zu lassen, beginne ich meistens mit hegel. Seiner klaren sprache überlasse ich mich für einige tage ganz. Auch er beschrieb dieses "nach hause kommen",..."Aber nicht das leben, das sich vor dem tode scheut und vor der verwüstung rein bewahrt sondern das ihn erträgt und in ihn sich erhält, ist das leben des geistes. Er gewinnt seine Wahrheit nur, indem er in der absoluten zerrissenheit sich selbst findet."
In diesem gespalten sein arbeitet sich der geist durch die philosophie und irgendwann kommt er
nach hause. Der geist kennt nun die widersprüche des lebens und er weiß, das alles ist schein. Nur im Reich der philosophie findet "der sich wissende geist", seine wahre heimat.
hukwa

Mittwoch, 4. November 2009

Zu Besuch bei Spinoza

Spinoza schreibt von drei arten der erkenntnis: Die erste ist unsere sinneswahrnehmung die im allgemeinen stehen bleibt, die nie genau sein kann und oft dem irrtum unterliegt. Die zweite art der erkenntnis ist für ihn das rationale denken, ein bereich wo sich das wissenschaftliche entwickelt. Die dritte und somit wahre erkenntnis ist ihm die intuitive erkenntnis, man könnte auch ontologische erkenntnis schreiben, ein denken in dem das gesamte sein beinhaltet ist. Diese tiefe erkenntnis ist es nach der ein mensch streben soll. Spinoza lehrt uns das es zum wesen unseres geistes gehört, das wir eigentlich in "ewigkeiten" denken müssen. Alles was spinoza schaut, das sieht er mit dem blick der ewigkeit, ja, man könnte sagen er schaut mit dem auge gottes. Gott ist für ihn die ewigkeit. Ihn erreicht man durch intuitives denken und erkennen. Spinoza war nie modephilosoph, nie ein gelehrter mit dem man sich "ebenmal so beschäftigt", dazu ist er zu schwierig, zu kompliziert. Spinoza folgerte kühl und unerbittlich das zu ende was andere vor ihm angedeutet haben.
hukwa

Montag, 2. November 2009

Dämmerung

es ist dämmerung
sie hält mir immer eine öffnung bereit
ihre dunklen tücher
versperren oft den weg zurück
doch wenn der wind das alte
leinen bewegt
denkt man über vieles nach.
hukwa

Gedankenblitz

Mein denken ist ein riesiger komplex, ein eigener kosmos, ihn ständig zu durchwandern erfordert zeit. Ich wundere mich nicht das ich für das profane überhaupt keine zeit habe.
hukwa

Schloßpark

Kleine idylle
groß dacht man dich einst
mit "fürstlicher" gebärde
gestaltet dich heute
ein kleinlich dümmliches bürgertum
bleibt nur zu hofffen
das sie dich nie vollenden.
hukwa

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Erinnern

Die alten häuser
seit jahren nicht bewohnt
werden immer seltener
die gedaken hausen noch immer darinnen
auf dem tisch die alte kanne
daneben ein strauß vertrockneter blumen
ganz oben im regal
die uhr die man noch von hand aufzog
jetzt ohne zeiger
erinnert die dennoch
an eine zeit
in der zu den dingen noch eine
handwerkliche beziehung bestand
damals
als wir noch keine roboter waren.
hukwa

Dienstag, 27. Oktober 2009

Gedanken über die Zeit oder kosmisches Archiv

Gestern abend noch einige zeit in marc aurels "selbstbetrachtungen" gelesen. Eine lektüre zu der ich über das jahr immer wieder zurückgreife, vor 2000 jahren geschrieben und immer noch sehr aktuell. Es sind die selben übel, die den menschen damals und den menschen auch heute noch treiben. Vor allem aurels reflektionen über die zeit sagen mir sehr zu. wie verdrängt doch der mensch die wandernde zeit aus seinem bewusstsein? Die zeit als gegenwart ist in einem gewißen alter ein unerschöpflicher fundus für den künstler, dichter und philosophen. Vor allem dichtung lebt in der zeit, ja, gedichte bewegen sich oft "zeitlos" durch die zeit! Mit der zeichnung und der lyrik ist es mir möglich "zeiträume" aufzusuchen, räume aus der vergangenheit, räume die irgendwie, irgendwo existieren, die teil meiner bewussten und unbewussten erfahrungen sind und sich durch die erinnerungen wieder einholen lasen. Manchmal habe ich das gefühl das die erinnerungen, irgendwo in einem universellen bereich abgespeichert sind. Sie sind in mir und doch sind sie auch selbstständig in irgendeiner universellen dimension. In universellen räumen die gedanken und gelebtes aufbewahren, sozusagen ein "kosmisches archiv", nicht nur der welt und naturgeschichte, sondern auch der menschengeschichte und persönlichen geschichte des menschen.
hukwa

Sonntag, 25. Oktober 2009

Der Geist ist etwas höheres als der Intellekt

Alles was wir über den intellekt wahrnehmen gehört dem bereich des rationalen an. Jede ganzheitliche wahrnehmung gehört dem bereich des geistes an. Der geist umfasst neben dem intellekt auch unsere gesamte gefühlsebene. Der geist denkt und fühlt nicht rein abstrakt wie der intellekt sondern auch symbolisch und mythisch. Ist der intellekt reines werkzeug, so ist der geist eine art offnebarung. C.g.jung schrieb folgendes:"...erst als im ausgehenden mittelalter, d.h. heißt im laufe des 19.Jahrhunderts, der geist anfing in intellekt auszuarten, setzte in jüngster zeit eine reaktion gegen die unerträgliche vorherrschaft des intellektualismus ein, welche allerdings zunächst den verzeihlichen fehler beging, intellekt mit geist zu verwechseln und letzteren der untaten des ersteren anzuklagen (Klages). Der intellekt ist tatsächlich dann ein schädiger der seele, wenn er sich vermißt, das erbe des geistes antreten zu wollen, wozu er in keiner hinsicht befähigt ist, den geist ist etwas höheres als intellekt, in dem er nicht nur diesen, sondern auch das gemüt umfasst. Er ist eine richtung und ein prinzip des lebens, das nach übermenschlichen, lichten höhen strebt".
hukwa

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Mein inneres Universum

Als künstler lebe nich in meinem eigenen universum. Es ist ein universum das zu einem teil bevölkert ist, mit den gestalten meiner texte und bilder, zum andern aber auch mit den archetypen. Die mythologie nimmt einen grpßen platz ein in diesem universum. Nur hier in diesem reich fühle ich mich der urmonade nahe. Der urmonade gott. Sie ist nicht erkennbar, aber sie ist subjektiv spürbar. Irgendetwas in mir sat, sie ist vorhanden, sie ist da sie sucht begegnung. Begegnung mit meinem unbewussten. Die gestalten die meine werke bevölkern entstammen alle diesem universum. Es ist mir heimat. Heimat in dem sinne, das sich hier alles angesammelt hat, mit dem ich mich beschäftige. Innere heimstatt und fluchtpunkt bedeutet mir dieses universum. Stärke und energie ziehe ich aus diesem reich.
hukwa

Dienstag, 20. Oktober 2009

Denn ich bin zwei

Während meiner regulären schreibarbeiten, kehren meine gedanken zwischen durch auch immer wieder zu einer erzählung die ich plane. Es "alchymisiert" immer noch in mir. Es hängt wohl auch damit zusammen das ich kein "unterhaltungsschreiber und erzähler" bin. Irgendwie erscheint es mir sinnlos in diesem riesen berg von romanen und erzählungen, noch eine weitere hinzu zu fügen, mainstream ist nicht mein leben. Für meine essays und sonstige schriften brauche ich jene mischung von vision, realität und auseinandersetzung mit meinem unbewussten. Hier bin ich zu hause, hier gelingen mir die besten würfe. Eigentlich ist es doch so, das die quellen meiner inspiration schon immer der pfälzerwald und mein kollektives unbewusstes waren. Hier finde ich den stoff für meine naturbetrachtungen und essays, in der begegnung mit den naturwesen des waldes und den archetypen meines unbewussten. wenn sie zusammen kommen, dann kommt auch auf dem papier etwas heraus. Es sind ja zwei die in mir schreiben. Da ist der hans wagner aus dem pfälzerwald, der vorwiegend artikel über die natur schreibt, der täglich seine spaziergänge durch den pfälzerwald unternimmt und sich von diesem waldgebiet inspierieren lässt. Dann ist seit vielen jahren hukwa in mir. Er wurde geboren als ich damit begann mich der malerei und der land art zu zuwenden. Er ist der "lord of the blogs", seiner eigenen blogs, wohlgemerkt, ein ruheloser künstler und wilder schreiber, der sich weder um einen rechtschreibstil noch um eine farbenkomposition schert.
hukwa

Montag, 19. Oktober 2009

Im Labyrinth

Joyce schrieb einmal:"Die geschichte ist ein alptraum, aus dem ich zu erwachen versuche. Dies unterschreibe ich gerne und setze hinzu:"Das leben ist ein einziges labyrinth das ich zu entwirren versuche."Denn minotaurus besiegt man erst wenn man festgestellt hat, das man selbst ein minotaurus ist! Scito te ipsum - gnoti seaut on - der spruch am tempel zu delphi - bezog sich unter anderem auf das labyrinth. Labyrinth als welt, labyrinth als gelebtes leben. Das labyrinth als Kunstwerk des ewig umher irrenden. Labyrinth als gleichnis, des ewig suchenden. Leben ist labyrinth. Nietzsche schrieb einmal:"Es gibt auf der welt einen einzigen weg, welchen niemand gehen kann ausser dir. Wohin er führt, frage nicht. Gehe ihn"! Nietzsche ging ihn. Auf seine eigene art sollte ihn jeder mensch gehen. Die mitte dieses weges, bedeutet die eigene mitte zu finden. Sich selbst zu finden, wiedergeboren zu werden. Shakespeare schrieb:"Das leben ist eine bühne." Als wiedergeborene betreten wir diese bühne aus dem dunkel des labyrinths, mit einem neuen auftrag.
hukwa

Freitag, 16. Oktober 2009

Inneres Verlangen

Denn sehnsucht ist
ein inneres verlangen
ist wie graniternes wort
in zeit hineingehauen
ist unstillbarer durst
ist hunger nach erlangen
denn sehnsucht ist der weg
den zwiespalt zu verringern.
hukwa

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Der Weg nach Innen

Das leben das ich führe ist ein stark verinnerlichtes leben. Immer war mir der "weg nach innen" der wichtigste meiner lebenspfade. Ihn zu gehen bedeutet mir abseits der gewöhnlichkeiten zu gehen. Die infamitäten die überall lauern hinter mir lassend, mich umschauen nach den wirklichen wundern am wegesrand, ist eines der ziele meines weges. Die gemeinschaft der ich mich zugehörig fühle stammt nicht von dieser kaputten welt. Es sind die geistgestalten eines goethe, spinoza, leibnitz, bruno, hesse oder thoreau mit denen ich an erster stelle umgabg pflege. Eine "platonische gemeinschaft" mit der ich mich über meine gedanken unterhalte. Irgendwann sollte im leben eines menschen die zeit kommen wo er die "kleidung der gewöhnlichkeiten" ablegen sollte. Dann sucht man seine pfade abseits der schmutzgewässer dieser gesellschaft. Eine gesellschaft deren ziel es ist, die menschen roh und oberflächlich werden zu lassen. Sobald das "abseits sein" von den mietgliedern der gesellschaft bemerkt wird, versuchen sie über infamitäten, das leben jener zu beschmutzen, die sich von ihnen fernhalten. Sie versuchen in das leben der einzelnen einzudringen und die heilige "hallen seines selbst" zu beschmutzen. Vor solchen situationen und schikanierereien sollte der geistige mensch gewappnet sein. Seine stärkste waffe gegen diese infamen angriffe ist sein geist. Die pflege des geistes ist mir daher oberstes gebot. Man darf niemand zu nahe an sich heran lassen. Es ist das hohe lied des zarathustra das ich manchmal anstimmen muss. In solchen momenten und situationen verbinden sich in mir die philosophie nietzsches und die poesie von hermann hesse zu einem starken schutzschild, gegen die infamitäten der gesellschaft.
hukwa

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Über Visionen und Wachträume

Eigentlich sind es bei mir weniger die träume die im schlaf über mich kommen und die mich mit meinem unbewussten verbinden, als die visionen und wachträume die ich habe. Diese kommen zu den verschiedensten zeiten über mich, quellen tief aus meinem unbewussten hervor und kommen so mit an die oberfläche des bewusstseins. Wenn ich sie nicht genau beobachte passiert es, das ich sie verdränge ohne das ich dies eigentlich möchte. Diese visionen und wachträume sind keine unterschwelligen wünsche, wie man sie im oberflächentraum oft hat, sondern es sind nachrichten und begegnungen aus dem reich des archetypus. Ich begegne ihnen am tag als auch in der nacht, einige von ihnen sind alte persönlichkeiten. Allen voran der "alte", den ich mit merlin in verbindung bringe, dann die "zwei taoisten", bei ihnen erkenne ich die persönlichkeiten von lao tse und dschuang dse. Diese beiden tauchen meistens in den wintermonaten auf. Wenn ich ihnen begegne, oder besser wenn sie mir begegnen (ich kann sie nicht bestellen, sie kommen von sich aus) befinden wir uns immer in einer chinesich anmutenden gebirgslandschaft. Oft treffen wir uns in einem kleinen pavillon oder tempel unter einem hain aus knorrigen, geschwungenen kiefernbäumen. Am meisten begegne ich aber dem "alten", mit ihm treffe ich mich in einer archaisch anmutenden landschaft die mir vorkommt wie das england des 6. und 7. jahrhunderts. Er gehört zu den "immerwiederkehrenden", die ich zu hunderten auch gemalt habe. In meiner malerei gibt es drei große serien, zyklen, muss man eigentlich sagen. es sind die "immerwiederkehrenden", die "bardo bilder" und der "amanita zyklus". Die amanita bilder sind auf große rollen gemalt und erzählen in gewißer weise die geschichte des "amanita mannes" und seine reisen durch die welt der mythen. Alle diese bilder haben etwas mit meiner inneren und äusseren biographie zu tun. Sie erzählen aus meinem leben im hier und jetzt, in der zukunft, das nehme ich an, und über meine vergangenheit, davon bin ich überzeugt. Man braucht jahre, ja, jahrzehnte will man die sprache des unbewussten verstehen. Irgendwann liegt sie offen vor uns wie ein geheimnisvoles alphabet, das sich einem plötzlich öffnet. Wie eine fremde sprache zu der man mit einem male zugang findet. Doch um bis hierher zu gelangen muss man sich intensiv mit dem was man das unbewusste nennt beschäftigen. Malen, darüber schreiben, erfahren. Es ist weniger denken, als intuition das man dies alles "er -fahren" darf. Beim malakt bemerke ich dies immer wieder. Es kommt vor, das ich eine gestalt oder ein symbol bewusst male, doch während des arbeitsprozesses tauchen plötzlich gestalten und landschaften auf, die tief aus meinem verborgenen kommen, die nicht von mir "erdacht" sind, sondern eben teil meines unbewussten sind. Es kann auch passieren das ich ein bild das ich vor zehn jahren gemalt habe, wieder hervorhole und nachträglich ein symbol dazu setze. Daher sind jene bilder aus den "zyklen" unverkäuflich, denn sie sind ein teil von mir und haben eine art von fetisch - charakter.
hukwa

Dienstag, 13. Oktober 2009

Die innere Alchymie in meiner Kunst

Gestern morgen begann es zu regnen. Die schönwetterperiode dauert wohl nicht mehr lange an. Die natur benötigt den regen, vor allem die pilze brauchen nun etwas feuchtigkeit. Den gestrigen tag über habe ich zwei collagen gestaltet. Gegen abend habe ich diese in meinen gesamtkunstwerk blog gestellt. Bei der collage arbeite ich oft mit einem gesellschaftlich kritischen hintergrund. Auch achte ich darauf das diese arbeit vorwiegend in schwarz- weiß ausgeführt wird. Ich finde eine farblose collage erscheint realistischer. Während ich bei meinen malarbeiten das knallende der farben bevorzuge ist es hier also umgekehrt. Dies hängt wohl damit zusammen, weil ich möchte das diese zusammenstellungen mehr objektivität erhalten. Die aussage einer collage sollte schneller erkennbar sein als bei einem gemälde. Es ist einfach so: Die zeichnung tendiert bei mir zum intelektuellen, die collage zum kritischen, meine gemälde entstehen mehr auf spiritueller ebene und die bildhauerarbeiten und installationen enthalten von allem etwas. Die installation gibt mir das gefühl das ich mich in einem labyrinth bewege und durch das installieren einen ausweg aus dem irrgarten finde. Die arbeit an der collage geschieht oft "nebenbei". Ich verrichte irgend eine tätigkeit und meine gedanken kehren oft zur collage zurück. Irgendwann beginne ich dann damit und innerhalb von zwei stunden etwa habe ich sie fertiggestellt. Dies ist der prozess den ich "innere alchymie" nenne.
hukwa

Montag, 12. Oktober 2009

Meine spirituelle Suche 3

Von der philosophie der taoisten fühlte ich mich sehr angesprochen. Religiös gesprochen möchte ich den taoismus eine ökologische Religion nennen. Ich denke das der taoismus die erste spirituelle philosophie gewesen ist, in der ausgesprochen wurde, der mensch könne durch die fortschreitende zivilisation und ihre negativen folgen sich selbst vernichten, in dem er sich abspaltet vom geist der letzten wirklichkeit eben dort wo sich sein dasein wirklich abspielt. Seit dem 4.J. v.Z. bis heute mißbilligen die philosophischen taoisten die technischen und barbarischen fortschritte. Diese sehr alte philosophie lässt sich ohne weiteres auf alle zeiten und länder, besonders aber auf unsere heutige zeit übertragen. Es liegt etwas tiefes und bestimmendes in den methaphysischen aussagen der taoisten. Das tao selbst wurde mir zu einer wahren offenbarung. Die künder des tao standen mir näher als die offenbarungsgestalten des alten testamentes oder des zorasters. Taoismus und budhismus sind mir ein liebgewordenes schwesternpaar, deren gemeinsame wurzeln, meiner ansicht nach der vorarischen religionen indiens entstammen. Bald bemerkte ich das alles durch eine art "schnurr" zusammengehalten wird, jene "homerische kette" wie sie von den alten adepten genannt wird sollte ich bald finden.

Meine spirituelle Suche 3

Die mythologie der antike dämerte vor mir auf und es schien mir manchnal so als würde ich mich in ihr verlieren ebenso in den gnostischen lehren und den überlieferungen der budhisten und der bo religion. Ich las die upanishaden, das tibetanische totenbuch und endeckte die uralte alchymie der taoisten. Langsam hatte ich das gefühl das sich der schleier der isis ein wenig für mich lüftete. Wenn ich damals das bild der sphinx von gizeh betrachtete, erkannte ich zuerst was alle erkennen, eine komposition von mensch, löwe, stier und adler. Durch mein wissen aus den büchern, wurde mir klar das es sich hier um die vier wesenheiten der apokalypse des johannes handelte. Mit jedem buch erkannte ich mehr über die sphinx oder die eleusinischen mysterien.
Diese bücher wurden mir nicht nur reiseführer meiner inneren welten, sondern auch schlüsselbücher, die mir bisher unbekannte welten öffneten. Vor allem in der indischen Geisteswelt spürte ich die verwobenheit von mythos und schicksal. Wie lebendig der mythische fluss in meinem unterbewusstsein floß. Auch der schlüssel zum mythos lag tief in den ablagerungen meines unbewussten versteckt wie ich bald bemerkte. Denn der mythos ist keine ersonnene dichtung - mythos ist ein einheitserleben, des ewigen weltgeschehens, weit entfernt aller persönlichen erdichtungen und romantischen schwärmereien. Leben, welt, geschichte und natur ist die werdende, wechselnde, vergehende form von mythos, etwas immerwieder kehrendes das wie joseph campbell richtig behauptete weder bestellbar noch abbestellbar ist. Er ist zugleich die offenbarung einer übersinnlichen welt. Ein ägyptischer sonnenmythus ist vielleicht für einen uneingeweihten eine schöne dichtung, für den adepten aber ist es ein inneres erschauen und erleben des sonnenwesens selbst, ein hineinfühlen in den geist der methaphysischen ursonne und ihres daseingrundes. Es ist das wissen das in der physischen sonne, ein höheres wesen herrscht, das über den mythos erlebt werden kann. Der mythos ist der direkte weg zur weltseele. Hier wird welt zum ausdruck lebendiger götterschau und deren wirkungen. Mythos ist geschichte "aufgeschichtete erfahrung", die einen festen sitz im reiche unseres unbewussten hat. Immer wieder dringen bruchstücke aus diesen tiefen, in unser reales wachbewustsein ein denn "es bist nichts heimlich, das nicht offenbart werde" heißt es ja und der mythos lebt seit eh und je.
hukwa

Sonntag, 11. Oktober 2009

Meine spirituelle Suche 2

Obwohl ich sehr tief in die spirituellen lehren eintauchte und mich hier auch sehr wohl fühlte, achtete ich immer darauf dass die "bindung zur welt" nicht abriß, dies kann gefährlich für das ich werden. Ich habe erlebt das sehr viele menschen, die ebenfalls auf der suche waren, sich in ein gefängnis begaben, dessen gitter aus egoismus und dogmatischen weltanschauungen bestanden und sie zu letzt in starke verwirrungen trieb. dies ist wohl auch der grund warum die alten kabbalisten nur schüler aufnahmen die das vierzigste lebensjahr bereits vollendet hatten, also in der zweiten lebenshälfte um mit c.g.jung zu sprechen. man darf bei seiner suche auch nicht dem mißverständnis der sophisten verfallen, "der mensch sei das maß aller dinge" sondern ich hielt mich an platon der diesen widersprach in dem er sagte:"der gott ist das maß aller dinge."
Als ich kind war gab es anfangs gerade mal zwei fernsehprogramme, dafür gab es mehr zeit für die "inneren dinge" im leben der menschen. Das habe ich mir versucht bei zu behalten, meine
"inneren Dinge" zu beobachten, zu klären wenn es sein muß. Nie zog es mich zu irgendwelchen spirituellen gruppierungen, sie waren mir nicht geheuer, ich bevorzuhge das einsame lernen und es bekommt mir heute noch bestens. Die transzendenz gehört der zone der einsamkeit an, selbstgewählte einsamkeit bedeutet noch lange nicht asozial zu sein, nur in den stunden der einsamkeit gelang es mir mein selbst zu transformieren. Den die transzendenz ist der gegner von allem robotischen, genormten und sklavisch uniformierten, sie ist ein feind von oberfläche und dummheit. 1973 kam ich das erste mal mit östlicher mystik in berührung, bedingt durch die hare krishna bewegung, die man ja damals fast in allen großen städten antraf. Doch damals waren mir gruppierungen schon nicht geheuer und ich suchte weiter. Ich fand die bücher des heinrich von glassenapp über indische geisteswelt, hier bekam ich einen ersten eindruck in die jahrhunderte alten einweihungswege östlicher mystik. indien - damals war ich davon überzeugt das dieses land die quelle jeglicher spiritualität sei. In dem ich also die nächsten jahre die indische geisteswelt studierte, tat sich mir langsam ein ozean spiritueller lehren auf. Über die fussnoten vieler bücher führte mich der weg, langsam aber beständig in die geheimnisse gnostischer lehren.
hukwa

Meine spirituelle Suche 1

Ich habe mich vor über 30. jahren auf eine reise begeben, das ziel habe ich bis heute noch nicht erreicht. Es ist die reise in mein inneres, in jenes reich, das die alten mystiker heimat nennen. Ich habe viele stationen erreicht, habe plätze der behaglichkeit, aber auch der unruhe aufgesucht, sonderbare orte gestreift und durfte manchmal für wenige zeit, in jenem transzendenten bereich verweilen der wohl unser wirkliches zuhause ist, um irgendwann wieder hinausgeschleudert zu werden in die welt der unruhe und hektik.
Auf grund dieser erfahrungen, kam ich zur überzeugung, dass jeder mensch, wenn er will, sich so stark machen kann um somit zu seinem selbst vorzudringen. Jeder kann sich einen erhabeneren bewusstseinszustand schaffen als jenen alltagszustand in dem er ja in der regel lebt. Wer sein leben als geistige reise betrachtet, wer diese reise antritt benutzt, bewusst oder unbewusst, reiseführer. Meistens handelt es sich hierbei um reisebücher die für ihn zu landkarten und kompass seiner fortschreitenden verinnerlichung werden.
Bereits mitte der 70ziger jahre bemerkte ich das der westen mit esoterischer heilsliteratur, meist geschrieben von schwärmern die über ihre unvollkommenen, nachgeahmten spirituellen praktiken berichteten regelrecht überschwemmt wurde. Ich hielt mich also schon früh an die klassischen autoren des ostens wie des westens.
Als jugendlicher las ich das tagebuch von christian morgenstern darin schrieb er: "Ich bin wie eine brieftaube, die man vom urquell der dinge in ein fernes, fremdes land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes leben nach der einstigen heimat, ruhlos durchmißt sie das land nach allen seiten. und oft fällt sie zu boden in ihrer großen müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf und pflegt sie und will sie ans haus gewöhnen. Aber sobald sie die flügel nur wieder fühlt, flügt sie von neuem fort, auf die einzige fahrt, die ihrer sehnsucht genügt, die unvermeidliche suche nach dem ort ihres ursprungs."
Ich weiß nicht wieso, doch ich habe mein leben immer als eine reise gesehen, ja ich lebe mein leben als reise. Lebt man sein leben so, dann sieht man es auch mehr als jenen weg an, durch den sich eines tages eine verheißung erfüllen wird. Das leben ist der weg der uns irgendwann aus den banden der täuschungen befreien wird. die täuschungen sind immer um uns, mal weniger, mal mehr. jede nichtüberwindung einer täuschung, erscheint anfangs als rückschlag, doch wenn wir sie immer wieder angehen, bemerken wir alsbald, das diese scheinbaren rückschläge, in wahrheit fortschritte auf unserer reise sind. Wer eine reise tut der fährt nicht nur er "erfährt" auch, er ist ein reisender auf einer pilgerfahrt.
Auf einer solchen fahrt begegnet einem vieles, wunderbare dinge finden wir am wegesrand, so wunderbar das wir manchmal zu lange verweilen und gefahr besteht, das man das wahre ziel aus den augen verliert. Aber plötzlich wird es passieren, das man mit wahrheiten konfrontiert wird. die das leben in frage zu stellen scheinen, weil sie den ilusionen unseres ich den boden entziehen.
Doch mit jedem verlust einer ilusion nähern wir uns unserem wahren selbst. Es ist unmöglich ilusionen so nebenbei abzu legen, man legt sie nur durch eine tiefere erfahrung ab.
hukwa

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Die Bäume vor meinem Fenster II

In meiner erinnerung nehemen bäume einen besonderen Platz ein. Ich kann mich an viele baumwesen erinnern wie an gesichtszüge von menschen. Ja, mir ist manchmal zu mute als könnte ich ihr persönliches ächzen und knarren noch hören. Ihre rinde sehe ich vor mir wie die runzeln und falten von alten menschen die mir in meiner kindheit begegnet sind. Irgendwie habe ich es mir zur aufgabe gemacht, wenn ich in meinen erinnerungen stöbere, länger bei den bäumen zu verweilen als bei den menschen die mir in meinem leben über den weg gelaufen sind. Die meisten dieser leute waren ohne hin nur langweilige gesellen, die nichts besseres im sinn hatten als ihre zeit tot zu schlagen, in einem baum erkannten sie nur brennholz. Wenn ich in den alten tagebuchaufzeichnungen lese, treffe ich immer wieder auf besondere baumpersönlichkeiten, die in meinem leben eine rolle gespielt haben. Ich könnte ein buch schreiben "begegnungen mit alten freunden" und darinnen kämen fast nur bäume vor. Die baumgestalt hat mir immer näher gestanden als die des robotischen menschen, der in seinem stumpfsinn nur über die erde trampelt um alles natürlich gewachsene zu zerstören. Es kommt selten vor das ich meinen täglichen waldgang vernachlässige, dann mache ich jedoch zumindest einen gang durch den schlosspark. Hier verweile ich dann regelmäßig vor den mächtigen altbäumen, die hier stoisch stehen. Es sind gerade einmal zwei minuten von meinem wohnort zum park. Ein solches arboretum direkt vor der haustür zu haben ist ein wahres daseinsgeschenk.
hukwa

Dienstag, 6. Oktober 2009

Die Bäume vor meinem Fenster

Als ich heute morgen aus dem fenster schaute bemerkte ich als erstes das nun auch bei den eichen die herbstfärbung der blätter einsetzt. Schaue ich nach westen fällt mein blick auf die mächtige roteiche die vor dem trippstadter schloß thront, gleich neben ihr wie eine schwester
steht ein großer starker kastanienbaum. Diese kastanie hat ihre volle herbstfärbung bereits erreicht und wird in den wipfeln schon kahl. Von diesen beiden bäumen aus wandert mein blick dann wie jeden morgen zur alten blutbuche im hof der katholischen kirche die wenige meter von meinem arbeitszimmer entfernt steht. Diese wunderschöne buche ist der mächtigste altbaum im ort. Ihr ausdruck ist würde und gelassenheit. Es tut meiner seele gut solch mächtige baumwesen in der nachbarschaft wohnen zu haben und mit ihnen zu kommunizieren. Sobald die sonne aufgeht sind die krähen in ihren wipfeln. All die vielen jahre da ich nun schon den baum beobachte, gab es keinen morgen da nicht die krähen in der krone der buche waren. Abends wenn die dämmerung über das land fällt, fliegen die krähen aus der ganzen umgebung diese drei bäume an. Etwa eine halbe stunde vor sonnenuntergang beobachte ich dann die krähen meistens sehr intensiv lausche ihrem gekrächze, was sie wohl zu erzählen haben? kurz bevor die dunkelheit einbricht fliegen sie in kleinen gruppen in die umliegenden wälder und suchen ihre schlafbäume auf. oft verspüre ich das gefühl einfach mitfliegen zu können.
hukwa

Montag, 5. Oktober 2009

Das Leben ist ein Essay

Ein kunstwerk kann ich versuchen zu vollenden durch die handlung der schöpferischen kraft. Beim schreiben gelingt dies beim gedicht oder roman, einer novelle und dem märchen. doch sobald ich mich auf das gebiet des biografischen schreibens begebe, bin ich auf den versuch angewiesen, den das leben ist ein versuch. So ist meine bevorzugte schreibtechnik neben dem tagebuch schreiben, der essay. Eben der versuch. Wenn ich manchmal sätze lese wie "es war ein vollendetes leben" und so ähnlich, kann ich über solche aussagen nur mitleidig lächeln. Das leben ist ein essay, ein versuch, wenn der mensch tod ist dann hat er sein leben nicht vollendet es ist vollbracht. Würde ich das leben tatsächlich vollenden, müsste ich meine träume und illusionen ganz in die realität umgesetzt haben. Dies ist unmöglich. Also trösten wir uns damit das dass leben ein versuch ist. Doch gerade weil es ein versuch ist, sollte es nicht beim entwurf bleiben, es soll uns die mühe wert sein unsere träume und visionen zu werkzeugen zu schmieden und damit einen versuch zu unternehmen wenigstens im ansatz eine harmonische und soziale welt zu schaffen. Die vollendung der lebensgestaltung ist nicht erreichbar, doch sie sollte ziel des menschen sein. Vielleicht ist der sinn unserer geistigen evolution jener das wir irgendwann vollendung erreichen, doch die realität spricht eher dafür, das die menschheit nicht nach vollendung strebt, sondern nach ihrer eigenen vernichtung.
hukwa

Sonntag, 4. Oktober 2009

all this here

es gibt in meinem leben und in meinen erinnerungen ein wort auf das ich immer sher viel gewicht gelegt habe. Es ist das wort wahrnehmung! Schon als kind fühlte ich die wichtige bedeutung, be - deutung, dieses von unserer oberflächlichen gesellschaft ignorierten wortes. Als ich gestern abend müde gewandert zu bett ging, las ich noch in herman de vries buch "all this here", das mir herman vor einiger zeit zu geschickt hat. An diesem gestrigen abend als ich schon müde im bett lag, wurde mir durch einige aussagen von herman, dieses wort wahrnehmung, mal wieder in seiner vollen realität bewusst. Hier las ich über einen künstler der tatsächlich ganz wahrnehmung ist. Seit langem hielt ich wieder einmal ein zeitgenössisches buch in der hand dessen zeilen ich fasziniert verfolgte und wo ich auch zwischen den zeilen eine tiefe, echt gelebte philosophie vorfand.
hukwa

Samstag, 3. Oktober 2009

Lebenskunstwerk

Alle niedergeschriebene gedanken, alle suche nach dem wahren kunstwerk, nämlich nach dem wirklichen ich des künstlers sind verborgene essenzen. Die suche zwischen leben und handlung, zwischen nichtkunst und kunst sind ein zusammenfließen zweier pole, die das lebenskunstwerk eines künstlers ausmachen. Ein leben als künstler ist ein leben in zweifel, denn der zweifel ist existenzial. Wehe dem künstler der den zweifel nicht kennt, er ist ein scharlatan! der künstler zweifelt oft. er
er zweifelt an der zusammenarbeit mit der gesellschaft, er zweifelt an sich selbst, denn der zweifel fördert das wachstum des künstlers. Der künstler will eins sein mit seinem werk, er will mit ihm verwachsen sein, es begleitet ihn tag und nacht, dies nennt man lebenskunstwerk.
hukwa

Das echo des platon
Und sind die verse heiß wie glut
und deine worte rot wie blut
die du als dichter schenken tust
sind sie erfüllt von der liebe spur
sie machen niemals mehr das gut
was du dir selbst im leben zerbrachst
und wandelst auch die goldenen ufer des akrages lang
zur schönen stadt agrigent hin
und rufst im heiligen ritual
den empedokles an
so deine worte sind wie blut
quellen hervor in heißer glut
sprechen das echo des platon nach
"die stimme ist nicht nur ein schlag".
hukwa

Freitag, 2. Oktober 2009

Das Anhalten der Welt

Der Morgen sollte dem menschen eine übung der freude sein. Für mich persönlich bedeutet diese frühzeit des tages einfach wahrnehmung. In mir versuche ich eine balance des gleichgewichts zur welt aufzubauen. Mit einem solch inneren schwerpunkt von kontemplation fällt es mir leichter mich auf die infamitäten des kommenden tages einzurichten. Eine gesellschaft die durch die willkür des ökonomischen denkens geprägt ist und deren höchster götze das wesen des egoismus ist, lässt stunden der muse höchst selten aufkommen. Es bedarf eines starken willens sich stunden der muse im materialistischen von konsumdenken geprägten tagesablaufs einzurichten. Doch ohne diese zeiten der muse verkarstet unsere seele und wir werden zu robotern wie sie uns täglich in unserem umfeld zu hauf begegnen. Als ich gestern abend zu bett gegangen bin habe ich noch eine weile in den gedichten von william blake gelesen. Ein visionär und mystiker wie blake bietet dem menschen die möglichkeit das ich für einige zeit
auszuschalten und eine innere ruhe zu finden. Wenn ich gute literatur lese ist es mir oft als halte ich für eine weile "die welt an". sogar ganz im sinne von castaneda. Dieses "anhalten der welt" bietet mir ganz neue ausblicke und aussichten über mich selbst und meine umgebung. Es hilft mir dabei das der ratinalismus nicht die absolute macht über mich erhält. In dem ich "anhalte"
kann ich das geflecht der rationalen, materialistischen abhängigkeiten durchschauen und die infamitäten verlieren dadurch einen teil ihrer macht.
hukwa

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Kunst als Schutzschild

Schreiben, zeichnen, malen der gesamtkomplex von schriftstellerei und bildender kunst, also auch die lyrik und die bildhauerei ist mir immer auch ein schutzschild gegen die infamitäten des lebens, die ja überall lauern. Die Roboter (ich spreche vom robotischen menschen) trifft man überall an. Ihr daseins sinn ist nur ein einziger, nämlich umher zu gehen und über ihre mitmenschen schlechtigkeiten zu verbreiten. Es kann auch nicht anders sein mit ihnen. Der kleine geist der in ihnen wohnt quälen sie täglich und erreichen doch niemals das fundament der
menschlichkeit. Sie sind die sklaven eines kapitalistischen systems, das von ihnen verlangt, dass sie ihre rolle in der gesellschaft egoi8stisch und mit ellenbogen mentalität leben, aber zugleich wird von ihnen erwartet, das sie im privaten leben eine ethik und moral an den tag legen sollen.
Ein solcher lebensstil muss in der schizophrenie enden. Dies ist jener punkt wo ich von einer massenschizophrenie spreche. Der mensch soll nach der moral der gesellschaft sich in nächstenliebe üben, ist aber zugleich darauf trainiert wenn es z.b. um arbeitsplätze geht, seine konkurrenz auszuschalten. Also im privatbereich soll es eine ethik geben und im geschäftsbereich herrscht die mentalität des ellenbogens bis hin zum faustrecht. Ein solches verhalten kann man nur als schizophren bezeichnen. Ein sensibler mensch, der sich morgens noch im spiegel anschauen möchte ohne vor einer brutalen und gierigen fratze zu erschrecken, hat hier nur die möglichkeiten mitzumachen, unterzugehen oder sich einen schutzschild aufzubauen. Mein schutzschild gegenüber einer kaputten gesellschaft ist die kunst.
hukwa

Mittwoch, 30. September 2009

Diese Erde gehört uns oder neun Monate im Bauch der Wälder

Vielleicht stimmt es und der himmel gehört gott
doch die erde gehört uns
diese betörende erde die wir täglich so oberflächlich töten
dies ist die erde auf der wir gehen
das wunder des lebens unter dem asphalt ahnend
gebe ich ihr meinen segen
verabschiedet euch für einen tag von euren betonmauern
sucht den nächsten wald auf
wo die bäume sterben
stellt eure nackte füße in einen waldbach
und ihr werdet sehen
am nächsten tag habt ihr eine allergie
nehmt keine kräuter mit nach hause sie sind belastet
dennoch
diese betörende erde gehört uns
dem einfachen guten menschen
und nicht der raffgier von politikern
ich schaue in den smog verdreckten himmel
vielleicht szimmt es und
der himmel gehört gott
doch die erde gehört uns.
hukwa


Ich war nie ein mensch der stadt, ich bin ein landmensch. Die "unnatur stadt" hat mich immer angeödet. Im dezember 2008 hatte ich mir vorgenommen für 9.monate keine stadt aufzusuchen. Wie ein embryo sich im bauch seiner mutter entwickelt, war es mir wichtig neun monate in meiner ländlichen heimat zu verbringen, zu verweilen im warmen bauch des pfälzerwaldes. Heute sind es nun neun monate das ich keine stadt aufgesucht habe. Ja, ich hatte mir vorgenommen in dieser zeit die mich umgebende natur noch bewusster zu erforschen als ich es ohne hin schon tue. So bin ich keine zehn kilometer über die grenzen meines heimatortes hinausgelaufen. In diesen neun monaten kam nicht einmal das gefühl von langeweile in mir auf. Im gegenteil ich habe soviel neues endeckt, das ich selbst überrascht war. Städte sind für mich ein symbol des leviathan, ich empfinde sie als unmenschlich. Den städten gehört die zukunft somit gehört die zukunft auch zu einem teil der unmenschlichkeit. Städte fressen sich immer tiefer in das land hinein, ihr antreiber ist eine ausufernde, ausbeutende politische ökonomie, die nach materiellem wachstum strebt und hofft das bald nichts mehr anderes wächst ausser dem
materiellen wachstum. Ich habe mich immer als ein moderner thoreau gefühlt, in diesem sinne bin ich ein kritischer beobachter meiner umgebung und was ich sehe gefällt mir nicht!
Diese bewussten neun monate im bauch der wälder waren mir eine metamorphose, eine wiederholung des "werde der du bist", ich hätte gerne neun jahre daraus gemacht.
hukwa

Dienstag, 29. September 2009

Das Wort Woodstock

Heute morgen gegen vier uhr aufgewacht. Ich habe noch einige zeit meine gedanken fließen lassen bevor ich aufstand. Das erste wort das mir beim erwachen einfiel, war das wort woodstock. Also begann ich noch im bett liegend einige zeit darüber zu reflektieren. Ich überlegte mir wie alt ich war als woodstock stattfand. Ich war damals dreizehn jahre alt. Einige ältere schulkameraden erzählten mir von diesem ereignis und dieser magische name blieb fest in meiner damaligen gedankenwelt haften. Aus heutiger sicht erscheint es mir als hätte sich damals eine spur in mir festgesetzt. In diesem jahr änderte sich wohl entscheidentes in meinem damals wohl noch recht kindlichen denken. Langsam aber stetig wuchs mein interesse an rockmusik. Ich begab mich in das fahrwasser und die bewusstseinsebenen einer generation die alles althergebrachte verweigerte. Da war natürlich eine gewiße scheu vor dem neuen doch zugleich entwickelte sich in mir eine abneigung gegen alles spießbürgerliche denken. Ich spürte damals tief in mir das der weg eines mich umgebenden langweiligen bürgertums nicht der meine sein wird. Damals konnte ich das noch nicht so richtig in gedanken fassen, aber das gespür war vorhanden und aus ihm etwickelte sich eine spur. Mit diesem wort verband mich eine aura aus freiheit und abenteuer. Da war mit einem mal eine realistische gegenwelt, eine welt die nicht aus kleinkariertheiten bestand, eine hoffnung das es so etwas wie persönliche freiheit geben kann und woodstock hat nicht nur mir dies bewiesen.
hukwa

Montag, 28. September 2009

Kunst Realität und Wahrnehmungsfähigkeit

Höchstwahrscheinlich erleben wir gegenwärtig jenen aufregenden zeitpunkt, wo die kunst die sorgen der menschen aus den augen verliert. Wer nicht lobhudelt, wer unbequem ist, wer sich mit problemen und konflikten beschäftigt, wer andere vorstellungen vom sozialen leben entwickelt, muss damit rechnen, dass er seine kunst selbst finanzieren muss. Diese einsicht ist bitter aber unumgänglich. Allerdings bringt sie auch einen vorteil mit sich, für viele das ende des untertanengeistes in der freien kunstszene. Immer mehr verabschiedet sich die kunst aus dem schnöden und profanen geschäft der politik. Gerade jetzt wo es angebracht wäre sich einzumischen und jenen auf die finger zu klopfen, die antreten eine turbokapitalistische politik der unmenschlichkeit einzuleiten. Vielleicht aber irre ich mich und die kunst wird wieder politischer. Heute morgen habe ich in einer alten vergilbten zeitschrift aus den 90zigern folgendes zitat gelesen, das mir sehr zu denken gab:
"...es existiert ein geselschaftliches problem, das sich zusehends verschlimmert. Die Rolle der herrschenden ist offen gelegt, die zahl der betroffenen und die allgemeine unzufriedenheit wächst. Die historischen bedingungen, die bereits bestehenden netzwerke und eine welle von bassisgruppen schaffen eine günstige gesellschaftliche situation. und doch ahnt niemand, weder die öffentlichkeit noch die herrschenden oder gar die aktivistinnen, das eine neue soziale bewegung im entstehen ist..."
Ein spruch den ich gerne unterschreibe, auch wenn ich nicht weiß von wem er ist.
hukwa

Sonntag, 27. September 2009

Morgen am Schreibtisch

Im osten geht langsam die sonne auf. Ich sitze vor dem tagebuch und meine blicke fliegen zwischen aufzeichnungen und nachdenken, durch das blätterwerk der alten blutbuche, hoch zu dem stahlblauen himmel. Einen sonnenaufgang zu beobachten ist mir ein gefühl tiefer innerer harmonie. Ich habe das gefühl mit meiner umgebung zu verschmelzen. All diese sonnenaufgänge die ich in meinem leben beobachten durfte - was ist dagegen sämtlicher reichtum und materieller besitz? Der einzige reichtum den ich zeitlebens erstrebt habe war dieses innigkeitsverhältnis zu der mich umgebenden natur.
Gestern kam mit der post das büchlein "die große befreiung" von d. suzuki. Das vorwort zu diesem buch hat c.g.jung geschrieben. Ich lese suzuki gern. Seine erklärungen zu und über zen sind immer philosphisch gehalten, so macht er einem den zen richtig schmackhaft. Nie bleibt er in kleinkarierten äusserungen über das thema stecken, es geht um geist, philosophie und ethik, ein großer erzähler ist suzuki.
Heute ist bundestahswahl, ich werde wählen gehen, doch es ekelt mich davor, denn man kann ja nur die kleineren übel wählen. Der partei und person der ich meine stimme gebe, geht es doch letztendlich nur um den eigenen vorteil und weniger um menschenwürdige politik, diese ganze politische szene ist ein großes schauspielhaus mit billigen statisten. diese gestalten und karrikaturen einer scheinheiligen lügendemokratie sind alle gleich gierig und auf ihren vorteil bedacht. Jene landtagsabgeordnete und bundestagsabgeordnete die ich in meinem leben persönlich kennen gelernt habe, denen ging es immer nur ums geld verdienen, wenn sie mir ihre ideale auch anders dargestellt haben. Einen alten fuchs kann man nicht mit halbverhungerten hühner in einen verschmutzten stall locken.
hukwa

Samstag, 26. September 2009

In der Warteschleife

Es ist mir eine der schönsten lebensfreuden wenn ich früh am morgen erwache, bei einer tasse kaffee sitze, meine erste zigarette rauche und das bei - mir - selbst - sein genießen kann. Nicht jeder mensch genießt solchen reichtum am frühen morgen. Die meisten menschen hadern mit dem leben. Wohl weil sie mit ihrer ökonomischen situation unzufrieden sind. Es ist das "mehr" das diese menschen antreibt, die raffgier, das nicht zufrieden geben können mit ihrer ökonomischen lebenssituation. Die hälfte ihres lebens verbringen sie auf der arbeitsstelle, kommen sie nach hause sitzen sie vor dem fernseher, es erscheint ihnen wichtiger ihre zeit mit sinnlosen dingen zu verbringen als bewusst zu leben. Ihr ganzes leben ist eine warteschleife und irgendwann dreht dann immer mal einer durch. Sie wollen ihr leben nicht positiv verändern, sie sehen ihren sinn darinnen ihn ihrem leben nur materielles anzuhäufen. Der einzelne der sich nicht von den infamitäten des lebens niederringen lässt, schafft dies unter anderem weil er sich einen abstand zu dieser kaputten gesellschaft aufgebaut hat. Ohne diesen abstand würde er ebenfalls unter ihr räderwerk geraten. Diese gesellschaft ist dümmlich, brutal und gewalttätig, ihre opfer sind ihre eigenen mietglieder, sie sind so am ende, das sie nicht bemerken, wie sie von der politik kaltblütig in die enge getrieben werden. Sie sind die sklaven und roboter ihres eigenen und von ihnen mit aufgebauten gesellschaftlichen systems.
hukwa

Daseinsgedanken

Das einfache leben ist ein gutes und starkes leben. Ich habe mein leben immer so einfach gestaltet als es mir möglich war. Das mich die ökonomie nie besonders interessierte hängt wohl auch damit zusammen, das ich als kind schon so gelebet habe. Ich bin im hause meiner großmutter aufgewachsen, es war immer genügend vorhanden, an materiellem hat es mir in kindheit und jugend nie gemangelt. Ich hatte auch nie große wünsche oder materielle sehnsüchte in mir verspürt. Schon früh schlug ich den pfad des geistes ein und empfand bei dem gedanken an materielle anhäufungen eine tiefe abneigung. Als meine ehemaligen kameraden den führerschein machten, sich ein auto kauften, wäre es mir nie in den sinn gekommen es ihnen gleich zu tun. Dieses "gleichtun" verabscheue ich bis heute, es gibt zu viele "gleiche", vielleicht habe ich deshalb mit siebzehn jahren max stirner endecken müssen und musste früh schon mit dem "einzigen und sein eigentum" kämpfen. Stirner will wie nietzsche überwunden sein. Ich habe immer versucht das zu tun was ich auch tun wollte. Ich habe mich aber auch nie als ein so genannter "querdenker" gefühlt, obwohl mich einige so nannten, kann ich darüber nur müde lächeln. Mein eigenes leben zu leben, mir meine eigensten gedanken zu machen ist mir oberstes lebensprinzip. Es liegt mir fern fremde mäntel anzuziehen und meine eigene haut zu verdecken.
In mir selbst bei mir zu hause habe ich mich immer zu erforschen versucht. Die feste anderer menschen interesieren mich nicht, tief in meinem innern feiere ich meine eigenen feste, unscheinbar von aussen doch innen ein feuerwerk der wunder.
hukwa

Freitag, 25. September 2009

Tagebücher als Entwicklunsbücher

In den vergangenen tagen habe ich einmal wieder in alten tagebüchern gelesen. Schließlich sind es dreißig jahrgänge tagebuch die ich in meinem arbeitszimmer aufbewahre. Man kann seine persönliche entwicklung in solchen büchern sehr gut verfolgen. So sind tagebücher entwicklungsbücher. Bei meinen aufzeichnungen ist es so das diese sich etwa ab 1990 auch zu werks und arbeitsbüchern gestaltet haben. Das private verbindet sich mit den gesellschaftlich - politischen. Über fast alles was ich geschrieben habe, wofür ich gekämpft habe, was ich veröffentlicht habe, habe ich sozusagen "buch geführt". Niederlagen und siege finden sich in diesen aufzeichnungen. Die hunderte veröffentlichter leserbriefe genauso wie artikel und kolumnen die ich für zeitschriften geschrieben habe, briefe an kollegen und vieles mehr. Bilder und schriftliche relikte aus meiner kindheit und jugendzeit klebe ich meistens auf die letzten seiten der tagebücher. So werden diese aufzeichnungen auch zu einem stückchen zeitgeschichte.
Sie beginnen mit den anfängen meines lyrischen schaffens, hin zur literatur und den pragmatischen aufsätzen über natur, bäume, pilze und pflanzen. Dann das bildnerische arbeiten der gesamten 90ziger jahre, sämtliche aufzeichnungen mit vielen fotos enthalten diese bücher.
Dann kommen die spirituellen Aufsätze bis hin zu den philosophischen abhandlungen.
Diese aufzeichnungen haben für mich als betrachter oft etwas biographisches und sakrales zugleich, sakral im sinn des erinnerns in der form von proust. Da ich vorwiegend in den frühen morgenstunden an meinen tagebüchern arbeite, sind darinnen viele hunderte von Sonnenaufgängen festgehalten. In den 70zigern und 80zigern habe ich in kleine d5 heftausgaben geschrieben, seit 1989 bevorzuge ich festgebundene d4 buchausgaben, solche schreibbücher sind einfach praktischer man kann auch einmal in sie hinein malen oder zeichnen, sie bekleben.
Für mein schöpferisches schaffen sind diese tagebücher meine zeugen, meiner beständigkeit zur kunst und literatur, sie sind ein wichtiger halt in meinem leben.
hukwa

Donnerstag, 24. September 2009

Morgen

Der traum ist immer ein traum
von morgen
wir lassen ihn warten
den morgen
derweil träumen wir träume
von ruhm und reichtum
liebe und frieden
jeder hat seinen eigenen traum
vom neuen morgen
und unbemerkt tritt
ein neuer morgen
seine routine an
eine neue schlacht beginnt
mit dem kreislauf eines neuen werktages
wir hoffen auf eine bessere zukunft
wir hoffen wir beten wir glauben
wir vergessen vor träumen den neuen tag.
hukwa

In einer zeit in der das leben auf das niveau herunter gesunken ist
da das leid dieser welt
zu einer nichtigkeit geworden ist
die man in einem oberflächlichen gespräch
zwischen kaffee trinken und stuhlentleerung wahrnimmt
wo die liebe zwischen mann und frau
im medienhaften symbol
zweier zuckender klumpen fleisch dargestellt wird
da kinder nächtlich in ihren betten weinen
weil sie an körper und geist mißbraucht werden
da man die alten wegen ihres alters verachtet
und in jedem arbeitslosen
einen anwärter und gegner
auf die eigene arbeitstelle sieht
in solch einer zeit
in der manche denken das wir nicht mehr die geringste chance haben
sollten wir mit dem wahrnehmen beginnen
das vielleicht der tag nicht mehr fern ist
in dem wir unsere eigene daseinsgestaltung
in unsere hände nehmen
uns global vernetzen
und das wort
unterdrückung und ausbeutung aus dem
menschlichen wortschatz verbannen.
hukwa

An seinem verhältnis zur wirklichkeit sollte literatur ansetzen, und als schriftsteller muss ich schreiben was diese wirklichkeit mir diktiert. Sie ist das fundament auf das ich mein leben gründe. als schriftsteller bin ich fragezeichen und verlust der wirklichkeit ist gleich verlust von wahrnehmung einer mich umgebenden realität.
hukwa

Traumwörteruhr
oft erwache ich in der nacht
durch unausgesprochene wörter und sätze
ich nenne das die wörteruhr
war wieder zu laut
dann verfolgen mich meine eigenen gedichte
werden sätze zu fratzen
und ich finde keinen schlaf mehr
wie ein kokon
wie eine nebelhaut
bin ich gefangen
im labyrinth meiner gedichte
sie tanzen und tanzen
buchstaben wörter sätze
verfolgen mich
durchdringen mich
oft erwache ich in der nacht
und denke
wer bin ich
der
der im kokon lebt
der sich in der nebelhaut quält
der herr dieser gedichte
oder
ihr sklave
eine sanduhr ohne sand
randvoll mit wörtern
und ich falle mit ihnen
die ganze nacht
in die schwärze
wo das
traumwort wartet.
hukwa

Manifestierte Literatur

Urteile können unzeitgemäß werden, lebensformen können sich verändern,
doch haltungen brauchen sich nicht zu verändern
sie führen nur zu verschiedenen zeiten
zu unterschiedlichen äusserungen.
bert brecht

Ich schreibe und bleibe somit dem tag auf der spur. Lasse mich durch nichts so schnell überwältigen. Schreiben, lesen, literarisch formen, ist das einschalten in den stromkreislauf aus geschriebenem wort und poesie. Man ist teil eines gesamtkunstwerkes, blättert in der literaturgeschichte und die dichter und denker, egal welcher zeit, manifestieren sich, in meinen tage und notizbüchern, in meinen blogs. Wenn ich am frühen morgen zwischen 3 und 4 uhr erwache, mit einem heißen kaffee vor meinem schreibtisch sitze, kommt das über mich was ich das "zweite erwachen" nenne: Ich erwache aus meinem geistigen schlaf. Wenn ich dann staunend über mein dasein nachdenke, wenn mir alles vertraut und fremd zugleich ist, wenn der stift über das papier rast, dann wird mir auch bewusst, das die literatur nich aus vergilbtem papier besteht, sondern das sie lebt.
Jeder kann das fühlen wen er nicht geistig ausgedorrt ist oder politisch ruhig gestellt. Jedem system ist die literatur ein dorn im auge, sobald sie ihre saat in politische felder legt. Die literatur ist eine wahrheit die man nur schwer verfälschen kann. Sie ist zeuge für nachfolgende generationen, wenn sie mit der tinte der realität geschrieben ist.
Irgendwo habe ich einmal den spruch gelesen:
das jede nation mit poesie beginnt und mit
algebra endet.
Ich glaube das ist von yeats.

das sich erneuernde
dies sind die tage
einer häutung
was sich in der stille vollzieht
es ist ein neuer anfang
der andere formen nach sich zieht
es ist wieder einmal an der zeit
das verbrauchte ich abzustreifen
und in einem anderen kleid
die bühne des lebens
als gleichgebliebener
wieder zu betreten
nach der einkehr
folgt der auszug
es ist an der zeit
die häutungen
nicht auf morgen zu verschieben.
hukwa

Authentizität von Tagebüchern

Ein mann der was zu sagen hat und keine zuhörer findet
ist schlimm dran
noch schlimmer sind zuhörer dran,
die keinen finden der etwas zu sagen hat.
Bert Brecht

Tagebuch schreiben, tagebuch veröffentlichen heißt arbeit an der eigenen biographie. Wenn ich mich entschieden habe tagebuchaufzeichnungen, zu veröffentlichen, muss ich auch teile meiner intimssphäre veröffentlichen. Namen sind wirkliche namen, orte sind wirkliche orte, nur so ist das tagebuch auch echt. In den 70ziger jahren begann ich mit dem aufschreiben von tagesgedanken, damals war dies mehr eine lose blättersammlung. Ab 1989 schrieb ich dann in fest gebundene schreibbücher von format D4 was ich heute auch noch tue. Ab mitte der 90ziger jahre enthalten meine schreibbücher auch tusche und buntstift zeichnungen. Wohl weil ich seit dieser zeit auch vermehrt in der bildenden kunst gearbeitet habe. Auch begann ich damit briefe, zeitungsartikel ect. in meine tagebücher einzukleben. Nur so ist es mir möglich den zeitgeist der gesellschaft, als auch mein eigenes ich also höhen und tiefen einer künstlernatur darzustellen.
Ich habe schon immer gerne tagebücher von künstlern und schriftstellern gelesen, sie sind für mich die interessanteste lektüre die ich mir vorstellen kann, weil sie eben der realität eines gelebten lebens entsprechen.
Nur durch eine solche art der absoluten veröffentlichung ist es möglich, ein seelisches spiegelbild und politisch gesellschaftskritische reflexionen über sich selbst an den leser weiterzugeben.
Wer selbst begeisterter tagebuch leser ist, spürt natürlich sofort, wenn er solche eintragungen liest, wieviel hier verändert wird, versteckt wird oder weggelassen wird. Tagebuch schreiben ist immer der versuch mit der wahrheit zu leben. Es gibt das tagebuch als literarische gattung und es gibt das tagebuch als biographisches schreiben, ich bevorzuge das letztere.

Der Dichter ist der rufer in der wüste. Heute bewegt sich der dichter oft in der wüste des betons, des neons, des asphalts. Hier ruft er die "dinge" und be - greift sie förmlich. Er "greift" ein in die unordnung der zeit und ordnet sie für sich selbst. Der dichter muss nicht lehrer der worte sein, er soll ihr bewahrer sein, er weiß wie er sie anzuwenden hat um jenen zustand der einsicht hervorzubringen, einer einsicht die auf seiner persönlichen wahrheit beruht. In dem er einsicht und wahrheit zu text und vers schmiedet, hat er ein gedicht geschaffen, dies benutzt er als korrespondenz in seiner um - und mitwelt.

Die Heimat des Menschen ist gar nicht der Ort wo er zu wohnen glaubt.
Ohne zweifel: reisende wie marco polo oder kolumbus haben tausende von kilometern auf unserem planeten zurückgelegt und dabei viel neues endeckt. Wir die wir das menschliche bewusstsein erforschen, haben lichtjahre zurückgelegt und sogar den planeten öfters verlassen.
Aber erst in hundert jahren wird man unsere aufzeichnungen anerkennen.

Morgengedanken über das Dichten

Das einzige was ich seit dreißig jahren beständig mache ist schreiben. Schreiben von gedichten, schreiben von tagebüchern.
Schreib es auf und lies es, reflektiere. Deshalb habe ich wohl immer geschrieben. Im labyrinth des lebens, ist schreiben ein halt, eine boje, eine orientierung.

Dichtung ist dichte - konzentration von augenblicken, annäherungen an das pulsierende der zeit. Es gibt dichter des er - leidens, sie spüren die ohnmacht der zeit, eines systems, es gibt beobachter - zeitzeugen - aber es gibt auch den angreifenden dichter, der sein gedicht wie einen wurfspeer und schutzschild nutzt. In dessen gedichten wir erkennen, wie sehr er mit seinen texten, versucht einen anderen zustand von wirklichkeit und welt herbeizurufen versucht. Solche gedichte die ja protestgedichte zum großen teil sind, sollten sich trotz ihrer politischen realität an das gesetz der gattung gedicht halten.

Vor der Wahl
Sind es nicht der täuschungen genug
der lügen
die ihr uns täglich zelebriert
wir haben schon zu lange eurem seichten winden gelauscht
viel zu lange schon
haben wir den blumen beim wachsen zu gesehen
der wildwuchs hat die gute saat erstickt
wir sollten zum jäten aufbrechen
endlich den spaten in die erde rammen
sie umpflücken
diesmal sollten wir mitbestimmen bei der wahl
der neuen saat.

Es hat seinen reiz
wie proust
aus der erinnerung zu leben
ein dichter findet in diesem fluss
immer eine perle
aber den harten granit
des hier und jetzt
zu bearbeiten
erscheint mir noch dringlicher
denn
so tief wir auch tauchen
irgendwann müssen wir wieder nach oben
um luft zu holen
dann könnte es sein
das wir plötzlich bemerken
das diese reine luft
jetzt
verpestet ist.
hukwa

Über das schreiben von Lyrik

In den letzten tagen verspüre ich wieder das bedürfnis regelmäßig lyrik zu schreiben. Das schreiben von lyrik ist ein bewusstseinszustand. Etwas absolutes, das in einem rotiert und heraus will. Es geht nicht das man so neben bei ein paar gedichte schreibt. Bei mir war es immer so, dass wenn ich lyrik geschrieben habe, oder schreibe, in dieser zeit ganz in den zustand der poesie versunken bin. Lyrik ist ein zustand fern der gewöhnlichen schriftstellerei, es sind absolute, künstlerische und spirituelle momente in denen man lebt. Wahre dichtung dringt in jeden zipfel des geistes. Es kann vorkommen das ich nach dem schreiben eines gedichtes regelrecht ermüdet bin, kommen doch gedichte aus der tiefsten region unseres bewusstseins. Lyrik ist nicht anderes als gebären. Gegenüber der gewöhnlichen schriftstellerei ist sie nicht steuerbar. Aus einem tiefen urschlund tauchen wörter und sätze auf, sie sind plötzlich da wollen niedergeschrieben sein, gehören weniger dem intellekt als dem selbst an. Meine gedichte entstehen wenn ich alleine bin, früher war es der morgen der mich lyrisch inspirierte, heute ist es oft der nachmittag. Man sollte unter das jeweilige gedicht nicht nur das tagesdatum, sondern auch die uhrzeit setzen in der es entstand. So ist immer die möglichkeit gegeben, jene zeit, da das elan vital besonders gut fließt zu benennen und sich für zukünftiges schreiben darauf einzustellen. Diese zeit ist die zeit der begegnung mit orpheus.

Ich habe sie gesammelt
die erfahrungen der jahre
seit 1978 in tagebüchern in gedichten in essays
einige verschlüsselt und
symbolisch weitergegeben
sind sie erschienen
in zeitschriften büchern und antologien
andere sind nur für mich
sind fenster und türen
in meine vergangenheit
schlüssel
die riegel des unbewussten zu öffnen
andere waren schreie und anklagen
augenöffner
sollten es werden
verschiedene sind zeitspiegel
waren mir arznei
und rollende steine
sollten wirken wie ausgeworfener sand
ins getriebe der oberflächlichkeiten
so werden sie zu richtpunkten
ausgeworfene anker
bojen der orientierung
einer reise durchs labyrinth
zusammengesetzt ergeben sie
das puzzle
meines lebens.
hukwa

Aphorismen

Die einzige erfahrung die wir im leben wirklich machen können ist die selbsterfahrung.

Wahre und echte Philosophie beruht immer auf selbsterfahrung.

Der klare geist ist voraussetzung für die tiefe philosophie.

Tat twam asi - das - dies bist du - ist kein religiöser gedanke, sondern ein philosophischer.

Tagebuchschreiben ist medizin.
hukwa